low rider versus normal rider

  • Hallo Großdobsonfans!
    Da möchte ich doch die Spezialisten ansprechen, die schon mit dem Okularauszug in Low-Rider-Stellung und mit dem normalen 90° stehenden Auszug garbeitet hatten.
    Mein Fall: ich baue mir gerade einen 18"/4,27 (1950mm Brennweite). Zuerst dachte ich an Lowrider, um mir das Leiterchen bzw. die Bierkiste im Zenit zu ersparen.
    Nur: Meistens schaut man ja in Regionen, die tiefer liegen (so von Ekliptik aufwärts bis 80°). Das würde ja mit Normalstellung bei ca. 2m Brennweite auch bequem gehen.
    Manche Leute, die schon Lowrider gebaut haben, haben auch große Geräte wieder in Normalstellung gebaut. Ist das Kopf schief halten wirklich so gewöhnungsbedürftig?
    Bei wirklich großen Geräten ist Lowrider auf jeden Fall nötig, wenn man am Boden bleiben will.
    Könnt ihr mir da Tipps geben für meinen 18"?
    CS, Richard, Körpergröße 186cm

  • hoi


    also wenn ich das mal kurz überschlage, dann brauchst du doch auch eigentlich im zenit kein kistchen zum draufstellen, wenn dann nur sehr sehr klein *kopfkratz* ^^


    denn brennweite - (durchmesser/2)+fußteil müsste doch die einblickhöhe sein. oder denk ich da jetzt falsch ^^ dann müsstest du nämlich ca 14 cm für die rockerbox haben, um den einblick in augenhöhe zu haben


    172 cm müsste die ungefähre einblickhöhe sein ohne rockerbox

  • Hallo Alex!
    Danke für die Antwort.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">172 cm müsste die ungefähre einblickhöhe sein ohne rockerbox<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    3 Überlegungen noch: 1) bei Low Rider Konstruktion kann auch leichter das schöne Geschlecht mal spechteln[:D] bzw. auch Kinder bis Jugendliche (bin auch Lehrer und mache manchmal astronomische Abende für Schüler).
    2) Stangenkonstruktion wird etwas kürzer = auch stabiler, weil ich mit nur 6 Stangen zu 20mm/1mm baue. Schwerpunkt wird auch etwas mehr nach unten verlagert.
    3) Allerdings ist die Bildfeldausleuchtung bei dem Fangspiegel mit 82mm kl. Achse bei Normalstellung günstiger.
    Trotzdem - wie du gesagt hast - ist da Low Rider noch nicht nötig.
    CS, Richard

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Zerbi</i>
    <br />hoi


    denn brennweite - (durchmesser/2)+fußteil müsste doch die einblickhöhe sein. oder denk ich da jetzt falsch ^^ dann müsstest du nämlich ca 14 cm für die rockerbox haben, um den einblick in augenhöhe zu haben


    172 cm müsste die ungefähre einblickhöhe sein ohne rockerbox
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Zerbi,


    ich habe in die Planung meines 16" bezüglich Einblickhöhe / Fokalebene noch folgende Werte berücksichtigt:


    Abstand Fangspiegel -&gt; Fokalebene:
    (Hutdurchmesser/2)
    + Höhe d. eingefahrenen Auszuges
    + 12mm - 15mm Fokusiereserve
    + Offset
    + Dicke der Okularauszugshalterung


    Diese Summe ist von der Brennweite abzuziehen und ergibt den Abstand Fangspiegel &lt;-&gt; Hauptspiegel ( Oberkante )


    Anschließend halte ich zusätzlich noch die Ermittlung folgender Werte für wichtig und sind zum Abstand FS &lt;-&gt; HS zu addieren:


    dicke des Spiegels
    Höhe Spiegelzelle
    Abstand Spiegelzelle von der Unterkante der Spiegelbox


    Der Abstand Unterkante Spiegelbox zum Boden ist dann abhängig von der Rockerbox mit Untergestell und Höhe der Füße.


    Ich hoffe, dass diese Angaben zur Ermittlung der Augenhöhe weiter helfen.


    CS


    Jens

  • Hallo Richard,


    ich beobachte seit eineinhalb Jahren mit meinem Lowrider und habe die Stellung des OAZ noch nie in irgendeiner Weise als störend empfunden, auch keiner meiner Mitbeobachter. Außer Werner Reimann kenne ich auch keinen, der bei den großen Dobsons wieder vom Lowrider zurück zum klassischen Design gegangen ist.


    Bei 18" f/4.27 wirst Du in klassischer Bauweise schon was brauchen zum Draufstehen, der Einblick wird etwas über 180 cm liegen (als grobe Faustregel kannst Du etwa 20cm von der Spiegeloberkante zum Boden rechnen). Von daher würde ich auf jeden Fall etwas kippen. Schon mit 20° gewinnst Du einiges an Einblickhöhe (bzw. -tiefe [:D]).


