Eure Klassiker-Fernrohre ?

  • Ein richtiger Uralt-Klassiker ...


    So, noch bevor er - restauriert! - auf die Klassikerseite kommt, soll das Forum hier die Ehre haben, einen frischgemachten ca. 105 Jahre alten Steinheil-Refraktor sehen zu dürfen[:D]. Es war der, den ich vor Monatsfrist zunächst als alten Zeiss "identifiziert" habe ... Aber Stand Recherche heute: Ist ein vemutlich mit einigen anderen Komponenten versehener Steinheil Refraktor mit 122mm Öffnung und 1460mm Brennweite.


    Linse (natürlich unvergütet [;)]) ) kam heute von Wolfgang Grzybowski (soll einen Strehl von 96.5 haben ...), der wunderbar restaurierte Tubus vorgestern vom Michael Meier / wambo. Und ... es war sogar mal eine Stunde klar ... der Veteran schlug sich am Doppelstern STF 2054 im Drachen (0"94) sehr wacker. Na hier mal einige Bilder.







    Der "Alte" wird wohl nun mein Hauptrohr werden - so einen muss man in Ehren halten. Tja, wie ist das noch mit dem Wetter [xx(]


    Mehr dann auf der Klassikerseite ...


    Sehr zufriedene Grüße ...[:D]

  • ja was bist Du denn für ein feines Röhrchen? na? hmm?


    Jo Glückwunsch! und schöne Arbeit von Wolle und Micha!


    Den würd ich ja gern mal neben meinem Lichtenschmecker 125/1300 sehen - dürfte in etwas das gleiche Kaliber sein :)

  • Jo hab mal wieder was aus dem Netz ausgegraben ... den Tasco 17T (80/900mm; produziert von Towa/Japan). Diesen kürzerbrennweitigen "Bruder" des wohlbekannten 10K/15K (80/1200mm) kannte ich bis vor Kurzem noch garnicht. Und zudem ist der Tubus nicht im üblichen Tascoweiss, sondern knallrot, worauf mir - warum auch immer - der Name "Rote Korsar" in den Kopf kam.


    Nutzen konnte ich ihn allerdings nur einmal kurz - da insbes. das Wetter wieder feinste Dauersabotagearbeit leistet. Oder - wenn denn mal etwas klarer Himmel - dann ist selbstverständlich irgendein Termin am Bach ... Naja, wird schon noch.


    Das ursprünglich versiffte (siehe Bild) Objektiv ist nun sauber, der Tubus auch geputzt und - da waren sie wieder, die Termine - meine nun anstehende Dienstreise fällt ein eine weitere DauerTief-Kaskade. Insofern diesmal nicht schlimm.


    Mal sehen, was der "rote Korsar" so bringt, wenn es denn doch mal klar wird und kein Termin ansteht ...




    Auf jeden Fall ein seltener Klassiker ;)

  • Hi Hannes,


    der 80/900er ist wirklich selten. Ich habe einen Tascokatalog, bei dem die ueblichen dunkelbraunen Seiten durch ein paar weisse Seiten ergaenzt waren. Da gab es Meade-Newtons und Dynamax-SCT unter dem Tascolabel, dazu Vixenrefraktoren und eben auch diesen 80/900er. Das muss gerade in der Zeit des Umbruchs gewesen sein, wo Tasco auch anfing, billigere und schlechter gebaute Instrumente anzubieten. Das Rot wird ja bei Sammlern auch als "Warnfarbe" gedeutet. Ich habe einen roten 50/600er, der optisch schon nicht mehr so gut ist wie die aelteren Towas. Ich hoffe aber, dass Deiner noch von der besseren Sorte ist.

  • Hannes,


    ich bin ja nur noch selten hier, aber dass Du dir einen roten Tasco kaufst, tut mir in der Seele weh[:D].


    Wäre DER restaurierungsbedürftig gewesen - ich hätte ihn nicht aufgenommen.


    So etwas macht man einfach nicht.


    Ich hoffe, Du gehst über die Weihnachtstage in Dich und bereust aufrichtig !


