Fotomania - oder was?

  • Hallo,


    sagt mal, kommt nur MIR das so vor, oder will in letzter Zeit eine regelrechte Astrofotomania ausbrechen?


    Es vergeht ja fast kein Einsteiger-Thread mehr ohne "Bitte beratet mich, ich habe EUR 300 und will fotografieren".


    Irgendwie eine interessante Entwicklung, und die Antworten weichen bezüglich des einzuplanenden Budgets teilweise erheblich voneinander ab, was nicht selten in Disputen endet.


    Irgendwie scheint das Thema ähnliche Bedüfnisse zu wecken, wie die bunten Bilderchen auf den Billig-Teleskopschachteln.


    Meiner ganz persönlichen Meinung nach, ist die Deep-Sky Astrofotografie der denkbar schlechteste Direkteinstieg in die schöne Welt der Astronomie. Zuvor sollte man sich ein fundiertes Basiswissen aneignen, gestützt durch viele eigene Erfahrungen.


    Grüße
    Rolf

  • Volle Zustimmung!
    Ich habe auch das Gefühl, dass einige sofort Objekte fotografieren wollen, die sie noch nie gesehen haben, vielleicht sogar, aus deren Objektklasse sie noch nie etwas gesehen haben.
    Liebe Einsteiger, wie wollt ihr denn einen Nebel fotografieren, wenn ihr nicht mal das Objekt im Teleskop eingestellt bekommt? Und das ist noch eines der kleinsten Probleme bei der Deepskyfotografie.
    Lasst euch Zeit, sammelt erst einmal visuell Erfahrung. Auch wenn ihr 'erst' nach einem Jahr mit der Fotografie anfangt, gibt es noch reichlich Stolperfallen, die bewältigt werden müssen. Darum bitte nichts überstürzen.


    Gruss Heinz

  • Der Grund ist eigentlich doch klar: Wenn ihr mit euren 3000€-Teleskopen + 5000€ Montierung und 1000€ Kamera hier ein Supertolles Foto einstellt das aussieht wie eben vorbeigeflogen, sieht das alles verdammt einfach aus.
    Hab ich auch gedacht, bis auf dem Foto meiner ersten Kamera alles schwarz war und nicht schön Knallrot.[xx(]


    Das heißt nicht, das ihr nun aufhören sollt damit, ich find die Fotos immer wieder irre.[8D]


    Bis Dann,


    Michael

  • Hallo.


    Ich bin harter Verfechter der Theorie, dass Astrofotografie nicht tausende von Euros kosten muss, und auch von Einsteigern schöne Bilder gemacht werden können!


    Allerdings muss man sich dazu <b>massiv beschränken in der Aufnahmebrennweite!</b>


    Einfach eine DSLR (das hat man ja mittlerweile als ambitionierter Einsteiger, ansonsten tut's auch dem Opa seine alte Rolleiflex und ein Elitechrome-200 Film. [;)]) auf die GG-Stange eines Lidlscope oder ähnlich schnallen, mit maximal 50mm Aufnahmebrennweite bestückt (fortgeschrittene gehen auch über 135mm) n'paarmal für einige Minuten lang nachführen (bei Chemischer Aufnahme hald 20 oder 30minuten am Stück) und die Bilder dann überlagern - Fertig ist das erste DeepSky-Bild. [^]


    Alternativ kann man sich auch eine Barndoor-Montierung bauen - oder gänzlich auf Nachführung verzichten und einfach Strichspuren aufnehmen. Letzteres kostet eigentlich fast garnix (vielleicht n'Drahtausloser für 2.- vom Trödelmarkt); eine alte Kamera hat eigentlich Jeder und wer nichtmal das einfachste Stativ hat, kann sich auch mit ein paar Steinen behelfen, wo die Kamera drauf liegt.


    [^]



    Aber "ich habe 300.- und will damit einen 8-10zoll Newton und eine Montierung kaufen (und alles weitere Zbh) um <u>durch diesen</u> 8-10zöller DS-Fotos zu knipsen",
    das ist wie
    "ich möchte mit 10'000.- ein Formel-1 Team kaufen und GEWINNEN!"

