Pechhaut - Die Gitterbettmethode

  • Hallo Karl!


    Ja aber du drückst doch das Messer nicht auf die Wulstkante, sondern
    ziehst es drüber, trägst also nur das Niveau der insgesamt
    vier Kanten pro Facette ab, oder?


    Wolfgang

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: matss</i>
    <br />
    Bei der Fertigung von Astrooptiken erlebte ich ein solches Gemisch allerdings nicht.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    hallo!
    das ist die rezeptur von meinem meister, dem alois. es wird auch in der literatur (z. B. Hank Karow) erwähnt.
    lg
    wolfi

  • Hallo Wolfgang


    Zwei Bilder, die hoffentlich Licht ins Dunkel bringen. Im ersten siehst Du zweimal denselben Pechhaut-Ausschnitt. Rechts bei flachem Lichteinfall, so daß die Randwülste besser erkennbar sind. Sie fallen hier etwas zierlich aus, weil das Lineal, mit dem ich die Rillen gepreßt haben, ziemlich dünn war. Man bekommt auch eine Ahnung von der Tiefe der zusätzlichen Messer-Rillen. Auch die 9 Vierecke sind gut erkennbar.


    Im zweiten Bild siehst Du, wie und wo ich das Messer ansetze, ehe ich es durch eine Facetten-Reihe führe. Jetzt alles klar? - Grüße, Karl




  • Hallo Karl,
    für die Feinstruktur tut es ein Fliegengitter oder gar "Unterputzgitter" für ein paar Cents aus dem Baumarkt. Einfach eine Stunde dazwischenlegen. Das Tool muss sowieso jedesmal angepasst werden beim täglichen Schrubben.
    Gruß

  • Hallo Karl!


    Jetzt ist alles klar! Ich dachte du ziehst den Messerrücken
    mit der Breitseite über die Facetten, was ja keinen Sinn ergäbe,
    aber so macht das natürlich Sinn.


    Schön, wenn das für dich gute Erfolge bringt, aber
    da bin ich auch eher der Meinung von Kalle, daß ein
    Gitter da die bequemere Methode darstellt. Soviel Wasser
    sammelt sich doch auf einem halbwegs angepaßten Pechtool
    doch gar nicht, daß ich eine "Quasikanalisation" schaffen muß!?


    Trotzdem Danke für die Idee!
    Im übrigen bestätigt das Foto meine grundsätzliche Kritik am Pressen von Rillen!


    Gruß
    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,
    Rillen müssen nicht schön aussehen. Die Spiegel soll's nach der Politur. :)
    Die Feinstruktur macht durchaus Sinn. Erst dadurch lässt sich ein großes Tool kontrolliert bewegen und gerät nicht teilweise in Aquaplaning (Schau Dir mal Winterreifen an.) oder klebt.


    Zu den großen Rillen noch ein Hinweis:
    IdR gehen diese bei der Polierarbeit zuerst in der Mitte zu, denn da kann das Pech nur in die Rillen und nicht am Rand ausweichen. Das heißt aber auch, dass das Tool in der Mitte mehr Fläche zum Polieren hat und dort besser zupackt. Manches "Loch" in der Mitte beim Foucaulttest kommt genau davon. Außderdem poliert der Rand langsamer. Es sind solche Kleinigkeiten, die das Polieren zur Hölle machen können.


    Gruß

  • Hallo Kalle!


    Also der neue Versuch mit der Messer-Methode war der totale Reinfall!
    Der Tipp vom Matthias mit dem Kaltfließendwasser und dem Messer ist
    ja fast kriminell. Wenn du auf eine derart kalte Pechhaut mit dem Messer
    losgehst, dann ist das als wenn du mit einer Gattlin in die Auslage
    einer Porzelanmanufaktur reinfeuerst! Ich spar mir die Details.


    Ich hab' jetzt eine Pech-Pizza a la Stathis produziert und die passt
    jetzt fast perfekt. Obwohl die Kanäle nicht sehr tief sind, sind sie
    nach einer Stunde eigentlich nicht zugegangen. Ich vermute, dass es
    daran lag, dass ich mit dem Körpergewicht gepresst habe und das Pech
    soweit platt ist, dass es nicht mehr nachgeben kann. Kontakt ist super.
    Ich hab auch noch ein Kunststoffgitter zwischengelegt für die Feinstruktur.


    Nach dem Fortschritt von Stunde 1 auf Stunde 2 bin ich womöglich in 4-5
    Stunden fertig. Rand ist genauso gut wie die Mitte. Bei 40-fach Vergrößerung
    werd ich bald keine Oberfläche mehr sehen. Welche Vergrößerungen verwendet
    ihr?

    Bis bald
    Wolfgang

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: sebigboss</i>
    <br />
    Welche Vergrößerungen verwendet
    ihr?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    laserpointer
    lg
    wolfi

  • Super Pechhaut! Jetzt wäre ein Foucaulttest nicht schlecht, um zu sehen, wie gut sie sphärisch macht.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">IdR gehen diese bei der Polierarbeit zuerst in der Mitte zu, denn da kann das Pech nur in die Rillen und nicht am Rand ausweichen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Genau! Wenn man im Foucault trotz TOT polieren ein Loch in der Mitte bekommt, liegt es meist daran. Da lege ich die Pechaut in heißes Wasser und pule einzelne "Popel" Pech aus der Mitte raus und pappe sie in die Randzonen. Dann erneut warm anpassen. Funktioniert bei mir 100%-ig, schnell und einfach.


    Zum Politur beurteilen nehme ich ein umgedrehtes 18 mm Okular (andere Brennweite geht auch). Die Vergrößerung halte ich für eher unwichtig. Wichtiger ist die Anleuchtung der Pits, damit sie sichtbar heraustrahlen. Zur Kontrolle nehme ich auch den Laserreflex, per Lupe funktioniert aber bei mir sicherer und besser quantifizierbar.


