Was ist "stabil"?

  • Hallo Leute,


    auch ich denke, dass es Zeit ist, mal über einen Versuchsaufbau nachzudenken, der reproduzierbare Ergebnisse zur Bewertung der Stabilität einer Teleskop/Montierungs-Kombi liefert. Stathis Ansatz hört sich m.E. nicht schlecht an. Wobei ein Kilo als seitliche Belastung für viele Kleinteleskope bestimmt zuviel ist. Ausserdem müsste noch die Frage eines 'Normuntergrunds' geklärt werden. Weiterhin sollte die Schwingungsanfälligkeit m.E. nicht fest in Winkelgraden, sondern unter Berücksichtigung der sinnvollen Maximalvergrösserung gerechnet werden. Aber das liesse sich auch noch nach Ermittlung der Testergebnisse machen.
    Jedenfalls wäre dann Schluss mit Anfängeraussagen wie 'Ich habe das Teleskop XY auf der XYZ-Montierung und das Teil steht bombenfest ... ja, so 5-6 Sekunden dauert es schon, wenn ich den OAZ loslasse, bis alles wieder ruhig ist. Nee, das ist mein erstes Teleskop und durch ein anderes habe ich noch nie geschaut.' [;)]


    CS Heinz

  • Hallo Heinz und alle,


    ich finde auch, daß man da mal weiterbohren sollte. Stathis Ansatz ist schon richtig. Das Teleskopsystem wird durch die Steifigkeit und das Schwingungsverhalten charakterisiert. Über das Schwingungsverhalten habe ich ja oben schon was geschrieben. Ob man das dann wie Stathis in einer Zahl festmacht oder auf die primitive Art, wie ich das vorgeschlagen habe, ist dann ja im Prinzip egal. Man sollte nur nicht vergessen, daß wir ja nur den Anspruch haben Hausnummern zu messen.
    Zur Steifigkeitsmessung:
    Bei der Steifigkeit kommen wir meines Erachtens nicht umhin, tatsächlich mit verschiedenen Klassen zu arbeiten, was problematisch ist. Eine ST-11000 ist halt doch deutlich schwerer als ein normales Okular. Was erschwerend hinzukommt: oft ist die Steifigkeit mit zunehmender Belastung nicht linear. Es gibt mehrere Teilbereiche, z.B.
    1) sehr geringe Belastung: hier wird nur der Schmierfilm in der Schnecke weggedrückt. Je nach Schneckenspiel und Schmierstoffviskosität ist dieser Bereich mehr oder weniger groß.
    2) geringe Belastung: Hier kommen die Spiele von Schnecke und die Befestigung der Schneckenhalterung sowie eventuelle Andruckfedern ins Spiel. Die Steifigkeit ist in der Regel höher als bei 1)
    3) mittlere Belastung: Alle Lagerspiele und Verstellelemente sind jetzt weg bzw auf Anschlag gedrückt. Erst jetzt kommt die Steifigkeit der Montierungsachsen etc. richtig zum Tragen.


    Die Punkte 1 und 2 hängen sehr stark von Faktoren wie Triebjustage, Fett und Ausbalancieren der Montierung ab. Es spricht also einiges für eine relativ hohe Belastung bei der Steifigkeitsmessung.


    Für die Schwingungsgeschichte haben wir ja ein Procedere entwickelt, da brauchen wir nur noch das Feedback der Forenmitglieder, aus welcher Höhe der Tennisball kommen soll. Wer wagt sich mit einem Vorschlag für die Steifigkeit aus der Deckung? Wie sollen die Geräte bei der Messung belastet werden?


    Clear skies


    Tassilo

  • Hallo an Alle,


    neben dem Untergrund gibt es aus meiner Sicht noch einen weiteren erheblichen Faktor für die Messwerte: die Auszugshöhe des Stativs.
    Sicherlich kann man genau definieren, in welcher Stellung des Teleskops sich der OAZ in welcher Höhe befinden soll. Um das Einrichten für die Messung nicht zu kompliziert zu gestalten, schlage folgendes vereinfachte Verfahren vor: Es wird die Höhe der Montierungsbasis für verschiedene Teleskoptypen festgelegt.
    - 85 cm für Newtons
    - 135 cm für Cassegrains, egal ob parallaktisch oder azimutal montiert
    - 150 cm für Refraktoren
    Ist diese Höhe am Stativ nicht einstellbar, so wird es auf die am nächsten liegende Höhe ausgezogen.


    CS Heinz

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