    Viele Grüße
    Reiner

  • Danke für die Antworten!
    Sollte ich mir dann auch einmal eine eq Plattform bauen, kommen ja dann noch ca. 6cm unten dazu.
    Also werde ich - wie Reiner schreibt - vielleicht doch etwas kippen.
    Grüße aus Wien, Richard

  • Hallo Richard,
    es gab schon mal einen threat, wo über die Kopfhaltung bei meinem 20" lowrider diskutiert wurde.
    Alles kein Problem... frag mal einen Refraktorbesitzer, ob es ihm was ausmacht, immer schräg in den Okularauszug zu schauen!
    In Zenithnähe (10° entfernt) schaut man ohnehin fast grade rein. Und in Richtung Horizont zunehmend von oben, wenigsten bei meinem lowrider...
    Bei größeren Teleskopen ist alles andere als ein lowrider nur ein ewiges Treppe rauf und Treppe runter.
    Diese Zeit nütze ich lieber zum bequemen Spechteln.
    CS
    Timm

  • Hallo Richard,
    ich würde mich für den lowrider nur entscheiden, wenn die Antwort lautet: Mit lowrider keine Leiter nötig, ohne lowrider &gt; Leiter notwendig. Wenn Du in beiden Fällen eine Leiter benötigen würdest, dann wäre es egal, ob Du eine Sprosse höher oder tiefer stehst.
    In Deinem Fall scheint es gerade grenzwertig zu sein, also lowrider, denn wenn Du mit Plattform im Zenith beobachten willst, steht der Okularauszug auch mal ein Stück weg vom Auge. Da könnte jeder cm die Leiter verhindern.
    Viele Grüße
    Jörg

  • Hallo Richard und alle Anderen,


    zu diesem für mich interessanten Thema möchte ich auch noch meinen Senf dazugeben. Ob Lowrider oder nicht, ist Geschmacksache. Er hat Vor- u. Nachteile. Die Vorteile wurden schon genannt. Als Nachteil sehe ich außerdem noch den größeren Fangspiegel, 5 oder 6 Zoll sind preislich schon ein großer Unterschied (falls man den nicht selbst schleift). Negativ macht sich bei mir der Schrägeinblick gerade bei der Binobeobachtung bemerkbar. Außerdem zieht das große Gewicht (Bino plus Okulare) immer nach unten. Letztendlich ist es davon abhängig, wie jeder für sich diese Vor- u. Nachteile bewertet.
    In diesem Zusammenhang habe ich nochmal eine andere Frage. Der Lowrider soll die Einblickhöhe verringern. Das geht natürlich auch mit einem schnelleren Öffnungsverhältnis. F/4-F/4.5 ist bei großen Geräten über 20" schon fast normal. Gibt es in der Runde Erfahrungen, ob man z.B. mit F/3.5 oder F/3 auch noch gut visuell zurechtkommt, mal abgesehen davon, ihn gut hinzubekommen?
    Wie wirken sich die außerachsialen Bildfehler wie Koma oder Asti aus? Ist unter F/4 ein Komakorrektor zwingend nötig?


    Werner

  • Tach auch,


    meine Meinung:
    nach diversen Erfahrungen mit 21" F/4.5 bei 226cm Zeniteinblick, 24" F/4.5 (~250cm Zeniteinblick) und meinem 24" F/4.2 mit deren 195 cm ich würde jederzeit einen Lowrider wieder bauen um einerseits auf eine Leiter verzichten zu können oder auch um deren Höhe drastisch zu reduzieren, macht ja bei dem 24" F/4.2 schon 2 Stufen (0,5m) aus.
    Man wird einfach viel flexibler in der Wahl des Aufstellungsortes da eine große Leiter auch Ansprüche an den Untergrund stellt.
    Das Objekteinstellen geht auch deutlich einfacher falls man sich nicht auf eine Handvoll pro Session beschränkt.
    Den Fangspiegel stelle ich selbst her und Bino ist wg meiner schlechten Augen kein Thema.
    F/3.5 oder schneller ist schon haarig in Kombination eines dünnen Spiegels, wäre aber schon einen Versuch wert.


