Tipps für Einsteiger:Welches Teleskop und Zubehör

  • Hallo Mario,


    Laserpointer als Sucher halte ich für sehr bedenklich und werden auch nur selten verwendet. Die Teile sind gefährlich und es ist nun wirklich nicht nötig, dass man beim Spechteln den Himmel mit einem feinen grünen Lichtstrahl beleuchtet, auch wenn es nur für einen kurzen Moment ist.
    Du meinst aber vermtl. auch gar keinen Laserpointer, sondern einen LED-Leuchtpunktsucher. Die Teile sind einfach simpler zu benutzen als optische Sucher. Man hat nur eine Scheibe, auf die ein dimmbarer roter Punkt oder Zielkreise projeziert werden. Damit wird dann die richtige Himmelstelle anvisiert. Dabei kann man auch aus grossem Abstand mit beiden Augen schauen. Man hat kein gespiegeltes oder um 180° gedrehtes Bild und auch keine verwirrende Sternanzahl.
    Nachteilig ist eigentlich nur, dass man auf eine funktionsfähige Batterie angewiesen ist. Und man vergisst schon mal leicht, die Teile nach dem Spechteln auszuschalten.


    Siehe auch http://www.svenwienstein.de/HTML/baader_skysurfer_v.html


    Gruss Heinz

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mintaka</i>
    <br /> Man hat nur eine Scheibe, auf die ein dimmbarer roter Punkt oder Zielkreise projeziert werden. Damit wird dann die richtige Himmelstelle anvisiert. Dabei kann man auch aus grossem Abstand mit beiden Augen schauen.


    Gruss Heinz
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Heinz, habe das diesmal nicht richtig begriffen, den Unterschied zwischen dem grünen Laser und dem roten Punkt.


    Bitte klärt mich nochmals auf.


    Gruß


    Mario

  • Hallo Mario,


    was Heinz Dir sagen wollte ist folgendes:


    Da Du in Deinem vorletzten Posting von "Laserpointer" gesprochen hast, sprach Heinz das Thema "grüner Laserpointer" an, die gerne von Astronomen benutzt werden, um Laien am Himmel Sterne und Sternbilder zu zeigen. Das menschlicher Auge reagiert empfindlicher auf das grüne Laserlicht als auf rotes, sodaß schon bei relativ kleiner Leistung des Lasers der Strahl am Himmel sichtbar wird und somit dieser Strahl quasi als "Zeigestock" genutzt werden kann. Prinzipiell könntest Du jetzt einen solchen Laserpointer anstatt des Sucherfernrohrs auf Dein Teleskop schnallen und damit Objekte anvisieren. Allerdings ist das Hantieren mit solchen Lasern nicht ungefährlich. Da unser Auge eben wesentlich empfindlicher auf die Wellenlänge des grünen Lasers reagiert, können sehr schnell irreparable Schäden am Auge entstehen, wenn man direkt in den Strahl, oder den von einem "Hindernis" reflektierten Strahl schaut. Zum anderen sind solche grünen Laser auf Teleskoptreffen verboten. In Deutschland sind auch nur Laser bis 1mW Leistung für "normale" Menschen erlaubt, die aber wohl nicht ganz ausreichen, um damit als "Zeigestock" zu arbeiten. Allerdings kann man über dunkle Kanäle wie z.B. auch über ebay Laserpointer mit höherer Leistung beziehen. Aber wie gesagt, der Einsatz ist in Deutschland nicht erlaubt, weil eben auch nicht ungefährlich. Als Alternative zu Deinem Sucherfernrohr hat Heinz Dir den Einsatz eines Leuchtpunkt-, bzw. Zielkreissuchers (wie z.B. der Telrad oder der Rigel Quickfinder, den ich z.B. an meinem Dobson nutze) vorgeschlagen. Beide Varianten arbeiten nach dem gleichen Prinzip. Diese Sucher sind mehr oder weniger kleine Geräte mit einer kleinen Glasscheibe, auf welche entweder ein kleiner roter Punkt oder eben Zielkreise projeziert werden. Diese Geräte werden neben oder anstatt des Sucherfernrohrs montiert. Aus einem Abstand von vieleicht ca. 20-50cm (je nach Gerätetyp) kannst Du mit einem Auge durch die Glasscheibe, mit dem anderen Auge an der Scheibe vorbeischauen. Ergebnis ist ein scheinbar an den Himmel projezierter Punkt, bzw. Zielkreis(e), der Dir das Aufsuchen von Objekten in Verbindung mit einem hochbrennweitigen (Übersichts-)Okular (also schwacher Vergrößerung) ungemein erleichtert. Die Handhabe eines solchen Suchers ist viel einfacher, als das Aufsuchen mit einem Sucherfernrohr, vor allem für einen Anfänger. Du mußt das Sucherfernrohr aber nicht gleich entsorgen. Manchmal hilft auch die Kombination aus beiden Suchern. Ich allerdings nutze mein Sucherfernrohr überhaupt nicht und habe es nur noch aus quasi ästhetischen Gründen am Dobson befestigt. [:D] Wenn ich mit dem Dobson fotografiere, muß ich das Sucherfernrohr aber auch abbauen, da mir sonst der Tubus aus dem Gleichgewicht gerät und durch das Gewicht des Fotoapparats absackt.


