Astrofotografie mit Kodak Z650 am 4,5-Zöller?

  • High!


    Letztes Jahr habe ich mein Bresser Mizar (114/900, EQ-2) zu meinem Herzkönig nach Altena im Sauerland ausgelagert... letztes Wochenende war dann auch endlich Spechtelwetter, so dass wir zu einer ersten Moonhopping-Session gekommen sind - für Micha war es die Teleskop-Premiere!


    Er hatte natürlich seine Kamera dabei (Kodak Z650, 8 Megapixel, 10facher optischer Zoom), in der Hoffnung, hochauflösende Bilder freihändig durchs Okular schießen zu können (wie sie mir vor nunmehr fünf Jahren mit der ungleich primitiveren Umax AstraPix 490 gelungen waren - http://www.khyberspace.de/astrophotos-d.html ) - das klappte leider nicht so wie beabsichtigt, wir sind uns im Moment noch nicht einig, ob es nun grundsätzlich an der Kamera (Autofocus!) oder am verwendeten internen Programm lag...


    Das Teleskop hatte vorher mehrere Jahre lang auf meinem überdachten Balkon gestanden und entsprechend vor allem an der Montierung Flugrost angesetzt; die Montierung selbst ist in Verbindung mit dem spillerigen Holzstativ (wohl eine Art Balsaholz...) eine eher wackelige Angelegenheit.


    Jetzt frage ich mich, was ich als erstes verbessern sollte... klar, alles festschrauben und einen Ziegelstein ins Okulardreieck sollte schon mal eine gewisse Beruhigung beim Bild ergeben, aber auf die Dauer ist freihändige Okularfotografie ja auch nicht so der Hit, da träumt man schon von einem Adapter...


    Im Gegensatz zu meiner Umax hat Michas Kodak dem Augenschein nach auch den passenden Objektivdurchmesser für den 1,25"-Okularauszug und mein 9 mm-Plössl... da müsste es doch justierbare Adapter geben, mit denen man die Kamera einfach anstöpseln kann! Ideal wäre dann auch noch eine Möglichkeit, die Z650 per Draht oder Funk (?) fernauszulösen, so dass man erschütterungsfrei fotografieren kann...


    Parallel dazu würde ich aber auch weiterhin meine Umax AstraPix 490 verwenden wollen... deren Objektiv ist aber deutlich kleiner, vor längerer Zeit hatte ich mal von L-förmigen Adaptern gelesen, an denen man die Kamera mittels des Stativgewindes befestigen würde...


    Wäre eine EQ-2 eigentlich nicht zu schwach für eine Kamera jedweder Bauart? Was kostet z. B. eine gebrauchte EQ-4 üblicherweise?


    Da wir uns erst einmal vor allem mit Mond- und Planetenfotografie beschäftigen wollen, muss wohl erst mal kein größeres Rohr her... obwohl man ja niemals "nie" sagen sollte!


    Bis bald im Khyberspace!


    Yadgar

  • Hallo Yadgar,


    ich hatte mir mal einen Kameraadapter aus Baumrktteilen gebaut. Der wurde mit einer gummierten Rohrschelle am OAZ befestigt, die Kamera sass auf einer Aluminiumschiene dahinter. Freihändig ist mir nie etwas gelungen


    Viele Grüße


    Jürgen

  • Servus Yadgar!


    Erstmal Willkommen im Forum!
    Dein Problem hatte ich auch mit dem freihändig durch Okular knipsen. Was gescheites kommt meist nicht dabei raus. Man muß Kamera halten, Objekt im Auge behalten und noch auf den Auslöser drücken.
    Da hilft ungemein ein Kamera-Adapter. Zum Beispiel der "Universal Digitalkamera-Adapter" von Bresser. Gleiche Bauart gibs auch von anderen Herstellern, will ja keine Werbung verbreiten.
    Habe letztens auch Fotos gemacht mit so einem Adapter. Ergebnis siehe hier: http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=71581
    Wichtig dabei ist, das du mit dem Objektiv bis zum Okular rangehst.
    Und wegen des Gewichtes mach dir keine Sorgen, das hält. Mußt nur gegebenfalls, die Balance des Teleskops wieder herstellen. Der Adapter sollte eigentlich bis etwa 500g aushalten. Der oben besagte Adapter hat auch ein Fotostativ-Gewinde.


    Also diese Investition lohnt auf jeden Fall für bessere Bilder. Oder sei kreativ und baue dir einen selber, wie mein Vorredner schon sagte.