    Nachtrag:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn du auf eine derart kalte Pechhaut mit dem Messer
    losgehst, dann ist das als wenn du mit einer Gattlin in die Auslage
    einer Porzelanmanufaktur reinfeuerst!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Unter Wasser schneiden. Da spritzt nichts.

  • Hallo Wolfgang,
    mein umgedrehtes 15mm-Plössl sieht so aus:



    Es sind zwei Papierringe ineinander. Der Innenring definiert den Abstand, der Außenring hält. Muss man etwas ausprobieren, was man innen braucht (der geht ohne Klebstoff).


    Fertig ist das Aufsetzmikroskop.


    Gruß

  • Hallo alle!


    Vielen Dank für alle Hinweise! Ich hab' ein 40-fach Auflichtmikroskop,
    aber kein Okular, weil ich bisher mit Astronomie nichts zu tun hatte.
    Der geplante Dob ist also echt der Einstieg für mich :)
    Beim Mikroskop hab' ich das eingebaute Led durch einen superhellen
    LED-Strahler ersetzt, der er ein schmerzend helles Licht erzeugt. Ich
    denke, der genügt.
    Das mit dem Foucaulttest wird die nächste zu nehmende Hürde. Kreuzschlitten-
    tester ist fertig, aber der Tester noch nicht montiert, weil ich
    nicht genau weiß, wie und wo ich den Tester für die Digicam am
    besten anbringe. Da wäre ein Besuch in München dringend notwendig
    gewesen (auch wegen dem Testen), den mir die Fehlversuche bei der
    Pechhaut aber leider verhagelt haben.
    Andererseits kann ich jetzt nicht weiter drauf los polieren, wenn ich
    nicht weiß, wie sich die Spähre entwickelt .... hmm .. vielleicht
    kurzfristig Eddingtest, aber der ist jetzt nicht mehr genau genug..hmm


    Mal sehen, werde mal probehalber schaun, ob ich zumindest ohne Kamera
    am Foucault was zu sehen krieg, aber richtig vorstellen kann ich mir
    das nicht, trotzdem ich einiges darüber gelesen habe und einen Kreuz-
    schlittentester mit Messuhr geschnitzt habe, rein aus der Theorie heraus.


    GAMMARAY, wo bist du, wenn man dich braucht??????????????


    Gruß an alle
    Wolfgang


    Nachtrag: Hier noch schnell ein Bild vom provisorischen
    "Rohbau" des Testers, Design "Alpenglühen"(Marke geschützt)
    Bitte nicht lachen, das ist halt der erste Versuchstester[:I]

  • Hi Wolfgang,
    wenn Dein Kreuzschlitten schon soweit gediehen ist, gibt es keine Ausrede mehr. Ran an den Speck.


    Testen kannst Du auch ohne Kamera, direkt mit dem Auge hinter der Klinge. So kannst Du überprüfen, ob Du das Testprinzip "verinnerlicht" hast.


    Wundere Dich nicht, wenn beim ersten Versuch mehr als eine Stunde draufgeht für Justieren und Ausrichten von Spiegel und Tester. Aller Anfang ist schwer. Aber wenn man dann einmal das Schattenspiel erkannt hat, und an den Schräubchen des Schlittens dreht....


    Gruß


    PS: Bei so einem geräumigen Schlitten reicht es aus, die LED/Batterie und Klinge lose draufzustellen.

  • Sers Wolfgang!


    Vermute, Du testest schon. Für die allererste Justage nimmst am besten einen weissen Karton oder ein Blatt weisses Papier und stellst das hinter die Klinge. Wenn Du im Krümmungsradius bist (2x Brennweite), siehst Du einen leuchtenden Kreis auf dem Papier, der gleich gross ist wie Deine Leuchtdiode. Indem Du nun den Spiegel in der Halterung, in die Du ihn reingestellt hast, vorsichtig bewegst, veränderst Du die Postion dieses Leuchtpunktes auf dem Papier dahingehend, dass er knapp neben der Klinge und knapp oberhalb der Leuchtdiode zu stehen kommt. (Die LED hast Du ja hinten schwarz gemacht oder zugeklebt mit Isolierband o.ä.? Sonst stört Dich das Licht beim Prüfen.)
    Wenn das alles passt, dann nimmst Du das Papier (weisser Karton ist besser, der biegt sich nicht durch) weg und hältst ein Auge an dieselbe Stelle, an der grad der Lichtpunkt war. (Pass auf die Klinge auf! Ich weiss nicht, ob Du die abgedeckt hast oben, sonst kannst Du Dir ordentlich weh tun)
    Wenn Du den ganzen Spiegel als grell leuchtenden Vollmond siehst (Kopf ruhig halten), kannst anfangen, die Klinge vorsichtig in den Strahlengang zu neigen, bzw. mit ihr da reinzufahren.


    Gruss


    Gerhard


    (Es ist gut, wenn Du die Spiegelhalterung feinfühlig mit 'ner Schraube verstellen kannst in der Höhe. Holzgestell basteln und irgendwas dranmachen, dass der Spiegel nicht nach vorne kippen kann!
    Sowas in der Art, aber oben mit "SpiegelnachvornewegkippverhinderungsKlammer":




    Ich habe da auch schon etwas verändert dabei natürlich.


    Unten kannst Einschlagmuttern reinschlagen oder so etwas in der Art halt. Nix tragisch.)

  • Wenn hier einer Freds beendet, dann ich. Oder Ullrich.


    So, der Thread ist nun beendet.


    [:D]

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