  • Ich finde es eigentlich gut und schön, dass soviele Astrofotografie betreiben wollen. Kann in dieser hinsicht eigentlich nur jeden unterstützden (leider nur seelisch).
    Finde es auf jedenfall sinnvoller jemandem Mut zuzusprechen als immer nur abzublocken und jemandem eine Geldschranke von 2000€ vor die Nase hauen.
    Man kommt sich ja vor als wolle man in einen Golfclub einsteigen.

  • Hallo,


    es geht darum, dass die meisten Einsteiger mit vollkommen falschen Vorstellungen an das Thema Astrofotografie "mal kurz" rangehen wollen, ohne sich wirklich darüber klar zu sein, welche Bildqualität für ein bestimmtes Budget erwartet werden kann.


    Klar, auch ein nicht nachgeführtes 50mm Sternfeld ergibt ein nettes Deep-Sky Foto (wenn man den Fokus getroffen hat), aber das ist eben nicht unbedingt das, was sich viele auf Dauer unter "Astrofotografie" vorstellen.
    Astrofotos sind die bunten Bilder hier im Forum und das, was auf den Auktionshaus-Verkaufs-Kartons außen draufgedruckt ist - so die Meinung.


    Was ist nun besser: Dem Interessenten für EUR 300 ein garantiertes Frusterlebnis schönzureden, oder gleich mit der bitteren Wahrheit rauszurücken?


    (==&gt;)Stefan:
    Schonmal selbst ein 10min belichtetes Foto bei 1000mm Brennweite gemacht?
    Jemandem Mut zuzusprechen ist prima udn löblich, aber nur wenn es eine einigermaßen realistische Chance auf Zielerreichung gibt. Eine mies laufende Monti kann man auch mit Mut zusprechen nicht besser gemacht werden.


    Hier mal meine Erfahrung zur Reihenfolge, was alles passen muss, von sehr wichtig bis wichtig:


    - Erfahrung mit gutem Basiswissen
    - spezielle Erfahrung in elektronischer Bildverarbeitung
    - für den Zweck ausreichend stabile Montierung
    - möglichst exakt laufende Montierung
    - reproduzierbar laufendes Guiding (manuell oder Autoguiding)
    - optimaler Okularauszug
    - Kontrollmöglichkeit des Fokus am Bildschirm
    - Deep-Sky-Filter bei schlechten Bedingungen (IDAS usw.)
    - Kamera
    - Aufnahme-Teleskop
    - Goto



    Grüße
    Rolf

  • Hallo Leute,
    ich muss zugeben, am Anfang in einem meiner ersten Beiträge hier im Forum fragte ich auch nach Astrofotografie. Ich war eben noch kompletter Einsteiger und man stellt es sich - wie bereits gesagt wurde - nicht wirklich schwierig vor.


    Einige denken einfach, man nehme eine Kamera, setzt sie auf ein Stativ und drückt auf den Auslöser. Aber wie wir alle wissen, geht das längst nicht so einfach und vor allem nicht so günstig.


    Mittlerweile, nach 1,5 Jahren Astronomie, mache ich auch bereits ein paar Fotos mit der 400D auf meiner Astro 5 DX. Die Objektive meiner Eltern gehen bis 200 mm Brennweite, da muss man nicht guiden und auch nicht peinlich genau einnorden. Ich weiß, wo ich die Objekte für eine solch niedrige Brennweite zu suchen habe und weiß auch, dass der nächste Schritt, also die nächstgrößere Brennweite, ein teurer Schritt sein wird (schon allein wegen dem Teleskop. In diesen Brennweiten wird ja oft ein teurer Apo verwendet...).


    Hat man schon mehr als die Grundkenntnisse, dann finde ich, kann man auch erste Fotos versuchen, wenn man denn bereit ist, viel viel Geld für eine Kamera zu investieren und sich außerdem stark beschränkt, nicht nur von der Brennweite, sondern auch von den Ergebnissen.
    Trotzdem sind ja viele Einsteiger, die hier im Forum ihre Fotos präsentieren, mit gutem Recht stolz auf ihre Bilder. Und das ist doch das Wichtigste daran, oder? Hauptsache, es macht Spaß, die Ergebnisse sind hier nicht mal so wichtig (außer vielleicht den Pro's hier im Forum)!


