Wann muss ich justieren?

  • hallo zusammen,


    ich habe heute meinen 8" Dobson bekommen, zusammengebaut und mich gefreut wie ein Kind! Da ich aber noch keine Ahnung habe, frage ich mich als erstes, ob das alles so richtig ist, oder ob ich justieren muss.


    Also... der Vorbesitzer sagte mir, dass das Gerät grundjustiert ist. Ich weiß aber nicht, ob es den Transport ideal überstanden hat. Wenn ich justieren muss, dann doch wahrscheinlich nur den Fangspiegel, oder? Der gerät doch bestimmt leichter aus der Fassung, oder?


    Jedenfalls hab ich überhaupt keine Ahnung, wie das aussehen muss, wenn ich durch dieses Spheretec-Dings schaue.


    Ich hab leider auch nicht viel sinnvolles gefunden, besonders weil mir die "Bildchen" fehlen!


    Ich hab mal ein Foto durch meinen OAZ gemacht, wie ich den Spiegel z.Zt. sehe. K.A. ob man dadurch auf irgendwas schließen könnte, aber für eine "Einstiegshilfe" wäre ich dankbar!



    Ich hatte meine Kamera gerade auf den OAZ gesetzt! Das sieht irgendwie schief aus?!


    Gruß
    Marko

  • Hallo,
    wenn Du am besten durch ein kleines mittiges Loch dur den OAZ schaust, muss alles,Mittenmarkierung, Fangspiegel mit Streben und Hauptspiegel mittig sein. So ein Kamerabild sagt nicht viel aus, wenn überhaupt, dann ist das jetzt dejustiert. Es gibt aber genügend Anleitungen im Netz.


    Stefan

  • Hallo Marko,


    Glückwunsch zu deinem neuen Teleskop.
    Also dir ist sicher bekannt welche Teleskopbauart du erworben hast?
    Es handelt sich natürlich um einen Newton.
    Im Grunde eine sehr gute Wahl in Hinsicht auf Abbildungsleistung (Öffnung,Farbreinheit, Gewicht usw.)
    Bei dieser Art von Teleskop solltest du Grundsätzlich nach jedem Transport justieren um eine optimale Leistung zu erhalten!!
    Jetzt soll dir natürlich die Lust vor lauter justieren nicht vergehen, deshalb kannst du wenn du dein Teleskop vorsichtig zu deinem Beobachtungort transportierst auf diesen Vorgang normalerweise verzichten. Kommt natürlich darauf an wie Justieranfällig speziell dein Teleskop ist (Dimesionierung Fangspiegelstreben, Tubusmaterial, Hauptspiegelzelle und Anzugsdrehmomente)!!


    Auf jeden Fall aber musst du dein Teleskop nun zumindest nach einem Transport mit der Post neu justieren.
    Wenn du das oben gepostete Foto wirklich genau zentrisch durch deinen
    Okularauszug gemacht hast, so weißt dieses auf eine extrem stark dejustierte Optik hin!!
    Aber nur in diesem Falle.
    Am besten und billigsten Funktioniert wirklich die Methode die die Stefan bereits genannt hat.
    Konnte leider keinen Link zu einer Anleitung zum justieren finden.
    1:Du brauchst halt eine Abdeckung die auf den offenen Okularauszug passt und die genau mittig eine kleine Bohrung aufweißt (Durchmesser ca. 1-2mm nicht mehr!!
    2.Wenn du nun durch das kleine Loch blickst (vorausetzung: Die Teleskopöffnung muss frei sein und am besten auf eine weiße Decke oder Wand zeigen), dann muss das Abbild des Hauptspiegel bzw. dessen Mittenmarkierung falls vohanden in vollem Umfang zu sehen sein.Der Rand des Hauptspiegels darf nicht zu sehen sein! Sollte dies nicht der Fall sein kannst du ihn mittels Justierschrauben an der Hauptspiegelhalterung einstellen.
    3.Beim durchblicken durch die kleine Bohrung darfst du nun keine Umrisse des Fangspiegel Randes sehen. Wenn dies der Fall ist dann musst du den Fangspiegel so einstellen das dies Eintritt. Also vom Fangspiegelrand darf nichts zu sehen sein.


