Laserpointer gefährlich?

  • Gruß an alle,


    wegen der lebhaften Diskussion über grüne Laserpointer bin ich auf eine hochinteressante Website gestossen, auf der Untersuchungsergebnisse von Laserpointern veröffentlicht werden. Siehe: http://www.uni-duesseldorf.de/…pointer/laserpointer.html


    Für Eilige mal ein kleiner Ausschnitt:
    ------------------------------------------
    Ferner ist festzustellen, daß nicht ein einziges Gerät nach EN 60825-1: 1997 vom Hersteller bzw. Vertreiber zutreffend klassifiziert worden ist.


    Alle diese Laser sind gefährlich, da das Auge durch den Lidschlußreflex nicht mehr geschützt wird.


    Ein Vergleich zwischen der Bestrahlungsstärke vor dem Auge und der daraus resultierenden Bestrahlungsstärke auf der Netzhaut zeigt, daß eine generelle Aussage, wie stark eine Laserstrahl durch die abbildenden Eigenschaften des Auges verkleinert wird, nicht möglich ist.
    ------------------------------------------


    Das macht nachdenklich!

  • Hallo Freunde,


    ich habe aus diesem Grund die Konsequenzen gezogen und den grünen Laser aus meinem Angebot rausgenommen.


    Diese Laser sind einfach zu gefährlich und in den falschen Händen können sie wirklich Menschen verletzen, indem sie die Augen schädigen.


    Ähnlich wie bei Schußwaffen kann man nicht garantieren, daß den Laser mal ein Kind in die Hände bekommt und sich diesen schönen hellen Strahl mal genau anschauen möchte und ich will für so etwas auch indirekt nicht verantwortlich sein.


    Ich glaube sogar, daß der Laser Waffenschein - Pflichtig ist.


    Wolfi Ransburg
    Teleskop-Service
    http://www.teleskop-service.de



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: JoergB</i>
    <br />Gruß an alle,


    wegen der lebhaften Diskussion über grüne Laserpointer bin ich auf eine hochinteressante Website gestossen, auf der Untersuchungsergebnisse von Laserpointern veröffentlicht werden. Siehe: http://www.uni-duesseldorf.de/…pointer/laserpointer.html


    Für Eilige mal ein kleiner Ausschnitt:
    ------------------------------------------
    Ferner ist festzustellen, daß nicht ein einziges Gerät nach EN 60825-1: 1997 vom Hersteller bzw. Vertreiber zutreffend klassifiziert worden ist.


    Alle diese Laser sind gefährlich, da das Auge durch den Lidschlußreflex nicht mehr geschützt wird.


    Ein Vergleich zwischen der Bestrahlungsstärke vor dem Auge und der daraus resultierenden Bestrahlungsstärke auf der Netzhaut zeigt, daß eine generelle Aussage, wie stark eine Laserstrahl durch die abbildenden Eigenschaften des Auges verkleinert wird, nicht möglich ist.
    ------------------------------------------


    Das macht nachdenklich!
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

  • Hallo Wolfi,


    wirklich sehr konsequent, Hut ab!


    In der Diskussion auf die Wolfgang (vor deinem Beitrag) hinweist, wurde auch von jemandem beschrieben, wie er einen ähnlichen Effekt mit einer Taschenlampe erzielt habe. Vielleicht gibts ja ein Modell, wo man den Lichtstrahl so stark bündeln kann, dass der Effekt zufriedenstellend ist!?

  • JoergB schrieb:


    &gt;wegen der lebhaften Diskussion über grüne Laserpointer bin ich auf eine hochinteressante
    &gt;Website gestossen, auf der Untersuchungsergebnisse von Laserpointern veröffentlicht werden.


    Zunächst mal:
    Das ist eine Untersuchung roter Laserpointer! Das Bundesamt für Strahlenschutz begrüsst
    die Einführung grüner Laserpointer, da diese weniger gefährlich sind, weil sie mit
    weniger Leistung genauso gut sichtbar wie rote sind (siehe letzter Absatz in http://www.bfs.de/uv/laser/schutz.html).


    &gt;"Alle diese Laser sind gefährlich, da das Auge durch den Lidschlußreflex nicht mehr geschützt
    &gt;wird."


    Da widerspricht aber selbst die eigene Tabelle. Bei einigen Laserpointern wurden Leistungen
    von z.T. nur 0.6 mW (mit &lt;=15 W/m^2 Bestrahlungsstärke) gemessen. Damit gilt so ein Laser nach berufsgenossenschaftlichen Vorschriften als sicher gegen Hineinschauen ohne optische
    Instrumente, da der Lidschlußreflex (soweit vorhanden, sonst Wegziehen des Auges) ausreicht, das Auge zu schützen.