    Das könnte aber eine interessante Diskussion werden... [:p]
    Viele Grüße, Marius

  • Hallo Rolf.


    Ja, viele der Einsteiger hier vergessen (bzw. sie wissen es einfach *noch* nicht) wie viel Aufwand hinter den hier gezeigten Bildern steckt.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Was ist nun besser: Dem Interessenten für EUR 300 ein garantiertes Frusterlebnis schönzureden, oder gleich mit der bitteren Wahrheit rauszurücken?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Da frage ich Dich:


    Was ist nun besser: Dem Interessenten für EUR 300 ein garantiertes Frusterlebnis schönzureden, oder gleich mit der bitteren Wahrheit rauszurücken, <u>oder</u> dem Interessierten aufzeigen, wie er auch mit noch weniger EUR (kauf einer DSLR mal abgesehen) einen sinnvollen Einstieg(!) finden kann?


    Einem Einsteiger geht es doch garnicht darum, einen Eskimonebel oder einen NGC-XY formatfüllend auf dem Chip zu bannen, sondern darum, einigermassen ansehnliche Bilder des Nachthimmels zu knipsen. Und da lautet mein "Generalrezept": je weniger Brennweite, desto grösser die Erfolgschance.

  • (==&gt;)rolf: ich habe noch keinen Meter brennweite 10 Minuten Belichtet, aber nur weil ich das nötige Equipment nicht habe (OAG), aber trotzdem ist man mit 300€ nicht dirket aufgeschmissen.
    Ich finde auch man sollte den Leuten bebringen wie das geht, aber nicht immer so entmutigend. Wenn jemand ne digicam hat ist der erste Schritt ja schon getan! DeepSky Fotos ist ja ein weitläufiger Begriff, da geht es eher das niveau an die Ausstattung anzupassen als den Anfänger an sich selbst und seine Ansprüche anzupassen!


    "Was tun Sie", wurde Herr Keuner gefragt, "wenn Sie einen Menschen lieben?" "Ich mache einen Entwurf von ihm", sagte Herr Keuner, "und sorge, daß er ihm ähnlich wird." "Wer? Der Entwurf?" "Nein", sagte Herr Keuner, "der Mensch."
    - Bertolt Brecht"

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: FrankTheTank</i>
    <br />
    Ich finde auch man sollte den Leuten bebringen wie das geht, aber nicht immer so entmutigend. Wenn jemand ne digicam hat ist der erste Schritt ja schon getan! DeepSky Fotos ist ja ein weitläufiger Begriff, da geht es eher das niveau an die Ausstattung anzupassen als den Anfänger an sich selbst und seine Ansprüche anzupassen!
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Aber da wird dann wohl ein großer Teil der Leute der meinung sein das es so nicht das Wahre ist. Mal so ein Sternbild fotografieren wo man nur das sieht was man mit bloßem Auge auch sehen kann ist für viele eben nicht das was sie unter Astrofotografie verstehen. Das müssen schon riesige bunte Nebel sein so wie sie überall zu finden sind.


    Auch wenn es eigentlich der richtige Schritt wäre so anzufangen, kann es trotzdem ziemlich entmutigend sein.