    Wenn du dies alles geschafft hast sollte deine Optik zumindest grob zum Beobachten eingestellt sein.
    Um es perfekt zu machen bräuchtest du zum Beispiel einen Justierlaser
    (Vorsicht im Umgang mit Lasern. Niemals direkt in einen Laserstrahl schauen. Aber weißt du denke ich selber!!!)


    Wenn du weiter Fragen dazu hast. Löchere mich einfach.


    Wenn du Rechtschreibfehler findest darfst du sie behalten ;)


    Viel Spass


    Mfg Patrick

  • Danke für eure Antworten! Das mit dem "Netz" ist so`ne Sache... hab bis jetzt wirklich nichts gefunden, womit ich irgendwas anfangen könnte! Man hat schon Glück, wenn man was auf deutsch findet. Wenn ihr natürlich ein paar Links habt, her damit!


    (==>) Patrick
    Auf dem Bild, die linke Seite ist das Ende des Fangspiegels. Das sehe ich auch durch diese kleine Fotodose! Heisst dass, das der Fangspiegel zu weit im Tubus drin ist?


    Ich habe auch keine Ahnung, welche Schrauben ich wie lösen muss. Aussen am Tubus sind drei Schrauben. Die sind doch nur zur Befestigung der Spinne, oder? In der Mitte der Spinne sind drei kleine Schrauben am Rand und eine große in der Mitte. Muss ich die drei Schrauben verstellen oder dienen die nur zur Festigkeit, sodass ich den Fangspiegel komplett lösen und mit der Hand justieren muss?


    Gruß
    Marko

  • Hallo Marko,


    damit
    http://www.pteng.de/astro/justage/justage.htm
    beschäftigst Du Dich zunächst Mal bitte intensiv.
    Bei dem Link musst Du auf Newton-Justage gehen.


    Dein Justierset ersetzt für Dich das dort abgebildete und verwendete Cheshire.
    Das kleine Ding, welches aussieht wie eine OAZ-Verschlußkappe hat mittig ein kleines Loch, das ist Dein Einblick und die Plexischeibe mit den Kreisen steckst Du von der Fernrohrseite in den OAZ. Anhand dieser Kreise kannst Du beim Einblick durch das kleine Loch sehr genau erkennen,
    wo Dein Fangspiegel steht und wo Dein Hauptspiegel steht.
    So kannst Du Schritt für Schritt die Grundjustierung genau nach der Anleitung vornehmen, falls erforderlich.


    CS
    Günther

  • Hallo an Alle,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: MrPlanet</i>
    <br />wenn Du am besten durch ein kleines mittiges Loch dur den OAZ schaust, muss alles,Mittenmarkierung, Fangspiegel mit Streben und Hauptspiegel mittig sein.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das stimmt nicht ganz. Der Fangspiegelschatten darf etwas exzentrisch sein. Dies ist der sogenannte Offset. Beim GSO müssen die FS-Streben mittig sein.


    CS Heinz

  • Hallo...
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Frischling</i>
    <br />Danke für eure Antworten! Das mit dem "Netz" ist so`ne Sache... hab bis jetzt wirklich nichts gefunden, womit ich irgendwas anfangen könnte! Man hat schon Glück, wenn man was auf deutsch findet. Wenn ihr
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich weiß zwar nicht welche Suchmaschine du nutzt und wie, aber wenn ich bei Google "Newton Justage" eingebe, finde ich auf den ersten 3 Seiten gleich 6 Anleitungen.


    CS und gute Justage


    Mario

  • Heinz,
    das stimmt schon. Aber soll Marko nicht erst mal das Grundsätzliche lernen?
    Es kann sich hier eh nur um wenige mm handeln.


