Astrofotografie

  • Das ist wieder eines der üblichen "Was soll ich machen"-Themen.
    Mit eurer Hilfe habe ich nun das passende Teleskop gefunden was ich mir jetzt so schnell leisten konnte und nun stellt sich die nächste Frage: Welche Kamera eignet sich zur Astrofotografie in Verbindung mit diesem Teleskop oder macht es überhaupt Sinn damit in Richtung Fotografie zu denken? Dieser Schritt kommt zwar erst in nächster Zukunft, aber die Vorbereitungen dazu, stehen evtl. jetzt schon an.
    Also, ich habe von TS ein 150/750 Newton auf Astro5, keine elektr. Nachführung und ich bin auch nicht im Besitz eines Laptops, was ja den Einsatz einer Webcam ausschließt. Wenn das aber die einzige Alternative sein sollte, muß ich mir so ein Teil noch zulegen, wobei ein höheherer finanzieller Aufwand alles ziemlich in die Länge ziehen würde.
    Die Priorität hat natürlich die Qualität der Bilder (nach einer evtl. längeren Einarbeitungszeit natürlich!) Meine Ziele sind Nebel und Galaxien, die mit diesem Teleskop erreichbar sind (um Planeten möchte ich allerdings auch keinen Bogen machen). Sollte sich das nicht mit dieser Technik erreichen lassen, würde ich auf eine elektrische Nachführung verzichten und noch etwas sparen, um mir (sehr viel) später ein geeigneteres Teleskop zu kaufen.
    Ich habe mir die Digicams von Nikon (Coolpix 4500) und Olympus näher angeschaut und weiß nicht, ob ich damit Nebel und Galaxien erreiche. In Betracht käme auch die EOS 300D, da frage ich mich aber, ob da die Schwäche nicht beim Teleskop liegt.
    Nicht, daß das Teleskop, nach dem ich die Kamera an den OAZ drann gefummelt habe, zur Seite umfällt.[:D]
    Ich hoffe, daß ich nach so vielen Fragen bald auch mal Antworten geben kann.
    MfG
    Horst

  • hi!
    ich hab auch ein newton 150/750 aber auf einer eq3 die um einiges instabieler ist als die astro5
    chemische bilder sind oft recht schön nur benötigen sie etwas erfahrung.
    die chemischen bilder benötigen aber belichtungszeiten von ca 1h bei dünkleren objekten.
    da kann es schon sein dass sich der schneckenfehler deiner monti zeigt
    da ich die montierung allerdings nicht kenne kann ich nichts genaueres darüber sagen.
    ich habe auch keinen laptop kann aber trotzdem fotos mit der webcam machen da ich meinen pc einfach in den garten zu meinen teleskopraustrage.
    ich glaube planeten gehen mit webcam am besten.
    da mir die längere belichtung wegen w´meiner monti verwährt bleibt überleg ich mir seit längerem die OTE150 zu kaufen
    diese montierung kostet allerdings mit guter ausstattung ca 2900€ und ich bin mir nicht sicher ob ich mir das leisten soll.
    allerdings will ich umbedingt fotos machen und so komm ich nicht um eine neue montierung herum
    ich habe vor anfangs mit meiner spiegelreflex nikon f-20 zu fotografieren da ich ein paar astrotaugliche filme herumliegen hab. und ich glaube dass mit auf chemischen die schöneren fotos erzielbar sind (von den helleren deep sky objekten)
    eine digitalkamera wie die canon eos300d oder die 10d ist natürlich toll und es werden sich damit bestimmt auc hbeeindruckende bilder machen lassen
    so ich weich immer mehr von deinen problemen zu meinen ab also beende ich hier mein posting
    ich hoffe ich konnte irgendwie weiterhelfen
    mfg michael