    Gruß und CS
    Heiko

  • Vielen Dank Heiko für Deine Erläuterung. Jetzt habe ich es auch begriffen ;)
    Du hast geschrieben, dass Du mit dem Dobson fotografierst. Ich dachte das geht damit nicht, wie klappt das mit dem Dobson?


    Gruß


    Mario

  • Hallo Mario,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Du hast geschrieben, dass Du mit dem Dobson fotografierst. Ich dachte das geht damit nicht, wie klappt das mit dem Dobson?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Mit kurzen Belichtungszeiten geht das ganz einfach, allerdings natürlich nur helle Objekte, wie z.B. Sonne (natürlich NUR MIT OBJEKTIVSONNENFILTER!!), Mond und die hellen Planeten. Bei lichtschwachen Objekten muß man ja länger belichten, wozu Du das Teleskop dann natürlich nachführen mußt, was mit `ner Dobsonmontierung zwar theoretisch möglich, aber praktisch wohl nicht so einfach umsetzbar wäre. Planeten filmt man auch besser, anstatt sie zu fotografieren. Das kann man auch mit einem digitalen Fotoapparat machen, der natürlich die Möglichkeit dafür bieten muß. Und wenn Du ein ruhiger Zeitgenosse mit guten Nerven bist, dann kannst Du das auch mit `nem Dobson machen - ich habs gemacht aber es ist schon ziemlich kniffelig, den Dobson ständig so nachzuschubsen, daß der Planet auch immer schön im Gesichtsfeld bleibt. Die enstandene Filmdatei (AVI) wird dann am Computer in Einzelbilder zerlegt und diese werden dann zu einem Summenbild zusammengefügt (gemittelt). Ein Einzelbild sieht dabei noch ziemlich übel aus - niedrige Auflösung und sehr viel Rauschen im Bild. Mittelt man aber mehrere Hundert oder besser noch Tausend Einzelbilder und legt sie dabei quasi übereinander, dann minimiert sich das Bildrauschen und mann kann die Auflösung des entstehenden Summenfotos auch erhöhen. Dies geht alles schon mit `ner kleinen Digiknipse, die per Adapter vor das Okular geschraubt wird. Ich habe dazu bisher die Digiklemme benutzt. Die wird um das Okular gespannt und hat dann eine einstellbare Universalaufnahme, mit der die meisten Kameras so befestigt werden können, das deren Objektiv direkt vor dem Okular hängt. Bessere Ergebnisse kann man aber mit `ner (umgebauten) Webcam oder besser noch einer professionellen Astrokamera erzielen. Aber wie gesagt - der Dobson ist für so ein Vorhaben eher suboptimal, aber es geht.


    Hier ein Beispielsummenfoto, welches ich mit meiner kleinen Digiknipse Fuji Finepix F31fd (im Filmmodus) am 8" f/6 Dobson erstellt und mit der Freeware Giotto bearbeitet habe:



    Und hier noch ein "normal" fotografierter Ausschnitt des Mondes, mit gleicher Kamera an gleichem Dobson:



    Gruß
    Heiko

  • Super Fotos Heiko und das mit einem Dobson, echt klasse.


