H-Alpha & Co

  • Hallo Sonnenbeobachter,


    ich interessiere mich ja sehr für H-Alpha Beobachtungen und wollte nur mal fragen welche Lösungen es gibt um die Sonne auf dieser Wellenlänge beobachten zu können. Was sind so mit die billigsten Lösungen? Ist es billiger sich ein Coronado zu kaufen, oder doch besser ein ED mit und dann den H-Alpha Filter dahinter? Wo kann man sich über solche Lösungen informieren?


    Danke schon mal für Antworten


    Gruß Jan

  • Hallo Jan,


    was Stefan sagt, ist richtig. Erst wenn man dann dabeibleiben will, kann man sich eine 'größere' Lösung überlegen. Da kann man dann z. B. einen ED und ein C-ERF kaufen und hinten das halbe PST anhängen. In ähnlicher Form machen Leo und z. T. auch Thomas ihre Bilder.
    Das PST ist also auch bei Vergrößerung der Gerätschaften nicht unbedingt rausgeschmissenes Geld.

  • Hallo,


    danke schon mal für die Antworten. Wie ist das denn mit Protuberanzansätzen, kann man sowas einfach hinter ein PST stecken, oder ist das wieder eine andere speziellere Lösung, wo der Aufbau ganz anders ist? Eigentlich besteht so ein Protuberanzenansatz doch nur aus einer Kegelblende, die die Sonne abblendet, oder steckt da noch mehr drin? Diese Dinger sind nämlich immer ungewöhhnlich lang, warum?


    Gruß Jan

  • Hallo Jan,


    ein Protuberanzenansatz ist wieder etwas ganz anderes. Hier wird die Sonne durch Kegelblenden abgedeckt, sodass die Protuberanzen optimal beobachtet werden können. Mehr ist nicht drin. Es sind lediglich Protuberanzen zu beobachten - keine Details auf der Sonnenscheibe.
    Dafür sind bei einem solchen Ansatz die Protuberanzen sehr kontrastreich zu erkennen - allerdings muss Deine Montierung exakt ausgerichtet sein (exakte Nachführung ist obligatorisch !)
    Auch ist ein leicht verschleierter Himmel schon eventuell ein ko Kriterium.


    Anders bei Coronado und Co.


    Gruß


    Copernicus


    PS_: Eine gute Adresse für weitere Infos wäre Wolfgang Lille. Einfach mal googeln.

  • hallo,


    dazu (nicht exakt zum thema) möchte ich auch mal was fragen und zwar betreffend der protuberanzansätze.
    Damit wird ja exakt die sonnenscheibe abgedeckt und die protuberanzen sollen sichtbar sein - in der praxis hab ich das noch nicht gesehen. Aber ist das denn nicht VERDAMMT gefährlich??
    Ich meine - ich schaue dabei ja direkt + ohne filter in die sonne und wenn ich nur leicht an die Montierung anstoßen würde, sodass die Sonnenscheibe mal kurz nicht vollständig abgecket wird, ist man blind !


    Warum macht man als Beobachter solche Sachen?
    ...oder nimmt man das eh nur zum fotografieren und im schlimmsten Fall ist dann halt der Chip der Camera hin?


    fg
    hannes

  • Hallo Hannes, so ist es aber nicht. Das wäre 1) sehr gefährlich und 2) nicht möglich.
    Halte doch mal den Daumen gen Sonne und decke diese ab - siehst Du jetzt Protuberanzen ??? Wenn dem so wäre würde es keine teuren P.ansätze geben !!!


    Nein - auch hier wird ein Filter verwendet - nur ist dieser breitbandiger (reicht für Protuberanzen aus)


    Je schmalbandiger ein Filter desto teurer und mehr Details auf der Sonnenoberfläche werden sichtbar. Allerdings nimmt die Sichtbarkeit von Protuberanzen ab !!!
    Hier sind breitbandigere Filter nicht nur ausreichend sondern erwünscht. Solch ein Filter liegt allein bei rund 1000 € in guter Qualität - hinzu kommt noch der Ansatz mit diversen Kegeln (je nach Sonnendurchmesser - i.d.R. 6 Stück). Diese müssen aber auf die Brennweite Deines Scopes angepasst werden - sonst funktioniert das Ganze nicht.


