Fotomania - oder was?

  • Moin,


    als bekennender Fotomaniac möchte ich auch hinzufügen, dass die visuelle Astronomie für den Anfänger ebenfalls nicht so einfach ist.
    Man muss seine Augen schon über Jahre schulen, um in kleinen Teleskopen mehr als nur ein paar nebelige Fleckchen zu erkennen. Ich persönlich finde den visuellen Eindruck z.B. im 10"-Newton nicht gerade berauschend. Es gibt natürlich Ausnahmen (z.B. Saturn, Jupiter, M57 - oder M31, M45 im Fernglas). Der Rest haut mich aber wirklich nicht vom Hocker.


    Natürlich kann man von einem Einstieg in die Astrofotografie mit 300,- EUR keine Wunder erwarten. Es muss aber auch nicht in der Preisklasse eines Neuwagens landen. Im Endeffekt kommt es auf drei Parameter an:


    - Brennweite
    - Pixelgröße
    - Belichtungszeit


    Wenn diese drei "Wunschparameter" vorgegeben sind, kann man durchaus ein entsprechendes Setup konfigurieren. Viel Geld verbrät man allerdings, wenn man an allen (fremden) Erfahrungswerten vorbei meint, es mit einfacheren Mitteln zu schaffen und immer eine Nummer kleiner kauft. Nur um dann später mit Verlust zu verkaufen und eine Stufe höher einzusteigen.
    Ich habe das so gemacht und bin viel Geld losgeworden. Wenn ich mir mein aktuelles und gut abgestimmtes Setup anschaue, war das gar nicht so teuer. Der Weg dahin schon...


    Will man z.B. gute Ergebnisse mit 1200mm Brennweite und einer DSLR erreichen, sollte man schon mit etwas mehr als 300,- EUR rechnen.


    - Teleskop: 800,-
    - Leitrohr: 200,-
    - Montierung: 1000,-
    - Kamera: 600,-
    - Guiding-Kamera, Exzenter oder Leitrohrschellen, Kleinteile: nochmal 500,-
    - Ein guter Filter, wenn man nicht in den Alpen wohnt: 200,-


    Setzt man den notwendigen PC (besser Notebook) voraus, landet man realistisch bei ca. 3000,- EUR, wobei man auch nicht vor gebrauchten Komponenten zurückschrecken darf. Es müssen aber keine 20000,- sein...


    Gruß
    Klaus

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: watchgear</i>
    <br />Moin,


    Will man z.B. gute Ergebnisse mit 1200mm Brennweite und einer DSLR erreichen, sollte man schon mit etwas mehr als 300,- EUR rechnen.


    - Teleskop: 800,-
    - Leitrohr: 200,-
    - Montierung: 1000,-
    - Kamera: 600,-
    - Guiding-Kamera, Exzenter oder Leitrohrschellen, Kleinteile: nochmal 500,-
    - Ein guter Filter, wenn man nicht in den Alpen wohnt: 200,-


    Klaus
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ich würde noch minimalistischen gehen:
    - Newton Celestron 8" f/5 300€
    - CAM 650€
    - OAG 200€
    - ALCCD5 250€
    - EOS 300D 300€
    - Asus EEE oder Acer irgendwas 300-400€


    = 2100€


    Wobei evtl das Notebook schon da ist, also 1700€
    Die Kamera im Haus ist 1400€
    und der OAG vielleicht durch einen Selbstbau-OAG ersetzt werden kann, also 1200€
    Außerdem kann man am Anfang, wie ich, ungeguidet Bilder machen, also 950€.
    Das ist aber das mindeste. Angefragt wird ja oft nach dem Einstieg und oft gibts ja schon ne Kamera im Haus (z.B. bei Ascan)


    ich will 1000€ nicht schön reden, das ist natürlich mehr als 300€, das ist klar, aber für den Einstieg in fotografie brauch man keine 5000€.

  • Hi Stefan,


    Kleiner Kommentar zu einer Planung: Den eeePC und andere Geräte der Klasse halte ich für Astrofotografie für untauglich - mit 800x480 Pixel dürfte selbst Giotto schwer zu bedienen sein, von richtiger Bildbearbeitung gar nicht zu reden. Da lieber irgendein älteres Notebook mit größerem Display und neuem Akku anschaffen, um die Bilder auf dem Acker zu kontrollieren - wobei der Bildschirmzoom auch schon langt, wenn Du eine Belichtungsserie machst - voraussetzung ist da eine Millimeterskala am Okularauszug (kann aus Papier gebastelt werden). Ist dann aber eine ähnliche Preisklasse.


    Was bei Deiner Auflistung fehlt:
    - T2-Adapter (ca. 20,-)
    - Staubschutz - ohne hast Du sofort Staub auf dem Kamerasensor und bist nach jeder Aufnahme am Putzen. Also entweder ein Clipfilter mit Klarglas von Astronomik (70,-) oder die ältere Baader Lösung DSLR-T-Ring (T2-Adapter mit 2"-Filterhalter und UV/IR-Filter) für 150,-.
    Also insgesamt nochmal 100-150 Euro zusätzlich, vorausgesetzt, PC für die Bildbearbeitung und geeignete Software (meist halt doch Photoshop, auch nicht billig) sind bereits vorhanden.