    In der Natur existiert nunmal die Sonne. Und auch direktes Sonnenlicht (Bestrahlungsstärke
    ca. 1000 bzw. 1300 W/m^2) trifft kurzzeitig immer wieder mal kurz gebündelt auf der Netzhaut auf. Da Laserlicht aufgrund seiner Kohärenz stärker gebündelt werden kann, reicht beim
    Laser zwar eine geringere Bestrahlungsstärke, um den gleichen Effekt zu erzielen.
    Trotzdem sollte man die Existenz dieser natürlichen starken Strahlungsquelle nicht vergessen.


    Und mal im Ernst: Wer hält sich denn einen Laser 10 cm vor das Auge, um dann sekundenlang in
    so einen Laser zu starren? Genausowenig wird sich jemand ein Messer in die Brust
    stechen, um zu stesten, wie gefährlich ein Messer ist oder jemand mit dem Fernrohr ohne
    Filter in die Sonne gucken.


    Auch Sorgen vor selbstgemachter Lichtverschmutzung sind übrigens letztlich völlig unbegründet.
    Man braucht zur Erzeugung eines künstlichen Sterns von ca. 5.5 mag Helligkeit koaxial
    zu einem Teleskop lt. Literatur etliche Watt Laserleistung.
    Selbst stärkere LIDAR-Anlagen mit grünen Lasern stören nach meinen Beobachtungen selbst in
    1-2 km Abstand nicht mehr. Der Strahl verläuft dann quer zum Beobachter und ist fast
    unsichtbar.
    Bei schwachen Lasern mit &lt;=5 mW ist der Strahl höchstens zu sehen, wenn man direkt neben
    dem Laser exakt in Strahlrichtung sieht. In etwas Abstand sieht man ihn nicht.
    Ich habe schon mit 5 mW DPSS-Lasern (532 nm) im Labor gearbeitet und fand den Strahl
    selbst in Vergleich zu manchem Helium/Neon-Laser kleiner Leistung überraschend unauffällig.


    Mit lästigen Skybeamern ist das in keiner Weise zu vergleichen.


    Wolfi Ransburg schrieb:


    &gt;Diese Laser sind einfach zu gefährlich und in den falschen Händen können sie wirklich Menschen
    &gt;verletzen, indem sie die Augen schädigen.
    &gt;Ähnlich wie bei Schußwaffen kann man nicht garantieren, daß den Laser mal ein Kind in die
    &gt;Hände bekommt und sich diesen schönen hellen Strahl mal genau anschauen möchte und ich will
    &gt;für so etwas auch indirekt nicht verantwortlich sein.


    Wenn man so argumentiert, müsste man in letzter Konsequenz aber auch den Verkauf von Fernrohren und Ferngläsern stoppen, da man damit jederzeit ohne Filter in die Sonne sehen könnte oder
    gar jemandem per Spiegel eines Spiegelteleskops Sonnenlicht ins Gesicht fokussieren könnte und
    daran jemand erblinden könnte.


    Ich habe mir schon an einer Montierung kräftig die Finger geklemmt. Mit einem
    Laser, welche ich seit ca. 20 Jahren benutze, hatte ich jedoch noch nie einen Unfall.


    In der Praxis kommen Schädigungen durch Laser mit &lt;=5 mW kaum vor.
    Man sollte daher nicht alle "neue" Technik verteufeln, bloss weil sie neu ist und
    potentielle gewisse Gefahren besitzt. Ein Laser ist KEIN Spielzeug, mit
    dem man anderen Leuten ins Gesicht leuchten kann. Das sollte eigentlich jedem
    verantwortungsbewussten Menschen klar sein.


    &gt;Ich glaube sogar, daß der Laser Waffenschein - Pflichtig ist.


    So weit sind wir zum Glück noch nicht.


    Aber der Bundestag erörtert z.Z. ernsthaft gerade 3 Entwürfe für einen neuen § 201a StGB,
    der analog zu heimlichen Tonaufnahmen unerlaubte Beobachtungen und Bildaufzeichnungen
    unter Strafe stellen soll.
    Aufgrund der ungenauen Definitionen und Anwendungsbereiche dieser Entwürfe und der
    meist ebenfalls geplanten Bestrafung (bis 2 Jahre Haftstrafe) auch des blossen
    Versuchs (!) einer Beobachtung droht demnächst Naturbeobachtern wie Amateurastronomen möglicherweise Strafverfolgung, wenn sie nur mit einem Fernrohr oder Fernglas angetroffen werden und sich jemand darüber beschwert hat.


    Das sollten wir Sternfreunde lieber diskutieren und an unsere MdBs (und Rechtsausschuss, Innenausschuss) herantreten, bevor demnächst unser Hobby bald noch mehr (diesmal
    durch die Justiz) gestört wird.


