Teleskopspiegel aus Mondstaub

  • Hallo allerseits,


    habe zufällig gerade was Lustiges bei geo.de gefunden:


    http://www.geo.de/GEO/technik/57958.html


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Zunächst formten sie aus der Mondstaub-Mixtur eine 30 Zentimeter große Scheibe und beträufelten diese mit flüssigem Epoxidharz. Dann drehten sie die Form auf einer Töpferscheibe, sodass das Harz durch die Zentrifugalkraft an den Rand gedrückt wurde. Nach und nach entstand so die typische Schüsselform eines Parabolspiegels. Sobald das Epoxid ausgehärtet war, vervollständigten die Forscher ihr Übungswerk, indem sie es in einer Vakuum-Kammer mit einer dünnen Schicht reflektierenden Aluminiums besprühten.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wow, dieser Typ von der Catholic University of America und seine NASA-Kollegen scheinen ja richtig Ahnung davon zu haben, wie man Teleskopspiegel herstellt ;)


    Liebe Grüße,
    Heiner


    <font color="green">Schreibfehler im Titel korrigiert - damit mans wiederfindet ;)</font id="green">

  • Hallo Heiner,


    schöne Geschichte...


    Ich finde es erschreckend, das ein renomiertes Blatt wie Geo solch ein Thema scheinbar unbelastet von jeglicher Sachkenntniss abhandelt und dem unbedarften Leser damit den Eindruck vermittelt, das so etwas tatsächlich realisierbar ist.


    Viele Grüße,


    Ulli

  • Hallo Heiner,
    wow, das müsste ja dann mit Sand von der Nordseeküste auch gehen. Besser wäre es, wenn der Chen mal eine Anleitung zum Herstellen von Geldmünzen machen würde. Als Gehaltsersatz dürfte er sie von mir aus behalten. Ich bin mir ziemlich sicher, dass kein Kaufmann ihm dann auch nur eine Dose Epoxyharz verkaufen würde. Dann hätte sich das Thema erledigt.
    Solche Münzen könnte der dann nicht einmal beim Pokern setzen. So genial, wie der ist, hat der doch sicher eine sichere Gewinnstrategie; meinst Du nicht?


    Gruß

  • &gt; Die Idee ist alt, hab' ich sogar schon im Original ATM gelesen.


    Jo, solche Versuche wurden immer wieder unternommen. Bis auf dieses
    Quecksilber-Zenitteleskop hat es aber wohl nie wirklich funktioniert
    die nötigen Toleranzen einzuhalten. Die Probleme wie z.B. Vibrationen
    durch kleinste Unregelmäßigkeiten in Antrieb und Lagerung des
    Drehtellers sind wohl kaum in den Griff zu bekommen.


    Ich habe auch schon von Versuchen gehört, in denen Epoxyd, Glasfaser
    und ähnliches als Spiegelträger ausprobiert wurde. Soweit ich weiß war
    auch damit nie jemand wirklich erfolgreich.


    Liebe Grüße, Heiner

  • Hallo Heiner,
    mit meinen Schulchemie-Kenntnissen behaupte ich mal, dass die mit den chemischen Reaktionen einhergehenden Material- vor allem aber Volumenveränderungen dem optischen Erfolg entgegen stehen. Man denke nur an die Wärmeentwicklung beim Abbinden (eine exotherme Reaktion), der Abhängigkeit der Reaktionsgeschwindigkeit von eben dieser Wärme, Einfluss von Sauerstoff, Verdunstung von Lösungsmitteln.


    Ich kenne nur einen irdischen Versuch, die Parabel via Rotation in einen Spiegel hineinzuformen. Das war beim Abkühlen der Rohlinge des VLT, wenn ich mich richtig erinnere. Schleifen und Polieren mussten man da dennoch.


    Gruß

  • Hi Kalle,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Man denke nur an die Wärmeentwicklung... <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    solche Denkgewohnheiten hindern Dich, mich sowie die erdrückende Mehrzahl aller Kollegen an der Erfindung von großneuartigen Spiegelfertigungstechniken [:I][:o)].


