Einfachstes Okular

  • Hallo Freunde!


    Bei der Überlegung, wie man ein einfaches Okular selber machen könnte, bin ich auf folgendes gekommen:


    Bekanntlich ist das Huygens-Okular ein einfaches farbkorrigiertes Okular. Nach Huygens soll gelten: d=(f1+f2)/2, wobei f1 die Brennweite der Feldlinse, f2 die Brennweite der Augenlinse, d der Abstand der Linsen ist. Ich hatte zunächst die Idee, die beiden Linsen mit den Konvexflächen nach außen zu richten und sie dann zu einer Stablinse zusammenzufassen. Das ist möglich, man erhält ein farbkorrigiertes Einlinsenokular (!). Wenn man nun f1=f2 wählt und den Brechungsindex des Glases als 1,5 wählt, erhält man für die Radien der Flächen r1=r2=f1 /2 =f2 /2 und für d=(f1+f2)/2=r1+r2.
    Diese Bedingungen sind für eine Glaskugel mit n=1,5 erfüllt !


    Eine entsprechende Glaskugel ist also ein einfaches modifiziertes Huygens-Okular !


    Habe ich ausprobiert, und siehe da, es funktioniert.


    Gruß, Holger
    "Lobet den H."

  • Hallo Holger,


    das von dir entworfene, modifizierte Huygens-Okular beruht auf einem sehr alten optischen Prinzip. Wenn man die Glaskugel um eine Achse dreht und dabei am Außendurchmesser abschleift, so daß man einen Zylinder mit sphärischen Endflächen erhält und in der Mitte des zylindrischen Teils noch eine umlaufende Nut anbringt, die als Blende wirkt, erhält man ein Gebilde, das als Coddington-Lupe (Coddington Magnifier) bekannt wurde. Diese Art von Optik wird heute noch von Bausch & Lomb hergestellt. Man kann das aber auch selber machen. Siehe hier:


    http://www.gadgetbuilder.com/Coddington.html


    Grüße


    Kurt

  • Hallo Kalle!
    Beim Huygensokular zeigen beide Planflächen nach außen. Das Huygens-Okular ist eben nur das zweiteinfachste farbkorrigierte Okular.


    Der Coddington-Magnifier ist eine Lupe und kein Okular.


    Gruß, Holger

  • Hallo Holger,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der Coddington-Magnifier ist eine Lupe und kein Okular. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Dass man nicht jedes Okular als Lupe verwenden kann, ist klar, aber kann man nicht jede Lupe als Okular verwenden?

  • Hallo,


    die einfache Lupe ist eine Konvexlinse. Siehe hier:


    http://de.wikipedia.org/wiki/Lupe


    Das einfachste, mir bekannte Okular ist das Kepler-Okular. Siehe hier:


    http://de.wikipedia.org/wiki/Okular


    Es besteht aus einer einzelnen Konvexlinse. Worin unterscheidet es sich von einer Lupe?


    Ferner ist mir nicht bekannt, daß bei einem Huygensokular immer die Planflächen außen liegen müssen. Ich besitze mehrere Huygensokulare, bei denen die Konvexseite der Feldlinse nach außen zeigt. Im zweiten zitierten Wikipedia-Artikel findet sich hierzu eine Darstellung, die genau meinen Okularen entspricht.


    Weitere entsprechende Darstellungen fand ich auf die Schnelle in:


    Gerthsen Physik, 23. Auflage, Seite 497
    Grimsehl, Lehrbuch der Physik, Band 3, 19. Auflage, Seite 187
    Hecht, Optik, 4. Auflage, Seite 349
    Lexikon der Optik, 2. Band, Seite 80


    Man hat also auch bei einem Huygensokular einen Gestaltungsspielraum.


    Gruß


    Kurt

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