    Ich werde für dein Seelenheil beten.


    LG Micha


    P.S.: war doch nur Spaß - toi toi toi ![;)]

  • Hi Jürgen & Micha,



    (==>)Jürgen: wie gesagt, den 17T kannte ich bis vor Kurzem kaum. Und diesen erweiterten Katalog kenne ich auch noch nicht *pdf-winkmitdemZaunpfahl*
    Die roten Tascos (Koreaproduktion) kannte ich auch bisher als eher mäßig-Qualitative. Hatte meinen Roten ja einmal kurz draussen und dieser -bei Towa Produzierte - machte auf ersten Blick einen guten Eindruck (trotz zu diesem Zeitpunkt noch versifftem Objektiv ...) Hatte e Lyrae drin, schon ab 44fach länglich, dann schon ab 90 fach sauber aufgelöst mit - in den "lucky moments" sauberen Sternabbildungen. eta Ori (1"7) wurde auch getrennt und am Mond zeigte er auch eine scharfe kontrastreiche Abbildung bis 180fach. Dies auch noch mit verhältnismäßig wenig Falschfarbe; er ist eigentlich ähnlich gut wie der danebenstehende Tasco 10K (80/1200mm).
    Dann hab ich da wohl Glück gehabt. Aber natürlich werden noch weitere Beobachtungen kommen ...




    (==>)Micha
    Deine Gebete wurden erhört [:D]!! Und das Bereuen - nunja, muss ich noch üben *lach* ... Aber wie oben schon angedeutet, der Rote scheint ein Guter zu sein - und wenn man so ein seltens Röhrchen sieht - kommt wieder dieser Greifreflex ... uuuuuund ... gewinnt ;)
    Und der muss nicht mal restauriert werden, was Rotes bekommste also erstmal nicht *grins*


    LG Hannes

  • Hannes, ich hatte so einen roten Tasco mal vor zig Jahren in einer 60/800 (?) mm Variante hier.


    An dem war alles grausam und der kam auch schon nicht mehr aus Japan, sondern aus Taiwan.


    Da wurde die Plastik-Objektivzelle gnadenlos schief mit Blechschrauben auf dem Tubus befestigt.


    Es ging aber noch blöder : die 3 Blechschrauben waren ca. 10 mm zu lang, so dass bei ohnehin nur 60 mm Öffnung noch 3x um 120° versetzt, stark silbrig glänzende Schraubspitzen in den Strahlengang ragten und pornozide Spikes verursachten !


    LG Micha

  • Moin Micha,


    ja von diesen roten Plastik-Tascos habe ich auch gehört ... die sollen ja wirklich elend gewesen sein.Wie oben gesagt, habe da mal welche aus koreanischer Fertigung gesehen ... und da war dann auch Plastik mit im Spiel. Da ging die Plasteseuche beim Teleskopbau wohl los ....


    Na, dann habe ich mit meinem 80er ja offensichtlich immer mehr Glück gehabt - der hat nämlich auch mechanisch das Niveau der bekannten 80/1200mm 10K's / 15K's. Alles Metall, Fassung auch, kein Plastik, natürlich auch die kleine "Posaune" und wie gesagt - erster optischer Eindruck auch auf 10K Niveau.
    Da aber nun leider das Wetter die definitive Mittelfingerparade ablässt mit all den Tiefs (eigentlich müsste das Wasserdefizit von 2018 zumindest hier im Süden ausgeglichen sein ...), kann ich einstweilen noch nicht mehr berichten ...


    Greetz Hannes

  • Hi Hannes,


    es gab offenbar ein paar runterspezifizierte Towas (mein 50/600er war so einer, den ich vor einigen Jahren billig kaufte - jetzt steht er in unserem Planetarium, zum Anschauen statt zum Durchschauen - so sieht ein Refraktor aus).


    Dann gab es die Koreaner, wie das 56T. Um 1990, zu meiner Zuvieldienstzeit im Krankenhaus, war da eine suedkoreanische Krankenschwester, die aus ihrer Heimat zwei Teleskope mitbrachte und um meine fachliche Meinung bat. Das waren genau diese Teile!


