Kinderferienprogramm

  • Hallo,


    wir (die Sternfreunde Munster) sind die Tage von unserem Bürgermeister angesprochen worden ob wir uns dieses Jahr nicht am Kinderferienprogramm beteiligen möchten.
    Da wir bisher von seiten der Stadt immer zu den Astrotagen unterstützt wurden, möchten wir uns grundsätzlich mit solch einer Aktion auch mal bedanken. Daran gedacht hatten wir letztes Jahr auch schon mal, wurde dann aus unerfindlichen Gründen unsererseits aber nicht weiter verfolgt.
    Nun sieht die ganze Sache natürlich etwas anders aus.


    Hier nun meine Frage(n). Hat schon jemand von Euch solch einen Tag gestaltet und hat Erfahrungen gesammelt?
    Vielleicht ein paar Tipps für Themen oder zur Durchführung?
    Wir stellen uns momentan vor zwei Tage zu veranstalten. Einen bis ca. 8 Jahre und vielleicht einen bis 12-13 Jahre.
    Wir dachten auch schon an die Sofi am 01. August oder an eine Mondbeobachtung, oder Orientierung am Nachthimmel.


    Eingehender wollen wir aber am kommenden Mittwoch, auf unserem nächsten Stammtischabend, darüber reden. Vielleicht bekommen wir hier aber schon ein paar gute Tipps als Grundlage.


    Wäre nett von Euch wenn Ihr etwas von euren Erfahrungen auf diesem Gebiet weitergeben würdet. Wir hier jedenfalls betreten Neuland mit diesem Thema.


    Gruß


    Ralf

  • Hallo Ralf


    Wir, von den Space-Agents, haben schon zwei mal einen Ferienspass ausgetragen und es war ein großer Erfolg. Wir haben Wasserraketen gebaut und fliegen lassen, ein wenig gegrillt und Abends, wenn das Wetter gut war, astronomische Beobachtungen durchgeführt. Die Kinder waren alle im Alter von 7 bis 13 Jahre. Für die Veranstaltungen haben wir jeweils 5.- € verlangt. Geld deshalb, weil uns die Gemeinde dazu geraten hatte, damit sich die Kinder nicht einfach anmelden und dann vielleicht nicht kommen. Bei uns waren die Veranstaltungen ein großer Erfolg und wir waren schon ca. 2-3 Std. nach Eröffnung des Vorverkaufs ausverkauft. Die Jugnedleitung hatte uns unterrichtet dass sie so etwas schon lange nicht mehr hatten und haben auch deswegen Presseleute vorbeigeschickt. Ihr könnt euch ein Bild von der Veranstaltung hier machen.


    http://www.space-agents.de/ferienspass/web/index.html


    http://www.space-agents.de/ferienspass2007/


    Ich hoffe geholfen zu haben.


    Gruß Tom (alias AgentCoyote)

  • Als Einstiegsexperiment käme ein Freiluft-Modell des Sonnensystems in Frage.
    Sofern Platz ist, könnte man die Sonne mal mit einer Scheibe von 1,39m abbilden (Maßstab 1 zu 1 Mrd). Die Erde wäre dann 150m weg und 1,2 cm groß, Mond dann 3,5mm. Lasst die Kiddies doch mal suchen und herausfinden wieviel Platz im Weltraum ist.
    Gruß


    Das mit den Wasser-Raketen ist auch nicht schlecht. Aber dann will man auch die Höhe wissen. Also Beobachter aussenden, die mit Jakobsstab, Sextant etc. den Höhenwinkel bestimmen, und ein Excel-Programm parat halten für die Auswertung des Höhenrekords. Und sicherheitshalber bei der nächsten Flugaufsicht nachfragen, was diesbezüglich erlaubt ist.

  • Hallo Ralf,


    es gibt jede Menge Sachen, die man machen kann. Das Sonnensystemmodell das Kalle vorschlägt, kommt bei uns zum Beispiel in etwas anderem Maßstab vor: Mit einer gelb bemalten Styroporkugel von 30cm Durchmesser als Sonne, den Gesteinsplaneten als Stecknadelköpfen, Uranus und Neptun als bemalten Holzperlen und Jupiter und Saturn als Holzkugeln. Das ganze läßt sich dann mit Erdentfernung etwas über 30 Metern knapp bis zum Jupiter auf einer geraden Wegstrecke bei auf dem Sternwartengelände aufbauen.


    Die Wasserrakete kommt auf jeden Fall auch immer gut. Ansonsten gibt es noch Sonnenuhren und eine (kindgerechte) drehbare Sternkarte zum Basteln. Sehr schöne Bastelbögen stellt da die Sternwarte Recklinghausen zur Verfügung.