    Stefan

  • Ich hab mich ein bißchen eingehender mit der Anleitung von pteng beschäftigt und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich noch keine Grundjustage vornehmen werde. Ich habs mit einer Feinjustage probiert. Der neue Blick durch den OAZ sieht nun so aus:



    Es ist m.E. ein wenig besser geworden. Zumindest sieht es nicht mehr so extrem dejustiert aus, wie vorher. Ich muss die neue Einstellung mal am Stern testen. Über das spheretec-set ist die Mittenmarkierung auf dem HS fast in der Mitte der konzentrischen Kreise.

  • Hallo,


    bei der Justage des Fangspiegels, vor der ich zunächst großen Respekt
    hatte, klemm ich mir mittlerweile ein rotes Din A4 Blatt ein Stück
    hinter dem OAZ in den Tubus. Dadurch kann ich sehr viel besser die
    nun mehr rote Form des Fangspiegels im Cheshire beurteilen.


    Beste Grüße,
    Peter

  • Hallo Marko,


    schau doch erstmal durch und begehe feierlich "first light" bevor Du gleich alles justierst.
    (oder auch dejustierst).
    Ansonsten: http://www.pteng.de, wie bereits oben beschreiben - aber nicht verrücktmachen lassen. Erst mal durchsehen.


    Üblicherweise bleibt der FS justierstabiler als der HS.


    Grüße
    Rolf

  • Den Tipp mit dem roten Blatt find ich gut!


    (==&gt;) Rolf
    leider gibts an meinem Himmel in letzter Zeit nicht soviel zu sehen. Und da mir der FS alles andere als mittig im OAZ erschien, wollte ich das ändern! Was die Anleitung von pteng angeht: Verständnismäßig hat mir die schon geholfen aber ich wollte den FS ja nicht ausbauen sondern nur auf seiner vorhandenen Stelle im Tubus neu ausrichten und m.E. ist das jetzt besser, weil ich jetzt den ganzen HS erkennen kann, was vorher nicht der Fall war und mich ein wenig gewurmt hat.


    Derweil hoffe ich, dass mein firstlight nicht mein lastlight gewesen ist. Ich weiß ja... Geduld braucht man für dieses Hobby. Aber eine einzige klare Winternacht wär schon nicht schlecht


    Gruß
    Marko

  • Hallo Marko,
    also der Blick durch den OAZ sieht jetzt ja schon einigermaßen gut aus, rein von dem Bild her zu Urteilen liegt zumindest keine absolut grobe Dejustage vor. Der Sterntest - so er denn irgendwann in der nächsten Zeit mal möglich sein sollte - wird dann genau zeigen, wo es noch fehlt.
    Ptengs Anleitung bezieht sich übrigens nicht explizit auf das Ausbauen des Fangspielgels, sondern er beschreibt die ganz normale Grundjustage, wobei eben der erste Schritt, also das Ausrichten des FS auf den OAZ, nicht unbedingt jedes Mal durchgeführt werden muß, aber halt z.B. wenn der Fangspiegel vorher ausgebaut wurde. Dennoch macht es Sinn, diesen ersten Schritt bei der ersten Kollimation mitzumachen, bei allen weiteren Kollimationen (z.B. kurz vor einer geplanten Beobachtungsnacht), ist es dann ausreichend nur Schritt zwei und drei durchzuführen, also FS auf HS ausrichten und HS auf optische Achse.
    Im Übrigen empfehle ich, die Kollimation vor JEDER Beobachtungsnacht zu überprüfen und gegebenenfalls zu korrigieren, das mag zu Beginn vielleicht recht mühsam erscheinen, ist aber mit etwas Übung eine Sache von wenigen Minuten. Die Feinjustage am Stern liefert dann ein optimales Ergebnis. Ich finde das deshalb wichtig, weil es einfach Schade ist, wenn man durch eine Dejustage, welche ja im Grunde leicht zu beheben ist, Beobachtungsqualität verschenkt.
    Wie gut du mit deinem Justierset zurecht kommst, das weiß ich ja nicht, ich selber nutze ein Cheshire und neuerdings ein weiteres Kollimationstool, welches im Grunde genommen eine Deluxe-Version der Filmdose ist, mit zentralem Einblick und konzentrischen Kreisen, welche das Ausrichten der Spiegel erleichtern. Ein Fan von Lasern bin ich eher nicht, auch wenn sie bisweilen, gerade draußen im Feld, nützlich sein können.