    Tischstativ, Azimutfeintrieb kaum untersetzt - da haette man auch einen Modellhubschrauber mit bauen koennen. Einlinser abgeblendet, die Tuben innen weiss. Plastikokularauszug 0.965", lang und wackelig. Das "bessere" Modell hatte noch einen primitiven Feintrieb in Hoehe und ein "Sucherfernrohr", das ein Plastikroehrchen in einer nicht justierbaren Halterung war mit einer Plastikscheibe vorne drin.


    Summa summarum eine Qualitaet, wie man sie auf der Kirmes an der Losbude erwarten wuerde. Sicher ungeeignet fuer einen sinnigen Einstieg in die Astronomie, und es waeren ein paar schoene Exponate fuer den Thread "klassische Gurken" auf diesem Forum.

  • Ah nochwas,


    es gab spaeter auch nochmal ein anderes 56T auf einem Bodenstativ mit spindelduerren Beinen. Meine Frau hat mir vor einigen Monaten so ein Modell (etwas laediert, Stativ kaputt) vom Flohmarkt mitgebracht. 50/600, immerhin achromatisch, mit unbrauchbarem Galileisucher. Eigentlich nicht die drei englischen Pfund wert, die meine Gute dafuer investierte. Aaaaber halt! Da war eine Umkehrlinse dabei zur Erdbeobachtung, mit festem Okular. Und das Teil hat eine durchsichtige 0.965"-Steckhuelse aus Plexiglas. Der Grund hierfuer ist, dass man das Teil beim Aufstellen auf eine Flaeche als Oberflaechenmikroskop benutzen kann.


    Und das Teil ist richtig toll, speziell in der Werkstatt, um beispielsweise den Zustand von Gewindebohrungen zu ueberpruefen. Da liegt das Teil nun in der Metrologieschublade neben Messchiebern und Multimetern, und es wird regelmaessig eingesetzt. Das war die drei Pfund wert! [;)]

  • So, nun mal wieder diesen Thread wieder aus dem Dornröschenschlaf geweckt ... zwei lecker alte 80er Tascos aus Towas Zeiten ... der Weisse ist der allseits bekannte 10K (80/1200mm) und der Rote ... sein ja schon vorgesteller seltener 80/900er Bruder, benannt eben als Tasco 17T. Dazu eine Frage an die Klassikers hier: der 10K (80/1200er) ist bei Towa ja als Modell 339 bekannt. ... welches Modell ist der 17T bei Towa?






    Ich hab beide mit einem LED-Kollimator für 24.5er (!) Steckhülse - siehe Bild (wer sowas sucht, sage mal Bescheid ...) - schön kollimiert bekommen. Ich dachte eigentlich, die beiden alten Refraktoren wären gut kollimiert - nix da. Nun schon und sie liefern beide eine schöne scharfe Abbildung; so konnte ich bislang bei mäßigem Stuttgarter Seeing in beiden 80ern locker den DS eta Orionis (1"7) trennen. Vorher ging das auch, aber eben nicht so einfach.



    Im Übrigen ... gab ja in den ausgehenden 80ern eine durchaus verpönte Reihe von Tascos ... das waren die "roten". Zum ganz überwiegenden Teil in Taiwan und auch in Korea produziert, sollten diese (ich habe so einen bishar nie gehabt) eher den Niedergang der Qualität der Tasco-Teleskope markieren. Dieser hier wurde noch in Japan bei Towa produziert und erfreut sich einer wirklich guten Abbildungsleistung.


    Greetzle Hannes


    PS! Ich suche für den 10K immer noch die Sucherhalterung ... falls da jemand was hat - freu ich mich auf ne kurze Nachricht [:)]

  • Hallo allerseits,


    ich hab jetzt auch was altes in Betrieb (und heute Abend auf der Sternwarte Heilbronn erstmals öffentlich in Betrieb): Ein 125/3500 Lichtenknecker Schiefspiegler auf einer Vixen Saturn-Montierung:

    Nicht original sind nur der Adapter auf das Stativ (samt Stativ) und die Schnellwechselplatte der Montierung, sowie ein Halter für einen Leuchtpunktsucher.