    Der Entwurf des Landes Bayern ist dabei noch der harmloseste der 3 Entwürfe:
    http://blawg.saschakremer.de/weblog/000485.html , da er nur Bildaufnahmen
    von Wohnungen und geschützter Bereiche unter Strafe stellt.
    Die anderen Entwürfe der Bundestagsfraktionen sehen bereits die Verfolgung
    blosser versuchter Beobachtung von Personen auch ausserhalb von
    geschützten Bereichen und Wohnungen zum Schutz einer abstrakten und undefinierten
    "Privatsphäre" vor!


    Danach reicht also bereits das Mitführen eines Fernglases/Fernrohrs im Freien
    für eine Strafbarkeit aus, worauf bereits L. Stiegler in der parl. Debatte hinwies!


    Das wäre eine sehr einschneidende Konsequenz für uns Sternfreunde!
    Dann würde eine beliebige Anzeige eines Anwohners oder Passanten etc. reichen,
    um einem Sternfreund zumindest ein langes Ermittlungsverfahren an den Hals
    zu hängen, das ggf. für manche Berufsgruppen (etwa Apotheker, öffentlicher Dienst etc.) einschneidende Konsequenzen in Form eines gesetzlichen Berufstätigkeitsverbots während des
    laufenden Ermittlungsverfahrens zur Folge hätte!

  • Hallo Amateurastronom,


    zunächst vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht. Allerdings sehe ich vieles anders.


    Die Empfehlung für Grünlaser muss richtig gelesen werden, hier ein kopierter Auszug:
    --------------------------
    Wünschenswert wäre eine technische Weiterentwicklung der Laserpointer in Richtung auf Geräte, die eine Wellenlänge aussenden (z.B. grünes Licht, Wellenlänge 532 nm), für die das Auge empfindlicher ist als für rotes Licht. Damit wäre bei deutlich niedrigerer Leistung und damit niedrigerem Gefährdungspotenzial ein ausreichender Helligkeitseindruck zu erreichen.
    ---------------------------
    Wie müssen also noch eine technische Weiterentwicklung abwarten!!!


    Der Grünlaser ist derzeit noch *wesentlich* stärker(!) als die roten Laserpointer!


    Weiterhin würde ich mich hüten meine genannte Quelle, dem Institute of Lasermedicine, einfach in Bausch und Bogen als falsche Informationsquelle abzutun. Hier gehts nicht um Lichtverschmutzung (eigenes Thema), sondern tatsächlich um die Auswirkungen des Lasers auf das Organ Auge. Zu den unterschiedlichen Bewertungen sage ich zum Schluss noch was.


    Auch dein Argument, dass niemand direkt in so einen Laser reinschaut ist zunächst einfach erschlagend. ABER(!) was machst Du mit folgenden Situationen:
    - Kind bekommt Laser in die Hand. Ist's egal, da eh ungefährlich, solls halt reinschauen? Na, ich weiss nicht...
    - Ich habe beim Kollimieren meines 8"ers blitzartig den roten Laser ins Auge bekommen, *völlig* unbeabsichtigt. Egal oder was? Ich glaube eben nicht. Diese Ding ist *wesentlich* stärker als mein Laserpointer, der seinen Dienst am Foucaulttester tut.
    - die Geschichte eines Betroffenen, der hier im Forum geschrieben hat, dass ihm ein Kind mit einem Laserpointer ins Auge gestrahlt hat. Nun hat er ein Sehproblem bekommen und ging zum Augenarzt ohne an einen Zusammenhang an den Laserpointer zu denken. Der Augenarzt fragte: Wurde Ihr Auge letztens gelasert?


    Ich will hier keine Lanze gegen die Laser im allgemeinen brechen im Gegenteil. Lies mal http://www.astrotreff.de/topic…ID=7181&SearchTerms=Laser dann kennst Du meinen Standpunkt.


    Aber die Art und Weise wie Du es darstellst finde ich nicht angemessen, ich finde es zu leichtfertig.


    Ich halte es mit folgendem Statement:
    Die Aussagen verschiedener Quellen sind *SEHR* unterschiedlich. Und ich werde mich darum hüten, mit einem Laser unangemessen umzugehen, denn das Augenlicht ist *unersetzlich*, das eigene ebenso wie das anderer! Ich hoffe, dass alle anderen es ebenso halten.

  • JoergB schrieb:


    &gt;zunächst vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht. Allerdings
    &gt;sehe ich vieles anders.


    Mag sein, dass ich das als Physiker, der oft beruflich wie privat mit Lasern vom He-Ne- über Stickstofflaser bis zum Nd-YAG-Laser zu tun hatte, anders sehe.


