Nicht MOT - Nicht TOT

  • Hallo !


    Nachdem ich mehrere kleine und sehr kleine Spiegel hergestellt habe und immer wieder Schwierigkeiten hatte, eine saubere Sphäre inklusive Rand und Mitte hinzukriegen, bin ich darauf gekommen, Tool und Spiegel in der Hand <i>senkrecht</i> angeordnet gegeneinander zu bewegen.
    Beim Wechsel der Hände werden Tool und Spiegel etwas gegeneinander gedreht. Das geht natürlich nur bis zu einer bestimmten Größe, bei mir bis 6". Dafür funktioniert es ausgezeichnet.
    Ein Tip für die, die z.B. eine kleine "knallige" Referenzsphäre machen wollen.


    Gruß, Holger

  • Hi Holger,


    laß mal überlegen. Das würde ja heißen, man bekäme damit auch einen klasse Planspiegel, sprich Fangspiegel zustande. Vorausgesetzt, man leitet nicht allzuviel Handwärme in den Spiegel. Ich denke, ich brauche jetzt gar nicht erst anzufragen, ob jemand schon mal probiert hat, einen Planspiegel auf diese Weise zu polieren.


    Aber generell stelle ich mir einen kontrollierten Bewegungsablauf echt schwierig vor. Aber genau das ist es ja, was zu einer knalligen Sphäre führt, CHAOS Mann. Hmm, ob das auch mit einem Planspiegel funzt?


    Interessante Sache,


    Harry

  • Hallo,
    genauso hat ein Bekannter seinen 150mm Spiegel hergestellt. Es hat funktioniert.
    Ob es bei Planspiegeln zum gewünschten Ziel führt, würde mich auch brennend interessieren, nur eine perfekte Sphäre ist hier ja nicht erwünscht.


    Gruß Gerhard

  • Hallo!


    Die Methode ist deshalb gut, weil man auch mit wesentlich längeren Strichen (größer als herkömmliche ganze Striche) und mehr Überhang arbeiten kann, da das Kippmoment über die Kanten gering ist. Das gilt insbesondere, wenn man mit etwas "negativem Andruck", d.h. Zug gegen die Ädhäsion poliert. Im Idealfall gleiten die Kugelflächen von Tool und Spiegen ohne Kippmoment. Wenn man mal zur Demonstration die Handflächen senkrecht an einander reibt merkt man, dass man sehr wohl gute Kontrolle über die Bewegung hat.


    Interessant wäre mal eine Spiegelpolitur in der Schwerelosigkeit, wo man ja auch nicht von MOT und TOT sprechen kann.


    Eine Anwendung wäre auch die Herstellung von Linsen, ich könnte mir vorstellen, daß schon die Brillenmacher alter Zeiten in der Hand poliert haben.


    Noch eine Idee: Bei der herkömmlichen Politur MOT oder TOT die Schwerkraft dadurch "ausschalten", dass man das obenliegende Teil mit einem Zugseil (Gegengewicht über Rolle, Befestigung am Spiegel (Bzw. Tool) mit Saugnapf) erleichtert.


    (Achtung: Wenn das Gegengewicht zu stark ist fliegt der Spiegel erst gegen die Zimmerdecke wo sich der Saugnapf löst und der Spiegel wieder Schwerkraft aufnimmt. Kurz nach dem ersten Einschlag in der Pechhaut kann man dann nach den Impact des Gegengewichtes auf der Rückseite des Spiegels beobachten.)


    Gruß , Holger


    Nachtrag: Ich habe die Sache nochmal überdacht (für MOT): Der Spiegel würde nicht mit der Zimmerdecke, sondern auf halber Höhe mit dem Gegengewicht zusammenprallen. Wenn sich nun der Saugnapf löst, fliegen Spiegel und Gegengewicht abwärts in Richtung Tool, der Spiegel schlägt in der Pechhaut ein, das Gewicht kommt gleich hinterher. Der Spiegel könnte dabei kaputt gehen, aber man hätte immerhin noch das Seil.

  • Hallo Holger
    Für kleine Linsen könnte man das wirklich machen, bei 6" sehe ich keinen Sinn.


    unter Wasser mit so temperierten Wasser, das die Hände weder Wärme aufnehmen noch abgeben.


    Gruß Bernd

  • Hallo Berndi!


    Spiegel und Tool werden am Rand gefasst, Temperaturaufnahme spielt keine besondere Rolle. Für 6" braucht man aber tatsächlich schon große Hände, es ist daher grenzwertig.
    Das übliche Spiel beim herkömmlichen Polieren ist doch, dass man irgendwann feststellt, dass man einen Zentralberg oder einen abfallenden Rand oder beides oder Zonen hat, was man dann mühevoll zur Sphäre korrigiert. Der schmale Grat des neutralen Strichs wird schnell verlassen. Abweichungen von der Sphäre führen fast immer zum Randproblem, wo dann nur noch der Daumen hilft. Jedenfalls war das bei mir immer so. Bei der "Senkrecht-Methode" komme ich hingegen automatisch zur Sphäre und beibe auch dabei.


    Gruß, Holger

  • Hallo !
    danke für den Tipp mit dieser Methode ...
    ich habe derzeit einen 6" in Bearbeitung und polierte heute zu 50 % so wie hier beschrieben (und 25% mot und 25% tot}. Geht ganz gut.


    Beim Feinschliff hat es bei den sehr feinen Pulvern jedenfalls erfolgreich das Stocken und Festsetzen des Tools vermieden ...


    Gruss,
    Thomas

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