Selbstbau: Spiegelzelle für 14,5"-Dob (Baubericht)

  • Hallo ATMler und Interessierte,
    nach einer verhältnismäßig langen Bauzeit von etwa 2 Jahren ist mein Dobson fertig geworden.
    Da recht viel Zeit und Arbeit in den Bau Spiegelzelle floss, habe ich mir einen Baubericht nebst ausführlichen Erläuterungen nicht verkneifen können.
    Der Baubericht für das gesamte Teleskop steht leider noch aus (Bin mit Spechteln beschäftigt [:D]). Deshalb dazu noch eine kurze Beschreibung:


    - Spiegel: 14,5“ f/5,5 (von Carl Zambuto); Fangspiegel: Ø66mm (Lomo)
    - Bauweise: Grundkonstruktion eher klassisch konservativ, Ideen für Einzelteile und Verbindungselemente bei anderen ATM-lern „geklaut“ und teilweise weiterentwickelt.
    - Beschaffung: MP-Teile nach meinen Zeichnungen gefräst von Dieter Martini; Moonlite-OAZ auch von Dieter Martini; Verbindungen und Filterschieber sind Eigenbau.


    Und noch schnell ein Foto vom Ganzen Dob, der übrigens auf der AME am Stand der Backnanger Sterngucker zu sehen sein wird:


    Der Selbstbaubericht besteht aus zwei Teilen: Die „Vorbereitung“ mit Erläuterungen zur Konstruktion und die „Fertigung“ mit beschrifteten Bildern und einem kurzen Fazit.


    So, hier nun endlich die Links zum Bericht:
    http://www.bksterngucker.de/_de/atm/deha145zelle1.htm
    und
    http://www.bksterngucker.de/_de/atm/deha145zelle2.htm


    …Kommentare sind sehr willkommen.


    CS, Dennis


    PS: Ich bin im Zuge meiner Recherchen über sehr viele ATM-Seiten gestolpert.
    Man möge mir verzeihen, wenn ich in meinem Bericht nur einige Quellen angegeben habe.

  • Hallo Dennis!


    Ich konstruiere auch gerade einen Gitterrohr-Dobson, daher habe ich Deinen Bericht mit großem Interesse gelesen.


    Folgende Punkte stelle ich zur Diskussion:


    Warum hast Du Teflon für die Radiallager verwendet?
    Kugellager bekommt man bei Conrad für ca. 3,- Euro pro Stück.


    Ich habe Bedenken bzgl. Kork als Material für die Auflagepunkte.
    Es ist bei der axialen Spiegellagerung vorteilhaft, wenn diese eine geringe Reibung hat. Hier ist daher Teflon wahrscheinlich besser geeignet.


    Warum haben die Wippen von Deiner radialen Lagerung so lange Hebelarme? Die Wippen haben gegenüber einzelnen Auflagepunkten ja nur den Vorteil, dass die Hertzsche Pressung halbiert wird. Zu diesem Zweck reichen kurze Hebelarme.



    Gruß Harald

  • Hallo Harald,


    Deine Überlegungen sind grundsätzlich richtig.
    Die Antwort auf Frage 1 und 2 findest Du im Absatz 4(Planung und Konstruktion) und im Absatz 3.3(Materialien)[;)].


    1. Die Kugellager sind für sich nicht justierbar und legen mich in der Spiegelposition fest. PTFE kann ich nacharbeiten und so groß machen, wie ich es am Ende brauche. Darüber hinaus stehen 12,- + Versand meinem PTFE-Vorrat gegenüber.


    2. PTFE als Auflagerpunkte sind ideal. Man kann es aber ungeätzt nicht kleben und die Bauhöhe der Zelle soll ja gering sein. Ich hätte meine 5,5mm Platten auf etwa 2mm abhobeln und dann verschrauben müssen. Zudem sollte, um die Gleiteigenschaften auszunutzen, eine Gleitpaarung mit glatten Oberflächen vorhanden sein. Also noch mal poliertes Metall dazwischen? Die Korkscheiben hatte ich in der Restekiste. Die Entscheidung für den oft benutzten Kork fiel mir also nicht schwer.


    3. Die Lateralen Wippen sind eine Spielerei von mir und nicht notwendig.
    Ich würde sogar fast behaupten, dass ein einziger fester Punkt in der Schwerpunktachse ausreichend ist. Natürlich nur, wenn man den Spiegel gegen Wegrollen bzw. Kippeln sichert. Die Hertzsche Pressung kann man bei den vergleichsweise geringen Belastungen wohl vernachlässigen.
    Da ich für Experimente aber weder Zeit, noch Material übrig hatte, gab es halt die - mittlerweile Standard gewordene – 4-Punkte Version. Wenn Ich es noch mal machen müsste, wäre es eine laterale 2-Punkt-Lagerung mit PTFE.