    &gt;Die Empfehlung für Grünlaser muss richtig gelesen werden, hier ein
    &gt;kopierter Auszug:
    &gt;--------------------------
    &gt;"Wünschenswert wäre eine technische Weiterentwicklung der
    &gt;Laserpointer in Richtung auf Geräte, die eine Wellenlänge aussenden
    &gt;(z.B. grünes Licht, Wellenlänge 532 nm), für die das Auge
    &gt;empfindlicher ist als für rotes Licht. Damit wäre bei deutlich
    &gt;niedrigerer Leistung und damit niedrigerem Gefährdungspotenzial ein
    &gt;ausreichender Helligkeitseindruck zu erreichen."
    &gt;---------------------------
    &gt;Wie müssen also noch eine technische Weiterentwicklung abwarten!!!


    Nein, die TECHNISCHE Entwicklung ist praktisch abgeschlossen!


    Nur sind z.Z. grüne DPSS-Laser mit 532 nm noch wesentlich
    teurer als normale Diodenlaser. Denn erstere besitzen innen
    nicht nur eine Laserdiode hoher Leistung zum Pumpen eines
    Nd-YVO4-Kristalls, sondern enthalten mit diesem zu justierenden
    Nd-YVO4 und einem KTP-Kristall zur Frequenzverdoppelung
    des 1064 nm IR-Laserstrahls sowie Spiegeln weitere kostspielige Komponenten, die z.Z. einzeln in der preiswertesten Version bereits mehr kosten, als der teuerste komplette rote Laserpointer. Das ist also eine rein wirtschaftliche
    Frage.
    Darauf will das Bundesamt in dieser Formulierung hinweisen!


    Grüne Laser sind nunmal nicht gefährlicher als rote!


    &gt;Der Grünlaser ist derzeit noch *wesentlich* stärker(!) als die roten
    &gt;Laserpointer!


    Nein, er hat auch nur typische Ausgangsleistungen von 1-5 mW.
    (1-3 mW kosten z.Z. bereits ca. 360 Euro plus MWSt., 3-5 mW
    schon ca. 570 Euro plus MWSt..)
    Man kann diese obendrein regeln. (Die stärksten billigen roten Laserpointer können im Vergleich sogar 7 mW erreichen.)
    Bei ca. 100 mW Pumpleistung, die man über den Strom der Laserdiode regeln kann, erhält man typischerweise 1 mW grünes Laserlicht mit einer Wellenlänge von 532 nm.
    Das kann über den Strom der Pumpdiode, der über eine
    Konstantstromquelle geregelt wird, problemlos eingestellt werden.
    Solche Laserpointer würde sich das Bundesamt wünschen.


    Mehr Ausgangsleistung wäre sogar noch ganz besonders teuer. Selbst in
    den USA kosten stärkere DPSS-Laser noch zwischen $3000 und $6000.


    &gt;Weiterhin würde ich mich hüten meine genannte Quelle, dem Institute
    &gt;of Lasermedicine, einfach in Bausch und Bogen als falsche
    &gt;Informationsquelle abzutun. Hier gehts nicht um Lichtverschmutzung
    &gt;(eigenes Thema), sondern tatsächlich um die Auswirkungen des Lasers
    &gt;auf das Organ Auge. Zu den unterschiedlichen Bewertungen sage ich zum
    &gt;Schluss noch was.


    Ich tue es nicht als falsche Informationsquelle ab, würde mir
    aber Stellungnahmen wünschen, die die eigenen Messungen
    auch kritischer hinterfragen, bevor man sie veröffentlicht.
    Z.B. finde ich in der Stellungnahme z.B. keinerlei Angaben zu den Meßfehlern der Meßreihen. Insofern sind sie schon alleine wissenschaftlich gesehen zumindest nicht unproblematisch.


    Eine Meinung eines Mitarbeiters einer Fachhochschule führt aktuell nämlich gerade zu einer möglichen weiteren Verschärfung der Vorschriften, die eh schon absurd streng sind.
    Es ist doch unsinnig, dass man einerseits Geodäten einen Laserstrahl quer in Kopfhöhe durch eine frequentierte Fußgängerzone schicken lässt, während ein minimal stärkerer Laser sonst bereits doppelt anzeigepflichtig wäre und der identische Geodätenlaser in einem
    normalen Unternehmen nur in einem gekennzeichneten Laserbereich
    betrieben werden darf und zig weiteren Beschränkungen unterworfen
    ist.


    &gt;Auch dein Argument, dass niemand direkt in so einen Laser reinschaut
    &gt;ist zunächst einfach erschlagend. ABER(!) was machst Du mit folgenden
    &gt;Situationen:
    &gt;- Kind bekommt Laser in die Hand. Ist's egal, da eh ungefährlich,
    &gt;solls halt reinschauen? Na, ich weiss nicht...


