Eure Klassiker-Fernrohre ?

  • Hallo Andreas und alle,
    ein Problem des 150er Coudé, ist wohl auch die mangelnde Streulichtunterdrückung.
    Der Coudé, der Rostocker Sternwarte, wurde vor fast 3 Jahren generalüberholt, zeigt aber ein sehr schwammiges, kontrastarmes Bild. Mein, mit schwarzer Velourfolie ausgekleideter AS 100/1000 schlägt ihn da um Längen! Beim Inspizieren sahen wir das glänzende Innenrohr. Auch Streulichtblenden hab ich nicht gesehen. Zunächst vermutete ich blinde Umlenkspiegel, die sehen aber sauber aus.
    Einen richtigen Vergleich mit einem gleichgroßen Spiegel, könnte man wohl nur mit einem AS 150/2250 machen, der direkt in einem langen, streulichtminimierten Tubus sitzt.
    Viele Grüße
    Armin

  • Hallo Armin,
    das könnte sein. Ich hab mit meinem 102/920 Fluorit praktisch dasselbe an Jupiter gesehen wie im 6" f/8 Newton. Man kommt dann immer ins Zweifeln ob der Fangspiegel nichts taugt, oder Tubusseeiing stört... Das einzige war, dass der 6" Newton eine höhere Vergrößerung verträgt (Nachtrag: weil der 6" ein helleres Bild zeigt). Bei guten Bedingungen wird der 6" Newton mehr Details zeigen.


    Hallo Andreas,
    ja ein Lomo Spiegel (vermutlich auch der Fangspiegel), das ist natürlich die Luxusklasse unter den Spiegeln.[:)] Die Lomospiegel bekommt man normal gar nicht angeboten, oder?
    Komisch, dass Jupiter keine Strahlen gezeigt hat. Das ist bei mir der Fall.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Armin, das mit dem Coude kommt mir bekannt vor.
    Nachdem wir bei "unserem" in C das Trapez nur noch vierfach sahen, haben wir auch die Umlenkspiegel inspiziert. Ergebnis: hoch glänzend, kein Belag oder Schlieren. Aber auch keine Reflexe im Rohr. Den Zustand der okularseitigen Zubehörteile müssen wir noch über prüfen.
    Interessant wären Erfahrungen anderer Coudebetreiber. Gerade im Osten Deutschlands gibte es ja einige (z.B. Crimmitschau, Chemnitz, Schneeberg, Radebeul, Archenhold, Rostock, Jena usw.).
    Gruesse
    Andreas

  • Hallo Andreas,
    wir haben noch ein zweites Problem mit unserem Coudé und zwar ist das AS-Objektiv auf der Vorderseite völlig fleckig. Mit einem Verantwortlichen zusammen versuchten wir mit Spiritus eine vorsichtige Reinigung an einer kleinen Stelle. Solange diese Stelle benetzt war, war der Durchblick klar. Aber nach dem Verdampfen des Spiritus, waren die gleichen Flecken wieder unverändert vorhanden. Da haben wir es erstmal gelassen.
    Bei der Generalüberholung wurde alles andere gemacht, die komplette Mechanik,die Kuppelrollen etc. Nur fürs Objektiv reichte wohl das Geld nicht, wie ich inzwischen erfahren habe.
    Es scheint wohl nur die Außenfläche des Objektivs betroffen zu sein, sonst wäre esbeim Benetzen nicht klar geworden.
    Ob es Glaspilz oder ne zerstörte Vergütung ist...keine Ahnung.
    Demnächst kommt evtl. ein Zeisskenner um sich es mal anzuschauen.
    Vielleicht hat ja jemand hier noch nen Tipp.


    Viele Grüße
    Armin


    PS. Übrigens...alle anderen Bauteile, wie Okularrevolver, Okulare usw. sind fehlerfrei.
    Wir haben auf mein Betreiben jetzt sogar einen nagelneuen 4-fach 1/25" Okularrevolver und ein 20,10 und 7 mm Pentaxokular angeschafft, um den vielen Besuchern einen komfortableren Einblick zu ermöglichen.

  • Hallo Andreas, hallo Roland,
    zu unserem damaligen "Vergleich" Coudé zu Newton 6" f/8, will ich hinzufügend sagen, dass ich den Newton speziell für die Planetenbeobachtung mit minimaler Obstruktion geplant und gebaut habe. Er besitzt einen mit Velours ausgekleideten Tubus, einen Fangspiegel mit nur 28 mm Durchmesser (kleine Achse) und 0,5 mm Selbstbau-Spinnenarme (4-fach). Der Verlust an Lichtsammelleistung beträgt hierbei 4,2 %.


