Yolo-Bau

  • Hallo Neubi!


    Ich habe vom Provisorium leider keine Photos, ist mittlerweile auch wieder 4 Jahre her. Damals dokumentierte ich gar nicht. Hätte ich dir gerne gezeigt. Ich habe hinten am Spiegel ein dicker (40 mm) Hartholzbalken mit Pfilzfüßchen an den Enden angebracht. Der Zweite Balken ,senkrecht darauf, mit einer 6 mm Einschlagmutter in der Mitte, an den Enden Axial zwei Stahlstifte mit den Hartholzklauen. Somit hatte die Klemme die gleiche Funktion wie bei A. Leonard (Skript). Funzte gut für Versuchszwecke. Die Spannung blieb bemerkenswert stabil, sollte man eigentlich nicht meinen. Ich hoffe du kommst mit dem Spiegelschliff zurecht. Die lange Brennweite lässt sich sehr schnell schleifen, das polieren zeigt aber geringste Fehler mit sattem Kontrast im Foucaultbild. Am Ende mache ich immer den Test mit der ersten Beugungslinie, die an der Messerkante im Foucaultbild erscheint. Sie sollte absolut gerade verlaufen über den optisch wirksamen Bereich. Abgesunkene Kanten o.ä. stören die Linie sofort. Durch die lange Brennweite sieht man den überraschend gut. Spiegelschleifen ist Praxis und noch mal Praxis.


    Karsten: du hast den aplanaten angesprochen, der beste Yolo den man überhaupt machen kann. Es lässt sich mit einer zusätzlichen Korrektionslinse sogar noch mehr herausholen. Hier mal ein interessanter Vergleich in Form des Spotdiagrammes:



    lg.
    Kai

  • Hi Robert,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Nur mal so aus Neugier gefragt:
    Torische Spiegel - wäre da nicht Fluid-Jet Polishing ideal?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    wenn man eine Serienproduktion anstrebt vielleicht. Das Verfahren müsste ja erst entwickelt werden. Das scheint mir für die Herstellung eines Einzelstückes in jeder Hinsicht unverhältnismäßig aufwändig.


    Gruß Kurt

  • Hallo!


    Die Methode lässt sich sicher anwenden auf torischen Spiegel. Vor allem für den aplanatischen Yolospiegel, der eine komplizierte Oberfläche besitzt. Für den normalen torischen Spiegel bringt die Methode aber kaum oder gar keinen Zeitgewinn, wenn es darum gehen sollt. Der Erfolg vom Keck-Teleskopspiegel mit vielen Segmenten hat Beispielhaft gezeigt, daß innerhalb kürzester Zeit durch mechanische Verspannung viele erstklassige Oberflächen poliert werden konnten.


    lg.
    Kai

  • Hallo Kai,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der Erfolg vom Keck-Teleskopspiegel mit vielen Segmenten hat Beispielhaft gezeigt, daß innerhalb kürzester Zeit durch mechanische Verspannung viele erstklassige Oberflächen poliert werden konnten.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    mit rechnergesteuerter Multi- Aktuatoren Hardware das kann doch jeder[8D], nur hat die doch niemand von uns verfügbar. Wer so zu Hause an verspannter Optik herumpoliert sollte sich das Ergebnis mal im mit einem ganz primitivem Phasenkontrast- Rußfilter ansehen. Ich bin gerade mitten drin in einer Untersuchung über Rauheitsbildung bei ungewollter Verspannumg, z. B. nur durch die Handwärme. Da kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus.


    Gruß Kurt

  • Hallo kurt!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich bin gerade mitten drin in einer Untersuchung über Rauheitsbildung bei ungewollter Verspannumg, z. B. nur durch die Handwärme. Da kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich dachte die thermische Verformung würde sich nur auf die globale Oberflächenform auswirken. Wenn die Rauhheit beim torischen Spiegel zusätzlich auftritt, würde mir das schon Sorgen bereiten. Da bietet die neue Poliertechnik mit dem Wasserstrahl in der Tat ganz neue Möglichkeiten. Ganz besonderes die Schiefspiegler mit Spezialoptiken könnten damit vielleicht die Teleskope der Zukunft werden.


    lg.
    Kai

  • Hallo Kai,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich dachte die thermische Verformung würde sich nur auf die globale Oberflächenform auswirken...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Leider nicht! Hier ein Beispiel. Das erste Lyotbild zeigt einen Ssektor meines 8 1/2“ Spiegels (25 mm Borofloat) nachdem er wie wohl oft bei MOT üblich während der Politur mit den blanken Pfoten geführt wurde.