    Ich wünsche dir viel Glück bei der weiteren Kollimation, aber setz dich nochmal ordentlich mit dem Thema auseinander, solange der Himmel wolkenverhangen ist, dann bist du fit, wenn es "ernst" wird.


    Sebastian

  • Hi Sebastian,


    ich nutze von spheretec das Justageset I. Eine Filmdose mit einer Scheibe mit konzentrischen Kreisen, die ich von innen in den OAZ setze. Bei meiner vorherigen Justage (oben Bild 1) hatte ich am Stern ein Koma festgestellt. Das hat mich dazu bewogen, den FS auf die jetzige Position auszurichten. Hatte leider noch keine Gelegenheit die neue Einstellung am Stern zu testen und mit dem Jusageset komm ich nicht so gut klar.


    Das es, wenn du vor jeder Beobachtung eine Justage vornimmst, später nur noch eine Minutensache ist, glaub ich dir. Aber bis zu dem Punkt ist es auch eine ziemliche Übungssache. Ich will aber erstmal ein paar Beobachtungserlebnisse sammeln, damit ich überhaupt weiß, wann richtig kollimiert ist.


    Eine einigermaßen Grundjustierung reicht mir fürs erste, weil ich mich erstmal in "der Umgebung" umschauen möchte. Wenn ich dann die ersten Blicke aus DS-Objekte richte, wird es aber spätestens fällig. Dann werde ich mir wohl auch ein besseres Justageset zulegen müssen. Von diesem Chesire-Set habe ich schon viel Gutes hier gelesen. Mal sehen, ob ich mir das auch zulege.


    Wie gesagt... ich sehe jetzt den ganzen HS im FS (was bei meiner obigen Justage nicht der Fall war) und hoffe, dass ich damit einigermaßen vernünftige erste Beobachtungen machen kann.


    Thx (==&gt;) all
    Marko

  • Hallo Marko.
    Ob du mit dem Spheretec-Set, einem Cheshire, oder einem Laser justierst ist eigentlich egal. Wenn du mit dem Speretec-Set Probleme hast, wirst du dieselben Probleme auch mit einem Cheshire haben, da dies vom Anwendungsprinzip her gleich funktioniert. Mit jeder dieser Justagehilfen kannst du die optischen Achsen ausrichten, und darauf kommt es erstmal an.
    Dies kann man auch so machen:


    1. Der Schritt 1 der Justage dient nur der Positionierung des FS und dazu, Abschattungen und eine verkippte Bildfeldebene zu vermeiden. Hast du das einigermaßen mit deiner Spheretec Justierhilfe eingestellt ist das erstmal o.k. so.


    2. Justierhilfe in den OAZ stecken, durchschauen. Den FS so einstellen, daß die HS-Mittelmarkierung in der Mitte der konzentrischen Kreise des Spheretec-Sets ist. Dies sollte gleichzeitig mittig im FS zu sehen sein. Alles andere ist erstmal egal.


    3. Den HS so einstellen, daß die Reflektion deiner Justierhilfe im HS
    mit der Mitte der konzentrischen Kreise des Spheretec-Sets übereinstimmt.
    Fertig!


    Wenn nun bis auf die HS-Mittelmarkierung und die Reflektion des Spheretec-Sets im HS nicht alles 100%ig zentrisch erscheint ist das nicht weiter wild, diese Abweichungen wirst du visuell nicht wahrnehmen. Mal abgesehen davon, daß bei korrekter Justage streng genommen alle optischen Elemente nicht gemeinsam zentrisch erscheinen können.
    Schau nach dieser Justage erstmal durchs Teleskop in den Himmel...


    Wie schon erwähnt führe die letzten beiden Schritte direkt vor der Beobachtung durch, nutze zum Erkennen der HS-Markierung eine Taschenlampe (möglichst Rotlicht).
    Ich wünsche dir viel Erfolg und schöne Beobachtungen.


    CS
    Mario

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