mot oder tot

  • Hallo allerseits


    ich bin grade auf einen widerspruch vom buch vom trittlevitz zur dvd vom stathis gestoßen, und zwar sagt der erstere man soll, um den Spiegel beim Grobschliff auch richtig sphärisch zu machen einfach kurze striche machen, Stathis sagt aber, man soll tot schleifen.


    was ist davon besser?


    wiedermal schöne grüße
    amadeus

  • Hallo!


    Würd mich auch interessieren!
    Ich habe nur Stathis DVD gesehen, das Buch hab ich nicht gelesen.
    Ich baggere grad per TOT mit viel Überhang meine Pfeiltiefe aus [:D]


    Grüße, Robert

  • Hallo Amadeus,


    Beim Aushöhlen des Rohlings schleifst Du MOT mit viel seitlichem Überhang und langen Strichen um die Mitte des Tools auszubaggern. Wenn Du die Pfeiltiefe erreicht hast schleifst Du TOT mit etwa 1/3 Seitlichem Überhang und 1/3 Strichen weiter. Dadurch wird der Rand stärker abgetragen und der Rohling wird Sphärisch.
    Bei mir hat es so funktioniert. Man kann sich aber auch nicht 100% an das Buch oder die DVD halten. Jeder Glasquäler schleift ein wenig anders, was dazu führt das jeder so ein bisschen seinen eigenen Wege finden muss.
    Um nachher beim schleifen die angestrebte Pfeiltiefe zu halten, wird oft empfohlen 50% MOT und 50% TOT zu schleifen. Ich habe ausschließlich TOT geschliffen. Das muss man für sich selber rausfinden.


    Das Buch und die DVD geben aber eine grobe Richtung vor und helfen ein Verständnis für die Materie zu bekommen. Ohne die DVD von Stathis wäre ich damals doch ziemlich aufgeschmissen gewesen. Das Buch von Marty hab ich leider nie besessen, da ausverkauft


    Gruß
    Michael

  • Hallo Robert,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Maverik83</i>
    <br />


    Ich baggere grad per TOT mit viel Überhang meine Pfeiltiefe aus [:D]


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Da baggerst Du ja das Tool aus![;)]


    TOT= Tool on top =Werkzeug oben
    MOT= Mirror on top = Spiegel oben


    Nur um Missverständnisse zu verhindern![:D]


    Gruß
    Michael

  • Hallo Amadeus
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ich bin grade auf einen widerspruch vom buch vom trittlevitz zur dvd vom stathis gestoßen, und zwar sagt der erstere man soll, um den Spiegel beim Grobschliff auch richtig sphärisch zu machen einfach kurze striche machen, Stathis sagt aber, man soll tot schleifen.
    was ist davon besser?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Als Wiederspruch würde ich das nicht bezeichnen, weil beide dienen zur Erzielung der Sphäre. Es geht nur darum wann welche Anwendung richtig ist.
    Gemeint ist das so das zuerst mit MOT und langen Strichen und mit viel seitlichen Überhang
    erst einmal die Scheiteltiefe erreicht werden muss.
    Dabei geschieht das eine extrem starke Parabel hinein geschliffen wird die dann wieder ausgeglichen werden muss.
    Daher ist es empfehlenswert vor beenden einer Scharge noch ein wenig TOT mit Drittelstrichen und wenig Überhang zu machen. TOT wirkt schneller ausgleichend als MOT.
    Bei TOT besteht aber die Gefahr das man sich einen Astigmatismus hinein schleift.
    Daher ist es wichtig das man bis zum W 800 schon den richtigen Radius über die ganze Fläche erreicht und nachher nur noch mit MOT den Spiegel fertig schleifen kann.
    Zum Abschluss dann nur noch mit viertel Strichen und nur bis zu einen achtel Überhang
    und das Schleifmittel immer in der Mitte auftragen..
    Das geht zwar langsam ist aber besser.