    Und natürlich noch ein beleuchtetes Fadenkreuzokular, sonst nutzt dir dein OAG auch nicht viel. Nochmal ein Hunni.


    Gruß,
    Alex

  • ...und ihr redet beide von DS. Mit Langzeitbelichtung und DSLR :)


    Große Planeten, Sonne und Mond gehen deutlich preiswerter.
    Dobson, Webcam, Adapter, Notebook.
    Oder Okularprojektion auf Digicam.


    Gruß,
    Jens

  • Hallo,


    als ebensolcher Anfänger, der hin und wieder mal "Knipsen" möchte, melde ich mich mal.

    Geradeheraus - Es liegt an den übersteigerten Ansprüchen Einiger, dass hier immer von xx-tausend-Euro, Autoguiding, Laptop, "mehr als 300mm Brennweite geht nicht", etc geredet wird.


    Viele (auch ich) wollen sich nicht mit den Meistern hier im Forum messen. Oder deren Qualität und Anspruch erreichen.


    Meiner Wenigkeit reichts für den Hausgebrauch:
    http://picasaweb.google.de/pikket/Astro


    Alles selber mit EOS 350D geknipst, mit nem riesen 12" Newton auf ner wackeligen, unmodifizierten EQ-6, Brennweite 1600 mm, ohne Autoguiding, teilweise gar ganz ohne Guiding!
    -- Tatsächlich einfach Spiegelreflex in den OAZ gestopft und laufen lassen, bis was zu sehen war -- Bei einigen (nicht allen!) dann mit Nachführokular für Wenig Euro.
    Also quasi "unmögliche" Bilder. Aber als Anfang find ich die gut. Wer mehr will, soll bezahlen. In eine stabile Montierung mit geringem Schneckenfehler, CCD-Kamera, Laptop, etc. und Zeit.


    Auf den Punkt:
    Versetzt euch in die Beginner: Anfängerdenken = Anfängeransprüche.
    Man kann mit vorhandenen Mitteln Fotos machen, die einen stolz werden lassen.

  • Hi Klaus!


    Zitat:
    "Ich habe das so gemacht und bin viel Geld losgeworden. Wenn ich mir mein aktuelles und gut abgestimmtes Setup anschaue, war das gar nicht so teuer. Der Weg dahin schon..."


    Der Weg dahin kostet Geld und das Ziel ist dann die Belohnung.
    So ging es mir anfangs genau so.
    Wobei der Weg zum Ziel mit Aufnahmen und Erfahrungen gespickt ist und das Ziel immer noch unerreichbar scheint.
    Wenn eine gute Aufnahme gelingt kommt immer noch der Spruch....hmmm es kann noch besser werden.
    In den Augen eines Einsteigers ist es unerklährlich, weil die Aufnahme in seinen Augen einfach nur klasse ist.
    Die ständig steigende Erwartungshaltung an noch besseren Bildern lässt den Blick für´s Wesentliche schwinden.



    Mein grob beschriebener Einstieg:
    Beim ersten Teleskoptreffen war ich anfangs auch schon irritiert was es da an möglichen Varianten gab.
    Wenn man das alles vorher wüsste was da auf einem zukommt.
    Zuerst beobachtete ich visuell und sah meine erste Galaxie M31.
    Klasse dachte ich und schwenkte vergeblich nach M51 da ich sie nicht fand.
    Tjo ohne Karte und noch keine Ahnung wo sie denn genau steht?
    Goto und DSLR gab es ja da zur Zeit noch nicht.
    Nun ein erfahrener Kollege stellte mir M51 mal ebend ein und schwups da war se.
    Von da an wollte ich unbedingt das Gesehene festhalten.
    Das gesehene zu beschreiben fällt schwer, deshalb sprechen Bilder mehr als 1000 Worte.


    Ich legte mir eine normale Spiegelreflex zu, die nach geraumer Zeit durch eine DSLR ersetzt wurde.
    Heutzutage ist die DSLR selbst für einen Einsteiger nicht mehr weg zu denken.
    Wenn ich noch an die Entwicklungskosten denke und dann die matschigen Aufnahmen als
    Bonus noch dazu.Das kann einen schnell das Hobby zunichte machen.
    Es sei denn der Jenige hat Biss!
    Ich bewundere immer noch die Astrofotographen, die mit einer Analogen Cam gute Aufnahmen
    abliefern.
    Auch ein großes Lob an die Zeichner, die bestimmt auch hier vertreten sind.
    Heute in der Digi-Welt ist das kein großes Problem mehr.


    Wo war ich stehen geblieben?..aah Ja Fotographie!
    Ich blieb standhaft und stellte mir die Frage...


