Hallo Freunde der Nacht
Nachdem ich jetzt schon einige Beobachtungsstunden mit meinem neuen 12" GSO Dobson hinter mir habe, möchte ich mal meine ersten Eindrücke zu diesem Teleskop schildern.
Also der 12zöller ist groß, sehr groß sogar und schwer. Die Rockerbox eine Etage runter in den Garten zu tragen ist dank des praktischen Tragegriffs kein Problem. Obwohl das Teil ganz ordentlich was wiegt kann ich es gerade noch mit einer Hand und am Körper gelehnt tragen. Aber beim Tubus ist es etwas schwieriger, nicht etwa weil der schwerer ist sondern weil man nichts genaues zum anfassen hat. Und so wuchte ich ihn irgendwie zu meinem Beobachtungsplatz sodaß ich dort angekommen schon am schwitzen bin. Auf Dauer macht auch mein Rücken das nicht mit. Als erste Optimierungsarbeit muß ich daher unbedingt zwei Griffe an den Tubus machen. Damit dürfte der viel leichter zu tragen sein. Bisher bin ich mit dem Tubus beim tragen auch ständig an irgendetwas angedotzt denn der Tubus ist bei 1500mm Brennweite ganz schön lang. Die Einblickhöhe für zenitnahe Beobachtungen ist sehr bequem da ich mich nur ganz leicht bücken muß (ich bin 1.76m groß) und für "tiefere" Objekte habe ich meinen Bügelsstuhl. Von der Verarbeitung her kann man nicht meckern und bei nur 1000 Euro für das gesamte Teleskop kann man kein Dobson a la AOM erwarten. Der Okularauszug (2" natürlich) läuft einwandfrei ohne jegliches wackeln/shifting. Um die Federn die die Höhenräder mit der Rockerbox verbinden zu spannen braucht man 'ne Menge Kraft aber das habe ich bisher auch immer hingekriegt. Schwieriger wird's vielleicht wenn man mal das Teleskop bei kompletter Dunkelheit auf dem Feld aufbaut und daher nicht gleich die Stelle für die Schrauben findet.
Wie ist die optische Leistung? Vorneweg gesagt, die Optik ist noch total dejustiert da ich noch kein Justierwerkzeug a la Laser oder Chesire habe. Ich hab's probiert so ohne Justierhilfe zu justieren aber vergebens denn am fokussierten Stern ist der Fangspiegelschatten total außer der Mitte. Dennoch was mir das Teleskop bisher gezeigt hat, hat mir sehr gut gefallen. Ich habe bisher noch keine schwierigen Objekte beobachtet sondern nur die Standardobjekte. Großfeldbeobachtungen mit dem Panoptic 35mm sind ein Genuß: die Milchstraße von Sternen übersäht, vom Cirrusnebel beide Teile ohne Filter zu sehen (ich habe im Garten etwa 5.m8 Himmel in Zenitnähe), M13 bis ins Zentrum aufgelöst, M92 ebenso. Mit dem 8x50 Sucher habe ich schnell alles gefunden und so rasch werde ich den nicht ersetzen nur evtl. einen Leuchtpunktsucher dazu machen.
Also alles in allem bin ich hochzufrieden mit dem Teleskop und bereue keinen Cent den ich dafür bezahlt habe. Alles läuft eigentlich schön sauber nur manchmal ruckelt es ganz leicht beim Drehkranz. Noch fand ich es nicht störend (bei 167x am Ringnebel nachzuführen war kein Problem). Beim beobachten von horizontnahen Objekten senkte sich der Tubus mit dem 35er Panoptic langsam und blieb nicht in der jeweiligen Stellung. Da greift scheinbar das Friktionssystem nicht mehr ganz was auch kein Wunder ist bei der 35er Granate.
So jetzt muß nur noch die Optik richtig justiert werden und dann kann's richtig losgehen mit dem spechteln.
Sternklare Nächte
Klaus.