    Auch kurze(!) Mitmachvorträge kommen immer gut an. Themen wären das Sonnensystem, der Mond, Finsternisse, aktueller Sternhimmel, am besten verpackt in eine passende Geschichte. (Ich lasse zum Beispiel gerne mal den Außerirdischen Spacy mit seinem Ufo das Sonnensystem oder die Milchstraße erforschen, oder besuche die Tiere im Himmelszoo.) Mit Computern läßt sich sehr viel machen, Celestia bietet da die Möglichkeit, die Kinder selber mal an die Pfeiltasten zu lassen, so daß sie die Planeten von allen Seiten begucken können, und wer schonmal vor durchschnittlich 10jährigem Publikum den Zeitraffer bei Stellarium hochgedreht hat, weiß wieviel Kinderlachen das hervorruft.


    Wer den Lerneffekt weiter hervorheben möchte, kann gerne weitergehen: Mit zwei Linsen lassen sich Projektion und Lupenfunktion schnell aufzeigen und schnell ist damit die Funktionsweise eines Fernrohrs erklärt und ein einfaches Fernrohrmodell schnell zuasammengesteckt. Um zu demonstieren, wie eine Finsternis entsteht, braucht es kein teures Baader-Planetarium, ein heller Strahler (wir nehmen den alten OH-Projektor), ein Globus und ein Tennisball als Mond gehen viel besser.


    So geht das eigentlich immer weiter... Wir (als größere Sternwarte mit mehreren Teleskopgebäuden) haben dann noch eine Rallye im Angebot, und natürlich die diversen Fernrohre...


    Caro

  • Hallo,


    auch unser Club nimmt am Ferienprogramm teil.


    - Besuch unserer Sternwarte am Nachmittag zur Sonnenbeobachtung
    - sowie 2. "Sternwarte" auf dem Schulhof, wenn zuviele Anmeldungen
    - Kurze, kindergerechte Einführung in die Astronomie, beonders Planeten
    - Beobachtung der Sonne durch Großfernglas und Teleskop (Warnhinweise nicht vergessen!)
    - Dämmerungsbeobachtung der Planeten, wenn da, für die jüngeren, die nicht abends bleiben können
    - Abendbeobachtung für diejenigen ab 11 Jahre (ca.), natürlich nur die Galaobjekte, die jeder auch richtig sehen kann.


    Hinweise:
    Aufgrund versicherungstechnischer Gegebenheiten beobachten wir nicht mehr mit meinem Hauptinstrument, da das 12" Meade auf einer 140cm hohen Säule steht und die Kinder auf die Leiter müssten (2m). Da dies versicherungsmäßig schwierig ist (wir hätten die volle Haftung!), beobachten wir mit 4 Dobsons auf der Terasse neben der Sternwarte.


    Dazu haben wir von den Füssener Sternfreunden ab diesem Jahr eine drehbare Sternkarte mit 120cm Durchmesser bestellt. Die hat uns im vergangenen Jahr schmerzlich gefehlt, da sie jeder in der Hand haben wollte und wir nur 2 drehbare von Oculum hatten. Die waren immer unterwegs...


    - Mehrere Rotlichtlampen, man muß die Kids nachts auch mal führen können und die tun sich in der Dunkelheit oft schwer, gerade wenn die Geräte herumstehen.


    - Fahrdienst organisieren, der die Kinder zu einer bestimmten Uhrzeit wieder abholt (Eltern, Gemeinde, mit VW-Bus o.ä.).


    - Jedes aufgebaute Teleskop sollte mit einer Führungsperson besetzt sein, Mindestabstand zum nächsten Teleskop 6-8 Meter, sonst wird durcheinander gequatscht...


    - Der Teleskopführer muß sich auskennen, das Finden muß rasch gehen, die Kids haben oftmals keine große Geduld. Wenn das Objekt aber eingestellt ist und die ersten schauen, dann kribbelts bei den anderen.


    - Keine all zu großen Vergrößerungen wählen, sonst laufen die Objekte zu schnell raus und die Scharfstellung wird schwieriger. Daher möglichst mit UWA`s und SWA`s beobachten.


    - Galaxien kommen bei den jüngeren nicht sonderlich gut an, da nur ein grauer Fleck. Ideal sind h+xi Persei, Albireo, offene Haufen, M13, M92. Nebel wie M27 und M57 gehen gerade noch, Nordamerika und Cirrus kamen nicht so gut an, höchstens ab 15 Jahren aufwärts, für die jüngeren zu schwierig.


    - Planeten kommen irre gut. Bei Venus reicht es, die Phase zu sehen und zu erklären.


    Das fällt mir gerade dazu ein. Nebensächlichkeiten, die aber entscheiden können ob`s klappt oder nicht...


    CS
    Winfried
    -

  • Hallo,


    ich wollte mich mal für die vielen und schnellen Tipps und Ratschläge bei Euch bedanken. Ich denke da können wir einiges gut Umsätzen können.
    Mittwoch, bei unserem nächsten Stammtisch, werden wir die Möglichkeiten mal in der Gruppe besprechen.
    Wenn die Feinplanung steht werde ich Euch hier über unser Programm informieren.
    Bis dahin


    CS


    Ralf

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