    Viele Grüße
    Alois

  • Hallo


    danke erstmals
    ein paar Fragen noch, bevor ich endgültig anfange zu graben: was ist eine Scharge? (oder charge?)


    funktioniert die Probe mit der Taschenlampe auch, wenn erst die Mitte des Spiegels bearbeitet ist? eigentlich müsste der Krümmungsradius des Spiegels ja viel kleiner sein, wenn die Höhlung nur in der Mitte ist...


    ach ja, mein problem mit den zu dünnen fliesen hat sich zum glück gelöst, ich hatte mich verrechnet, die pfeiltiefe beträgt nur 2,6 und nicht 3,6mm, dann müssten 5mm dicke fliesen eigentlich schon reichen, oder?


    schöne grüße
    Amadeus

  • Hallol Amadeaus,
    kurz, ich sehe keinen Widerspruch zwischen dem was Marty schreibt und auf Stathis DVD zu sehen ist. M.E. ist die Strichlänge entscheidend. 1/3-Striche gelten als Neutral (MOT wie auch TOT).
    Generell kann man aber auch sagen, mit TOT verlängere ich tendenziell den Krümmungsradius mit MOT verkürze ich ihn. (Bedingung: Tool und Spiegel sind gleich groß.)


    Charge:
    Etwa 2 bis 5 min Schleifen mit dem bestehenden Schleifpulver zwischen den Scheiben. Ist es aufgebraucht, wischt man es kurz weg, legt neues Pulver auf gibt Wasser dazu und beginnt mit der nächsten Charge.
    Der Begriff kommt aus dem Französischem "charger" = beladen. Er wird in der Industrie oft verwendet, um z.B. Produkte aus der gleichen Produktionsserie zu kennzeichnen oder Stoffe, die im gleichen Rührkessel angerichtet wurden etc.
    Gruß

  • Hallo Alois,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Alois</i>
    <br />
    Zum Abschluss dann nur noch mit viertel Strichen und nur bis zu einen achtel Überhang
    und das Schleifmittel immer in der Mitte auftragen..
    Das geht zwar langsam ist aber besser.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich mache eigentlich nicht so kurze Striche mit so wenig Überhang, weil ich gehört habe das,dass zwangsläufig zu Zonen führt. Zwischen Tool und Spiegel kommen so immer nur ein und die selben Zonen miteineander in Berührung. Ich lass mich aber auch gerne eines besseren belehren![:)]


    Gruß
    Michael

  • Hallo!


    Ich kann da Michael nur zustimmen, dass zu wenig lange Striche zu Zonen führen müssen. Es erscheint ja auch logisch.
    So, jetzt sollte ich mich etwas zurück nehmen, hab ja grad meinen Erstling am kratzen [8)]
    Trotzdem, rein vom Überlegen her, ist mehr Überhang besser, sprich homogener.
    Stellen wir uns den Spiegel wie eine Dartscheibe vor. In der Mitte den Roten Punkte und dann, sagen wir mal 5 Kreise. Wenn man mit wenig überhang arbeitet (1/4 oder weniger) komm z.B. der Rote Punkt nur ein bis zwei Kreise weit hinaus. Im Gegenzug kommt der Rand nie weiter hinein als 2 Kreise.
    Das bedeutet, dass weder die Mitte, noch der Rand mit dem 3. Kreis in Kontakt kommt.
    Jetzt muss man noch bedenken, dass bei zwei Sphären (oder annähernden Sphären) immer die Buckel zuerst bearbeitet werden.
    Im Endeffekt heißt das, man hat (wenn man Rotationssymmetrisch arbeitet, also immer brav dreht) das Muster der Kreise als Wellen zum Rand hin im Glas. Ich glaube das nennt man dann Zone [:D]


    Ich habe heute beim Grobschliff eine tolle Erfahrung gemacht.
    Hatte schon einen Krümmungsradius von 5,4m (ich will auf 3m). Nach einer Stunde waren es nur mehr 4,2m! Da hab ich mir im ersten Moment gedacht, ich mach weniger Überhang (also statt 1/2 nur mehr 1/3) und ebensolche Striche. Nach einer halben Stunde hab ich nochmal gemesen: 4,1m.
    Warum geht der auf einmal so langsam?
    Dann hab ich mal denn Eddingtet gemacht und :[:0] WOW [:0]
    Bei 1/3 Strichen wurde die Mitte auf einmal kaum bearbeitet, dafür bei etwa 30-40% Radius ein "Ring". Witzig, dachte ich mir, kommen da anscheinend andere Zonen zueinander.
    Ich hatte ja vorher wie wild mit 1/2 Überhang gebaggert!!


