Reihenfolge beim Polieren von Sphäre nach Parabel

  • Hallo Glasbeisser,
    ich habe einen knall-spährischen Spiegel auspoliert (24er/f4). Jetzt geht es darum die Parabel rein zu knabbern. Wo würdet Ihr beginnen? Am Rand oder in der Mitte?
    Ich benutze zum Polieren jetzt nicht mehr das grosse Tool, sondern einen kleinen Dreifüsser welcher rotiert, da ich auf einem Drehtisch arbeite. Der Dreifüsser besteht aus einer Spinne, die dann die drei Tellerchen kardanisch aufgehängt führt und durch die Rotation des Tisches angetrieben wird.
    Gibt es eine favorisierte Vorgehensweise? (Innen nach aussen oder umgekehrt?)


    Aloa, Peter

  • Hallo Peter, das sind ja echt sportliche Dimenssionen.


    Du sagst knallsphärisch. Hast du auch einen Test auf Asti gemacht? (künstlicher Stern im Krümmungsmittelpunkt). Ich hoffe, du hast dich nicht nur auf den Drehtisch verlassen und auch ständig den Rohling selbst auf dem Drehteller gedreht. Ist ganz wichtig, sonst ist Asti vorprogrammiert, da kein Drehtisch der Welt gleichmäßig genug ist (behaupte ich jedenfalls).


    Wie man die Großen Jungs parabolisiert, ist z.B. auf meinen Webseiten zu sehen. Die meisten Groß- Spiegelschleifer einschließlich mir bevorzugen ca. 35-40% große Sterntools und W-Striche TOT mit anfangs konzentrierter Aktion in der Mitte. Je nach Fortschritt die Strichführung verändern. Alle die ich kenne, parabolisieren von innen nach außen, also die Mitte vertiefen, damit sie einen kürzeren Krümmungsradius bekommt als der Rand.


    Wie das mit deinem Dreifüßler geht, kann ich nicht sagen. Das hängt in entscheidendem Maße von den Größenverhältnissen Tool zu Spiegel ab. Klingt interessant. Kannst du die Größenverhältnisse genauer beschreiben? Hast du Bilder?

  • Aloa Stathis,
    ja, ich habe ihn auf dem Tisch immer gut gedreht. Da wir mit insgesamt 15 Leuten (ca. 50 Pizzen und sechs Kisten Bier) geschliffen haben und davon 14 'Glasneulinge' waren, habe ich immer darauf hingewiesen wie wichtig es ist, den Spiegel immer zu drehen...bis sie mich dann immer darauf aufmerksam gemacht haben wenn ich mal drei Umdrehungen ohne 'Weiterschieben' geschrubt habe.[:D]


    Gegen Asti habe ich nur durch drehen im Foucault getestet, aber es war schwer überhaupt ein Bild zu sehen, da er permanent die Seiten gewechselt hat (deshalb meine Vermutung auf 'knall-spährisch' [8D]).
    In der 30-40% Zone meine ich eine Art ringförmige Vertiefung gesehen zu haben. Es stellte sich heraus, das es mit der Push-Pull-Strichführung des riesigen Poliertool zu tuen hatte. Je weiter ich den Überhang wählte, desto größer war der Durchmesser dieses 'Kraters' und er passt genau auf den Umkehrpunkt beim W-Strich. Das große Tool ist auch in der Mitte noch nicht gut angepasst. Ich bearbeite es nochmal und vergrößere die Rillen.
    Deshalb bin ich auf das o.a. Tool umgestiegen, mit dem ich bessere Kontrolle der bearbeiteten Zonen haben möchte. Die nötige Glättung werde ich dann weiterhin mit dem großen Tool machen.
    Das große Granit/Pechtool hat 52cm, das kleine Spinnentier unten hat einstellbare Durchmesser (bis 300mm) und jeder Teller hat 55mm.



    PS: Wenn ich die Zeit finde, mache ich wie versprochen mal einen Thread auf, bei dem ich dann auch den hydrostatischen Tisch zeige und ein paar Tips zum Nachbasteln dazu schreibe etc......muss erst noch die nicht jugendfreien Bilder aussortieren.[:o)]

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