    Was man hier sieht sind keinesfalls Wärmeschlieren bei der Prüfung.


    Danach wurde die Spiegerückseine vollflächig mit 10 mm Styropor abgeklebt und 30 Minuten wie vorher poliert. Die Hände hatten also keinen direkten Kontakt zum Spiegel:



    Ganz offensichtlich sind die relativ großen „Gebirgszüge“ verschwunden. Die Macke am rechten Bildrand ist kein Artefakt, sondern die „Breitenwirkung“ eines kleinen Kratzers.



    Diesen Kratzer und andere mit "Breitenwirkung" konnte man übrigens auch mit dem unbewaffneten Auge identifizieren. Dass Kratzer sich auf diese Art breitmachen hatte mir vor Jahren bereits Philip Keller erklärt. Also, Kratzer sind zumindest etwas schlimmer als ihr Ruf.


    Ich bin mit der Sache noch nicht fertig und kann daher noch präzises nichts über die Relevanz obiger Fehler aussagen. Es wird ganz bestimmt ein spezieller Bericht dazu kommen.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn die Rauhheit beim torischen Spiegel zusätzlich auftritt, würde mir das schon Sorgen bereiten.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Genau deshalb empfehle ich ja dringend den Lyot- Test. Der müsste sich auch ganz gut beim konkav- torischen Spiegel durchführen lassen.

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">....Da bietet die neue Poliertechnik mit dem Wasserstrahl in der Tat ganz neue Möglichkeiten. Ganz besonderes die Schiefspiegler mit Spezialoptiken könnten damit vielleicht die Teleskope der Zukunft werden.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ich hätte absolut nix dagegen wenn das jemand einfach mal vormacht. Derweil werde ich es demnächt konventionell versuchen [:D]


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt!


    Vielen Dank für das reinstellen der Bilder!
    Die Bilder zeigen es sehr deutlich. Sogar bei Borofloat bei der die Erwärmung deutlich weniger juckt als beim Fensterglasspiegel. Wie sollen denn erst die kleineren Spiegel aussehen, da sie sich noch eher erwärmen. Frage, ist der Lyottest mit ausreichender Genauigkeit
    mit dem Rußfilter machbar, vor allem welche praktische Probleme begegnet man? Schließlich kann man den Kontrast der Lyotbildes nachher noch steigern per Computer. Wir haben öfters erlebt, daß vor der Verspiegelung alles Ok aussah, bis wir dann den gleichen Stern noch mal anpeilten. Siehe da, ein riesiger Streulichthalo,na toll! Die Restlichen Fehler wie sphärische Abberation usw. waren besser reproduzierbar. Wie auch immer, es gibt jetzt schon genügend Optik die ich den Lyottest gerne unterziehen möchte.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich hätte absolut nix dagegen wenn das jemand einfach mal vormacht. Derweil werde ich es demnächt konventionell versuchen <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das würde ich gerne auch mal sehen. Die Optikfirmen werden immer ein Geheimnis daraus machen, wie die Sache wirklich in der Praxis funktioniert, falls überhaupt.


    lg.
    Kai

  • Die Herstellung des Rußfilters hab ich ja bereits öfters zitiert:
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?ARCHIVE=true&TOPIC_ID=32994&SearchTerms=Kontrastübertragung
    d er Nachteil ist die mechanische Empfindlichkeit. Ich mache mir deshalb öfters neue Rußfilter. Seit wenigen Tagen besitze ich aber ein professionell gefertigtes Metallfilmfilter. Ich weiß nur noch nicht ob der Hersteller weiß, dass das eigentlich für andere Verwendung bestimmte Filter so gut für den Lyot- Test geeignet ist[}:)]. Obige Bilder sowie das nachfolgende Bild 4 sind damit enstanden. Hier noch ein Vergleich mit einem Rußfilter, allerdings zu dem Zeitpunkt als der Spiegel mir noch nicht besonders glatt erschien. Ein Vergleich mit dem Rußfilter als der Spiegel noch besonders glatt erschien.
















    Das Rußfilter zeichnet hier im Beispiel die feinen Strukturen schärfer, schlabbert dafür aber die ausgedehnteren „Gebirge“. Das hat ganz wesentlich mit der Einstellung, der Filterdichte, der effektiven Phasenverschiebung sowie der Kantenschärfe der beiden Filter zu tun.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Schließlich kann man den Kontrast der Lyotbildes nachher noch steigern per Computer.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das ist aber nicht zwingend erforderlich. Obige Bilder 2 und 3 zeigen Strukturen mit PtV Werten schätzungsweise im Bereich von 1/50 lamda wave und weniger. Mit Foucault sieht man nämlich nix mehr.