  • Hallo an alle,


    oje, da wurde ja ein heikles Thema angepackt.
    Mit mittlerweile 35 Jahren Astropraxis möchte ich auch meine bescheidene Meinung dazu äußern. Ich kann nur jedem Anfänger raten, nicht als Einstieg die Astrofotografie zu wählen. Auch wenn es jetzt etwas blöd klingen mag: Ihr verpasst was! Das zarte Schimmern einer schwachen Galaxie oder eines Kometen oder auch die kurzen Momente der Luftruhe kann kein Foto rüberbringen. ODer nehmen wir als Beispiel eine totale Sonnenfinsternis. Was da so alles an Eindrücken und Gefühlen auf einen einprasselt kann doch kein Video und kein Foto auch nur annähernd erreichen.
    Aaaaaber: Natürlich betreibt man auch Astrofotografie. Das mache ich auch und viel und oft, aber eben nicht nur. Vielleicht liegt es auch daran, dass es zu meiner "Lehrzeit" in der Astronomie kein GoTo und keine CCD-Kamera und keine DSLR gab. Man hat noch Objekte nach Koordinaten eingestellt oder per Starhopping. Geschadet hat es mir nicht, aber ich gebe es gerne zu: mit GoTo geht es natürlich schneller und bequemer [:)]. Aber viele Dinge sind schon so selbstverständlich. Mal Hand auf'S Herz: Die Zahl derer, die ein Objekt nur per Teilkreise per Stundenwinkel etc. einstellen können ist doch sicher nicht so groß, oder? Es ist ja keine Schande, aber ich spanne hier einmal den Bogen zurück: Es gibt so viele Basics, die der Einsteiger erst einmal kennen lernen sollte und dazu gehört meiner Meinung auch die visuelle Beobachtung!


    Übrigens gibt es durchaus auch Beobachtungsnächte, in denen ich das ganze Fotogerödel zu Hause lasse und nur visuell das Teleskop nutze.


    Zusammen mit Hartwig (astrohardy) leite ich den Anfängerworkshop in der GvA HAmburg. Wir haben viel Zulauf und werden geradezu mit Fragen gelöchert. Wir schreiben niemandem vor wie er den Einstieg in unser schönes Hobby zu realisieren hat, aber gerade die heutige bunte Multimediawelt weckt doch oft Ansprüche die meilenweit zu hoch gegriffen sind.


    Auch mit meiner langen Astropraxis freue ich mich über die wirklich vielen gelungenen Bilder hier. Sie sollten Ansporn sein, aber niemals zu Neid führen. Ich brauche mich nur in meiner näheren Umgebung umsehen und sehe viele Leute, die ihre Zeit nicht sinnvoll nutzen können oder wollen. In jedem Foto steckt eine Menge Arbeit, egal ob mit sauteurem Equipment erstellt oder mühsam auf einer wackeligen Montierung per Hand nachgeführt.


    In diesem Sinne wüsche ich allen von uns


    clear skies


    Andre

  • Hallo Leute,


    FrankTheTank hat geschrieben: ..ich habe noch keinen Meter brennweite 10 Minuten Belichtet, aber nur weil ich das nötige Equipment nicht habe (OAG)...


    Entschuldige Frank daß ich dich so im folgenden breittrete, aber das dient nur als Beispiel, ist also nicht gegen dich gemünzt!


    Der Satz hat mich auf einen Gedanken gebracht.
    Er sagt, er bräuchte einen OAG, aber doch nur weil man ihm das eingeredet hat. Auf den Gedanken, es mit Selbstbaurohrschellen und einem Lidlscope zu versuchen scheint er nicht gekommen zu sein. Und wenn, dann hat er nach den ersten, logischerweise vermurksten, Versuchen aufgegeben. Hätte er es nicht, wüsste er, daß man den OAG aus zweierlei Gründen braucht: a) Bequemlichkeit beim Autoguiding und b) weil, wen man 10min. beherrscht, die 20min.-Grenze genommen werden will. Und dann braucht es ein verbessertes Nachführsystem aus bekannten Gründen.


    Er wüsste dann aber auch, daß es mit einem Fadenkreuzoku und einem kleinen Leitrohr geht, bedeutet halt Biss, Durchhaltevermögen usw. usw..


    Und genau darum geht es bei den sogenannten "Astrofotofragen". Nicht die Frage nachg dem "was willst du denn ausgeben, ablichten usw" sondern die Frage nach dem "wie hart bist du im Nehmen, wie durchhalte und leidensfähig?" sollte im Vordergrund stehen.