  • Ich hoffe mal, dass der OAZ den Fokus so hat, dass Du auf KB fokussieren kannst. Am besten waere natuerlich eine Astro-CCD, die aber auch einen PC voraussetzt. In jedem Falle brauchst Du noch ein Leitrohr (bei 750mm Brenweite reicht ein 70/700 mm Refraktor) mit Leitrohrschellen, ein beleuchtetes Fadenkreuzokular und einen elektrischen Antrieb mit Feinkorrekturmoeglichkeit. Das kostet Summasumarum 300-400 Euro, was allemal billiger ist, als ein neues Teleskop. Digitale Spiegelreflex sind zu teuer - mach es so: kauf Dir eine preisguenstige 'analoge' Spiegelreflex und fotografiere auf Kodak Elitechrome 200 oder Fuji Provia 400, die Belichtungszeiten liegen dann etwa bei 20 Minuten.
    Ok - das war die Version fuer Fortgeschrittene [;)]
    Vorher kannst Du das Fadenkreuzokular auch in den Newton tun und die Kamera mit Normal- oder Teleobjektiv nebenher ('Piggyback') verwenden.

    Ich wuensche Dir viel Erfolg bei Deinen ersten Gehversuchen [:)]


    Gruss


    ullrich

  • Hallo Horst!


    Also mit Digitalkammeras wirst du bei Nebel und Galaxien wenig erfolg haben.
    Man kann mit diesen "NUR" ca. 30sec belichten, und das ist in den meisten Fällen zu wenig!
    Orionnebel und Plejaden ist im Bereich des Erreichbaren, aber die Bildqualiät ist nicht zum Vergleichen mit der einer mechanischen Spiegelreflexkamera oder speziellen CCD'S.
    Und wenn du über keine elektrische Nachführung verfügst ist es sowieso sehr schwierig!!
    Ich würde dir raten einmal mit Mond und den anderen Planeten anzufangen und wenn dir das fotografieren gefällt einmal nach einer Nachführung zu schauen.
    Danach kannst du ja weiter überlegen ob du die Digitale oder die mechanische "alte" Fotografie ausüben willst.

  • hi!
    die normalen digicams können nur 15-60 sekunden belichten
    aber die 10 und die eos 300d können solange du willst
    soviel ich weiss ist das rauschen auch sehr gering
    die sind ein hit aber ein teurer hit
    mfg michael

  • Tach Horst,


    da hast Du Dir was vorgenommen....


    Also - zumindest eine simple Elektrische Nachführung für die Astro5 würde ich Dir schon empfehlen. Die gibt's für 150,- das muß drin sein. Wenn Du nämlich die kontinuierliche Nachführung in der Stundenachse auch manuell machen willst, kannst Du Dir zwei zusätzliche Hände besorgen - die sind teuerer[:D]


    Mit dieser einfachen Nachführung mußt Du nur noch korrigierend eingreifen. D.h. Du befestigst noch ein Leitrohr (oder einen Off-Axis-Guider) am Teleskop und steckst ein Fadenkreuzokular hinein. Jetzt suchst Du Dir einen mögl. hellen Leitstern, der so nah wie möglich an Deinem Objekt sein sollte. Während der Belichtung musst Du jetzt "nur noch" darauf achten, dass der Leitstern im Fadenkreuz bleibt. Wenn er die Mitte verläßt, musst Du in der jew. Achse korrigieren.
    In der Rektastension (ich habe immer Probleme mit dem Wort...) musst Du korrigieren, sobald Dein Motor nicht gleichmässig läuft, oder der Fehler im Schneckentrieb zuschlägt. In der Deklinationsachse musst Du eigentlich nur korrigieren, wenn Deine Poljustage nicht 100%ig stimmt (tut sie sowieso nie...).


    Das hört sich doch eigentlich recht einfach an - ist es aber garantiert nicht! Ich persönlich habe es so noch nie probiert - ich hab's nämlich schon im Kreuz[xx(]. Ich kenne aber Leute, die auf diese Art tolle Bilder machen - und schließlich gab es vor der Erfindung des Autoguiders ja auch schon Astrofotos.


    Was die Kamera angeht - eine 300D kann ich mir nicht leisten und von der Coolpix 4500 bin ich astromässig nicht sonderlich begeistert. Man kann damit ganz gute Bilder von M42 hinkriegen:

    Etwas anderes (ausser Planeten) habe ich damit aber noch nicht hinbekommen. Mit einer guten alten Spiegelreflex-Kamera sind meine Ergebnisse wesentlich besser:

    Allerdings braucht es dabei längere Belichtungszeiten - was bei einer mühsamen Nachführung auch nicht gerade von Vorteil ist.