    Weitfeldaufnahmen also erst mal mit Standard-Objektiven?
    Es kann reizvoll sein und stellt erst mal keine so hohen Anforderungen an die Montierung.
    Also eine recht günstige Alternative.
    Das schwierige war aber das Fokussieren durch ein normales Objektiv.
    Bei guter Einnordung und gutem Himmel kommt dann der "Boah-Effekt"
    Die Milchstrasse...freu hüpf.
    Dann kommt die Frage auf was denn da für ein rotes Fleckchen im Schwan ist und recherchiert nach diesen.
    Oh NGC7000.
    Natürlich kommt dieser schon aufgelöster und größer mit größerer Öffnung & Brennweite zur Geltung.
    Womit man dann zwangsläufig vor einer Umstellung auf Optik und evtl. Montierung steht.
    Also größere Optik und Monti und dann sehen was da auf´n Chip kommt.
    Die erste Aufnahme war ne Katastrophe..warum???
    Ach ja jetzt muss ja geguidet werden.
    Und wer dann mittels Leitrohr und Fadenkreuzokular 10 Min. nachgeführt hat der wird merken das es schon
    recht anstrengend für´s Auge sein kann.
    Ein Astrokollege hielt eisern durch und guidete manuell wobei ich aufgab und
    mir einen Autoguider zulegte.


    Also der Weg dahin ist schon eine Qual der Wahl.
    Soweit meine grob erläuterten Erfahrungen.


    Astronomie kostet nunmal Geld.
    Die dann gesammelten Erfahrungswerte sind unbezahlbar und können für die Zukunft sehr nützlich sein.


    CS
    M.f.G.
    Thomas

  • Hallo
    Dann will ich auch mal meinen Senf dazu geben.
    Sicher, die schönen Fotos, die hier gepostet werden, sind verführerisch, aber wer nur ein bißchen gesunden Menschenverstand besitzt weiß auch, daß da viel Erfahrung und Arbeit drin stecken.
    Und das kann man nur durch üben, üben, üben erreichen.
    Man kann ja seine Ansprüche langsam steigern.
    Ich hab einen goßen Dobs hier stehen, da einfach nur durchzuschauen ist oftmals viel schöner als sich den Streß mit den ganzen Kabeln, Laptop usw. zu machen. Außerdem eignet der sich nun wirklich nicht besonders zum Fotografieren [;)]
    Aber ein kleines Skylux, eine abgelege Webcam aus dem Keller sowie Filter und Adapter haben mir zu den ersten Fotos verholfen.
    Das Skylux war schon da, Laptop auch so brauchte ich nur noch Filter und Adapter = keine 300,- [:D]


    http://freenet-homepage.de/ute.katrin/mond6.jpg


    Skylux, Webcam (keine Ahnung welche) und Nachführung per Hand [:)]
    Und für die ersten Bilder fand ich das nicht mal schlecht, auch dank der vielen guten Ratschläge, die man hier lesen kann (so man des lesens mächtig ist [;)]) Vielen Dank noch mal [:)]


    Aber DeepSky? Das ist noch in weiter Ferne! Da guck ich doch lieber durch den Dobs und versuch mich evtl. mit Zeichnen, auch wenn ich mir dabei die Finger brech [:I]


    Schöne klare Nächte für alle Sternensüchtigen
    Ute

  • Hallo Nelson.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Alles selber mit EOS 350D geknipst, mit nem riesen 12" Newton auf ner wackeligen, unmodifizierten EQ-6, Brennweite 1600 mm, ohne Autoguiding, teilweise gar ganz ohne Guiding!
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Kannst Du mir bitte verraten, wie Du mit der EOS 350d bei 1600mm die Andromeda-GLX so aufnehmen kannst??

  • Hallo Leute,


    nehmen wir einmal an, die von Nelson angegebene M31 ist wirklich durch einen 12"er gemacht, und nicht wie ich und verm. auch Silvio vermuten, durch einen ED80 AUF einem 12"er, dann muss man dem Nelson schon eine gehörige Protion Duchrsetzungsvermögen attestieren.


    Ich habe schon bei einem 10er auf einer EQ-6 aufgegeben und einen stabileren Unterbau angeschafft. Zu dem Zeitpunkt habe ich auch nur visuell geguidet, aber das ging eindeutig an die Substanz.


    Aber zurück zum Thema "Anfänger und ihre Erwartungen".


    Wir haben im Club einen Kollegen, der war eine ganze Zeit quitschvergnügt mit seinem 10"-SC. Rein visuell beobachtete er desöfteren mit uns. An einem der letzten Abende fiel mir dann schon auf, daß er merklich ruhiger wurde. Nun jede Nacht die gleichen Objekte, das war natürlich fade, noch schlimmer wurde es, als wir Fotografen uns unsere RAWs um die Ohren gehauen haben. Endlose Diskussionen, ob, wielange und mit welchem Filter man weitermachen sollte, während besaget kollege dastand und sich frug: Was beobachet, was geht.