    CS, Dennis

  • Hallo Dennis,
    was Du da dokumentierst hast ist ja wirklich umfangreich. Auch die Art Deine Verarbeitung ist 'erste Sahne'. Auf die Idee hinter dem Spiegel das Material schwarz zu eloxieren kommt nur ein Hobby-ATMler. Dem Dobson-Prinzip in seiner Urform läuft das schon fast zuwider.
    Insgesamt eine schöne Zelle, bei der viele Dinge genau so gelöst sind, wie ich das auch tun würde. Insbesondere, das man den Zelle insgesamt justiert und dass zur einer Zelle nicht nur die axiale sondern auch die laterale Lagerung gehört.


    Von den Dimensionen scheint mir die Zelle etwas überdimensioniert. Auch frage ich mich, warum Du geschlossene Rechteckrohre genommen hast, anstelle von U-Profilen. Im Ergebnis ist das aber nur akademisch.


    Der einzige Punkt, den ich anders angehen würde: Die Justierschrauben würden bei mir über drei Punkte gehen. Entweder zweifach an der Zelle und dazwischen die Halterung der Spiegelbox oder umgekehrt. Damit wäre ein offenes Biege-/Hebelmoment eliminiert. (Oder habe ich das jetzt bei Dir einfach nur falsch gesehen.)


    Auch Deine Teflon-Gleit-Lösung für die laterale Lagerung erscheint mir etwas ungewöhnlich. Andere bauen bei Deinem Aufwand gleich Kugellager ein. (Aber Glas auf Eisen ist ja nicht jedermanns Sache). Warum hast Du die Symmetrie der lat. Wippen nicht auf die Gewichtskraftnormale bezogen? (Also die untere Armhälfte länger als die äußere Armhälfte gemacht?)



    Gruß


    PS: Wäre froh, wenn ich ebenfalls die Zeit und Geduld für so viel Feinarbeit hätte.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Sleepwalker</i>
    <br />1. Die Kugellager sind für sich nicht justierbar und legen mich in der Spiegelposition fest. PTFE kann ich nacharbeiten und so groß machen, wie ich es am Ende brauche. Darüber hinaus stehen 12,- + Versand meinem PTFE-Vorrat gegenüber.


    2. PTFE als Auflagerpunkte sind ideal. Man kann es aber ungeätzt nicht kleben und die Bauhöhe der Zelle soll ja gering sein. Ich hätte meine 5,5mm Platten auf etwa 2mm abhobeln und dann verschrauben müssen. Zudem sollte, um die Gleiteigenschaften auszunutzen, eine Gleitpaarung mit glatten Oberflächen vorhanden sein. Also noch mal poliertes Metall dazwischen? Die Korkscheiben hatte ich in der Restekiste. Die Entscheidung für den oft benutzten Kork fiel mir also nicht schwer.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    zu1.) Nicht in der Spiegelposition wärest Du festgelegt, sondern in der Position der Kugellager. Die Distanz kannst Du ja beliebig ablängen. Muss natürlich bei der Konstruktion entsprechend ausgelegt werden.


    zu2.) PTFE müsste natürlich verschraubt werden, z.b. von unten. Somit wäre 3mm PTFE (Standard bei Neumann) völlig ausreichend. Auf den 1mm käme es wahrscheinlich wohl nicht an. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">eine Gleitpaarung mit glatten Oberflächen vorhanden sein. Also noch mal poliertes Metall dazwischen?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Nein, natürlich nicht. PTFE auf Glas rutscht sehr gut, viel besser als Kork auf Glas, egal ob das Glas poliert ist oder nicht.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Darüber hinaus stehen 12,- + Versand meinem PTFE-Vorrat gegenüber.
    ... Die Korkscheiben hatte ich in der Restekiste. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Dein Dobson kostet eh mit Optik jenseits 3000,- Euro.
    Das musst Du natürlich selber entscheiden, ob Dir Einsparung von 20,- Euro Materialkosten wichtiger ist als eine optimale Funktion.



