Hallo allesamt,
ich habe zahlreiche Fragen an erfahrene Spiegelschleifer.
Ich würde gerne den Prozess des Materialabtrages beim Schleifen und insbesondere Polieren verstehen und in einer Software modellieren, um für eine gegebene, gemessene Oberfläche die optimale Strichführung zu berechnen, um eine gewünschte Oberfläche zu erreichen.
Es ergibt sich für mich evtl. die Möglichkeit, einen Roboter mit diesen Kurven zu programmieren.
Folgende Fragen an die Erfahrenen:
- Wird der Materialabtrag an einer gegebenen Stelle des Spiegels nur dadurch bestimmt, wie stark diese Stelle überstrichen wird? Zur Erläuterung siehe Bild:
Bei einer reinen Rotation wäre der Abtrag am Rand stärker, bei einer reinen Linearverschiebung, je nach Überhang, in der Mitte. Für andere Strichführungen, zB seitlich versetzt, Lissajous-artig, mit kombinierten Drehungen usw, müßte man eine beliebige Kurve polieren können. Zusätzlich wäre dies noch über die Toolgröße beeinflußbar.
- Oder hängt der Abtrag auch vom Anpressdruck ab?
- Wie stark ist den so, größenordnungsmäßig, der Abtrag beim Polieren. Aus diversen Retouchierberichten nehme ich an, daß bereits wenige Bewegungen am Ende schon deutlichen Effekt haben.
- Kommt der Unterschied zwischen MOT oder TOT durch eine effektiv jeweils andere Strichführung, oder durch eine jeweils andere Druckverteilung zustande ?
- Wird insbesondere durch ungleichmäßige Belastung (Festhalten am Rand) dort mehr weggeschliffen? Hierzu müßte sich a) der Spiegel deutlich verbiegen und b) der Druck einen Einfluß haben. Ist dies so? Ich habe nämlich Zweifel.
- Ist eine abgesunkene Kante Folge eines falschen Anpressens, oder nur falscher Strichführung?
- Wie elastisch ist die Pechhaut? "Federt" sie (im my-Bereich), oder behält sie einmal angenommene Verformungen?
Das sind 'ne Menge Fragen; ich weiß, aber ich bin sehr neugierig.
Danke im Voraus und viele Grüße
Julian