    Imposantes Teil, vor allem mit dem Lichtenknecker System 64 Okularrevolver. Das Übersichtsokular ist ein 70mm Mittenzwey – das haben wir auch auf der Heilbronner Sternwarte am "lichtstarken" 6"/f15-Refraktor, wo es extreme Randunschärfe zeigt, aber bei f/28 funktioniert es einwandfrei[:D]


    Trotz seines Alters von wohl mindestens 30 Jahren ist das Bild immer noch klasse; Saturn im Ortho-Okular war auch bei Übervergrößerung von rund 280x schön anzuschauen.


    Ursprünglich wollte ich ihn auf meiner GP-DX betreiben, aber das ist wegen Gewicht und Hebel grenzwertig. Jetzt ist er auf einer alten Vixen Saturn, die mit einer Boxdörfer-Steuerung halt nur Nachführen kann. Interessant: Die Gegengewichtsstange der Saturn ist eine durchgehende Gewindestange, und ein Gegengewicht hat ein Innengewinde zum Draufschrauben. Habe ich so auch noch nie gesehen.


    Und weil die Saturn einiges trägt, wollte ich eigentlich meinen ED80/600 daneben setzen, aber meine Doppelplatte lässt sich nicht justieren, und beide Rohre zeigen in leicht unterschiedliche Richtungen. Sieht trotzdem mächtig aus:


    Die Justageprobleme, die Schiefspieglern gerne vorgeworfen werden, hat mein Exemplar nicht – wobei der Fangspiegel zum Glück nicht dejustiert war. Am Hauptspiegel sind zwei Justierschrauben, damit war es kein Problem.


    Zum Glück habe ich noch einen Okularsatz dazu, aktuell kriege ich über T-2 aber auch moderne Okulare und Filter adaptiert. Die alten Lichtenknecker Orthos und – an dem Gerät – auch die 70mm und 35mm Weitwinkelokulare mit System-64-Anschluss liefern aber immer noch ein schönes Bild. Wenn ein 12mm-Ortho die Höchstvergrößerung liefert, ist Augenabstand auch kein Problem [8D] Faszinierend: Lichtenknecker hat nicht nur ein schönes Schnellwechselsystem gebaut, als zum Teil sogar Okulare (zumindest die größeren) noch verschraubt wurden, sondern auch fast alles parfokal gehabt. Deutsche Wertarbeit... Hier gibts übrigens eine Beschreibung vom System 64 (der blaue Katalog unten links)


    Da die Saturn kein Goto hat und Umrüsten zu aufwändig wäre, habe ich den Leuchtpunktsucher wieder richtig zu schätzen gelernt – ich hatte schon fast vergessen, wie mühsam so ein Sucher ist, wenn man was finden will. Und mein ED80 fällt als "Supersucher" ja vorerst flach.



    Beste Grüße,
    Alex

  • Ja, da konnte ich - als "Klassikerfuzzi" - selbstredend nun nicht die Füße still halten, bei dem Angebot ... n alter SYW/Yamamoto R-6 Cassegrain (ist der, den Franze hier gepostet hat). Schöne Tour in die südliche Alb (Neid über die dortigen Beobachtungsbedingungen ... ) sehr netter Verkäufer - alles bestens. Erste Eindrücke: ein wunderbarer Klassiker mit kleinen Fehlern. Es ist durchaus ein leichter Wackel zu vermelden, dadurch das das Gerät einen hohen und durch das nicht geringe Gewicht vom Rohr, Monti und den Gegengewichten Schwerpunkjt hat. Dafür ist die Säule recht leicht gebaut. Andererseits wäre eine massive Säule wohl echt zu schwer. Halt ein Kompromiss. Den bringt das Wetter leider mal wieder überhaupt nicht, Tiefdruckterror. Also ich gestern den Wetterbericht gesehen habe, mit neuen fünf (!) Tiefs, auf dem Nordatlantik, die selbstredend alle ihren Weg zum europäischen Festland machen werden, hätte ich kotzen können ... (das nach nunmehr vier/sechs Wochen nahezu ununterbrochener Tiefdruckinvasion ...)