    Die Antwort war so simpel wie niederschmetternd: Nichts!
    Nichts ist ja nicht ganz richtig, aber es gehört eine gehörige Portion Masochismus dazu, sich in matschigen Himmelsregionen wie bei uns auf Galaxien der Nebel zu stürzen. Letzte Nacht z.B. ging der Cirrus visuell kaum, fotografisch aber recht gut. Wie gesagt, in dunklen Landesteilen mag das anders aussehen, bei uns ist aber Astronomie = Fotografie...wenn man überhaupt etwas machen will. Und in Ausnahmenächten günne ich mir als Fotograf immer eine Stunde visuellen Genusses, und das war genau 1 mal in diesem Jahr...im Sauerland!


    Das Ende vom Lied, besagter Kollege schwenkt um auf Fotografie.


    Und so seltsam sich manche Anfänger auch artukulieren, vielen ist klar geworden, daß man mit Fotografie einfach tiefere Himmelsregionen erschließen kann..oder wie ich es sage "Fotografie macht aus jedem 8"er vitruell einen 20"er". Ich glaube auch, daß im Innersten der Anfänger einfach der Wunsch da ist etwas zu machen, was in einem vorzeigbaren Resultat endet. Das da die heute allgegenwärtige Selbstüberschätzung mit eine Rolle spielt, ist für mich unbestreitbar.


    Und eines sollten wir auch nicht vergessen. Bei der Schwemme der "Astrobegeisterten" die heutzutage "Anfangen" wollen, ist nur ein kleiner Protzentsatz, die das Thema auch wirklich zu ihrem Hobby im warsten SInne des Wortes machen.


    Einfache Zugänglichkeit hat die Filterfunktion früherer Jahre abgeschafft, wo sich nur die Interessiertesten letztendlich bis zum Teleskoperwerb durchkämpfen konnten.


    HEUTE: Webshop, kaufen-&gt;Astro geworden
    FRÜHER: Bücher lesen, Hinweise verfolgen, irgendwann auf die Idee eine Sternwarte zu besuchen gekommen, erste Kontakte, erste Kataloge, erste Traumata von wegen Preise, erste 60er Röhrchen..wenns gut lief-&gt;Astro.


    Aber bis dahin ist soviel Energie ins Hobby geflossen, daß man davon ausgehen kann, der NeuAstro interessiert sich wirklich dafür.


    Also kann man einem "Anfänger" von heute entweder genau auf die Finger schauen wenn er in der eigenen Spechtelgruppe gross wird, oder hart aber freundlich erklären auf was er sich einlässt. Dabei meine ich nicht die vergebenen Taler, sondern auf die Wucht der sachlichen Materie mit der er sich auseinander zu setzen hat, mit der Masse der Kritiker und mit der Masse der Unterstützer genauso wie mit allgemeinen Verhaltensregeln.


    Wenn z.B. eine jugendliche Rotznase die Forenmitglieder anmufft, daß ihre Kommentare eh nichts bringen und man ihm gefälligst ausgearbeitet Vorschläge zu unterbreiten hat, ist der Zeitpunkt gekommen wo ich aus Grunden der drohenden Forensperre lieber die Klappe halte. Das wäre dann so ein Beispiel für jemanden, der es früher über die Inhaltsangabe des ersten Astrobuches nicht geschafft hätte, heute aber den dicken Motz spielen will. Na gute Nacht!


    Umgekehrt, es gibt Jugendliche Anfänger, da kann man stolz sein ihren Werdegang zu beobachten.


    CS
    Ulrich

  • Hallo Ulrich,


    zu dem Punkt das jeder gleich loslegen will passt auch die häufige Frage nach GoTo- weil damit ist es ja soooo einfach.


    Man lernt zwar nichts dabei und wundert sich auch weil die viel zu kleine Optik einen großen Teil der Objekte garnicht zeigt, aber gefragt ist es halt von den Anfängern- der Computer macht es doch [8D]


    Sich selbst den Himmel erst erarbeiten- irgendwie umständlich. Und wenn das so einfach mit GoTo geht kann das mit den Fotos ja auch nicht schwer sein, so kommt es jedenfalls bei mir oft rüber wenn ich die Anfragen der Anfänger lese.


    Gruß
    Stefan

  • Hi Stefan,


    einfach ausgedrückt: Astroequipment ist für viele die Lösung des Problems, und das, wo es doch nur ein Werkzeug ist.


    Ich stell mir gerade vor, wie ein Lehrling den Meister fragt, warum denn die Super-Feile hier keine geraden Flächen feilt. Dafür gäbe es doch Fräsmaschinen. Der Meister daraufhin: Klar, aber wofür brauche ich dann Dich?


    Oder wofür braucht ein Anfänger ein Teleskop, wenn er doch alles aus dem Computer bekommt?


    Um es selbst zu erleben? Um es selbst zu feilen? Tja, das ist dann eben Arbeit, Lernaufwand und Einsatz! Ohne Schweiss keine gerade gefeilte Fläche und ohne Schweiss kein gefundenes Objekt.