    Eigentlich kann ich Dir schon verraten, wie's Dir ergehen wird - vermutlich ähnlich wie mir....
    Ich habe auch versucht, mit möglichst geringem Aufwand anzufangen. Jedes Teil, was ich mir zu dem Zweck angeschafft habe, habe ich mittlerweile (natürlich mit Verlust) wieder verkauft. Wenn ich mal zusammenrechne, hätte ich jetzt für's gleiche Geld ein besseres Teleskop, eine bessere Montierung und natürlich eine bessere Kamera.
    Ich glaube aber, diese Erfahrung macht so ziemlich jeder - das gehört einfach dazu[8D].


    Lass' Dich nicht unterkriegen und achte auf Dein Kreuz!


    Klaus

  • hi watchgear!
    ja genau dein schönes bild hatte ich noch in erinnerung und diese tolle gegenüberstellung
    was hast du für ein equipment?
    wie errechnest du die belichtngszeiten für deine fotos?
    ich hab zb ein 150/750er newton und häng zb fokal eine spiegelreflex mit einen KB film mit XXX ASA an
    ausserdem weiss ich noch die mag des gewünschten nebels/galaxie
    wie komm ich da auf die belichtungszeit?
    mfg michael

  • Hi Michael,


    genau das habe ich auch immer gesucht - eine Formel, um abhängig vom Objekt und dem Equipment die Belichtungszeit zu ermitteln. So etwas gibt es auch.


    Z.B. : http://www.astro-sternstunden.de/download/astrezip.rar


    Im Endeffekt ist das aber alles Mumpitz. Es hängt eigentlich nicht am Objekt. Abhängig vom Öffungsverhältnis, dem verwendeten Film und der Lichtverschmutzung kannst Du eine gewisse Zeit belichten. Darüber hinaus wird's dann nicht mehr besser - sondern höchstens grau.


    Ich habe z.B. einen Newton mit f/4,5 - damit belichte ich, wenn ich einen Superhimmel habe, maximal 30min. Mit meinem C-8 (f/10) belichte ich beim gleichen Himmel max. 60min. Als Film verwende ich den Kodak E200 Prof., den ich bei der Entwicklung um eine Stufe (also auf 400ASA) pushen lasse.
    Klar - bei ganz hellen Objekten, wie z.B. M42 können 30min auch schonmal zuviel sein. Aber im Allgemeinen hängt es weniger vom Objekt ab.


    Zu den Fotos:


    Digital: 10" Newton mit 1150mm Brenweite. Nikon Coolpix 4500 hinter TS-Superview 40 Okular. Belichtung 2x90sek - 4x30sek - 6x8sek mit Einstellung 400ASA


    Analog: Das gleiche Teleskop. Pentax LX (mit Messerschneide fokussiert) mit E200. Belichtung 10min. Beim Entwickeln auf 400ASA gepusht.


    Aber das Thema ist ja eigentlich die Nachführung:


    Montierung: EQ6 mit McLennan Motoren
    Steuerung: Boxdoerfer MTS-3SDI
    Leitrohr: 70/700 Lidl-Refraktor
    Autoguiding: ToUCam 740k (unmodifiziert) mit Astroart 2.0


