Augenfehler???

  • Hallo,
    zwei Phänomene meiner Augen, die ich eigentlich nur bei astronomischen Beobachtungen bemerke, ärgern mich ein wenig. Vielleicht weiß ja jemand aus dem Forum mehr und kann mir einen Tipp geben, damit ich den Augenarzt auf die richtige Fährte kriege. (Bei uns in der gegend gibt es termine immer erst nach etlichen Wochen, da möchte ich optimal vorbereitet sein.)


    1. Während ich tagsüber keine Probleme mit meiner Sehschärfe habe, bemerke ich nachts, dass ich mich freiäugig ganz schön anstrengen muss.Das führt u.a. dazu, dass ich manche "Doppelsterne" nicht mehr trenne, was andere können; auch liege ich bei der Grenzgrößenbestimmung per "faintest star" meist eine halbe Magnitude unter den anderen, obwohl ich das schon ewig betreibe - an der mangelnden Erfahrung kann es nicht liegen.
    Im Okular sehe ich dann aber auch nicht weniger als andere, manchmal sogar mehr.


    2. Besonders bei der Tagbeobachtung (Sonne in Weißlicht und H-Alpha) sehe ich solche durchsichtigen "Würmer", die scheinbar in der Augenflüssigkeit? herumschwimmen und die Detailerkennbarkeit z.T. sehr stören. Sind das abgestorbene Zellen? Deuten die auf einen Augenschaden hin?

  • Hi.


    Vorweg sei gesagt: Dass das was ich jetzt hier anstelle alles nur Vermutungen sind.


    Zu 1.: Ist dir das erst in der letzten Zeit aufgefallen oder schon länger? Ohne dir zu nahe treten zu wollen, aber kann es evtl. sein, dass es etwas mit dem Alter zu tun hat? Ich will dich um Gottes Willen nicht als Alt bezeichnen, aber wenn du dieses Phänomen erst in den letzten Jahren bemerkt hast wäre es zumindest im Bereich des Möglichen. Was sagt denn der Augenarzt dazu?


    Zu 2.: Das Thema hatten wir schon mal vor geraumer Zeit. Um was es sich bei den Dingern konkret handelt weis ich leider auch nicht mehr. Nur soviel, dass das wohl recht verbreitet und auch nicht dauerhaft zu beseitigen dafür aber harmlos ist. Ich selbst bemerke das auch immer wieder.


    Ich hoffe, ich liege nicht ganz falsch. Ansonsten lasse ich mich gerne korrigieren.


    CS
    Sebastian

  • Hi, die fliegenden Mücken oder Würmchen habe ich auch. Ich finde es sehr lästig. Aber ich glaube nicht, dass es am Alter unbedingt liegt. Ich bin kurzsichtig und kenne diese umherfliegenden Mücken schon aus meiner Kindheit. Wahrscheinlich liegt es, wie im Link gezeigt, an Trübungen am Glaskörper.
    Hm, ich weiss nicht warum das ein Tabuthema sein sollte. ;)

  • Hallo


    Solche Wahrnehmungsunterschiede sind weit verbreitet und zeigen nur unser individuelles Dasein in der Welt.


    Du hast eine Glaskörpertrübung und bist Kurzsichtig. Kurzsichtige neigen zur Glaskörpertrübung, was auch Altersunabhängig ist.


    Mit der Geburt beginnt schon der Abbauprozess des Auges. Das Auge bildet sich schon sehr früh in der frühkindlichen Entwicklung, so in der 10-15 Woche. Dabei wächst das Auge quasi um einen Gallertartigen Glaskörper. Wobei zu unterscheiden ist, zwischen Auge und Netzhaut!
    Die Netzhaut gehört zum Gehirn und alles andere quasi zum Auge.
    Wie Teleskop und CCD-Kamera.


    Dieser Glaskörper baut sich durch ein bestimmtes Enzym ab, was diese Fäden verursacht.
    Dabei kann es vorkommen, dass der Glaskörper sich von der Netzhaut löst und wie ein Klebestreifen auf einem Papier ein stück Papier, die Netzhaut mitreist.
    Passiert das, so hat man ein Loch in der Netzhaut, was nicht weiter schlimm ist, da es sehr kleine Stückchen sind gemessen an der Netzhautgröße.
    Nun kann aber diese Gallertartige Flüssigkeit hinter die Netzhaut fliesen und eine Netzhautablösung verursachen, weshalb man bei Glaskörpertrübung eine Vorsorgeuntersuchung beim Augenarzt vornehmen sollte!
    Stellt dieser ein Loch im Frühstadium fest, so kann er dies mit einem Laser in 5min punktieren und verhindert somit zuverlässig eine Netzhautablösung.
    Dabei sind Löcher die Hufeisenförmig aussehen gefährlicher als reine Löcher.
    Siehst du einen Schleier, eine Wand oder eine Gesichtsfeldeinengung ist es höchste Eisenbahn den Augenarzt aufzusuchen!