    Ist einfach, klingt einfach, geht nur nicht einfach in die Köpfe!


    Nu weis ich auch nicht mehr...vermutlich hilft nur sture Beharlichkeit und Hoffnung. Irgendwann wird es besser. Ich meine das Wetter, dann haben wir wieder richtige Probleme. Und Lösungen...und kein Geld!


    Und nu: OT!
    Apropos Geld: Weist Du wie man nur das beste Equipment kauft?
    Ganz einfach: Bestell alles aus dem Shop. Und was nicht lieferbar ist behältst Du, den Rest schickst Du wieder zurück. G11-, nicht lieferbar, 9mm-OAG-nicht lieferbar, IDAS-nicht lieferbar...den rest kannste knicken!


    CS
    Ulrich

  • UIUIUI
    ihr habt ja recht, die Andromeda-Glx war nicht mit dem 12er, ich hab die kleine Russentonne 90/500 dafür genommen... mein Fehler. Bei M45 übrigens auch.
    Der Rest ist aber tatsächlich durch den 12er.
    <i>edit: Bei den beiden (M31 + 45) wars leider ziemlich hell wie man sieht. extrem suboptimale Bedingungen, selbst für Billerbeck. Aber ich hatte das Ding neu und wollte es unbedingt ausprobieren...</i>


    nochmal edit:
    M97 und M51 sind tatsächlich komplett OHNE guiding! Die sind tatsächlich unbefriedigend, aber ich zeige trotzdem, gehört ja auch irgendwie zum Thema, was ohne Erfahrung möglich ist (oder eben nicht).

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stefan-h</i>
    <br />
    zu dem Punkt das jeder gleich loslegen will passt auch die häufige Frage nach GoTo- weil damit ist es ja soooo einfach.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Mal bequßt etwas ketzerisch geantwortet:


    IST es auch. Zumindest, wenn man genug weiß, um damit arbeiten zu können. Das vierte Teleskop (den Astromedia-Dobson mal mitgezählt), welches ich erwarb, war ein ETX-70. Schön kompakt, nur ist die Menge beobachtbarer Objekte geringfügig kleiner als beim 8"-Newton. Und das Goto nicht wirklich zuverlässig. Wenn es denn aber funktioniert, ist das Beobachten entspannt.
    Also kam irgendwann danach statt der wackligen GSO-Rockerbox eine CAM an den Newton. Noch keine optimale Lösung - und die Höhenräder und die Rockerbox stehen für Notfälle noch parat, aber für mich ist eine bequeme Nachführung und Goto einfach Komfort. Ich freue mich daran, beobachten zu können, ohne mich mit miesen Gleitlagern herumschlagen zu müssen, ohne mich teilweise beim Peilen übel verrenken zu müssen.
    Was verliere ich dadurch? Nicht viel. Manuell kann ich immer noch mit den kleinen Röhrchen arbeiten. Ich finde auch, was ich will, es dauert einfach nur länger.


    Mal ein Vergleich aus dem "echten Leben". Ich kann natürlich einen Schaltwagen fahren. Aber mit dem technischen Fortschritt geht einher, daß ein modernes automatisches Getriebe besser und ökonomischer schaltet als ich - und mir idiotische Arbeit abnimmt. Ich habe keinerlei Vorteil durch manuelles Schalten, ausgenommen mal die Anfälligkeit des deutlich komplexeren Systems. Aber ein Automatikgetriebe heißt auch, daß ich mich auf wesentlichere Dinge konzentrieren kann, als auf das Wechseln von Gängen. Das habe ich über Jahrzehnte gemacht und frage mich, ob das in einigen Jahren wirklich noch jemand braucht - oder ob das Ganze verschwindet, wie nicht synchronisierte Getriebe.


    Ich beobachte nicht beruflich, sehe das Ganze wenig verbissen und muß nicht das Rad neu erfinden. Die "heroischen Zeiten" mit chemischer Fotografie und manueller Nachführung können mir gestolen bleiben - denn man muß das heute so wenig machen, wie mit einem Zwergrefraktor anzufangen. Das hat was von "Damals, nach dem Krieg...".


    Die gewonnenen Erfahrungen der Veteranen sind unbezahlbar. Ohne ein Forum wie dieses wäre ich nie darauf gekommen, einen Dobson zu kaufen, hätte bei Aldi so ein Billigteil gekauft und das läge jetzt in der Ecke. Ich kann auch hier nachlesen, warum ich noch nicht fotografiere - einfach, weil ich mir vorstellen kann, wie mit vorhandener Ausrüstung und Erfahrung die Aufnahmen werden.


    Aber ich würde nicht den Weg gehen wollen, den manche hier gehen mußten. Ich kann auf den Erfahrungen andere aufbauen, muß nicht das
    Rad neu erfinden und erreiche das, was ich will, halt etwas einfacher.