    Laser gehören nicht in Kinderhände. Genausowenig wie Messer,
    220 V Anschlußkabel oder ein Konkavspiegel bei Sonnenschein.
    Das ist aber noch kein Grund, Erwachsenen dies ebenfalls zu
    verbieten.


    &gt;- Ich habe beim Kollimieren meines 8"ers blitzartig den roten Laser
    &gt;ins Auge bekommen, *völlig* unbeabsichtigt. Egal oder was? Ich glaube
    &gt;eben nicht. Diese Ding ist *wesentlich* stärker als mein
    &gt;Laserpointer, der seinen Dienst am Foucaulttester tut.


    Das heisst noch nicht, dass er gefährlich sein muss.
    Ich habe hier auch einen Laserpointer, der so dunkel ist,
    dass er im Raum bei eingeschalteter Beleuchtung schlecht zu sehen ist.
    Natürlich ist da fast jeder Diodenlaser wesentlich heller,
    deshalb aber noch nicht automatisch gefährlich.


    Man muss halt beim Justieren etwas aufpassen, wenn man mit stärkeren
    Lasern arbeitet. Ggf. sind Schutzbrillen zu tragen.


    Ich verwende einen etwas stärkeren He/Ne-Laser oder kürzlich einen grünen DPSS-Laser u.a. als künstlicher Stern häufig zum Prüfen von (unverspiegelten) Optiken und dabei wird der Strahl sogar wieder fokussiert längere Zeit beobachtet. Wenn die Intensität zu hell sein könnte, schwäche ich den Strahl entsprechend ab bzw. regele beim DPSS-Laser die Leistung
    herunter.


    &gt;- die Geschichte eines Betroffenen, der hier im Forum geschrieben
    &gt;hat, dass ihm ein Kind mit einem Laserpointer ins Auge gestrahlt hat.
    &gt;Nun hat er ein Sehproblem bekommen und ging zum Augenarzt ohne an
    &gt;einen Zusammenhang an den Laserpointer zu denken. Der Augenarzt
    &gt;fragte: Wurde Ihr Auge letztens gelasert?


    Das kann ich mir nur sehr schwer vorstellen und habe das auch noch nicht gelesen. Dazu müsste man schon über längere Zeit in den
    Strahl starren. Wer macht denn sowas?


    Von verdorbenen Augen bei Sonnenfinsternisbeobachtungen habe
    ich schon oft gelesen aber davon noch nicht.


    &gt;Aber die Art und Weise wie Du es darstellst finde ich nicht
    &gt;angemessen, ich finde es zu leichtfertig.


    Entschuldige, aber genausogut kann man ein Sonnenbild ins Auge
    bekommen, wenn man mit einem Teleskopspiegel im Freien hantiert.
    Bei heutigen grossen Spiegeln ist die Bestrahlungsintensität
    wesentlich höher.


    Trotzdem gibt es keine so langen Diskussionen darüber, dass
    es zu gefährlich sein könnte, mit Teleskopen und Spiegeln überhaupt zu hantieren.


    &gt;Die Aussagen verschiedener Quellen sind *SEHR* unterschiedlich.


    Das sehe ich nicht so. Die Grundaussage ist doch überall gleich.


    &gt;Und ich werde mich darum hüten, mit einem Laser unangemessen
    &gt;umzugehen, denn das Augenlicht ist *unersetzlich*, das eigene ebenso
    &gt;wie das anderer! Ich hoffe, dass alle anderen es ebenso halten.


    Natürlich, das bestreitet doch niemand. Trotzdem sollte man
    Laser nicht so verteufeln, wie es vor einigen Monaten im
    Forum von Astronomie.de (Rubrik off-topic-daher mittlerweile
    leider gelöscht) geschah. Hintergrund der extrem heftigen Diskussion
    dort waren u.a. unbegründete Ängste vor Lichtverschmutzung durch
    Laser in der Astronomie.

  • JoergB schrieb:


    &gt;Lies mal
    &gt;http://www.astrotreff.de/topic…ID=7181&SearchTerms=Laser dann
    &gt;kennst Du meinen Standpunkt.


    Jetzt verstehe ich Deine Logik: Du schließt daraus, dass der
    grüne Laser viel stärker sichtbar war, dass er viel "stärker" und damit viel gefährlicher sein muss.
    Diese Schlussfolgerung ist aber nicht zulässig.


    Denn die gestreute Strahlungsleistung bei Rayleigh-Streuung von Licht geht mit der 4. Potenz der Frequenz!


    Ein Laser mit 532 nm hat im Vergleich zu einem Laser mit 670 nm
    eine deutlich höhere Frequenz wird daher über 2.5 mal stärker
    gestreut, wenn er die gleiche Leistung hat.