    Gruß Kurt

  • Hallo,


    es ist vielleicht noch ein bisschen zu früh, aber wie steht es mit der Belüftung des Yolo-Tobus? Ich habe da ein einige PC-Lüfter gedacht. Bei meinem Selbstbau-Newton sind 2 PC-Lüfter auf Höhe der Primärspiegeloberfläche auf gegenüberliegenden Seiten am Tubus befestigt. Einer bläst, der andere saugt. Das funktioniert recht ordentlich. So in etwa sollte das bei den beiden Yolo-Spiegel doch auch funktionieren, oder?

    :cyclone: Deepsky:  TS-Optics Photoline 80 mm f/6 FPL53 Triplet-Apo+TS-Optics  0,8x Korrektor für TS 80 mm

    :camera: Kameras:ZWO ASI 533 MC Pro Color, ZWO ASI533MM Pro, ZWO EFW 7*36mm, ZWO Filtersatz LRGBSHO

    :telescope: Montierung:Skywatcher HEQ5 Pro Goto    :level_slider:Autoguiding:ZWO SW Astrokamera ASI120MM Mini    :fireworks: Focuser:ZWO EAF
    :desktop_computer: Teleskop-Rechner: Dell Optiplex+Win11 :control_knobs: Teleskop-Steuerung:N.I.N.A+ASCOM :sparkles:Bildbearbeitung:PixInsight, AstroPixelProcessor

  • Hallo Kurt!


    Der Lyottest gehört zum Pflichtprogramm, davon bin ich jetzt überzeugt. Ich kann ja mit verschiedenen Rußfilter probieren und vergleichen. Bin schon sehr gespannt darauf wie meine jetztigen Yolospiegel aussehen.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Obige Bilder 2 und 3 zeigen Strukturen mit PtV Werten schätzungsweise im Bereich von 1/50 lamda wave und weniger. Mit Foucault sieht man nämlich nix mehr.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich nehme an, die lange Brennweite macht den Lyottest nicht empfindlicher, bei Foucault schon, nur daß die Diffraktionserscheinungen irgendwann Grenzen setzen. Für meine Yolospiegel mit den langen Brennweiten muss ich jetzt aber ein kleines Hilfsfernrohr verwenden, damit man überhaupt was von den feinen Strukturen sehen kann. Ich werde deine Beitrage noch mal alle genau lesen und mich schlau machen, damit du nicht alles doppelt hinschreiben musst, ist ja schon Arbeit genug!


    Neubi: ich habe unterm Hauptspiegel eine Lüftung, doch ich setze den nur ein, damit er abkühlt. In den Baffles habe ich Löcher angebracht, damit die Luft entlang der Tubuswand frei strömen kann. Bisher habe ich noch keine Lüfterlösung gesehen welches Tubusseeing eindeutig und reproduzierbar reduzieren sollte. Viel wichtiger sind da dünne Spiegel, genügend Tubusfreiraum, Tubus auf einem hohen Stativ um einige Faktoren zu nennen.


    lg.


    Kai

  • Hallo Kai,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Der Lyottest gehört zum Pflichtprogramm, davon bin ich jetzt überzeugt. Ich kann ja mit verschiedenen Rußfilter probieren und vergleichen. Bin schon sehr gespannt darauf wie meine jetztigen Yolospiegel aussehen...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    zur Bekräftigung noch ein kleiner Nachschlag. Der Spiegel steht seit gestern unberührt auf dem Prüfstand. Da brauchte ich nur das Rußfilter einzusetzen. Bild 6 zeigt also exaktgenau den unveränderten Spiegel mit Rußfilter. Das Bild ist mit obigem Bild 2 zu vergleichen.



    In der Gesamtansicht kann man nicht mehr übersehen wo es überall gekratzt hat. Dabei sollte man aber prüfen, ob die Kratzer nicht vielleicht Schmutzschlieren sind. Vor dem Lyot- Test MUSS man den Spiegel sehr gründlich reinigen. Sonst fällt man vom Glauben an die Polierkunst ab.



    Und wenn man masochistisch veranlagt ist kann man ja noch mal per PC kontrastverstärken[}:)].