    Naja, wie dem auch sei, irgendwann wird es mal klappen ... mit nicht nur rumstehen lassen, sondern den ollen "Yammi" nutzen.










    Greetzle Hannes

  • Hallo zusammen, hallo Hannes :)


    in den letzten Tagen habe ich den zunehmenden Mond fast jeden Abend mit einem Lichtenknecker 90/1300 beobachtet. Einfach ein Genuß.


    Die Trilogie besteht aus einem Dreibeinstativ von Wachter, einer Witte & Nehls Regulus Montierung Typ C um 1975 und den LK 90/1300 vertrieben von KOSMOS/Stuttgart. Das Objektiv ist graviert mit Lichtenknecker B-Hasselt.


    Am Lichtenknecker ist die FO-60 montiert mit dem Z-31 Spiegel. Leider ist mir noch keine FOK über den Weg gelaufen. Die Regulus läßt sich nichts anmerken, führt einfach nur stoisch nach. Für den visuellen Gebrauch eine feine Sache.


    Standardmäßig hatte ich die Tage als kürzestes Okular ein LK OR 10mm im Einsatz. Am Donnerstag holte ich noch das OR 8mm, 6mmm und 4mm aus dem Keller. Das 4mm war dann doch zuviel des Guten, aber mit dem 6mm waren schöne Beobachtungen möglich, ein deutlicher Zugewinn gegenüber dem 10mm an Details. Für einen einfachen 90mm FH sind 216x Vergrößerung denke ich ganz ok, spricht für die Optik :)


    Grüße,
    Stefan


    Hier nun endlich Bilder:





    Das Mare Imbrium ist per Handy freihand durchs Okular geknipst


  • Moin Stefan,


    da hast Du ja ein wunderbares wie klassisches "Setup". Sicher von einer Qualität, die heute nicht leicht erreichbar sein dürfte und - durch und durch solide!


    Erhalt Dir dieses schöne Schätzchen und - sowas: nie verkaufen (das ist ein Fehler - ich weiss, wovon ich spreche ... )




    Viel Freude weiterhin damit - und das Wetter spielt dieser Tage dafür ja auch mit,


    beste Grüße Hannes

  • Hallo Hannes,


    solange ich nicht Hunger oder Durst leide geht mir von diesen Sachen nichts aus dem Haus! :) Selbst die Oberste Heeresleitung in Form meiner Frau ist sich dessen bewußt, und würde nie so etwas von mir verlangen :)


    Die Witte & Nehls Regulus konnte ich vor 6 Jahren vom Erstbesitzer kaufen, habe sie zerlegt, gereinigt und neu gefettet. Mir tat es schon fast etwas leid dem Kollegen das Teil zu entführen, aber er hatte sie ja zum Verkauf angeboten. Ich glaube ich könnte sowas, was ich vor langer Zeit für richtig viel Geld für mein Hobby angeschafft habe nie weggeben. Gerade deswegen ist die Montierung für mich was ganz besonderes und werde sie in Ehren halten.


    Auch wenn man heute einige Dinge anders machen würde, ist die Konstruktion der Regulus und der darin steckende Aufwand einfach beeindruckend. Manufakturarbeit im allerbesten Sinne.


    Mich machen solche Sachen einfach nur glücklich beim anfassen und benutzen, wo ich spüre daß sich jemand ganz große Mühe gegeben hat.


    Wenn ich mir überlege daß mich aktuell mein Arbeitgeber zwingt, ein gerade Mal 3 Jahre altes Handy (Galaxy S7) zu ersetzen, weil es für das OS keine Security Updates mehr gibt, und ich für knapp 1.000 € ein neues Teil ordern muß, das für mich keinen Mehrwert hat, dann kommen mir bald die Tränen. Nachhaltig ist anders.


    Ja, es gibt heute ganz klar Optiken oder Montierungen, die viiiieeel besser und bequemer sind als dieses Altglas und Altmetall, aber ich mag es einfach die Sachen in Aktion zu erleben, die ich als Jugendlicher nie haben konnte.