    Gruß Roland

  • Hallo,
    mein 21-zöller f4.2 hat einen 30-Grad einblick von unten. Weiter ist der OAZ leicht seitlich gegen hinten versetzt, hinter die seiltlchen Stangen (siehe Bild)

    Bis 70 Grad Höhe ist der Einblick tadellos, ich würde mal behaupten besser als bei einem normalen Dobson. Darüber wird der Einblick unangenehm, da der Kopf im Nacken liegt und man sich zudem noch leicht schief über das Gerät zu neigen hat. Für Brillenträger ist es dann schwierig, ein gutes Bild zu bekommen, da man einfach eher mal schief reinguckt.
    Seien Zweck erfüllt der Low-rider leider auch nicht, im Zenit fehlen mir ca. 10-15 cm vom Auge zum Okular [}:)] Zeitgenossen ab 1.90 freuen sich jedoch über den leiterfreien Einstieg ins Astrohobby [;)]


    Da mein 3-Tritt bei einem normalen Dobson dieser Grösse ausreichen würde, würde ich heute wohl eher zu einem normalen Dobson tendieren. Wie bei Roland war jedoch die einfache eigenhändige Herstellung des Fangspiegels ein wichtiger Grund, einen Low-Rider zu bauen, das Axenverhältnis des elliptischen Spiegels ist ca. 1:1.1, was sich in einigen Stunden Arbeit zuschleifen lässt. Einen 18-Zöller würde ich jedoch jederzeit als LowRider bauen, die Füsse auf dem Boden ist auch mit dem Kopf im Nacken noch besser als auf der Leiter, wo der Tritt entweder zu hoch oder zu niedrig ist...[B)]


    Ab 30 zoll wird's wohl kaum noch eine Rolle spielen, ob man eine etwas tiefere Leiter benutzen kann, hoch oben ist man da alleweil. Richard Berry schreibt in seinem Nachwort in der Dobson-Bibel, dass wahrscheinlich nicht alle zukünftige Dobsons auch Newtons sein werden, da viele Leute das Treppensteigen Angst macht oder einfach nervt. Ich denk schon drüber nach.....



    Grüsse Max

  • Hallo Max, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">-zöller f4.2 hat einen 30-Grad einblick von unten. Weiter ist der OAZ leicht seitlich gegen hinten versetzt, hinter die seiltlchen Stangen (siehe Bild)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> ein wichtiger Aspekt wie ich finde, das verbessert den Einblick bis kurz vorm Zenit deutlich und ist wie du schon bemerkt hast dem Standardeinblick überlegen. In Zenitnähe muss die Höhe der Einblicksposition stimmen, dann ists auch bequem, eine normale Tritt-Leiter mit 23cm-Stufen oder gar eine mit 30cm-Sprossenabstand bietet aber nicht die dafür notwendige feinere Abstufung von ca 10cm. Ich hab mir daher einen kleinen Tritt zusammengezimmert der je nach Lage 10, 20 und 30 cm Höhe bietet, letztere auch für Personen mit nur 1,6m Größe. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ab 30 zoll wird's wohl kaum noch eine Rolle spielen, ob man eine etwas tiefere Leiter benutzen kann, hoch oben ist man da alleweil.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> schaun wer mal [;)][:D]


    Gruß Roland

  • Hallo Leute!
    Beim 18" schleife ich den Fangspiegel noch nicht selbst. Sollte einmal ein wirklich großer Dobs entstehen - vielleicht als Teamarbeit - mit Wiener Kollegen (fühlt sich da vielleicht jemand angesprochen???!!!), dann soll der Fangspiegel selbst gemacht werden. Die Preise für größer gefertigte Fangspiegel sind ja sehr hoch.
    Beim 18"/4,3 geht bei 9mm Vollausleuchtung des Bildfeldes noch der 81mm kl. Achse Fangspiegel von Orion. Der ist mit 217,- noch erschwinglich und leicht. Da ich den schon habe, werde ich den einmal verbauen. Somit vorerst für das Projekt doch noch kein LowRider, da dafür der Fangspiegel zu klein ist. Dafür nur 18% Obstruktion, da erwarte ich mit einen knalligen Kontrast und kann im oberen Bereich auch leichter bauen.
    Danke für die sehr informativen Antworten,
    Richard

  • Hallo,
    ich hatte letzte Woche die Gelegenheit, durch Rolands 24er (195cm Einblick) den Kärnten-himmel zu genießen.
    Der "Tritt" ist mit etwas Einarbeitung absolute Spitze und furchtbar bequem - kein Halb-abducken oder Zehenspitzstehen mehr.


    Den 30" /f4 (http://www.bksterngucker.de) kenn ich übrigens vor und nach dem Lowrider-Umbau (20°). Das ist schon ein ordentlicher Unterschied, ob man 2 oder 4 Stufen hoch auf unebenem und weichem Untergrund den 150kg (früher 300kg!!) Brummer nachschubsen muß.
    Die große Leiter, die wir zur Zeit noch mitschleppen, wird schon bald der Vergangenheit angehöhren und einer kleineren
    Eigenkonstruktion Platz machen.


    Ab Öffnungen oder Öffnungsverhältnissen, die mehr als eine Zenith-Bierkiste brauchen macht ein Lowrider m.E. absolut Sinn.


    CS,Dennis

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