    Da wurde mir erst bewusst, wie mächtig die Wahl des Überhang und der Striche ist!!!
    Also bin ich wieder zurück zu 1/2... dort bleib ich bis 3,3m, dann schau ich dass ich den Rand schön langsam nachkrieg.


    So, soviel zu meiner bisherigen Erfahrung mit Überhang und Strichen.


    Grüße, Robert

  • Hallo Fitschen01


    Ja für die Warnung mit kurzen Strichen hast du auch recht, das gilt aber nur
    wenn man zu lange Zeiten mit kurzen Strichen arbeitet.
    Da kann sich sogar ein Viertel vor dem Rand wo die Strichlänge aufhört eine Zone bilden.
    Vielleicht hat das schon jemand erlebt und hat sich gefragt, warum.
    Da vorher lange Stiche gemacht worden sind und die übertriebene Höhlung mit
    TOP aufgehoben worden ist sollte der Spiegel noch keine Zonen haben.
    Die viertel Striche gelten nicht für die ganze MOT Zeit sondern nur für die letzten
    10 Minuten beim feinsten Schliff. Das habe ich vielleicht zu wenig erwähnt.
    Bei drittel und ungleichen Strichen MOT die man zum Ausschleifen anwendet
    sollte das nicht passieren.


    Viele Grüße
    Alois

  • Hallo Robert.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Da wurde mir erst bewusst, wie mächtig die Wahl des Überhang und der Striche ist!!!
    Also bin ich wieder zurück zu 1/2... dort bleib ich bis 3,3m, dann schau ich dass ich den Rand schön langsam nachkrieg.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Habe deinen Beitrag vorher noch nicht gesehen.
    Ich finde ihn gut weil er sehr schön schildert was man so erleben kann.
    Ich denke mit 1/2 und 1/3 Strichen kriegst du das schnell wieder hin.[:)]


    Viel Erfolg
    Alois

  • Hallo Robert,
    gut dass Du die Bedeutung der Strichlänge jetzt erkannt hast. [:)]
    PS: Mach Dir über Zonenbildung beim Schleifen mal keine Sorgen. Selbst bei extrem kurzen 1/4-Strichen ist das unwahrscheinlich. Dann nivelliert zwar immer eine Zone nur die Nachbarzone. Weil aber nichts nachgeben kann, führt das indirekt auch zur Sphäre. Anders ist das erst beim Polieren: Dort erst besteht die Gefahr der Zonenbildung. Die Pechhaut kann nämlich nachgeben.
    Gruß

  • Hallo


    danke mal für die Tipps, das ganze wird langsam richtig logisch.


    Ich hab jetzt auf alle Fälle die Pfeiltiefe und den Krümmungsradius fast erreicht (~30cm zu viel) und schleif jetzt mit 1/3 Strichen und gleichem oder kürzerem Überhang das ganze Sphärisch. falls der radius mal zu kurz wird, mach ich das selbe tot.
    das ist so weit in ordnung, oder?[:)]
    derzeit bleibt vom edding noch ca. 1cm rand übrig


    ach ja, ich hab etwas von W 800 gehört, ich nehme jetzt einfach einmal an, dass das schleifmittel ist und etwa ähnlich fein wie das my3 ist.


    außerdem: mein "kratzbröselkatastrophenträchtiges"[:)] Fliesentool steht jetzt in einer Ecke und stattdessen verwende ich eine Granitplatte. ist echt empfehlenswert, braucht nähmlich viel weniger Arbeit (mit der großen Flex war ich schneller durch den Granit als mit der kleinen durch die Fliese) und ist von vornherein planer als ein fliesentool (meines hat etwa 3 stunden gebraucht, bis es überall angegriffen wurde!) und sieht schöner aus!!
    schöne grüße, mit muskelkater
    amadeus

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