    Ich bin überzeugt davon, daß jeder, der einigermassen gescheite Fotos zusammenbringt mehr als eine Tracht Prügel von Mutter Natur, Väterchen Technik und Kommissar Zufall bekommen hat. Das wegzustecken hieß aber, sich seiner Sache sicher zu sein, arbeiten und lernen zu wollen und tief in die Materie einzudringen. Das geht weder schnell noch einfach, gestern nicht, heute nicht und morgen wird es auch nicht anders sein! Und letztendlich war es genau die Suche nach dem Weg der uns zum Erfolg getrieben hat.


    Und so ganz nebenbei, wenn der eine oder andere "Fragende" auch ein "Lesender" wäre, würde er seine Frage nicht stellen, denn er hätte gesehen, welch phantastischen Fotos möglich sind, wenn man eine Kamera auf zwei Bretter schnallt und geduldig am Rädchen dreht. Das kostet wenige Euro...aber das hatte ich schon!


    So, das waren meine kurzen Gedanken zu diesem Thema.


    CS und nochmal entschuldige an Frank, dessen Satz mich verleitet hat ihn zu zitieren!


    Ulrich

  • Na was habt ihr denn? Das war doch zu unseren Anfangszeiten auch nicht anders. Wer wollte schon nicht gleich alles fotografieren und es den grossen Sternwarten gleich tun ... Fotomania ist nichts neues!


    [Anekdote an] Mit 16 begeisterten mich alle diese wunderschönen Fotos in den Büchern. Ha, das kann ich doch auch, dachte ich! Nachdem ich also die Sternbilder ein wenig kennengelernt hatte, schraubte ich meine damalige SLR mit 64ASA-Film auf's Stativ, richtete mit dem Tele auf die Gegend um Atair und liess den Verschluss für etwa 15min. offen.


    Natürlich ging ich unterdessen rein und träumte von der wunderschönen Nebel- und Milchstrassenaufnahme während ich was trank. Nun, ihr könnte euch mein Staunen ja in etwa vorstellen als dann Wochen später der entwickelte Diafilm eintraf mit nur zwei langen Strichen drauf ... [:D] [Anekdote aus]


    Was ich ein bisschen vermisse in unseren Antworten, dass man den/die Fragenden ermutigt, mal mit dem vorhandenen equipment anzufangen und sich höchstens notwendiges Kleinzeugs zu kaufen. Damit ist meistens mehr möglich als man sich als Anfänger vorstellen kann. Oft zeigt sich auch bald von selber, wohin die Astrofotografiereise gehen könnte. Fragen und Beratungen fallen dann spezifisch und individuell aus, und so macht es uns ja auch Spass unsere vielfältigen Erfahrungen weiter zu geben.


    Hugh, ich habe gesprochen! [:o)]


    Jan

  • Hallo zusammen,


    das Problem ist schon das viele Einsteiger eben genau die wunderbaren tollen Bilder der unter euch vertretenen Profis gesehen haben und genau so etwas auch machen wollen.


    Eben ohne zu wissen was an Ausrüstung, Aufwand und Erfahrung dahinter steckt.


    Und auf die Vorschläge, die gemacht werden hinsichtlich Kamera pigiback auf die Montierung, auf die reflektieren die Meisten doch garnicht.


    Die wollen genau dieses tolle und auch so günstige Einsteigerangebot kaufen- Tubus blahblah auf EQ2/3 für 200 und ein paar zerquetschte Euronen haben- weil bei vielen (nicht allen!) Händlern doch zu lesen ist das dies schon fototauglich ist.


    Ich hab schon öfters auf solche Anfrage geantwortet das richtige Astrofotografie irgendwo so bei ca. 3000 anfängt und dazu noch Wissen und mehr gehört.


    Klar, dann kommen die Antworten hinsichtlich Webcam auf der kleine E-Kuh- geht doch alles ganz prima- Wasser auf die Mühle des Einsteigers weil er ja die Antwort irgendwo erhofft hat.


    ==&gt;Danke für das Bild Marcus. Ich weiß nicht mit welcher Ausrüstung es gemacht ist, es zeigt aber schön das eben nicht alle Fotos so supertoll sind wie jene die hier immer so hochgelobt werden. Und auch die Kollegen haben am Anfang bestimmt nix besseres hinbekommen. Keine Kritik jetzt an deiner Aufnahme, aber du weißt selber das man damit in diversen Foren kaum Lob ernten kann.
    Aber es zeigt eben schön wie schwierig es wirklich ist halbwegs gute Fotos hinzukriegen- und da gehört dann halt entsprechend aufwändige Ausrüstung dazu- unabhängig von Wissen und Zeitaufwand für die Nachbearbeitung.