    Gruß
    Klaus

  • (==>)all
    Vielen Dank für die vielen Antworten. Nochmal zur Ergänzung: Ich beschäftige mich schon länger mit Astronomie, bin deshalb in dieser Beziehung kein Anfänger, ich habe also konkrete Vorstellungen. Nur in Bezug auf Beobachtungstechnik, das ist mein erstes Teleskop, bin ich noch grün hinter den Ohren. Da ich technisch interessiert bin, habe ich mich schon viel damit beschäftigt, mir fehlt nur die praktische Erfahrung. Das ich eine elektr. Nachführung zur Fotografie brauche, ist mir auch bewußt. Außerdem muß ich wohl noch erwähnen, daß ich kein eigenes Grundstück habe, ich also auf Wanderschaft gehen muß, deshalb sich das, mit dem PC rausschleppen auch erledigt. Im Mittelpunkt sollen also Galaxien, Sternhaufen und Nebel stehen.
    Mein Fazit: Die kompakten Digiknipsen sind also für Galaxien nicht geeignet. Hat sich dann erledigt.
    Die 300D währe was (aber ziemlich teuer).
    Das die chemische Fotografie von der Qualität der Bilder her, von der digitalen nicht erreicht wird, habe ich auch schon erkannt. Nur müßte ich die Filme zum Entwickeln zum Fotografen bringen und vom pushen oder hypersensibilisieren verstehe ich soviel, wie ein Schwein vom Bäume klettern. Also, wenn es mit der Methode "knipsen, wegbringen zum Entwickeln, wiederholen" nicht geht, hat sich das auch erledigt.
    Achso, eine astronomische CCD-Kamera kommt warscheinlich auch nicht in Betracht, den die ist noch teurer, ich brauche ebenfalls einen Laptop und ich kann den hohen Preis auch nicht damit rechtfertigen, daß ich das Teil auch zur normalen Fotografie benutzen kann.
    Bleibt also nur noch die EOS 300D. Da ich bei den Bildern keine halben Sachen machen will, muß ich mir halt das teure Teil zusammen sparen, oder ...? Denn ich habe von diesem Teil schon gigantische Fotos gesehen, allerdings war ich im Zweifel, ob mein Teleskop dazu geeignet ist. Eure Erfahrung war mit deshalb wichtig, denn wenn ich einen Fehlkauf mache und Geld, was ich für ein paar Zoll mehr hätte ausgeben können, zum Fenster raus werfe, dann beiße ich mich in den A...!
    Bis hierher schon mal recht vielen Dank.
    Horst


    P.S.: Ich habe noch ein 60/900 Refraktor, der müßte als Leitrohr doch geeignet sein, oder?

  • Hi Horst,


    das mit dem pushen ist keine Wissenschaft - einfach sagen, beim Abgeben. Hypersensibilisieren ist schwierig. Das habe ich auch noch nie gemacht.
    Probier's doch einfach mal. Die Kamera dazu gibt's für 30 Euro bei Ebay.


    Gruß
    Klaus


    P.S. Noch ein Tipp: Ungeschnitten entwickeln - sonst schneidet die Kiste die Bilder mittendurch, da sie die Grenzen nicht erkennt.

  • Hi,


    also falls du dich für die Canon EOS 300D entscheidest und du später feststellst das es doch ein paar Probleme mit deinem Teleskop gibt, verkauf das Ding doch einfach wieder bei ebay. Beim günstigsten Versender auf geizhals.at/deutschland kostet die Kamera mit Objektiv 979,00 €. Wenn man nun bei ebay rein schaut, wird man feststellen, dass wenn du die Kamera mit Kaufbeleg einsetzt fast an den Neupreis kommst. Das Geld ist also nicht total verloren, habe so etwas auch schon einmal so gemacht und wenig Verlust gehabt.


    Wenn du das Testen sogar in 14 Tagen schafts kannst du ja, falls du per Versandhandel bestellt hast ohne Angabe von Gründen vom Kauf zurücktreten.


    Mein dritter Vorschlag wäre Film und Videoverleih, dort habe ich mal eine Videokamera ausgeliehen die sonst 3000€ kostet. Hat mich 6€ pro Tag gekostet, ist gerade zu lächerlich. Also vielleicht hast ja Glück und bei dir in der Nähe ist sogar einer.


    Gruß Nils

  • Hi sfu,


    der Artikel ist nicht schlecht. Ich liebäugele auch schon seit einiger Zeit mit der EOS 10D (mein Geld reicht noch nicht [V]). Allerdings sieht man auf dem Bild von der M33 schön, daß die Kamera doch leider recht unempfindlich in Bereich von H-Alpha ist. Da hilft dann nur ein H-Alpha-Filter mit längerer Belichtungszeit um das zu korrigieren.


    Viele Grüße,
    Martin

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