    Deshalb verwendet man übrigens IR-Strahlung, um bei Nebel
    noch ein Bild aufzunehmen und deshalb benutzt man z.T. auch
    Gelbfilter vor Nebelscheinwerfern.

  • Hi Astronom,


    das mit der Lichtveschmutzung finde ich auch sehr überspannt. Es wirkt fast so, als wäre schon jedem zweiten beim Beobachten regelmässig einer mit einem Laser durch die Sichtbahn gefahren. Ich kann mir das so nicht vorstellen. Wirklich unangenehm wirds für die Fotografie: eine längere Belichtung per Laser kaputt zu machen, das ist ein echtes Ärgernis.


    Das Du deine Kompetenzen vervorhebst ist richtig! Aber die Kompetenzen der anderen bekommen eben ähnliche Gewichtungen von mir. Und das die Aussagen überall eher gleich seien, nun, ich habe den Eindruck, Du hast meine vorherige Diskussion *immer* noch nicht gelesen. Dann wüsstest Du, das dort ein Laserschutzbeauftragter folgendes verlauten liess:
    _____________________
    Hi,


    ich bin ein Gegner solcher Laserpointer! Alle mir bekannten gruenen LP haben Leistungen von etwa 5mW. Daher sind sie deutlich gefaehrlicher falls man mal direkt in den Strahl blickt, als einfache rote LP (in die man aber auch nicht reinschauen sollte!).
    _____________________________


    Also, von gleichen Meinungen kann ich noch lange nichts erkennen.


    Hättest Du meinen Beitrag gelesen, wüsstest Du auch, dass *ich* die Laser gar nicht verteufele, sondern ihnen einen bestimmten Platz zuordne. Man kann es mir aber nicht verdenken, wenn ich als 'Laie' (Nicht-Physiker, Nicht-Mediziner und Nicht-Mathematiker) bei sich stark widersprechenden Aussagen der Fachleute eher skeptisch bleibe!?!

  • Hi!


    JoergB schrieb:


    &gt;das mit der Lichtveschmutzung finde ich auch sehr überspannt. Es
    &gt;wirkt fast so, als wäre schon jedem zweiten beim Beobachten
    &gt;regelmässig einer mit einem Laser durch die Sichtbahn gefahren. Ich
    &gt;kann mir das so nicht vorstellen.


    Das fand ich auch sehr überzogen, zumal man sich damals heftigst
    deshalb zankte. So hoch ist die Astronomendichte in Deutschland
    nun auch wieder nicht.


    &gt;Wirklich unangenehm wirds für die Fotografie: eine längere Belichtung
    &gt;per Laser kaputt zu machen, das ist ein echtes Ärgernis.


    Als jemand, der viel Astrophotographie betreibt, habe ich
    diesbezüglich nichtmal für Weitwinkelaufnahmen schwacher Nebel Bedenken.
    Normalerweise sollte das schwache Laserlicht auf Aufnahmen
    unsichtbar bleiben. Und wo die Beobachterdichte so gross
    ist, dass sowas überhaupt zu befürchten ist, ist die
    Wahrscheinlichkeit höher, durch die Scheinwerfer anreisender
    oder wegfahrender PKW von Kollegen gestört zu werden als
    durch deren Laser, den bislang dank sehr hoher Preise sowieso
    kaum jemand besitzt. Mir war so ein DPSS-Laser für so einen
    Zweck auch zu teuer, zumal das keine grossen Vorteile bringt.


    &gt;Das Du deine Kompetenzen vervorhebst ist richtig! Aber die
    &gt;Kompetenzen der anderen bekommen eben ähnliche Gewichtungen von mir.


    Mir geht es nicht um irgendwelche vermeintlichen Kompetenzen sondern ich halte wissenschaftliche Fakten für wichtiger. Und neben der starken Frequenzabhängigkeit der Rayleigh-Streuung ist die Empfindlichkeit des Auges für das
    Streulicht besonders stark unterschiedlich. Für grünes
    Licht ist die Empfindlichkeit maximal (=100%), für Licht von
    670 nm beträgt sie bei Dunkelheit gerade mal noch 0.01%!


    Deshalb erscheint der grüne Strahl "stärker".


    Da rote Laserdioden mit 670 nm, seit einiger Zeit 650 nm und teure mit ca. 630 nm hergestellt werden, kann darauf auch die unterschiedliche
    Helligkeit von Kollimator und Laserpointer beruhen.
    Die rel. Empfindlichkeit des Auges bei Helligkeit beträgt
    ca. 3.2% bei 670 nm, 10.7% bei 650 nm und 26.5% bei 630 nm.


    Insofern erscheint der Strahl durch Streulicht eines 3 mW Lasers mit 532 nm theoretisch ca. 25000 Mal heller als der eines 3 mW Laserpointers bei 670 nm.