    In den meisten fällen sind es aber nur Fäden die man sieht und diese sind absolut harmlos. Diese stören auch nicht die Schärfe des Auges, sie nerven nur!


    Die Kurzsichtigkeit hat eigentlich den Vorteil, dass man fürs Alter im Alltäglichen Leben, eigentlich keine Brille braucht, nur fürs Autofahren.


    CS

  • Danke für die fundierte Antwort.
    Die Würmchen sehe ich sowieso nicht so oft. Auffallen tut mir das im täglichen Leben ohnehin nicht oft. Nur wenn ich in der Ferne (mit Brille natürlich) etwas scharf sehen möchte oder ich in den Bildschirm schaue (besonders bei hellem Hintergrund) flackert die Luft. Ich habe mir immer eingebildet, das sei normal.
    Wie soll ich das beschreiben? Wenn ich bewusst auf etwas schaue und mich auf das Flackern konzentriere, sehe ich es auch. Wie ein hellgraues Granulat, ähnlich wie die Sonnenoberfläche. :)
    bzgl. Alter: Hat mir mein Augenarzt auch schon gesagt, dass ich mich im Alter freuen kann, dass ich vermutlich kaum eine Lesebrille brauchen werden.

  • Hallo Kay,


    du bist also kurzsichtig und kannst mit aufgesetzter Brille am Himmel nicht gestochen scharf
    sehen. Deine Brille muß mehr MINUS kriegen. Laß Deine Augen beim Augenoptiker prüfen.
    Sag ihm oder auch ihr: "ROT-GRÜN-TEST bitte im abgedunkelten Prüfraum". Im grünen Testfeld bei mindesten sechs Meter Testentfernung mußt Du scharf sehen können. Die ermittelten Werte nimm
    nicht als hochbrechende Gläser in Deine Brille; weder Glas noch Kunststoff. Aber entspiegelt.
    Da Du am Okular bestens siehst, sehe ich keinen Grund der Sorge. Die sog. FLIEGENDEN MÜCKEN
    mußt Du so nehmen ,wie sie kommen und auch wieder gehen. (Oder auf kurzbrennweitige Okulare
    verzichten).

    Gruß Rolf aus HH.

  • Punkt 1. ist höchst wahrscheinlich Nachtkurzsichtigkeit. Dies wird veruracht durch Augenfehler (sphärische Aberration, chromatische Aberation, Astigmatismus), die erst bei weit geöffneter Pupille (also nachts) zum tragen kommen, und durch die geringere Tiefenschärfe bei offener Pupille.


    In der Septemberausgabe 2005 von Sky and Telescope gibt es einen wie ich finde erstklassigen Leitartikel (geht über 14 Seiten!) "Optimizing your Eyes for Astronomy", wo im Teilartikel "Spectacles for Spectacular Skies"
    Joshua Roth; Sky & Telescope (Archives); Sep 2005; Ab Seite 30;
    unter anderem die Abblindungsfehler wie sphärische- und chromatische Aberration des Auges behandelt werden und was dies für Tag- und Nachtsehschärfe zu bedeuten hat.


    Den Artikel kann man gegen Geld auch online beziehen

  • Moin!


    ich sehe bei der Teleskopnutzung auch hin und wieder kleine Fusseln durchs Gesichtsfeld schwimmen. Da diese Fusseln durch den Lidschlag beeinflusst werden, gehe ich davon aus, dass es Staubteilchen sind, die in der Tränenflüssigkeit auf der vorderen Augenhaut umhertreiben. Ob man sie eher wahrnimmt, wenn man stark kurzsichtig ist (ich bins) oder ob das bei jedem so ist, weiss ich nicht. Im Prinzip also das gleiche wie "Donuts" digitaler Fotos aufgrund von Staubteilchen auf der Oberfläche des CCD oder CMOS...nur dass die nicht schwimmen [;)]

  • Guten Abend, meine Herren Doktoren;-)
    Also, ich habe noch gar keine Brille, da ich tagsüber nah und fern scharf sehe. Dann bin ich 36 Jahre alt.


    Das Phänomen der fliegenden Mücken kenne ich schon länger, allerdings ist es mir jetzt stärker aufgefallen, da ich vermehrt die Sonne beobachte. Außerdem musste ich mir im Januar einer Chemotherapie unterziehen. Laut Internist sollte es zwar keine dauernden Augenprobleme geben, aber da die Schleimhäute generell stark angegriffen werden...


    Statis` Idee mit der Nachtkurzsichtigkeit leuchtet mir ein, da sich das Problem nur im Dunkeln zeigt.


    Danke jedenfalls für die vielen klugen Gedanken - da kann man beim Arzt viel genauer auf die eigentliche Problematik hinweisen.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!