    Gruß,
    Jens

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Brokatskalar</i>
    <br />Moin Leute


    Nicht reden , machen......


    Dieser Thread hat mich dazu bewogen , unser "Purus on Tour"Projekt
    zu starten.


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=75400


    Du brauchst nur ne analoge SLR , oder eine DSLR mit Objektiv.(max. 135mm BW)
    Fernauslösung wäre gut.


    Für Leute , die sich immer gesträubt haben , den "steinigen Weg"
    Astrofotografie anzugehen.


    CS


    Jürgen
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Jürgen,


    Tolle Idee! Ich hätte da nur Angst, auf den Geschmack zu kommen.
    Chemische Kamera und Montierung mit Nachführung sind ja vorhanden - aber ich bleibe lieber erstmal visuell. Astronomie ist für mich schon so teuer und zeitaufwendig genug :)


    Gruß,
    Jens (der jetzt schon Teleskope mit in den Urlaub nimmt und sích seit den ersten Beobachtungen vor einem Jahr ausgerechnet auf die dunkle Jahreszeit freut.)

  • Hallo Jens,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">und erreiche das, was ich will<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das Problem ist aber anscheinend, dass viele gar nicht wissen was sie wollen....[:D]


    CS,


    Rainer

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: drautaler</i>
    Das Problem ist aber anscheinend, dass viele gar nicht wissen was sie wollen....[:D]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    ...oder wissen, was sie wollen, aber noch nicht wissen, warum das, was sie wollen, so schwierig oder gar unmöglich ist.
    Jemand, der sich nie mit Astronomie befaßt hat, kann keine realistischen Vorstellungen haben. Woher denn? Das ist, wie Sex aus Büchern zu lernen, bevor man selbst...


    Ich habe beispielsweise erst hier im Forum gelernt, was für phantastische Aufnahmen Amateure mit noch bezahlbarem Aufwand produzieren können, dachte vorher: "Dafür braucht es Hubble oder ein riesiges Teleskop in einem Observatorium."


    Und dann blättert man hier im der Bildergalerie und findet (mal ein mehr oder weniger zufälliges Beispiel) sowas hier:


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=75235


    Wer würde DAS nicht auch können wollen?


    Jetzt gibt es die eine oder andere FAQ zur Fernrohrwahl. Und wer etwas sucht, findet auch immer wieder Hinweise, dasß das mit der Astrofotografie nicht SOO leicht ist, wie man es gerne hätte.


    Aber weiß das der Anfänger, der beispielsweise grad' bei Aldi ein Teleskop gesehen hat und immerhin so weit nachgedacht hat, daß er ein Forum zum Thema sucht, um sich zu informieren? Der sieht mit Pech ERST die Bildergalerie und liest sich dann im Forum ein.


    Da wäre es doch schön, wenn ihm jemand erzählt (oder ihm einen Link zu einer Website oder einem Thread gibt, wo er nachlesen kann), warum das, was er da sieht, machbar ist, aber der Aufwand an Zeit, Geld und benötigter Erfahrung für Bilder DIESER Qualität beträchtlich ist.
    Logisch. Strichspuraufnahmen sind nicht sonderlich aufregend. Und die meisten Sachen, die man mit Piggiback-Fotografie und wenig Aufwand machen kann, sind unaufregender als der Pferdekopfnebel in Farbe.


    Aber sie sind ein Anfang. Und "Purus on Tour" ist eine geniale Idee!


    So genial, daß ich auch schon darüber nachdenke, die alte chemische Kamera auszugraben, die CAM einzunorden, die Kamera aufzuschnallen und dann einfach mal einen Kleinbildfilm zu riskieren. Müßte theoretisch ja gehen :)


    Gruß,
    Jens

  • Hallo Jens,


    zum GoTo- klar ist es einfacher, ich wollte ja auch sagen das eben viele Anfänger für das kleine Budged gleich alles wollen, paralaktische Montierung weil das ja ein "echtes" Teleskop ist, dann GoTo und natürlich Fotos machen, aber halt nur 300 Kreuzer ausgeben wollen.


    Die kleinen bezahlbaren GoTos haben dann eben den Nachteil das die Öffnung zu klein ist, die großen sind zu teuer- und lernen tun die Anwender dabei wenig, jedenfalls nichts was STernbilder oder so betrifft.


    Das meinte ich damit


    Gruß
    Stefan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stefan-h</i>
    <br />Hallo Jens,


    zum GoTo- klar ist es einfacher, ich wollte ja auch sagen das eben viele Anfänger für das kleine Budged gleich alles wollen, paralaktische Montierung weil das ja ein "echtes" Teleskop ist, dann GoTo und natürlich Fotos machen, aber halt nur 300 Kreuzer ausgeben wollen.