    Gruß Harald

  • Hallo Dennis,


    herzlichen Glueckwunsch auch von mir zu diesem schoenen Selbstbau!
    Bei einem 41 mm Spiegel ist die Art der lateralen Lagerung denke
    ich nicht sooo entscheidend wie in der 25 mm "Koenigsklasse".
    Ich kenne das Problem auch gut: verfahr ich jetzt nochmal x
    Liter Sprit zum Conrad/Baumarkt oder komme ich auch mit dem klar
    was ich im Keller habe und probiere ggf. was neues aus?
    Auf CAD Zeichnungen (bei mir als Laie eher Skizzen ...)
    moechte ich auch nicht mehr verzichten. Wenn ich irgendwas
    so ueberschlage, geht das garantiert schief.


    CS,
    Jens

  • Hallo Dennis,
    da hast du wirklich eine saubere, ordentliche und auch noch schöne Spiegelzelle gebaut.
    Ich denke aber, sie ist etwas überdimensioniert! Was wiegt die denn? Vollmaterial!
    Ich habe immer meine steile Kellertreppe im Hinterkopf und baue deshalb etwas leichter.
    Meine Frau will meinen Dobson einfach nicht die Treppe hochtragen!


    Jedenfalls viel Spass beim Spechteln mit deinem schönen Dobson!
    CS
    Timm

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Timm</i>
    <br />


    .....Ich habe immer meine steile Kellertreppe im Hinterkopf und baue deshalb etwas leichter.
    Meine Frau will meinen Dobson einfach nicht die Treppe hochtragen!


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo,


    Timm:


    warst Du das also damals im Baumarkt [:o)] :


    http://www.belauscht.de/?cat=10&paged=17


    Deine Teleskope sind also in erster Linie kellertreppenkompatibel und nur so nebenbei flugreisetauglich[;)]




    Dennis:


    Schönes, wohldurchdachtes Gerät, viel Spaß damit!



    CS Franjo

  • Hi Dennis


    Schön ist er geworden . Auch die Zelle ist sehr gut auf deiner Seite dokumentiert. Fehlt also nur noch , das wir dein Werk auf einem Treffen bestaunen dürfen.


    Viel Spass beim spechteln!


    CS Mischel

  • Hallo Ihr,


    (==&gt;)Kalle:
    erstmal danke fürs Lob. Nun, die meisten Teile der Zelle sind überdimensioniert.
    Beim Schrotplatzbummel hatte ich die Wahl zwischen diesen Rechteckrohren und anderen mit Abmessungen von etwa 30x30x1,5mm. Weil ja noch schwächende Bohrungen für die Wippen hinzukommen, erschien mir das auf den ersten Blick zu schwach. U-Profile gab’s nicht in den möglichen Abmessungen. Was mich an dem verwendeten Rechteckprofil am meisten störte, war die alte zerkratzte Eloxalschicht. Aber dem geschenkten Gaul…


    Die Frage zu den Justierschrauben hab ich wahrscheinlich nicht ganz verstanden. Es sind 3 Justierpunkte. Im Bild „Fertigung 45“ sieht man die drei Justiermuttern an den Ecken. Die Momente aus dem Spiegeleigengewicht werden über die verleimten Holzklötze in die S-Box geleitet. Die Klötze sind aus Buchenholz und an den unteren Justierschrauben sieht man links und rechts (Bild: „Fertigung 45“) zusätzliche Alu-Winkel. Diese sind mit der Box verschraubt und haben genaue Bohrungen um ein „Ausschlagen“ der Führungen beim Ableiten der Momente zu verhindern.
    Ich habe ursprünglich mit Gedanken gespielt, anstelle der oberen Justierschraube ein fest positioniertes Kugelgelenk zu verwenden. Weil ich aber Zwängungen in den Führungen der anderen zwei Justagestellen und Einschränkungen bezüglich der Verstellwege befürchtete, hab ich die Idee verworfen.


    Noch mal zum verwendeten PTFE an der lateralen Lagerung:
    1. Nachträgliche Positionsänderung durch Materialabtrag oder Austausch des PTFE möglich. (Kugellager gibt’s nicht in jeder erdenklichen Größe.)
    2. PTFE vorhanden, Kugellager kaufen…
    3. PTFE ermöglicht das Gleiten in alle Richtungen. (axial und tangential)


    Die Position und Anzahl der lateralen Auflagepunkte ist egal, solange sie den Spiegel irgendwie halten (Siehe dazu Absatz: 3.2 Laterale Auflager). Die Position der lateralen Lagerung, wie sie z.B. Achim Strnad: http://www.strnad-emskirchen.de/lateral_balken.htm vorsieht, halte ich allenfalls für Rohrquerschnitte für sinnvoll. Runde Querschnitte hingegen haben ein extrem hohes Widerstandsmoment in entsprechender Richtung, was man sich mit dem CD-Versuch deutlich vor Augen führen kann.
    Wie oben schon geschrieben, sind die Wippen, rein konstruktiv gesehen, eine Spielerei. Bei der Positionierung und Dimensionierung habe ich mich deshalb eher an den Platzverhältnissen der Spiegelkiste und der S-Zelle orientiert.