    Und harmlos schwach tief-rot leuchtend würden 808 nm Laserdioden
    mit einer optischen Ausgangsleistung im Wattbereich erscheinen, die alles andere als harmlos sind. Nur ist deren Strahl lediglich für
    das Auge praktisch unsichtbar.

    Man kann also nicht von der Helligkeit auf die Leistung und Gefährlichkeit schliessen.
    Letztere hängt von der thermischen Wirkung auf das Gewebe
    (oder die Aluminiumschicht eines CCD) und damit der
    Strahlungsleistung ab.


    &gt;Und das die Aussagen überall eher gleich seien, nun, ich habe den
    &gt;Eindruck, Du hast meine vorherige Diskussion *immer* noch nicht
    &gt;gelesen.


    Ich hatte leider nicht die Zeit, jeden Satz in allen diesbezüglichen
    alten Diskussion genau zu studieren. Ich las nur den
    Artikel eines Patrick R., nach eigenen Angaben Laserschutzbeauftragter, der schrieb: "... somit sind alle laser die &lt;5mw Eingestuft sind ungefährlich, ob es nun die alte klasse 3A ..., kurz gesagt alles was nicht mit 3B, 4 oder &gt;5mw bezeichnet ist ist ungefährlich...".
    Per nochmaliger Volltextsuche fand ich zunächst auch nichts anderes.


    Aber die Grundaussagen von Vorschriften und Behörden sowie
    Laserphysikern zur Lasersicherheit sind alle gleich.
    Es wäre auch schlimm, wenn jeder Experte etwas anderes sagen würde
    und an jeder Uni Laserphysik-Professoren -die in meinem Fall als Gutachter in solchen Schadensfällen (einer per Laser beschädigten Videokamera mit Objektiv grosser Öffnung) nach eigener Auskunft vor Gericht tätig waren- etwas anderes lehren würden.


    &gt;Dann wüsstest Du, das dort ein Laserschutzbeauftragter folgendes
    &gt;verlauten liess:
    &gt;ich bin ein Gegner solcher Laserpointer! Alle mir bekannten gruenen
    &gt;LP haben Leistungen von etwa 5mW. Daher sind sie deutlich
    &gt;gefaehrlicher falls man mal direkt in den Strahl blickt, als einfache
    &gt;rote LP (in die man aber auch nicht reinschauen sollte!).
    &gt;
    &gt;Also, von gleichen Meinungen kann ich noch lange nichts erkennen.


    Dass er Laserschutzbeauftragter ist, steht in dem Artikel
    aber nicht.


    ANZEIGEpflichtig sind übrigens die Klassen mit bis zu 5 mW im
    Sichtbaren nicht. Ausserdem gilt die Anzeigepflicht nur im
    GewerbLICHEN und nicht GewerbSMÄSSIGEN Bereich - also bei
    einem Verein nicht. Das gilt auch für die übrigen Dinge.


    Dann sollte er auf dem deutschen Markt einen grünen 360 Euro+Mwst. Laser zeigen können, der nach Herstellergarantie mehr als 3 mW
    Ausgangsleistung liefert. Meist geben die Hersteller bestenfalls
    die Ausgangsleistung großzügig und nachlässig an. Ich kenne
    jedenfalls auf dem deutschen Markt keinen grünen Laser, der preiswert ist und 5 mW liefert.


    Unzutreffende Ausgangsleistungen im Bereich von 5 mW kommen
    jedoch gerade bei roten Laserpointern häufig vor.


    &gt;Hättest Du meinen Beitrag gelesen, wüsstest Du auch, dass *ich* die
    &gt;Laser gar nicht verteufele, sondern ihnen einen bestimmten Platz
    &gt;zuordne. Man kann es mir aber nicht verdenken, wenn ich als 'Laie'
    &gt;(Nicht-Physiker, Nicht-Mediziner und Nicht-Mathematiker) bei sich
    &gt;stark widersprechenden Aussagen der Fachleute eher skeptisch
    &gt;bleibe!?!


    Das hatte ich schon gesehen. Da hier aber bereits Bemerkungen
    zu einer angeblichen Waffenscheinpflicht für grüne Laser kamen,
    wollte ich das angesichts der alten Diskussion
    in Astronomie.de nicht so stehenlassen.


    Laser senden nunmal nur Licht aus. Kohärentes Licht zwar, doch
    ist dieses nicht automatisch hochgradig gefährlich, wie
    manche Leute glauben, die scheinbar -nach dem Thread bei Astronomie.de
    zu urteilen- zu viele Science-Fiction-Serien gesehen haben ;) . Solange man nicht in so einen Laserstrahl
    starrt, kann bei niedrigen Leistungen obiger Klassen
    überhaupt nichtmal etwas passieren, wenn man versehentlich doch einmal kurz ohne Hilfsmittel in den Strahl guckt, was man andererseits unter
    allen Umständen möglichst vermeiden sollte. Das spiegelt sich exakt in den Vorschriften wieder.