    Die kleinen bezahlbaren GoTos haben dann eben den Nachteil das die Öffnung zu klein ist, die großen sind zu teuer- und lernen tun die Anwender dabei wenig, jedenfalls nichts was STernbilder oder so betrifft.
    ...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Stefan,


    Kein Zweifel - dann sind wir uns durchaus einig :)


    Das ETX-70 ist interessant, um herauszufinden, ob man Goto mag. Ansonsten waren die Bilder aus dem Astromedia-Dobson nicht so viel schlechter :)


    Keine Frage, ich wäre deutlich schneller am Himmel unterwegs, wenn ich keine CAM hätte. Wenn ich sehe, in welchem Tempo alte Hasen die unglaublichsten Objekte in Sekunden freihändig einstellen - Respekt.


    Die CAM ist für mich preiswertes Goto. Aber auch dafür muß man Polaris identifizieren können und auch für das Anfahren der Kalibrierungssterne ist es sinnvoll, sich etwas auszukennen :)


    Bis auf eine DSLR habe ich so gut wie alles liegen. Notebook, Webcam mit Adapter, sogar einen GPUSB. Nur mit der CAM und dem schweren GSO-Newton werde ich nicht wirklich anfangen. Vielleicht mal mit dem Farbwerfer oder einem Teleobjektiv auf der CAM, zusammen mit dem Mak als Leitrohr. Aber noch macht mir visuell zu viel Spaß - ich habe bisher kaum was gesehen. Da ist mir das mit der Fotografie auch noch zu viel Aufwand und mir die Beobachtungszeit zu kostbar.


    (Wie machen das Fotografen eigentlich, seitdem es Autoguider gibt?
    Einrichten, Belichtungszeit und Filterwechsel einstellen, starten und nach Hause Kaffee trinken? Oder mit dem Zweitfernrohr spechteln ?)


    Gruß,
    Jens

  • Hi,
    um dieses schöne Thema aufzugreifen, kann ich nur eines sagen :
    Mit kleinen Geräten in der Astronomie anfangen, das Gerät und den Himmel ausgiebig kennenlernen ( auch die Erddrehung ... ).
    Wer Lust auf die Fotografie bekommt, kann schon mit erstaunlich wenig Mitteln Ergebnisse für sich selber zusammenzaubern. Aber das befriedigt nicht lange, man will mehr- und dann sind für den ernsthafteren Einstieg in die Astrofotografie doch erheblich mehr Mittel nötig, als wie der ungeübte Neueinsteiger glaubt.
    Ich bin mit einem kleinen 6cm Refraktor angefangen, dann kam das C8 und erste Erfahrungen in der Fotografie. Dazu war es sehr hilfreich , sich um Gleichgesinnte zu kümmern (VHS). Die haben noch ganz andere Möglichkeiten ( 25er Newton ,Schmidt Kamera u.a.,auf einer schönen großen Alt- Montierung . Und daß ist über die vielen Jahre beinharte Arbeit, wenn man immer bessere Bilder machen möchte.
    Das übersehen die meisten.
    Auch ich mußte nach Reanimation meiner (nicht gerade preiswerten Anlage ) eine Menge Lehrgeld beim Umstieg auf Digital zahlen und bin noch lange nicht da, wo ich gerne einmal hinmöchte.
    Viele Grüße Markus


    152mm TS-Refraktor,C8 , LXD-600 , Canon eos 350d

  • Hallo Beisammen,


    wieso erwaehnt eigentlich niemand die Volkssternwarten. Da gibt es doch Arbeitgemeinschaften zu allen moeglichen Themen. Unter Anderem auch Fotografie. Nun haben diese Volkssternwarten doch recht schicke Instrumente und nachdem ein Anfaenger die notwendigen Einsteigerpraktika mitgemacht hat und bei einigen Abenden als Assistent dabei war kann er/sie ja mit den Geraeten dann selber arbeiten und z.B. Aufnahmen machen. Das kann mit Film (chemisch) DSLR oder Webcam / CCD sein. Je nach Ausstattung der Volkssternwarte. Die Einstiegskosten sind da Null. (oder vielleicht der Jahresmitgliedsbeitrag) Und die Vereine wuerden mal wieder etwas Zulauf bekommen.


    Clear Skies,
    Gert

  • Genau Gert,
    genau das habe ich damit gemeint. Die Volkshochschule z.B. bietet in vielen Städten u.a. Arbeitsgemeinschaften in Sachen Astronomie an.
    Gerade dort kann man sich austoben und bei regem Interesse auch als Schlüsselträger eigene Erfahrungen sammeln und dann sagen, ich will auch Zuhause mit einem eigenen Gerät mehr machen. Auf welchem Gebiet dann speziell das Interesse liegt- sei es deep sky-foto, oder Mars, Sonne - das findet dann auch jeder selber für sich heraus. Dann wird auch klar, welches Gerät man benötigt und kann gut und gezielt investieren. Das halte auch ich für am besten und auch am preiswertesten. So war es bei mir.
    Gruß Markus

  • Interessanter Thread, den muß ich als einer der Anfänger, die zu einer Stellungnahme aufgefordert wurden doch gleich mal wieder ausbuddeln [:o)]


    Ich möchte mal auf ein paar Themekomplexe, die hier aufgeworfen wurden eingehen.