    Ich hab es selbst noch nicht versucht, außer den Fotos von der Mofi die mir ganz gut gelungen sind, aber Mond ist ja auch noch sehr einfach hinsichtlich Belichtungszeit und es gibt bestimmt bessere als meine- bin trotzdem stolz drauf- und Deepsky, da warte ich noch ein wenig, lern dazu und vielleicht versuch ich es mal, aber derzeit gucke ich lieber.


    Gruß
    Stefan

  • ICh glaube aber auch, dass es bei viele daran liegt, dass sie keine Ahnung für Technik haben.


    Die glauben für 300€ bekommt Highglass Instrumente. Das sind auch genau die Leute die einen Auslachen wenn man sagt, man kauft sich seinen Akuschrauben für 300€ im Fachhandel und nicht für 19.98€ beim Aldi. Sorry der sieht aber genauso wie deiner. Bei deinem XY Schrauber zahlst du aber auch 80% nur für den Namen.
    Die verstehen einfach nicht, das sehr oft, das teuerste auch das Billigste ist. Der mit seinem 300€ Akuschrauber muss nur alle 3 Jahre nen neuen Aku kaufen, beim Aldi Teil sind beide Akus schon nach nem halben jahr kaputt, und ich bekomm nicht mal welche nach.
    Das ist unsere Geiz ist Geil Mentalität.
    [Ironie an]
    Also schlecht auschauen tut der Seben Sheriff ja nicht, dann muss er ja auch so gut sein wie XY Teleskop, warum also das Teurere kaufen. Ausserdem was auf der Packung steht muss ja auch stimmen, sonst dürfen die das doch gar nicht drauf schreiben.
    [Ironie aus]


    Das ist meiner meinung nach das Hauptproblem nach der maßlosen selbstüberschätzung, kein Verständiss für Qualität und den Daraus folgenden höheren Preis.


    Gruß Jogi


    Aber ich finde auch, das wie hier manchmal viel zu hart mit den Newbies umgehen, ein sanfterer Ton wäre angebrachter.

  • Moin Leute


    Als ich anfing gabs nur den Conradkatalog , Obi , und 6 Astronomiebücher
    einer Leihbücherei , die immer verliehen waren.


    Kein Internet , keine Astronomieforen.............


    Heutzutage gehts bequemer , und das ist gut so.


    Allerdings fällt mir seit geraumer Zeit auf , dass Newbies sich irgendwo im
    Forum anmelden , ne wilde Frage in den Raum schmeissen , und sich alles
    vorkauen lassen.(Obwohl die gleiche Frage 3 Threads weiter unten auch behandelt wird.)


    &gt;&gt;&gt;&gt;&gt;&gt;&gt;&gt;&gt;&gt;&gt;SOWAS NENNT MAN BERATUNGSRESISTENZ&lt;&lt;&lt;&lt;&lt;&lt;&lt;&lt;&lt;&lt;&lt;&lt;&lt;&lt;&lt;&lt;&lt;&lt;&lt;&lt;


    Meine ersten Schritte mit der digitalen Astrofotografie waren mit meiner Purus.
    Einige Leute werden sich vielleicht an den Werdegang erinnern.....


    Das war für mich ein Lernfaktor , der viel Schweiss und Wut gekostet hat , aber
    unbestritten gabs Fortschritte.(Gleichzeitig EBV , Brennweitensteigerung , gutes Einnorden)
    Wir reden hier über Brennweiten zwischen 28mm u. 300mm.


    Nun möchte ich wohl jeden ermutigen , sowas auch mal zu probieren.
    Barndoors u. kleine einfache Monti mit Polsucher u. Motörchen.
    Analoge SLR für nen Fünfer vom Trödel , Diafilme gibts ja immer noch...


