BB 6.4.02

  • Moin zusammen,


    Beobachtungsort: 49°35‘ N 7°35‘O ca 400m ü NN 16Km NO von Airbase Ramstein, 15Km N von Kaiserslautern, Temp 1°+, Ostwind 4-5 böig, Fst 5.8-6.0
    Teleskop: 15“ F/5 Discovery Gitterrohrdobson, 11x80 Feldstecher
    Beobachtete Objekte: u.a. I-Z, M3, M5, M13, M51, M53, M57, M64, M101, M104, H&Chi, NGC4565, NGC4631, NGC5053, NGC5466


    Nach ca 20 min Fahrt erreichte ich den Beobachtungsort Nähe Morbach ca 20km NO meines Wohnorts, eine kurze Inspektion versprach einigermaßen gute Bedingungen, lediglich in südlicher Richtung störten bis ca 30°Höhe die Lichtemissionen der 100000-Einwohnerstadt Kaiserslautern und der konzentrierte Lichtkegel der Airbase Ramstein. Der starke Ostwind zerrte gehörig am 15er, deshalb entfernte ich die Streulicht-Isomatten um den Gittertubus. Dann nahm ich jedoch den Feldstecher zur Hand und suchte den Kometen links unter der Cassiopeia auf, hier unter 6m-Himmel zog sich der Schweif wieder ganz durch das 4.5° messende Gesichtsfeld.
    Im 15er bei 64x zeigte sich die Koma grünlich, mit einem fast stellarem Kern, der Schweif durchsetzt mit vielen Fasern. Zwei Hände weiter oben waren die Sternklumpen von H&Chi Persei und die Sternkette des „Muskelmännchens“ ein toller Anblick im Feldstecher, auch durch das 30mm Wild-Herbrugg Weitwinkel-Oku im 15er war der Anblick wieder besonders spektakulär – die zig hundert Sterne der beiden offenen Cluster drängten sich im 1.2° messenden Gesichtsfeld durchsetzt von einigen roten Riesen. M51 u sogar M101 waren locker im Feldstecher auszumachen, ebenso im 8x50-Sucher des Dobsons, im 15er bestückt mit 10.5er Pentax, also 180x offenbarte sich die Whirlpoolgalaxie in ihre ganzen Pracht: neben zwei hellen Kerngebieten sah ich Spiralarme, Staubbänder u zahlreiche Knoten u Verdickungen, auch war der Gezeitenschweif zum wechselwirkenden Begleiter NGC5195 durchgängig, auch deren gezacktes Dunkelband konnte ich gut erkennen.
    Rüber in den Komahaufen: NGC4565 eine langgestreckte Lichtnadel präsentierte sich hier im 20mm Widescan neben dem dunkelbanddurchzogenem kugelförmigen, hellen Kern stand ein 13Mag-Stern, auf die sich in der Nähe befindende NGC4562 hatte ich leider nicht geachtet. Knapp 7° weiter links war NGC4631 mit ihrem Begleiter NGC4627 ein wahrhaft fettes Objekt, etwa so lang wie 4565 aber fast doppelt so breit mit zahlreichen Knoten u Staubbändern brannte sie sich in meine Netzhaut, ein halbes Grad weiter unten erhaschte ich noch NGC4656, aber weitaus schwächer. M64, die Blackeyegalaxie zeigte deutlich ihr quer über den hellen Kernbreich verlaufendes Staubband. Genug der Galaxien vorerst, jetzt wollte ich an die Kugelsternhaufen: M3, M5, M53 u M13 waren bei 180x fast gleißend hell u komplett aufgelöst, immer wieder ein spektakulärer Anblick. Bei M13, während der Wind eine kleine Pause einlegte stopfte ich das 4mm Radian in den JMI-Auszug und mich hats fast vom Sockel gehauen, der Kernbereich des Kugelhaufens bei 475x formatfüllend und immer noch hell genug-das Blickfeld Stern an Stern, leider war das Seeing nicht gut sonst wäre es noch eine ganze Ecke besser gekommen. Nachdem an den „Knallern“ fast meine Dunkeladaption beeinträchtigt wurde wollte ich es jetzt wissen, NGC5053 u 5466 standen auf dem Programm, äußerst schwache Kandidaten weitab der Milchstrasse wollten auch entdeckt werden. NGC5053 war überraschend hell und überhaupt kein Problem, ich zählte ca 12-15 15Mag-Einzelsterne vor einem milchig-diffusen Fleck der sich klar vom Hintergrund abhob.
    Auf dem ITV 2001 hatte ein Kumpel satte 20 min mit einem 12.5er Dob gebraucht um den 1° neben M53 stehenden Kugelhaufen zu finden, auch im 30-Zöller zeigten sich nur zwei Dutzend Einzelsterne.
    NGC5466 dagegen war nachdem ich ihn gefunden hatte noch wesentlich heller, der 15er löste den Sternhaufen schon an, die körnige Struktur war über das ganze Objekt gut zu sehen.
    Zuguterletzt wollte ich noch M104 die Sombrerogalaxie abhaken, nach 5min stand auch sie im Gesichtsfeld des 20mm Okulars, obwohl sie schon in der Lichtglocke von Kaiserslautern stand war das typische Staubband und der Kugelförmige Kernbereich deutlich sichtbar.
    Danach war Feierabend angesagt, eine gelungene Beobachtunsnacht, auch wenn Stefan mit dem ich mich verabredet hatte aufgrund eines Serverabsturzes nicht kommen konnte „was sind eigentlich Server“ [:D]


    sternenfreundliche Grüsse


    --
    Roland
    http://www.videoastronomie.de/


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