    Viele Grüße
    Christoph

  • Hallo Armin,
    unser Coude steht nun seit 43 Jahren in seiner Kuppel und ist im Schuleinsatz.
    Das (bei Nichtbenutzung immer abgedeckelte) Objektiv sieht noch relativ gut aus. Ein bisschen Staub und Schleier sind schon zu sehen, aber reinigen würde zum jetzigen Zeitpunkt eher schaden als nutzen.
    Schaden tun eher die jetzigen Preise der Wartung. Früher von Zeiss regelmäßig durchgeführt, müsste das Schulamt jetzt jedes mal Konkurs anmelden. Also unterbleibt sie. Aber gerade der Coude mit seiner aufwändigen Montierung ist da auf Pflege angewiesen.
    Vielleicht ist bei euch die Witterung (Salzluft) Auslöser der Beläge?
    Uebrigens habe ich mal als Gast durch einen historischen, über hundert Jahre alten Refraktor 106/1600 (das Entdeckungsteleskop von (433) Eros) beobachtet. Trapez wunderbar kontrastreich auf schwarzem Hintergrund. Beim Blick auf das Objektiv knickten mir die Knie ein! In der Taukappe musste mal halbhoch Wasser gestanden haben, der Rand zerteilte das Objektiv förmlich.Flecken, Beläge und Fussel ohne Ende...
    Im Okular war davon nichts zu sehen.
    Soll nun nicht heißen, man braucht keine Kuppel mehr. Aber wenn der Dreck nicht in Fokusnaehe ist, hält die Optik einiges aus.
    Gruesse
    Andreas

  • Hallo Armin und Andreas,


    unser Coudé zeigt eine gute, kontrastreiche Abbildung. Ein Problem ist eher die astronomisch schlechte Lage mitten im Stadtzentrum von Jena (Lichtverschmutzung und unruhige Luft) welche die Leistungsfähigkeit begrenzen. Allerdings wurde unser Objektiv vor einiger Zeit von unseren "alten Zeissianern" überprüft und gereinigt. Armin, wenn euer Coudé schwammig und kontrastarm abbildet, könnte vielleicht etwas mit dem Objektiv nicht stimmen.

  • Hallo Ralf und Andreas,
    ich hatte schon mal in einem anderen Thread ne Anfrage zum Coudé gestellt.
    Da werde ich nachher mal antworten, da ich diesen hier nicht zum Coudéreparaturthread missbrauchen möchte.
    Bis denn
    Viele Grüße
    Armin

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: AS-Fan</i>
    <br />Hallo Ralf und Andreas,
    ich hatte schon mal in einem anderen Thread ne Anfrage zum Coudé gestellt.
    Da werde ich nachher mal antworten, da ich diesen hier nicht zum Coudéreparaturthread missbrauchen möchte.
    Bis denn
    Viele Grüße
    Armin
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Moin Armin, Andreas und alle weiteren Klassikerfreunde ...


    aber ein paar Bilder des Coudés wären siche kein "Mißbrauch" dieses Threads [:p][:p] [;)]


    LG Hannes

  • Ein paar Bilder hatte ich sogar noch auf dem Smartphone.
    Zeigen aber leider nicht die Optik.


    Der Coudé steht im Georgius-Agricola Gymnasium in Chemnitz, an dem ich als Schüler damals schon beobachtet habe.
    Die Sternwarte würde 1929 errichtet, der Coudé-Refraktor selbst wurde 1974 aufgestellt und findet seinen Einsatz hauptsächlich im Physikunterricht und in den Wahlgrundkursen "Astronomie" in den 11. und 12. Klassen. Darüber hinaus bietet er uns in einem zweiwöchigem Rhythmus die Beobachtungs-Möglichkeit im Rahmen eines externen Astro-Treffs.



    Nachtrag: Leider habe ich Probleme mit der Ausrichtung der Bilder, alle wurden im Hochformat hochgeladen, nach der Freischaltung werden sie jedoch falsch angezeigt. Vielleicht kann ein Moderator etwas dazu sagen. [:)]
    Viele Grüße


    Christoph Kunze

  • Weihnachtsschnapper in Lilienthal bei Bremen gemacht ... in einem SecondHand-Laden .. ein wunderbar erhaltener Royal-Tokyo 76/1200mm Refraktor mit voller Ausstattung ... der lag da ein knappes Jahr ... erst jetzt habe ich "meinen Preis" bekommen ...


    Geholt, aufgebaut und auch die ersten Blicke getan ... klasse Gerät. Da muss sich mein AS80/1200 schon strecken ... Leider kamen etwas später natürlich die unvermeidlichen Wolken :(


    Einziger Schwachpunkt (bisher): die zu spirreligen Stativbeine, die das Ganze leider etwas wackelig werden lassen ...





    Ein schönes Weihnachtsgeschenk :)


    Und nun rutscht mal gut in ein hoffentlich schönes und beobachtungsreiches Jahr 2017 rein [;)]


    Greetz Hannes

  • Hallo Hannes,


    gratuliere zu dem Refraktor! Genau diesen, mit gleicher Montierung/Stativ habe ich auch vor einigen Jahren für €200 von einem guten Freund bekommen. Eine tolle Optik, die Montierung ist auch ok, nur das Stativ ist etwas unterdimensioniert. Aber auf der EQ-5 oder EQ-6 macht es Spaß, damit zu beobachten. Was ich nicht habe sind die originalen Okulare und Zubehörteile.