    Das alles wollen die Newbies aber gar nicht lesen.
    (Wenn sie überhaupt die Antworten lesen , was ich manchmal bezweifle)


    Was wäre ich damals froh gewesen die oft zitierten Einsteigerseiten
    zur Hand haben zu können.
    Auch eine Forensuche.
    Oder Google etc....


    Nun , da gibts ja so Leute wie Heinz (Mintaka), die geduldig jedem Newbie
    alles vorkauen.(Falls es sowas wie einen Astrotrefforden gäbe , der würde
    in meinen Augen bei Heinz um den Hals baumeln)
    Andere natürlich auch , obwohl einige wohl schon resigniert zu haben scheinen.


    &gt;&gt;&gt;&gt;&gt;&gt;&gt;&gt;&gt;&gt;&gt;&gt;&gt;&gt;Damit muss ein Forum umzugehen lernen&lt;&lt;&lt;&lt;&lt;&lt;&lt;&lt;&lt;&lt;&lt;&lt;&lt;&lt;&lt;&lt;&lt;&lt;&lt;&lt;



    Meine Einsteigertipps belaufen sich in der Regel nur noch auf Kontakte zu
    realen Sternenfreunden in der Nähe.
    Das ist in meinen Augen das vernünftigste , was man Beratungsresistenten
    raten kann.



    &gt;&gt;&gt;&gt;&gt;&gt;&gt;&gt;&gt;Das wollte ich schon längst mal geschrieben haben&lt;&lt;&lt;&lt;&lt;&lt;&lt;&lt;&lt;&lt;&lt;&lt;&lt;



    CS


    Jürgen

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: FrankTheTank</i>
    <br />Man kommt sich ja vor als wolle man in einen Golfclub einsteigen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Been there, done that, got the t-shirt.


    Auch DAS kann preiswert sein, wenn man in der Lage ist, mit Einschränkungen zu leben. Wer einen komplett ausgebauten 18-Loch-Platz mit ich weiß nicht was an Nebenanlagen und exklusiver Mitgliederschaft haben will, zahlt heute immer ncoh ein Vermögen.
    Durch die erhöhte Nachfrage (Golf war vor einigen Jahren ziemlich "in"), sprossen preiswerte Plätze wie Pilze aus dem Boden.
    (Da gibt es verschiedene Clubs mit verschiedenen Ansprüchen und Preisen...)


    Das eine ist DS-Fotografie mit spezialisierter CMOS-Kamera, Filterrad, teuere Montierung und vielleicht noch großem Apo.


    Das andere ist Planeten- und Mondfotografie mit Webcam.


    Schau mal hier:
    http://www.aozc64.dsl.pipex.com/adas/images/Moon_etx_mt_.jpg


    Spielzeugteleskop und Webcam. Gut, geht besser, vielleicht nicht mit diesen Geräten. Es gibt sogar DS-Fotografie mit dem kleinen ETX-70, das sieht dann nicht GANZ so hubblemäßig aus...


    Zusammenfassend: Man braucht keine 2000 Euro, um Astrofotografie zu betreiben, wenn man die Ansprüche massiv nach unten schraubt. Es ist halt nicht anders beim Beobachten.


    Edit:
    Unglaublich. DS mit ETX-70 findet sich beispielsweise hier:


    http://www.weasner.com/etx/guests/2007/guests_deepsky1.html
    Etwas weiter unten auf der Seite.
    Respekt! :)


    Gruß,
    Jens


    PS: Wenn man Telefone verkauft hat, muß man nur mittelmäßig singen können, um Stadien zu füllen... Unglaublich.

  • Mal vorab,


    die Frage ist gut, aber:


    haben WIR und das, als wir (damals) anfingen, nicht auch so vorgestellt? Kamera ans Teleskop und drauf? - Zumindest mir erging es so. Schon mal begründet in der Tatsache, daß ich Fotograf bin war mir (vor über 25 Jahren) klar, "das kannste auch!".
    Also gemacht und - Lehrgeld bezahlt.
    Allerdings, wie schon hier geschrieben, es gab kein Internet, also auch keine Foren. Es gab kaum Astrovereine in der Umgebung, Zeitschriften kannte ich nicht, da in den Supermärkten keine solchen angeboten wurden. Woher also die Informationen nehmen?


