Nachführgenauigkeit ausreichend für Fotografie?

  • Hallo,


    Nach einigen Jahren des rein visuellen Spechtelns will ich jetzt mal Versuche in der Astrofotografie unternehmen. Bis jetzt hab ich nur Mond und Sonne mit einfacher Digiknipse durchs Okular gemacht.
    Ich möcht jetzt versuchen großfläche Deep-Sky Objekte (M31 M42 usw) zu versuchen. Zur Verfügung steht mir ein 10" f4.8 Dobson und bald eine Canon Eos350D. Dazu eine Eigenbaumontierung mit etwa folgender Nachführgenauigkeit:
    Mit einem 5 mm Okular (Planetary HR) dauert es ca. 20 min bis ein Objekt ohne Nachjustierung der Nachführung aus dem Blickfeld (von der Mitte weg) wandert. Nun meine erste Frage: Kann man mit einer derartigen Nachführ(un)genauigkeit mit meiner Ausrüstung irgendwelche brachbaren Astrofotos von DS Objekten machen?
    Weitere Fragen: Um das Budget nicht zu sehr zu belasten möchte ich schrittweise Ausrüstung dazukaufen. Ich dachte dann an folgendes:
    Komakorrektor;
    Fokalreducer;
    Crayford Auszug mit 1:10 Untersetzung (hab derzeit nur normalen 2" GSO Auszug dran)
    IR Sperrfilter;
    Was denkt Ihr ist davon am wichtigsten?
    Oder wär sonst irgendwas wichtiger?


    Wär für jeden Hinweis dankbar.


    Schöne Grüße,
    Klaus

  • Hallo Klaus!


    Also die Öffnung von 10" reicht für deine Pläne definitiv :) Die Nachführgenauigkeit hört sich auch gut an. Ich habe gerade angefangen mit meinem 8" GSO Newton auf H-EQ5 Astroaufnahmen zu machen und kann bisher bis zu 30 Sekunden belichten (ohne Autoguider). Dabei kommen auch schon brauchbare Fotos heraus:
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=63223


    Die Fotos sind mit einem Baader Komakorrektor entstanden, an den ich direkt den Canon EOS Ring schraube. Den Crayford mit 1:10 Untersetzung besitze ich auch und möchte ihn schon nicht mehr missen. Die Scharfstellung ist so fein und leichtgängig einfach klasse. Einen IR Sperrfilter habe ich bisher nicht benötigt.

  • Hallo,


    das Teleskop ist grunsätzlich schon mal ganz gut geeignet, allerdings auch ein ganz netter Brocken. Ob das alles so zusammen funktioniert, kann man so auf die Distanz nicht sagen. Hier ist probieren angesagt.


    Ich würde Dir raten, zunächst die Kamera "huckepack" auf das Teleskop zu schrauben, und erst einmal durch normale Objektive der Kamera zu fotografieren. Zunächst einmal ein paar Übersichtsaufnahmen mit kürzeren Brennweiten, dann kannst Du auch gezielt die grösseren DS-Objekte ablichten, die mit den üblichen Objektiv-Brennweiten (bis 300mm) sehr gut funktionieren. Dazu bastelst oder kaufst Du dir noch ein Fadenkreuzokular, das steckst Du erst mal in den Newton, und führst damit die Kamera nach. Bei längeren Belichtungszeiten und ab 100mm Brennweite kann das vielleicht schon nötig werden.


    Über kurz oder lang wirst Du den Newton dann um ein Leitrohr erweitern, ein kleineres Fernrohr, mit dessen Hilfe Du dann Guiden kannst. Das heisst, die Last auf der Montierung wird noch mal ein paar Kg zulegen, und das Gebilde muss ordentlich fixiert werden, damit sich nichts biegt oder während der Aufnahme verstellen kann.


    Direkt die Kamera an den Newton zu schrauben und dann loszulegen wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit mehr Frust als brauchbare Bilder produzieren, Du könntest Dir also diesen Umweg sparen wenn Du willst (obwohl sicherlich 90% der Anwesenden genau diese Erfahrung trozt anderen Rates erst selber machen mussten, einschliesslich mir selbst :))


    cu - Arndt

  • Hi,


    Also wenn ich innerhalb des ersten Jahres so tolle Bilder wie Deine (Tom) ersten hinbekomm dann bin ich schon höchst zufrieden:-) Aber mal im Ernst: Sind das wirklich Deine ersten oder hattest da vorher zig nicht herzeigbare?
    Ich dachte auch dass ich am Anfang mal versuchen werde die Kamera ausserhalb des Teleskops huckepack nachzuführen. Aber ich kann es mir dann sicher nicht verkneifen auch mich gleich direkt an was leichten im Teleskop zu wagen.
    Ich hielt den Reducer für recht wichtig, da ich ja 1250 mm Brennweite hab. Ich denk wenn ich da auf die Hälfte runter geh sollte es ja einfacher sein oder?
    Ist eigentlich beim Einsatz eines Reducers der Komakorrektor noch wichtiger? Ich denke das f wird ja dann von derzeit 4.8 auf 2.4 gesetzt wenn ich einen 0.5 Reducer einsetz, oder kann man das nicht so sagen?


    Schöne Grüße,
    Klaus

  • Hallo Klaus


    Ich hab auch einen 10" TS Newton mit 4,8.
    Also einen Komakorrektor macht schon Sinn.
    Ich habe auch dünnere ( 0,5mm ) Fangstreben verbaut und
    einen 1/10 OAZ brauchst du eigendlich für einen richtigen Focus
    zu finden. Hab meine 350D nun auch in eine A Version umbauen
    gelassen und ein zus. Leitrohr macht bei längeren Belichtungszeiten
    auch Sinn. Einen Reducer wollte ich auch verwenden, aber da wurde mir
    bei 4,8 abgeraten, da anschließend nur ein Teil des Gesichtsfeldes zu sehen sei. Bei längeren Öffnungsverhältnisse währe dies kein Problem.
    Ich taste mich auch gerade erst an die Fotografie, wollte aber nichts dem Zufall beim Equipment überlassen, sodass ich nun auch neue Lager sowie Fett in meiner EQ6 Syncan habe. ( Nochmals Danke an Volker von VTSB ).
    Wichtig ist auch das der Newton sicher von der Monti getragen wird.
    Wenn man die normalen Prismenschinen mit den "labber Schellen" verwendet, so verliehrt man auch schnell die Lust.
    Habe eine Vollalu Prismenschine auf Astro Martini Gestell.
    Da wackelt nichts mehr und das ganze wiegt mit 4" Refraktor + 8x50 Sucher gerade mal knapp 15 KG.
    Was auch nicht einfach ist, wenn der HS sich beim Schwenk verkippt.
    Bei den GSO ist das meine ich nicht der Fall ( hatte mal einen 12er )
    Bei den TS Newton ist das leider der Fall, da der HS halter viel größer ist als der HS. Da muß man zwischen Spiegel und Halterende etwas Silikon tun, so bleibt der HS in seiner Position und hat auch keine Spannungen. Ein bel. Fadenkreuz ist fürs erste auch ganz gut.
    Es gibt aber noch viele Sachen, die man an seinem Newton optimieren kann. ( hab schw. Velour drin; äußerer Ring wegen der Vignetierung kompl. entfernt; den Tubus an den Enden stabilisiert usw...... )
    Ah und einen Timer macht auch Sinn, wer zählt schon die Sekunden bei
    Langzeitbelichtung.


    Viele Grüße aus der Eifel


    Thomas D.

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