    <i><b>Einige technische Daten zu den Fotos:</b></i>


    Die Bilder 1 bis 6 sind aus Formatgründen auf 63%, Bild 8 auf 30% der Origibnalgröße verkleinert.
    Kamera: Nikon D70 bestückt mit dem Nikkor 180 1:2,8
    Empfindlichkeit: 200ASA
    Belichtungszeit: 3 s
    Rußfilterdichte ca. ND 2
    Metallfilter &lt; ND 2
    Lichtquelle: Halogenlampe 12V 20 W, klarglas
    Lichtspalt: ca 0,2x 2 mm


    Wer nicht so ein feines Objektiv wie obiges 180 mm besitzt kann sich gut mit einem Hilfsfernrohr helfen. Zur Sicherung der Reproduzierbarkeit neuer Rußfilter mache ich Probeaufnahmen mit einen bekannten Prüfling. diese ist genau wie der hier vorgestellte Spiegel nicht belegt.


    Gruß Kurt

  • Hallo Yolofreunde,
    <b>Optische Qualität</b>
    zu den Qualitäten des Yolos gehört die einfache und genaue Herstellung der Spiegel. Beide Spiegel sind langbrennweitig und sphärisch, der Foucaulttest wird dabei extrem empfindlich und man hat einen Nulltest zur Verfügung. Ein Yolokollege zeigte uns unlängst Fotos seines Primärspiegels, den er gerade sphärisch polierte. Dieser zeigte ohne Kontrastverstärkung grosse Zonen. Nach Eingabe der Schnittweiten in FigureXP zeigte sich, dass der Spiegel bereits 94% Strehl hatte....


    Die Hyperbolisierung mit konischer Konstante von 3-5 lässt sich bei R=5m mit einigen dutzend Strichen erledigen. Bei f12 bis f15 ist das sowieso nur theoretische Kosmetik um möglichst schöne Spot-Bilder zu erhalten[;)]


    Zur toroidisierung steht einiges in den pdf's auf unserer Homepage http://www.yolo.ch. An und für sich haben die meisten die Toroidisierung nicht als schwieriger empfunden als die Parabolisierung eines Newtons.


    Im Foucaulttest erscheint ein auf den Axen gemessenes Toroid als Sphäre, auch hier ist der Foucaulttest ein Nulltest und sehr empfindlich. Bei uns sind drehbare Foucaultmesser in Gebrauch, wie auch der Kurt schon einen gebaut hat. Die Radiendifferenz wird dann auch durch drehen der Foucaultapparatur gemessen. Den "echten" Nulltest aus den Zentren der Ellipse haben bei uns nur einige Kollegen angewendet, da die Installation und Kollimation aufwendig sind und man nicht nur Messlänge, sondern auch Breite braucht.


    Es ist also relativ einfach, bei einem Yolo zu einer 95%-Strehl-Optik zu kommen, da praktisch alles im Nulltest gemessen wird. Das System wird am Schluss am besten in Autokollimation oder mittels künstlichem Sterntest vermessen. Aufgrund dem grossen Brennweitenverhältnis muss ein künstlicher Stern nicht sehr weit weg positioniert werden. Hierzu gibt der Suiter im "Star testing" genaue Anleitung.


    <b>Weitere Infos zu Yolos und ähnlichem:</b>
    Im Advanced Telescope Making Technics von Mackintosh (Willmann Bell) steht einiges über den Yolo drin, übrigens auch ein abgewandelter Yolo mit astigmatischer Linse als Korrekturelement.


    <b>Vorteile des Yolos</b>
    Fehlerrechnungen bei optischen Systemen zeigen, dass Spiegel in einem optischen System möglichst gleiche Krümmungsradien haben sollten, um den gesamten Systemfehler zu minimieren (Da hat ein Mathematiker mal ein Gesetz dazu abgeleitet, wie hiess er doch gleich???)


    Der Simple Yolo entspricht perfekt diesen Anforderungen. Ein Cassegrain hingegen nicht. Bei Cassi und Konsorte wirken sich Fehler in der Justage oder in der Spiegelkurve viel stärker auf das Gesamtbild aus als beim Yolo. Yolos sind also sehr gutmütige optische Systeme.