    Gruß


    Copernicus

  • Hallo Hannes,


    für genaue Informationen kannst Du Dich auch an Baader wenden. Die verkaufen diese Ansätze und können Dir weiterhelfen.


    Entwickelt wurden sie - soweit ich das mitbekommen habe - seinerzeit von Wolfgang Lille. Er hat auch eine eigene HP und hat seine Ansätze im Laufe der Zeit immer wieder modifiziert bzw. gekürzt. Auch sollen jetzt Filter mit Hartvergütungen zum Einsatz kommen - die früheren Filter sollen recht schnell gealtert sein ...


    Gruß


    Copernicus

  • Hallo,
    also ein PST ist da wohl das sinnvollste wenn man einsteigen möchte. Das man mit <b>Protuberanzen</b>ansätze nur Protuberanzen sehen kann war mir klar [;)] Ich hatte aber die gleiche/falsche Vorstellung von den Dingern wie Hannes. Das ist anscheinend etwas für die Profis in der Sonnenbeobachtung.


    Danke für eure Hilfe.



    Viele Grüße und CS


    Jan

  • Hallo Jan,


    das hat nichts mit Profi oder nicht zu tun.


    Ein PST ist wesentlich einfacher in der Anwendung.


    Fotostativ mit dem PST verbinden, Okular rein in den Auszug, Sonne einstellen und gucken. Das war's.


    Für dem P.ansatz benötigst Du einen Refraktor. Dann diesen mit dem P.ansatz verbinden, vorher den richtigen Kegel einsetzen.
    Natürlich wird auch eine paral. Montierung benötigt welche vorher exakt ausgerichtet werden muß. Andernfalls bist Du immer mit dem Korrigieren beschäftigt und kannst Dich nicht auf die Protuberanzen konzentrieren, da der Kegel die Sonne genau abdecken muß.


    Der Aufwand ist hier größer und wenn Du keine fixe Aufstellung hast mußt Du immer wieder einnorden.


    Dieser Umstand hatte mich seinerzeit von der Anschaffung abgehalten....

  • hi,


    nein, also ich denke, dass das eher nix für mich ist - ich beobachte haupsächilch mit meinem Dobson und die Sonne im Weißlicht is ja auch schön. ;)
    Mit einem PST hab ich mal beobachtet und war damals ehrlich gesagt nicht soooo beeindruckt - ich hab mich wohl durch div. fotos täuschen lassen,
    was ja bei astro immer "gefählich" ist. Bei Gelegenheit will ich mal mit dem Sonnenteleskop unseres Vereins beobachten,
    das ist ein ED80 Refraktor und dazu gibts einen passenden Coronado Filter - also imho. dem PST weit überlegen,
    aber zu teuer (der Coronado Filter), als dass ich mir sowas selbst anschaffen würde.


    fg
    hannes

  • Hallo Hannes,


    vielleicht war das Exemplar auch nicht gut genug - wer weiß.


    Meine Empfehlung: Gutes PST besorgen und piggy back auf dem Dobson befestigen.


    Dann kannst Du beides (fast) gleichzeitig. Sonne im Integrallicht und H Alpha gucken ;-))

  • hi,


    na, 1 protuberanz konnte ich damit eh sehen und auch strukturen auf der Sonnenoberfläche selbst. Aber es war halt nicht so, wie wenn man sich Fotos davon anschaut - klar, diese sind vermutlich kontrastverstärkt. Am Anfang sah ich überhaupt nur eine rote Sonnescheibe und dachte mir: Was, das wars jetzt?
    Wie gesagt, ich will lieber mal das Vereinssonnenteleskop ausprobieren, das kostet mich nix.


    Interessant müsste eine Art Bino sein - 1 mal Weißlich und 1 mal H-Alpha - das Gehirn kombiniert dann diese beiden Bilder =&gt; sicher ein Interessantes "Gemisch". ;)


    fg
    hannes

  • Hallo Hannes, klingt interessant. Ob das allerdings gut funktioniert weiß ich nicht ...


    Gerade bei Sonnenbeobachtung ist eine Streulichtabschirmung besonders wichtig ! Kann aber auch sein, dass das PST nicht opt. eingestellt war ...


    Ich kann jedenfalls jede Menge erkennen ....


    Gruß


    Copernicus

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