    Ein schönes und erfolgreiches neues Jahr wünsche ich allen Menschen, Astros oder nicht.


    Coyote

    Es schaute mich an - und ich schaute Es an.
    Und errötend wich Es zurück - das Universum.


    Bresser 102/460 | Tasco 76/1200 | Tasco 60/1200 | Tasco 60/900 | Tasco 60/700 | Tasco 50/600 | Minolta Bino 10x42 | Kasai s'Gucki 2.3x40

  • Hallo Hannes,
    Glückwunsch zum Fang! Ich hab nie so ein Glück...
    Zur Güte des Objektives:
    Es bewahrheitet sich immer wieder: ein f/15 Objektiv lässt sich mit relativ geringem Aufwand in guter Qualität fertigen, wenn der Wille vorhanden ist. Das Drama beginnt, wenn man ein f/6 in gleicher Qualität bauen will.
    Ein gutes neues Jahr!
    Andreas

  • Hallo Hannes,
    Herzlichen Glückwunsch, sehr schönes Teleskop, ich konnte im alten Jahr noch einen Mizar 68/1000 erwerben,allerdings nur den Tubus, muss ich aber erst testen. Der angekündigte Vergleich bezüglich des Zeiss AS80/840 wird wohl leider noch dauern, das Objektiv muss zu meinem Bedauern in die Reperatur. Ich möchte hiermit der Forumgemeinde ein Happy New Year 2017 wünschen und freue mich schon auf neue Bilder von klassischen und historischen Teleskopen.
    Viele Grüße
    Ernst Christian

  • Hallo Christian,
    herzlichen Glückwunsch.:) Das ist ja schnell gegangen. Wo hast Du das Objektiv reinigen lassen?
    Servus,
    Roland

  • Hallo zusammen,


    dann auch hier kurz noch ein Foto zu meinem Tal 1 aus Sowjetzeiten.
    Ich hatte hier http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=206109 im Fred auch schon drüber berichtet.


    Das wird übrigens irgendwann das erste Teleskop meiner kleinen Tochter, die mit ihren jetzigen 2,5 Jahren, schon ordentlich Mond und Jupiter begeistert ist :)


    Klaren Himmel wünsche ich,
    Sven


  • Hallo Moderatoren und Klassik-Freunde,


    könnte man diese schöne und umfangreiche Bildersammlung von klassischen Instrumenten vielleicht pinnen, bevor sie immer weiter nach unten rutscht ?
    Nur so eine Idee...


    MfG Michael

  • Mein Meade MTS-SC8 aus den Jahren 1987-89:



    Ich habe das Teleskop 1993 als Student erworben und habe damit unter anderem die großen Kometen Hyakutake und Hale-Bopp, sowie die SL9 Jupiter-Impakte beobachtet. Inzwischen verwende ich es als mein Balkonsternwarten-Teleskop im Zentrum von Nürnberg.


    Wie man am Foto sieht, habe ich das Fernrohr geringfügig modifiziert: der Original-Motor #788 wurde durch einen EQ5-Nachführmotor ausgetauscht (der ließ sich überraschenderweise mit geringfügigen Änderungen problemlos einbauen). Außerdem hat mir ein netter Sternfreund für die Justierschrauben ein Gewinde in die Füße der Säule gedreht.

  • Hallo Torsten,


    ein schönes Meade aus alten Zeiten. Als astronomiebegeistertes Kind habe ich damals von so einem Teleskop, wie dem 8" SC von Meade oder Celestron nur geträumt. Tolles Instrument Torsten und es hat ja auch schon ordentlich viel gesehen [:)]


    Beste Grüße,
    Sven

  • Danke fuer das schoene MTS-Bild. Ja, das waren interessante Teile. Sozusagen Linearkombinationen aus der gabelmontierten SCT-Welt und der Newtonwelt mit ihren Saeulen und der Typ1-Montierung. Sah irgendwie ein bischen zusammengewuerfelt aus.


    Damals waren die SCT sehr teuer und diese Aktion kam kurz vorm grossen Dollarfall, wo sich dann in Deutschland alles entspannte. Und diese Geraete waren ein Versuch, ein preisguenstigeres Instrument zu erschaffen. Es war im Grunde genommen ein Baukastensystem, wo man verschiedene Teile spaeter nachkaufen konnte.


    Angeboten wurden die MTS mit einen 2080 203/2000er SCT (wie im Beitrag), einem 254/2500er SCT, einem 150/750er SN oder einem 200/800er SN. Diese Schmidtnewtons, speziell der groessere mit seinen f/4, waren damals ziemlich neu. Vorher gab es nur den Comet-Catcher von Celestron (140/500) und den Cometracker von Meade (150/540), und um diese beiden war es nach Halley recht still geworden.

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