    Die Kollimation eines Yolos ist aus diesem Grund nach der Grobkollimierung (Ausrichtung der Spiegel im Tubus auf die errechneten Positionen) weitgehend beendet. Am Stern wird dann noch geprüft, ob die Toroidaxen mit der Axe der Verkippung übereinstimmen und dann wird noch durch Kippen des Toroids eine Feinjustage zur vollständigen Eliminierung des Restastis durchgeführt. Im Vergleich zur Kollimation eines f4-Newtons ist ein Yolo nicht schwieriger zu kollimieren. Ein Yolo zeigt aufgrund seiner langen Brennweite und eher "geringen" Öffnung bei anständigem Seeing eigentlich auch immer Beugungsscheibchen, was das Kollimieren weiter vereinfacht und auch genauer macht.
    <b>
    Rauhigkeit</b>
    Das Thema Oberflächengüte ist vor allem bei Hochleistungsinstrumenten wie Yolos nicht zu unterschätzen. Eine restlos auspolierte und Kratzerarme (nicht freie! Die gibt's gar nicht....[xx(]) Oberfläche ist hierzu genau so wichtig wie eine möglichst glatte Oberfläche.


    Grüsse Max


    Grüsse Max

  • Hallo Kurt,


    Die Kratzer sind von breiteren Graben umgeben. Naja, daß sollte man besser einfach hinnehmen, denn irgendwie handelt man sich immer ein Paar Kratzer ein. Es wird sich damit auch zeigen, ob ich das Poliermittel noch feiner filtrieren sollte und ob das Pech die richtige Dicke/Härte hat.


    Danke für die Zusatzinformationen und sobald ich erste Ergebnisse habe, werde ich natürlich auch darüber berichten wollen.


    Max:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Den "echten" Nulltest aus den Zentren der Ellipse haben bei uns nur einige Kollegen angewendet, da die Installation und Kollimation aufwendig sind und man nicht nur Messlänge, sondern auch Breite braucht.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Dieser Nulltest auf den beiden Brennpunkten der Ellipse habe ich auch so gemacht. Das Bild habe ich in diesem Tread dazu noch gezeigt. Das Ausrichten kann zum Geduldspiel werden, aber mit einem Laser als Hilfe und einen großen Garten lässt es sich gut machen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Fehlerrechnungen bei optischen Systemen zeigen, dass Spiegel in einem optischen System möglichst gleiche Krümmungsradien haben sollten, um den gesamten Systemfehler zu minimieren (Da hat ein Mathematiker mal ein Gesetz dazu abgeleitet, wie hiess er doch gleich???)
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Gesetze ableiten war noch nie mein Lieblingsthema, spontan fällt mir die Petzvalbedingung ein. Summe 1/f=0. Wenn man mit dem Vorzeichen mogelt, haut das beim Yolo hin.


    Ich finde der Yolo ist ein sehr anspruchsvolles Instrument, sowohl in Theorie, wie auch in der Praxis.


    lg.
    Kai

  • Hallo Kai,
    genau, der Petzval wars!
    Der Yolo ist sicher ein anspruchsvolles Instrument, aus diesem Grund unterstütze ich auch jeden, der einen Simple-Yolo mit Spiegeln mit gleichen Krümmungsradien und gleicher Kippwinkel machen will. Damit vereinfacht sich die Herstellung und die Berechnung ungemein.


    Leonard hat in seiner Originalpublikation http://www.atmsite.org/contrib/Holm/yolo/index.html das Verschieben des Brennpunktes weit hinter den Primärspiegel mit der einfacheren Streulichunterdrückung begründet. Simple Yolos lassen sich jedoch auch gut gegen Streulicht abschirmen, siehe Beispiel weiter oben. Es ist somit nur logisch, den Yolo so einfach wie möglich zu bauen.


    Da Neubi bereits einen Newton gemacht hat und hier im Forum ja einige Unterstützung erhält, denke ich, dass er die besten Voraussetzungen für den Bau eines 15cm-Yolo mitbringt.



    Grüsse Max

  • Hallo Max,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der Yolo ist sicher ein anspruchsvolles Instrument, aus diesem Grund unterstütze ich auch jeden, der einen Simple-Yolo mit Spiegeln mit gleichen Krümmungsradien und gleicher Kippwinkel machen will<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Deine Unterstützung ist herzlich willkommen[^]. Allein die bisher gelieferten Argumente find ich schon höchst motivierend.

    Während ich gerade dabei bin noch mal die Politur von besonders glatten Sphären zu üben ist mir noch ein Argument zu Gunsten des Yolo bewusst geworden: Es scheint einfacher zu sein besonders glatte Sphären zu polieren als Newton- Spiegel.