    Erst nach und nach bekam ich Kontakt zu anderen. Erst nach und nach merkte ich, was an der Astrofotografie so schwierig ist. Erst nach und nach merkte ich, wie die Astrofotografie mit Leitrohr und Fadenkreuzokular ins Kreuz geht und man am nächsten Morgen krumm da steht, weil alles weh tut. Lehrgeld eben.


    Aber sehr viele hier sehen nur die Buntbildchen und gemäß Kodaks Ausspruch (1952 oder noch früher) "you push the button, we do the rest"... denken sie, das kann ich auch. - So wie ich damals.


    Aber genau diese vielen sind oft auch "beratungsresistent", denen kann man sagen was man will, sie kaufen sich die 300 Euro-Schachtel und denken trotz unserer Mahnungen, es ginge gut. Und einige Wochen später gibt`s Schnäppchen in der Bucht...


    CS
    Winfried

  • Hallo zusammen,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Falls es sowas wie einen Astrotrefforden gäbe , der würde
    in meinen Augen bei Heinz um den Hals baumeln<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Da schliesse ich mich an!


    Astrofotografie mit kleinem Budget ist möglich, aber die Resultate sind oft hart erkämpft. Und viel viel wichtiger: die Technik, also das richtige Vorgehen, der Umgang mit dem Equipment (gleich wie teuer) ist das A und O zum brauchbaren Astrobild.
    Was hilft die beste Ekuh oder zeh-ge- eh, wenn ich noch nicht einmal in der Lage bin diese auf den Himmelspol auszurichten? Was hilft die hochempfindlichste zig Megapixel- Cam, wenn ich noch nicht mal beurteilen kann ob ich den Fokus getroffen habe?
    Basiswissen und Praxis, Durchhaltevermögen, Leidensfähigkeit und Lernfähigkeit - das ist der Schlüssel zum Erfolg. Dann gibts auch Bilder, dann geht auch (eingeschränkt) DS mit Astro 3 und Webcam - aber nur wenn man weiss <i>wie</i> es geht...


    Daher aus meiner Sicht am wichtigsten: in kleinen Schritten anfangen, die vohandene Ausrüstung benutzten, lernen, lernen, lernen. Mit Strichspuren anfangen, dann mit Barndoor oder Piggyback und kleiner Brennweite weitermachen. Und bald merkt man: man ist infiziert... aber: man hat den richtigen Weg eingeschlagen, kennt die Grenzen, kann mit diesen aber leben und kann sich entwickeln...


    Gruss und CS,
    Rainer


    PS: meine Fotoerfolge hab ich bisher noch nicht gepostet, da aus meiner Sicht nicht wirklich herzeigbar - aber stolz bin ich trotzdem auf das bisher erreichte, und: ich mach weiter, ich lerne, auch von dem was andere sagen und zeigen, verbessere mein Equipment nach meinen Möglichkeiten und sehe, wie meine Resultate langsam aber stetig besser werden....

  • Man sollte vielleicht auch noch sagen, dass durch die Anforderunger die wir/ eher ihr habt auch für euch ein anderer Gebrauchswert besteht als für einen Anfänger.
    Der steigt mit der Zeit wohl expnonentiell (Skylux&gt;heq5&gt;G11&gt;10Micron??) und somit sind unsere Vorstellungen ja nicht mit den einen Anfängers vergleichbar, da für uns andere Gebrauchswerte gelten. Also ein Einsteiger brauch kein OAG weil es ihm nicht wichtig genug erscheint, dass man 20 mMinuten belichten kann und runde Sterne hat.
    Wie jens zeigt gehts auch mit dem ETX70, ich mache meine Bilder mit einer CAM die niemand will, die EQ6 zeigt super Bilder im Forum. Einem einsteiger zu einer G11 raten halte ich für überflüssig. Man lernt auch nicht in nem Porsche autofahren (und wenn, dann besteht die Geldfrage für ein teleskop nicht).

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