    Was will der Einsteiger?
    Hier kann ich natürlich nur für mich sprechen, aber bei mir sind es die "bunten Bildchen". Das genaue Ziel für mich ist, da ich mit Zossen knipsen einen Teil meines Geldes verdiene, natürlich B33 (auch wenn es mit einer Nikon wohl schwierig wird). Ob ich es je schaffe wird die Zeit zeigen, aber der Weg zum Ziel kann ja auch schon spannend werden. Auch wenn die "Altvorderen" jetzt wieder aufschreien: Visuell interessiert mich nicht besonders, ich übe zwar derzeit fleissig das Finden der Sternbilder, aber nur um später die CAM immer schnell alignen zu können. Strichspuren habe ich vor 30 Jahren schon fotografiert, die finde ich heute noch genauso langweilig wie damals.


    Muß es immer billig sein?
    Nicht jeder, der mit der Astrofotografie anfangen will kann/will nur 300,- ausgeben. Ich weiß wieviele zig-tsd. Eumels ich schon in mein Foto-Equipment versenkt habe und das man mit dem allerbilligsten Zeugs nichts anfangen kann. (Daraus abegeleitet frage ich mich natürlich auch, wenn hier Leute Bilder mit einem Sigma 18-200, Tamron 28-300 ... einstellen, ob sie wissen wieviel Potential ihrer Digis sie in der "terrestrischen" Fotografie mit solchen Flaschenböden verschwenden). Ich werde mir auf der anderen Seite aber auch nicht für den Anfang eine G11 oder CGE mit einem Tele-Vue APO zulegen. Mehr als das 4-fache von den 300 Eumels sind es jetzt dann allerdings doch geworden (nur für das Astrogerödel, den Rest hatte ich schon).


    Sind Goto, OAG und Konsorten Erfindungen des Leibhaftigen?
    Diese Diskussion errinert mich immer etwas an die Fotografie, da gab es die Debatte vor 30 Jahren, als die ersten Belichtungsautomaten kamen, vor 20 Jahren war es dann der AF, heutzutage sind es so Dinger wie Antiwackel-Unterstützung, oder ISO-Automatik. Ich habe noch "richtig" fotografieren gelernt so mit externem Belichtungsmesser und alles von Hand einstellen. Heute nutze ich selbstverständlich alle nur möglichen Automatiken und finde auch die Empfehlungen, die Anfänger in den Foto-Foren immer wieder bekommen: "Schalt erstmal alle Automatiken ab und lerne fotografieren" reichlich albern und zudem viel Frustpotential enthaltend.


    Ich habe mir zur CAM, die ich wegen des Goto haben wollte, auch gleich den Karkoschka bestellt. Da kann ich dann schön nachsehen, welche Objekte sich überhaupt lohnen mit der Cam und meinem 5" Newton anzufahren. Ich habe auch im Auto zusätzlich zum Navi einen Atlas liegen.


    Bei meinem derzeitigen Kenntnisstand werde ich allerdings auf ein Leitrohr verzichten, wenn ich denn mal so weit bin, daß ich guiden muß. Ich werde gleich einen OAG nehmen, warum sollte ich mir die Geschichte mit Leitrohr, Ausrichtung und Drift denn antun? Da kaufe ich mir lieber einen kleinen Refraktor und pack den auf eine kleine Montierung, damit ich noch ein wenig visuell beobachten kann, während die Aufnahmeserie läuft.



    Au weh, der 2. Beitrag in diesem Forum und noch so ein Sermon, ich wollte nur klarstellen, das nicht alle Astro-Foto-Neueinsteiger möglichst billig alles erreichen wollen, sondern durchaus auch bereit sind dafür zu investieren, sowohl in Geld als auch Zeit.


    Anfänger-Grüße


    Stefan

  • Hallo Stefan,


    klar dass nicht alle Einsteiger gleich sind. Und so weit ich das beurteilen kann, gehst du schon mal von deutlich realistischeren Vorstellungen und Budget aus, als dies bei den meisten Einsteigern hier der Fall ist.


    Aber sehr häufig sind die Voraussetzungen bei Einsteigerpostings nun mal:
    - Noch nie durch ein Teleskop geschaut.
    - 150 Euro Budget und dafür soll eine möglicht grosse (parallaktisch montierte) Optik her.
    - Soll visuell für alles gut sein.
    - Soll (nicht näher spezifiziert) fototauglich sein. Digiknipse ist für DS-Fotos vorhanden.


    Bei solchen Anforderungen stehen einem fortgeschrittenen Amateurastronomen natürlich die Nackenhaare hoch, weil solche 150-Euro Kombinationen schon visuell kaum brauchbar sind. Hinzu kommt, dass die viele Einsteiger mit ISO-Zahlen, Blendenwerten usw. kaum etwas anfangen können, weil sich das Fotowissen auf Knipser-Niveau befindet.


    Gruss Heinz

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