    Gruß Kurt

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
    <br />Es scheint einfacher zu sein besonders glatte Sphären zu polieren als Newton- Spiegel.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    hallo!


    najo... [:D]


    ich bin trotzdem nicht ganz überzeugt von der idee mit der verspannung - beim polieren genauso wie im gerät selber. der kutter selber hats übrigens auch als wenig praktikabel abgetan. was ganz interessant wäre, wäre ein katadioptrischer schiefspiegler, bei dem die keillinse (die nebenbei bemerkt leichter herzustellen ist als ein toroidaler spiegel, würd ich sagen) durch zwei gegeinander justierbare plankonvexlinsen ersetzt wird - das sollte man mal durchrechnen, das wären dann zwei sphären bzw. eine ellipse und eine sphäre, und zwei fertige linsen ...


    lg
    wolfi

  • Hallo Wolfi,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ich bin trotzdem nicht ganz überzeugt von der idee mit der verspannung - beim polieren genauso wie im gerät selber.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    an verspannten Spiegeln herumzufutteln davon halt ich auch nix.
    Deshalb werd ich zuerst mal mit Zylinderlinsen korrigieren und dafür lieber garantiert kinderpopoglatte sphärische Spiegel einsetzen[8D].


    Gruß Kurt

  • hallo!
    und ich werde bei gelegenheit mal den OSLO - vattern fragen, was er von der 2 linsen möglichkeit hält (obwohl das programm da deutlich an seine grenzen stösst, weil den winkel der linsen zueinander kann man nicht variieren als optimierungsparameter). ich fürchte, das kann nicht einmal ZEMAX ...
    lg
    wolfi

  • Hallo wolfi,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Birki</i>
    <br />hallo!
    und ich werde bei gelegenheit mal den OSLO - vattern fragen, was er von der 2 linsen möglichkeit hält (obwohl das programm da deutlich an seine grenzen stösst, weil den winkel der linsen zueinander kann man nicht variieren als optimierungsparameter). ich fürchte, das kann nicht einmal ZEMAX ...
    lg
    wolfi
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi Wolfi,
    wäre nicht schlecht wenn man das berechnen könnte. Sonst bleibt immer noch das Experiment. Bei meinem Kutter- Versuch hat das schon ganz brauchbar funktioniert.


    Siehe
    http://www.astrotreff.de/topic…Terms=Versuch+macht+kluch


    Gruß Kurt

  • Hallo Wolfi,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Birki</i>
    <br />servus!
    sind Deine experimentaldaten auch die hauptspiegelabmessungen/öffnungsverhältnisse, die Dich interessieren?
    lg
    wolfi
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    ich hätte Rohlinge für 218 mm, 148 mm oder 118 mm Öffnung, hab aber bisher noch nicht skizziert wie denn die Hauptabmessungen bei f/12 bis f/15 aussehen würden. Mein Entschluss zum Yolo- Bau ist noch brandneu.


    Wenn ich das Yolo- Prinzip halbwegs richtig verstanden habe könnte man die Asti- Korrektur auch mit einen 3. sphärischen Spiegel realisieren und auf den Einsatz deformierter Optik-Teile vezichten. Ein Zenithspiegel wäre dabei auch überflüssig. 3 glatte, nicht "gestresste" Sphären in der richigen Position zueinander das hat seinen Reiz[:D].


    Die Frage die sich dabei stellt: kann man mit einen gegebenen Satz Primär- Sekundärspiegel, beide sphärisch, entweder mit Linsen oder mit einem 3. Spiegel die nahezu vollständige Korrektur auf der Achse erreichen? Ich würde keinen gesteigerten Wert auf "großes" Gesichstfeld legen. Dafür hab ich div. Newtons.


    Gruß Kurt

  • hallo!
    TCTs sind ehrlich geagt nicht etwas, was mich masslos interessiert. daher bin ich jetzt auch nicht so der intimkenner der optischen eigenschaften der dinger. grosse gesichtsfelder spielts aber bei den teilen sowieso nicht.


    was Du meinst ist ein tri-schiefspiegler a la kutter und buchroeder. meines wissens ist der nachteil bei tri-schiefspiegler, dass ein spiegel eine elendslange brennweite hat (also eh eine herausforderung für Dich [:)] ). auch das stevick-paul teleskop schaut sehr interessant aus.


    leider wird meine freizeit im moment vollständig vom lurie - fertigbau konsumiert (der fangspiegel fehlt noch, und der tubus ist auch noch nicht fertig), aber ich schau mir einmal was an ...


    lg
    wolfi

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