    (==&gt;)Harald:
    wenn keine Korkplätchen in Restekiste gewesen wären, hätte ich die 18-Punkt-Lagerung wohl mit PTFE realisiert. Ich denke aber, dass der doch recht feste Kork ggf. auch rutscht und sich der Spiegel nicht signifikant verformt. Für dünne Spiegel ist PTFE besser.


    (==&gt;)Jens:
    danke für die Glückwünsche. Ich sehe das genauso wie Du. Mit meinen CAD-Zeichnungen (ich hab den ganzen Dob gezeichnet) kann außer mir bestimmt niemand etwas anfangen.
    Sie sind sehr unübersichtlich und nur Mittel zum Zweck.


    (==&gt;)Timm:
    Spiegel: 10kg; Zelle: 2,5kg; Kiste mit HS, Lüfter, Zelle aber ohne Sichelräder: 22kg. Das ist für mich noch gut tragbar.
    Nein, es ist kein Ferrari geworden, eher ein Rolls Royce [:D]


    (==&gt;)Franjo:
    Thanks…


    (==&gt;)Mischel:
    auch Dir ein Dankeschön.
    …HTT vom 25.-28.09.08. Wenn alles klappt und das Wetter mitspielt.


    CS, Euch allen

  • Hallo Dennis,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Frage zu den Justierschrauben hab ich wahrscheinlich nicht ganz verstanden.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Auf die Justierschrauben wirken neben den Stellkräften auch Scher- bzw. Biegekräfte (vor allem in horizontaler Telekoplage durch das Spiegelgewicht). Die Schraube arbeitet wie ein Hebel im Haltegewinde, wenn sie - wie ich es auf Deinen Bildern zu erkennen glaube - nur jeweils an einem Punkt die Spiegelzelle und die Spiegelbox verbindet. An der Spiegelzelle hast Du ja das 'Rohr' zur Hälfte weggeschnitten, dort machst Du also nicht mehr viel dagegen, bleibt die Spiegelbox für eine zweite Öse, damit die Schraube wie eine Schienenführung hält. Es reicht, wenn eine Justierschraube stbilisiert wird (die oben). Du kannst sie alternativ auch festschrauben, zum Justieren reichen die zwei anderen ja aus.
    So ganz kann man das auf den Bildern aber nicht erkennen.[:)]


    Gruß

  • Hallo Kalle,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">An der Spiegelzelle hast Du ja das 'Rohr' zur Hälfte weggeschnitten, dort machst Du also nicht mehr viel dagegen, bleibt die Spiegelbox für eine zweite Öse, damit die Schraube wie eine Schienenführung hält.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    genau so hab ich es gemacht.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Es reicht, wenn eine Justierschraube stbilisiert wird (die oben). Du kannst sie alternativ auch festschrauben, zum Justieren reichen die zwei anderen ja aus.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    ich hab halt alle drei als justierbare Führungen ausgelegt.


    Im Bericht zum Gesammtwerk werd ich etwas näher auf das Thema eingehen. Ich hab nämlich auch dazu Versuche angestellt.[8D]


    CS,Dennis

  • Lieber Dennis,


    nochmals meine herzlichen Glückwünsche zu Deinem Dob.


    <font color="yellow"><b><font size="3">Ich finde er ist in jeder Hinsicht ein Prachtstück geworden</font id="size3"></b></font id="yellow">[:D]
    Ich hab Ihn mal diagonal durchgezogen, wie John Dobson es getan hätte.
    Und er läuft gut!


    Hoffentlich ärgerst Du Dich nicht zu sehr,
    wenn er mal die ersten Gebrauchsspuren (=Patina)ab bekommt.
    Dann denke daran: Das beste Teleskop ist das meist Genutzte.

  • Hi Dennis,


    Glückwunsch zu dem schönen Gerät!
    Möegen künftig viele uralte Photonen auf deiner Netzhaut einschlagen [^]
    Vielleicht trifft man sich ja mal wieder um ein paar Nächte durchzu spechteln.