    Gruß Kurt

  • Hi Kurt,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Zitat:...Man denke nur an die Wärmeentwicklung...


    solche Denkgewohnheiten hindern Dich, mich sowie die erdrückende Mehrzahl aller Kollegen an der Erfindung von großneuartigen Spiegelfertigungstechniken .<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Da bin ich jetzt aber beruhigt und werde heute Nacht gut schlafen können.


    Gruß

  • Der Vorschlag ist seriös, der Anwendungsbereich dieser Spiegel liegt im mittleren Infrarot. Die Erdatmosphäre hat nur einige kleine Fenster in diesen Wellenlängen.


    Grüße,
    Thomas

  • Hallo Thomas,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der Vorschlag ist seriös, der Anwendungsbereich dieser Spiegel liegt im mittleren Infrarot. ...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    muss es denn unbedingt Mondstaub sein oder könnte man alternativ auch Schleifstaub z. B. aus der Amateurspiegelschleiferei verwenden[:o)]?


    fragt
    Kurt

  • Hallo Thomas,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der Vorschlag ist seriös, der Anwendungsbereich dieser Spiegel liegt im mittleren Infrarot. Die Erdatmosphäre hat nur einige kleine Fenster in diesen Wellenlängen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    In dem Artikel, den Heiner verlinkt hat steht nichts von Anwendungen im Infrarotbereich.
    Stattdessen ist die Rede von Astronauten, die sich am Betonmischer ertüchtigen um irgendwann einmal Spiegel von 50m Durchmesser aus Mondstaub und Epoxydharz herzustellen.


    Die sensationsheischende Art und Weise, in der hier Ideen mit Fakten und Phantasien gemischt werden um Auflage bzw. hohe Zugriffszahlen zu erziehlen finde ich persönlich zum k..zen.


    Viele Grüße,


    Ulli

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Stattdessen ist die Rede von Astronauten, die sich am Betonmischer ertüchtigen um irgendwann einmal Spiegel von 50m Durchmesser aus Mondstaub und Epoxydharz herzustellen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    [:D][:D] - ich stelle mir da Marsfahrer vor die zwecks Antimuskelverschwindibus auf dem Mond Staub tanken und dann jahrelang den Betonmischer von Hand bedienen - grandiose Problemlösung!

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: ulli_v</i>
    Die sensationsheischende Art und Weise, in der hier Ideen mit Fakten und Phantasien gemischt werden um Auflage bzw. hohe Zugriffszahlen zu erziehlen finde ich persönlich zum k..zen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ist halt eine Publikumszeitschrift. Wissenschaft im Fernsehen ist noch schlimmer, ausgenommen Sendungen von Prof. Lesch, seinerzeit Prof. Haber und einigen wenigen anderen.


    Grüße,
    Thomas

  • Hi Thomas,


    Du schreibst:


    &gt; Der Vorschlag ist seriös, der Anwendungsbereich dieser Spiegel liegt im mittleren Infrarot.


    Wie gesagt, mir sind sowohl für die Herstellung von Spiegeln durch
    die Ausnutzung der Fliehkraft als auch mit Materialien auf Epoxydbasis
    nur Fehlversuche in Erinnerung. Könntest Du evtl. Quellen nennen, wo
    solche Versuche tatsächlich in der Praxis geklappt haben?


    Liebe Grüße, Heiner

  • Hallo!


    Ich hab eben mal gegoogled, um an die Originalquellen zu
    kommen:
    http://adsabs.harvard.edu/abs/2008AAS...212.2507C
    http://science.nasa.gov/headlines/y2008/09jul_moonscope.htm
    Ueber das abstract des Posters bin ich leider nicht hinausgekommen.
    Soweit ich das sehe, haben die sich noch keinerlei Gedanken ueber
    Stabilitaet, Polierbarkeit etc. gemacht. Hauptsache eine
    publikumswirksame Pressenachricht, wie sonst auch bei der NASA ...
    Den GEO Artikel darueber finde ich da schon wieder richtig gut.


    Viele Gruesse,
    Jens

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