    Sterne gucken und alte Träume verwirklichen ist einfach was Tolles und ist durch keine Strehl-Werte oder sonst was aufzuwiegen:-)


    Grüße
    Stefan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">aber ich mag es einfach die Sachen in Aktion zu erleben, die ich als Jugendlicher nie haben konnte.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Genau mein Reden. Das LW90K auf der Orion 60 und Saeule aus dem Lichtenknecker/Kosmos-Katalog war auch so ein Traum ... Du hast da ne tolle Kombi aus gleich drei Klassikern: LW90, Regulusmontierung und Wachterdreibein. Immer wieder schoen zu sehen, wenn solche alten Geraete wieder benutzt werden.

  • Hallo Jürgen,


    Du erwähnst den R90K auf Säule, meinst Du vielleicht so in etwa? :)










    Laut Lichtenknecker Katalog ist die FM1 mit V50 + V26 + V26 die empfohlene Fokusiereinheit. Leider fehlt mir eine V26. Daran lassen sich dann direkt die Großfeldokulare stecken, oder über den A1 Adapter dann die 31mm Okulare. Die Kombination ist einfach nur brutal hecklastig. Sobald man die Klemmung in Deklination öffnet, saust das ganze Ding in die Tiefe. Keine Chance das auszutarieren, weiß nicht was der gute Dieter sich dabei gedacht hat.


    Mit dem Z61 Spiegel verschärft sich das noch. Auf den Fotos ist ein 35mm WW Okular montiert, laut Lichtenknecker ergibt diese Kombi ein Gesichtsfeld von satten 4,16 Grad. Auf dem Bild ist auch eine V26 vor dem Z61 montiert, damit komme ich gut in den Fokus


    Die FM1 ist schon ein schönes Teil. Zwar dreht man sich zur Not einen Wolf, aber das Fokussieren geht herrlich feinfühlig.


    Die Säule hat eine Wandstärke von 9mm, laut meinem Rücken dürfte alleine das Rohr um die 25 Kilo wiegen.


    Auf dem R90K ist noch ein Unitron 10x40 montiert. Was der Vorbesitzer damit bezweckt hat ist mir nicht ganz klar. Der Einblick ist auch nicht sonderlich bequem.


    Die Montierung M60 gibt es hier mit flexibler Welle zur Nachführung, ein Grund warum die motorisierte Regulus Montierung eher zum Einsatz kommt. Die Regulus macht auf mich auch bei ähnlichen Abmessungen einen solideren Eindruck.


    Auf dem Foto ist der R90K etwas provisorisch auf die M60 montiert. Am R90K hat der Vorbesitzer neben dem Unitron auch eine Prismenschiene aus dem Vixen System montiert. Um die Differenz auszugleich habe ich ein Stück M10 Gewindestange eingelegt. Nicht schön, hält aber :)


    Die Säule stand beim Vorbesitzer leider einige Zeit im Freien, so daß gerade an den Beinen viel Rost zum Vorschein kommt.


    Eine M80 Montierung liegt auch noch im Keller, aber die baue ich nicht eben so mal auf. Um die auf die 1,50m hohe Säule zu bekommen, verwende ich einen Motorkran aus dem Kfz Bereich, das Teil ist einfach nur unhandlich mit scharfen Kanten und schlecht zu packen, die bekomme ich bei dem Gewicht mit meinen etwa 1,72m Körpergröße nicht mehr gehandelt. Mann muß auch seine Grenzen kennen :)


    Grüße,
    Stefan

  • Hi Stefan,


    danke fuer Deine Ausfuehrungen, und ich erinnere mich wieder, dass das Teleskop, das ich meinte, nur LW90 hiess, ohne das K. Aber klar, es gab ja diese verkitteten Achromaten 90/540 und sogar das 125K, das auch um f/6 gewesen sein muss. Schoene Richfielder ... ich habe fuer den Bereich einen Helios 150/750, zwar kein Klassiker, aber wenigstens auf einem Wachterdreibein (mit GPDX von Vixen als Montierung).


