N'Abend zusammen,
vorhin war es endlich soweit dass mir der Bursche fotografisch ins Netz ging.
Allerdings waren ein paar Vorbereitungen vonnöten, ich musste das Stativ ganz
nahe der Garagenwand plazieren um den Kometen ein paar Minuten eher zu erwischen
bevor er hinter den Bäumen ca 30m westlich verschwand.
Das mit dem erneuten Einscheinern der Montierung habe ich mir elegant gespart:
Nachdem ich Mars, das hellste Objekt dort in der Gegend im Okular zentriert hatte
nahm ich das Stativ samt Teleskop (C8) mit laufender Nachführung trug es an den besagten
Ort. Mittels Wasserwaage ausrichten u die Stundenachse soweit drehen bis Mars wieder
zentriert war - fertich, ein 5min-Check im 10mm Fadenkreuz-Oku bestätigte den Erhalt
der Justierung während des Umzugs.
19Uhr: auf der vermuteten Position des Kometen war noch nix auszumachen, da noch zu
hell, also noch Zeit den 15er rauszuschleppen, ich wollte mir nämlich noch den visuellen
Anblick mit einem "gescheiten" Rohr gönnen während das 8er mit der Lechner EX-Videocam
das ganze aufzeichnete.
Um den Kometen rechzeitig zu entdecken hatte ich noch ein 20mm Widescan Oku in das 300mm
Pentacon-Tele das Piggybag auf dem 8er Tubus montiert ist gestopft. Bei 15X und 5° Gf
müsste der Komet eigentlich gut auszumachen sein falls das Telekop nicht exakt auf der Position stehen sollte.
19.15Uhr: immer noch nix zu sehen und das Telskop zeigte schon bedrohlich nahe zu den
Bäumen auf dem Nachbargrundstück, Position nochmal überprüft, Teilkreise auf Ra 2h16 Dec 14° eingestellt, stimmt doch - Mars mitten im Gesichtsfeld, wieder zurück auf Ra 1h19 Dec 9.5°, aah da isser doch, noch schwach aber deutlich. Jetzt schnell den Fokalreducer und die Cam rein, auf elektronische Helligkeitsregelung gestellt und fokussiert. Auf dem Einstellmonitor war schon ein kurzer Schweif zu sehen - gut, also an den PC und die Aufnahme mit Giotto gestartet.
19.25Uhr: es ist jetzt schon annehmbar dunkel und im 15er zeigt der 4m8 helle Komet einen ca 20-25 min langen Schweif bei 95X - toll so muss ein Komet aussehen, wieso steht der nicht 50° hoch?
es zeigte sich dass leider nur ca 90 Einzelbilder verwertbar wurden, die Aufnahmebrennweite war ca 7-800mm. Ein Dunkelbildabzug war wegen der wechselnden Helligkeitsbedingungen nicht möglich, die dunklen Ringe rühren warscheinlich von Schmutzpartikeln auf dem Chip her. Die Grenzgröße an Sternen liegt bei ca 14 Mag, die Sonne war zum Zeitpunkt der Aufnahme ca 10° unterm Horizont, es war also noch nautische Dämmerung. Ich werde den Kometen auch weiterhin verfolgen, in ca 8-10 Tagen dürfte ich von meiner Säule aus gut Sicht haben, dann sind gottseidank die Bäume aus dem Spiel weil er ca 15° weiter nördlich steht und etwa doppelt so hell sein sollte.
Gruß
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Roland
http://www.videoastronomie.de/
Edited by - Roland on 26/03/2002 10:37:44