    <b>AN ALLE:</b>


    Jetzt bräuchte ich ein Paar Infos zu sinnvollen Webcams oder Digicams, die ich ensetzen sollte, um selber solche Fotos schießen zu können.


    Gruß


    Mario

  • Hallo Mario,


    Webcam:
    - Philips ToUcam PRO II PCVC840K
    (nur noch schwer zu bekommen)
    - Philips SPC 900NC (um die 50 Euronen)
    (diese Webcams haben einen CCD-Chip und keinen CMOS)
    - zu den Cams brauchst du einen entsprechenden Adapter der die Webcam mit dem OAZ ( 1 1/4) verbindet. -Darauf achten das der Adapter Fernrohrseitig ein Innengewinde hat damit du Einschraubfilter verwenden kannst-
    - verschiedene Software: z.Bsp. Fitswork, Giotto oder Registax, IMerge, WcCtrl ... (alles Freeware)
    - 'nen Laptop (denn im Feld wirst du deinen Miditower nich mitschleppen wollen [;)] ), dazu ne dunkelrote Plexiglasscheibe um das Display abzudunkeln (sonst versaust du du dir die Dunkeladaption der Augen wenn du auf den Lappy schaust)
    - viiiiiiieeeeeeeeeeeeel Geduld und Zeit und Übung!


    Digicams (Kompaktkamera):
    - irgendeine Billigknipse
    *Vorteile- billig zu bekommen, kleine und helle Himmelskörper
    *Nachteile- maximale Belichtungszeit, fest verbundenes Objektiv läßt nur eine afokale Okularprojektion zu (Lichtverlust), meist ohne Fernauslöser somit Gefahr vom Verwackeln (da hilft nur der Zeitauslöser)


    DSLR (Spiegelreflexkamera):
    - als recht beliebt sei hier stellvertretend die Canon 400D zu nennen
    *Vorteile- abnehmbaren Objektive, gut für lichtstarke und scharfe fokale Projektion, manuelle Einstellungen, lange Belichtungen möglich, meist sind Fernbedienungen vorhanden
    *Nachteile- recht schwer, unter umständen komplizierte Handhabung, Preis, bei Langzeitbelichtung brauchts sehr gute (teure) Montierung


    Astrokameras (CCD-Kameras)
    - da gibts eine ganze Menge, vom Einsteigermodell(um die 350,-) mit recht kleinem Schwarz/Weiss Chip bis zum "SAU" teuren Profimodell (knapp 10.000,-) mit Vollformat-Chip.
    *Vorteile- von Modell zu Modell unterschiedlich
    *Nachteile- Preis, von Modell zu Modell unterschiedlich


    Hoffe konnte helfen.


    Cio


    Frank


    P.S. Alle Angaben nach meinem Wissen, wenn was nicht zutreffend sein sollte, verbessert mich bitte.

  • Hallo an Alle,


    könnt Ihr mir etwas zur Software für die Digifotografie sagen, z.B. habe ich von einer Technik gehört, bei der mehrere Aufnahmen übereinander gelegt werden.


    Danke und Grüße aus Köln


    Mario

  • Hallo Mario,


    Registax ist eher für die Bearbeitung von Videos gedacht, um daraus ein Bild zu machen. Also z.B. für Planetenaufnahmen mit der Webcam.
    Für hochauflösende Fotos ist m.E. das Programm Deepskystacker besser. Damit lassen sich auch RAW-Bilder verarbeiten. Einen Link habe ich gerade nicht.


    Gruss Heinz

  • Noch ein Programm: Fitswork, ebenfalls freeware. Nutze ich lieber als den Deepskystacker. Der hat bei mir öfter mal Mist produziert - kann ja aber auch an mir gelegen haben. [:)]


    Gruß
    Heiko

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mintaka</i>
    <br />
    Für hochauflösende Fotos ist m.E. das Programm Deepskystacker besser.


    Gruss Heinz
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Danke Heinz...immer einen guten Rat ;)

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!