    Grüße
    Roland

  • Hallo Gerd und Roland,
    die Patina am Gerät werd ich schon zu verhindern wissen...[8D]
    Und die, die sich auf dem Spiegel breit machen will, werden die unzähligen Photonen des nächtlichen Himmels wegpolieren, bevor sie dann über mein Auge in die Gesichtsmuskeln wandern und die Mundwinkel nach oben zucken lasen.
    Gestern war das auch der Fall. Jedoch war selbst im sonst so dunklen Jagsthausen die Durchsicht wegen der hohen Luftfeuchte sehr schlecht. Gerade mal 5m5 im Zenith bei gutem Seeing. Nun ja, um 1:30Uhr noch schnell die Staubbänder in M31 gemustert und...die Müdigkeit war doch größer als der Spaß...
    CS,Dennis

  • Hallo Dennis,


    nur kurz: Dein Teleskop ist eine Augenweide, da hat jemand mit Sinn für Ästhetik gearbeitet!


    Ich möchte jedoch Harry Recht geben und Dir die Kugellager ans Herz legen. Deine Spiegelzelle biegt sich im Hunderstel-Bereich durch (gaanz viele Lambda), und wenn warum auch immer Deine seitliche Lagerung mal klemmt (Schmutz?), wär's doof. Ich durfte einmal im Interferometer mitansehen, was ein sehr dicker Spiegel (6cm?) bei leichtem Fingerdruck von unten gemacht hat. Das waren auch einige Lambda Verbiegung. Und bei der Liebe, die Du in Dein Gerät gesteckt hast...


    Grüße und viel Spaß damit, Henning

  • Hallo Henning, hallo Leute,


    danke fürs Lob. Ich hab lange getüftelt, herumskizziert und viele Ideen wieder verworfen, bis ich „meine“ Optimalkonstruktion gefunden hatte. Ich bin bekennender Perfektionist mit allen Vor- und Nachteilen. So hab ich doch beim HTT noch so einige Baustellen am Dob erkannt: einige Kleinteile aus Stahl rosten schon, eine FS-Heizung ist langfristig erforderlich und abnehmbarer Tauschutz für den Filterschieber wird bald in Planung gehen. Das sind meist Sachen, die die hohe Luftfeuchte betreffen. Zuerst werd ich mit dem einfachsten beginnen: Der 14,5er bekommt einen Socken, was in den meisten Nächten schon helfen wird.


    Zum Thema PTFE in der lateralen Halterung:
    Henning, deinen Gedankengang kann ich nachvollziehen. Eine vorhandene Durchbiegungen und Asti durch punktuelles Fingerdrücken stehen ja außer Frage. Auch, dass Kugellager gut funktionieren, wird durch zahlreiche Berichte belegt.
    Ich kann Dir aber aufgrund eigener beruflicher Erfahrung versichern, dass ein Klemmen durch Schmutz, Staub, Fusseln oder andere Einflüsse sehr unwahrscheinlich ist. Das PTFE und der Schmierfilm (MoS2) schieben die Fremdkörper vor sich her. Bei so einer Überlegung würde sich ein größerer Staubkorn auf der Rollfläche des Kugellagers ja geradezu verheerend auswirken - tut es wohl nicht.
    Wie oben, und im Baubericht schon beschrieben, ließ mir das PTFE gewisse konstruktive Freiheiten bei der Planung. Zum anderen ermöglicht es das Gleiten in alle Richtungen: axial, tangential und beides zusammen. Kugellager weisen zwar wesentlich geringere Widerstände auf, diese jedoch nur in eine Richtung (axial). So wird ein ausgeprägtes tangentiales „Klemmen“ bei z.B. Temperaturdehnungen verursacht. Warum sich diese Spannungen in der Praxis nicht auswirken, lässt sich mit dem verhältnismäßig hohen Widersandsmoment kreisförmiger Querschnitte erklären.
    Unterm Strich ist es wohl eher eine philosophische Frage.


    Übrigens konnten mir erfahrene ATM-ler und Beobachter, wie der Gerd Huissel und auch der Ulli Vedder, beim HTT eine ausgesprochen gute Abbildungsleistung bestätigen. Ulli sagte: „was Besseres wirst du kaum kriegen“. Das geht runter wie Öl…


    CS,Dennis

  • Hi Dennis,


    der ist schön geworden, Dein Dobson! Perfektes Finish!


    Ich habe einen 14" mit 33mm Spiegeldicke und einer viel primitiveren Art der Laterallagerung und habe keine Probleme mit Lagerungsasti. Wichtig ist vor allem, dass die gesamte Spiegelzelle justiert wird (wie bei Dir ja der Fall) und nicht der Spiegel in der Zelle. Das mit dem Rosten der Stahlteile ist bei mir auch viel schneller ein Problem geworden, als ich dachte. Bei mir ist inzwischen auch alles auf Alu/Edelstahl umgestellt.


    Viel Spass mit dem Teleskop beim Beobachten und viele Grüße


    Reiner

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