    Das okularseitige Zubehoer, speziell System64, ist wirklich etwas schwer geraten. Ich habe das am Observatorium Hoher List erlebt, wo diverse Leitrohre die FOK montiert hatten. Wenn man daran drehte, merkte an sofort, ob es mit oder entgegen den Schwerevektor ging. Da waere weniger mehr gewesen.


    Die LK-Montierungen hatte ich auf diversen Messen bestaunen koennen, z.B. 1989 auf der VdS-Tagung in Berlin. Mir fiel immer ein Flankenspiel auf, wobei ich aber nicht weiss, ob sich das nicht wegjustieren liess.

  • Hallo zusammmen,


    hier ist noch der dazugehörige Okularkasten zum 90/1300, recht ordentlich bestückt. Vom MZW 40mm über das WW 17,5mm bis runter zum ORTH 3mm. Auch eine Barlow und ein 10mm Fadenkreuz sind dabei. Ein MZW 30mm ist auch noch vorhanden, hatte sich aber beim Fototermin verdrückt.



    Die 1984er Preisliste weißt für den Kasten den Gegenwert eines recht ordentlichen Monatsgehalts aus (knapp 3.000- DM). Ok, heute kann man auch für ein ordentliches Okular mal eben 500.- € oder mehr hinlegen, aber diese Okulare sind doch eher einfacherer Bauart. Was nicht heißt daß sie schlecht wären, gerade mit dem entspannten Öffnungsverhältnis vom 90/1300 zeigen sie einfach schöne Bilder.


    Die Farbfilter gehören da eigentlich rein, an der Stelle ist der Kasten aber etwas unglücklich ausgelegt. Der Deckel schließt nur unter Druck, die Verschlüsse lassen sich kaum einrasten. Vielleicht waren frühere Filter flacher, meine bewahre ich deswegen nicht im Kasten auf.


    Hat noch jemand so einen Kasten, ist meiner vielleicht aus einer Montagsserie? :)


    Weiß jemand was links unten neben der Barlow hin sollte, bzw. neben dem 10mm Fadenkreuz?


    Grüße,
    Stefan

  • Hi!


    Ich habe hier sogar noch zwei Okularkästen, die beide etwas unterschiedlich aussehen – die Filter sind hoch, aber die Deckel schließen gut. Ich habe noch ein 40er MZW Fadenkreuz dabei, aber nicht die ganz kurzen Brennweiten – die gehörten zum Schiefspiegler mit 3500mm Brennweite und einem Cassegrain mit 4500mm.

    Der zweite Kasten ist etwas breiter, aber ähnlich bestückt:

    Die Orthos und die 40er Mittenzwey können sich auch heute noch sehen lassen (bei den Brennweiten langt ja ein 10mm Orth für die Übervergrößerung), die Weitwinkel- und kürzeren Mittenzwey sind eher so mäßig und kontrastarm.


    Was ich euch nicht vorenthalten will: Der Okularrevolver mit 70mm Mittenzwey und 35 mm Weitwinkelokular. Mächtiges Trumm.

    Oben steckt ein modernes 1,25" 18mm Classic Ortho drin, davor das 40mm MZW Fadenkreuzokular.


    Beste Grüße,
    Alex

  • Hallo Alex,


    beeindruckende Kombination! :)


    An der Volkssternwarte, wo ich bis vor etwa 10 Jahren öffentlichen Betrieb mitgemacht habe, hatten wir auch einen R61. Der wurde benutzt weil kein Zenitspiegel vorhanden war. Als einziges S64 Okular hatten wir das MZW 70mm, das an einem Cassegrain 300/3600 zum Einsatz kam. Der R61 ist echt heftiges Teil, unheimlich massiv gefertigt. Zum Glück ist es nie einem Besucher auf den Fuß gefallen :)


    Gut daß da eine ALT 7 AD drunter war, die hat sich auch durch den angehängten R61 nicht aus der Ruhe bringen lassen, ein Ausgleich per Laufgewicht verschieben war nicht notwendig.


    Grüße,
    Stefan

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!