    Klaren Himmel...
    ...Matze

  • Hallo Yadgar ...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Yadgar</i>
    <br />... da müsste es doch justierbare Adapter geben, mit denen man die Kamera einfach anstöpseln kann! Ideal wäre dann auch noch eine Möglichkeit, die Z650 per Draht oder Funk (?) fernauszulösen, so dass man erschütterungsfrei fotografieren kann...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich habe mir für diese Zwecke bei TS die Digiklemme zugelegt. Das funktioniert wunderbar. Ist zwar etwas fuckelig, bis man das gut montiert hat, aber es funzt. Das ganze sieht dann so aus:


    Damit lassen sich dann schon recht gute Fotos vom Mond schiessen:


    Oder auch von unserer Sonne:


    Planeten filmt man dann aber besser und mittelt die Einzelbilder der Videodatei z.B. mit Giotto. Auch das geht relativ gut. Hier der Jupiter, am letzten Montag morgen gegen 5.30Uhr mit meiner Fuji Digiknipse F31fd gefilmt - daraus hab ich dann mit dem Programm Giotto dieses Summenfoto gewonnen:


    Oder auch der Saturn (den ich aber hoffentlich noch mal besser hinbekommen werde):


    Gruß
    Heiko

  • Hi,
    jab ich kenne das auch,
    es liegt wirklich nur daran, dass freihändig geknipst wird.


    Das Problem ist aber eher die Kamera, die Z650 ist schon sehr groß.


    Dadurch sind wie bei meiner Kamera, alle fertigen Adapter viel zu kurz oder klein.


    Käme nur ein Selbstbau in Frage...


    mfg
    Kai

  • High!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Da hilft ungemein ein Kamera-Adapter. Zum Beispiel der "Universal Digitalkamera-Adapter" von Bresser. Gleiche Bauart gibs auch von anderen Herstellern, will ja keine Werbung verbreiten.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das Bresser-Teil habe ich mir angesehen... käme im Prinzip in Frage, weil mein Bresser Mizar die üblichen 1,25"-Okulare verwendet. Jetzt stellt sich bloß die Frage, ob die Stativgewinde unserer beiden Kameras (meine Umax AstraPix 490 und Michas Kodak Z650) da passen...


    Außerdem ist das Teleskop bauartbedingt (solange wir uns nicht selbst ein zentnerschweres Eigenbau-Stativ aus massiver Eiche zimmern - machen ja manche Spechtler...) relativ wackelig, das Weichholzstativ und die auch schon etwas betagte EQ-2 wird man nie so starr bekommen, dass man direkt von Hand den Auslöser drücken kann, ohne das alles verwackelt (denke ich mir jedenfalls)... gibt es eine Möglichkeit, das Auslösen irgendwie über Draht oder Funk berührungsfrei fernzusteuern?


    Die Bilder vom Mond sind jedenfalls beeindruckend... und zumindest die Z650 hat auch eine einigermaßen ernstzunehmende Videofunktion - könnte die eine für Planetenfotos eine Alternative zur ToUCam sein?


    Bis bald im Khyberspace!


    Yadgar

  • Hallo Yadgar,


    das Stativgewinde ist standardisiert, also auch bei deinen beiden Kameras identisch.


    Selbst mit schwereren Montierungen sollte man nicht "direkt" auslösen. Die meisten Digiknipsen haben die Möglichkeit einer verzögerten Auslösung ("Selbstportrait" oder ähnlich). Würde mich wundern, wenn das die Kodak nicht hätte.


    Zum Fokus: am besten wäre es, wenn man die Kamera auf "unendlich" stellen könnte. Fokussierung dann am Okularauszug. Mal durch die Menues der Kamera durchwühlen, ob die das kann!



    Hat die Kodak ein Filtergewinde? Dann wäre z.B. der UDA-Ring von ICS (OMG, schon das zweite Mal, dass ich ICS heute erwähne [:D]) eventuell eine Alternative. Man kann das Okular damit an die Kamera bringen, ist nicht so fummelig wie die Okularklemme.


    Damit habe ich mal ein paar Fotos gemacht; um den Thread nicht weiter aufzublähen nur als Links (die Mondbilder würden das Forum eh sprengen [:D]):
    Mond (1, 2, 3)
    Planeten (Saturn, Jupiter)
    Sonne
    Kometen


    Aufnahmen wurden alle mit einer 5MP-Kamera gemacht (btw.: die Z650 hat doch nicht 8, sondern 6MP?). Auch im Videomodus sind die Kamera keine ernsthafte Alternative zur ToUCam. Sieht man ja an meinen Planeten [;)] und die Kamera hat einen für ihr Alter sehr guten Videomodus (640x480 bei 30fps, mpeg4 avi mit recht hoher Bitrate, also wenigen Kompressionsartefakten) ... man sollte also nicht allzuviel von den Digiknipsen erwarten.


    Grüße,
    Michael

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