    Würde man das noch strenger handhaben, müsste man konsequenterweise
    auch den Besitz aller Fernrohre anzeigeplichtig machen.

  • Hallo Amateurastronom,


    so langsam bin ich richtig beeindruckt von deinen Beiträgen. Nicht nur dass sie sehr detailliert sind, auch lässt Du dich emotional nicht zu arg auf die Sache ein. Das finde ich bemerkenswert.


    Hier bin ich tatsächlich durcheinander gekommen, tut mir leid!! Der betreffende schreibt schon, das er Laserschutzbeauftragter ist! Der User heisst Patrick-R und schrieb:
    ______________________
    hallo,
    was die sicherheit dieser laser angeht, ich bin von beruf veranstaltungstechniker, gleichzeitig auch laser schutz beauftrageter, und darf laseranlagen bis zu iner leistung von 100Watt bediehnen,
    _________________________________________


    allerdings sagte er auch, dass die Dinger unter 3B ungefährlich sind, also eine ganz andere Aussage als ich vorher zitiert habe.


    DAS NEHME ICH HIERMIT ZURÜCK!


    Ich sehe schon, das Thema ist wirklich sehr komplex. Ich möchte nur noch eine Sorge loswerden: der Vergleich mit Messern und anderen Waffen missfällt mir. Es kann kaum geschehen, das ich jemanden aus versehen mit dem Messer oder einer Schusswaffe verletze. Beim Laser ist das was anderes! Da kann es ganz leicht passieren, das der Strahl in die Augen anderer fällt. Und dabei ist mir nach wie vor unwohl. Und da muss ich es aktzeptieren, wenn anderen unwohl ist, wenn sie mich mit einem Laser hantieren sehen.


    Zum Schluss: vielleicht gibt es für die Himmelsführung (die ich so anregend fand) stark zu bündelnde Taschenlampen, die einen durchaus vergleichbaren Effekt haben?

  • Hallo!


    JoergB schrieb:


    &gt;Ich sehe schon, das Thema ist wirklich sehr komplex.


    Das kann man wohl sagen.


    &gt;Ich möchte nur noch eine Sorge loswerden: der Vergleich mit Messern
    &gt;und anderen Waffen missfällt mir. Es kann kaum geschehen, das ich
    &gt;jemanden aus versehen mit dem Messer oder einer Schusswaffe verletze.


    Mit Waffen würde ich einen Laser auch nie vergleichen aber
    gerade bei einer Waffe kann sowas leicht passieren. Ich habe
    es mal erlebt, wie bei der Bundeswehr ein Wachhabender in einem Wachgebäude versehentlich einen Schuss aus einer Pistole abgegeben hat.
    Das Geschoss landete zum Glück im Holzparkett des Gebäudes,
    anstatt durch ein Fenster nach draussen zu fliegen und dort
    einen Passanten zu verletzen.


    &gt;Beim Laser ist das was anderes! Da kann es ganz leicht passieren, das
    &gt;der Strahl in die Augen anderer fällt. Und dabei ist mir nach wie vor
    &gt;unwohl. Und da muss ich es aktzeptieren, wenn anderen unwohl ist,
    &gt;wenn sie mich mit einem Laser hantieren sehen.


    In grösserem Abstand ist der Strahldurchmesser aufgrund der Divergenz in der Regel so gross, dass erst recht nichts mehr passieren kann.


    Augenschäden können wie gesagt aber etwa auch bei einem Teleskopspiegel eines Dobsons am Tag passieren. Mir wäre sowas
    fast mal passiert, als ich einen kleinen Spiegel sehr kurzer Brennweite im Freien bei Sonnenschein auspackte.


    &gt;Zum Schluss: vielleicht gibt es für die Himmelsführung (die ich so
    &gt;anregend fand) stark zu bündelnde Taschenlampen, die einen durchaus
    &gt;vergleichbaren Effekt haben?


    Man könnte versuchen, eine sehr starke grüne Leuchtdiode (etwa 6800 mCd) mit einer Kollimatorlinse zu versehen. Das müsste man mal
    ausprobieren.

  • Hallo amateurastrononom:


    DANKE! Mich hat das Thema sehr interessiert, doch leider hatte ich (bisher) viel zu wenig Hintergrundwissen (-&gt;0) und Erfahrung (=0) mit "grünen Lasern", um mir eine eigene Meinung bilden zu können. Du hast eine tolle Art, fundierte Sachinformationen zu geben, ohne dabei polemisch zu werden!


    Viele Grüße,


    moelle.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!