Hallo, melde mich auch seit langem mal wieder.
Nachdem die letzten 2 Monate wegen der Arbeit und wetterbedingt nicht viel war mit beobachten, war es gestern endlich wieder soweit.
Geplant war eine Tour durch den Schützen, weil der ja bald wieder verschwunden ist... ein Bereich des Himmels der mir einiges Kopfzerbrechen bereitet. Mein Problem ist nämlich, dass ich einfach keinen Beobachtungsplatz finde wo der Himmel Richtung Süden nur annähernd dunkel bis zum Horizont ist [:(!] ... und dabei wohne ich nicht in einer Stadt!
So ist es dann auch zu erklären warum ich - obschon ich mich schon seit Jahren diesem schönen Hobby verschrieben habe - noch nie im Schützen unterwegs war [:(]
Nachdem ich letztens dann einen neuen Platz entdeckt habe, der mir eigentlich ganz gut vorkam, hatte ich jetzt die Hoffnung, dass es endlich klappen könnte... und in der Tat... besser als alle anderen Plätze an denen ich bis jetzt war, beim Schwan sieht man sogar teilweise die Milchstraße [:)] ... alles schön und gut, wäre nicht fast genau in Richtung Schütze ein AKW [}:)][}:)][}:)] Festbeleuchtung pur! [V] Nur unter dem Adler und Schild sah man noch schwach ein, zwei Pünktchen flackern.
Blieb für mich also nur noch die Hoffnung zumindest Adler- und Omeganebel zu finden, da diese sich etwas oberhalb des Schützen befinden. Um den ungefähren Ort zu finden musste ich mich an den Sternen im Adler orientieren (in Gedanken Linien zwischen 2 Sternen verlängern) [V]
Und es hat geklappt [:)] Schon ohne Filter schien dort doch etwas zu sein. Also Nebelfilter rein... und tatsächlich, ein auf der Seite liegendes "V", wobei die untere "Linie" deutlich heller war... der Omeganebel (oder Schwanennebel).
Ein bisschen getröstet (ohnen Lichtverschmutzung wäre da bestimmt noch mehr drin gewesen) machte ich mich auf die Suche nach M16, dem Adlernebel. Ich denk mal, dass ich ihn gefunden habe, da waren einige Sterne,umgeben von einem diffusen Schimmer... aber wirklich nicht spektakulär (lag wohl mal wieder an der Festbeleuchtung in dieser Richtung)
Also wandte ich mich anderen Himmelsarealen zu, bevor der Mond aufging. Zuerst im Herkules. Ich erinnerte mich da mal was von einem PN gelesen zu haben. Schnell im Karkoschka nachgeschaut und mich auf die Suche nach NGC6210 gemacht. Ein sehr kleiner PN in 5000Lj Entfernung. Das war nicht so einfach. Er ist zwar ziemlich hell, aber eben auch klein, im Übersichtsokular und auch noch bei 90facher Vergrößerung ist er nicht von einem Stern zu unterscheiden. Mit Starhopping klappte es dann doch. Auch bei 250facher Vergrößerung ähnelt er eher einem Stern den man einfach nicht scharf gestellt bekommt... war aber auf jeden Fall froh ihn gefunden zu haben... bin immer froh wenn ich meinem Beobachtungsrepertoir ein neues Objekt hinzufügen kann [:)][^]
Dann zur Entspannung ein Schwenk rüber zum Ringnebel in der Leier.
Als ich dann gerade auf der Suche nach dem Cirrusnebel war, zogen plötzlich Wolken auf, außerdem sah man auch schon erste Anzeichen des aufgehenden Mondes [:(]
Die Wolken verschwanden glücklicherweise ziemlich schnell... der Mond nicht [V]
DS war also nicht mehr wirklich drin, nur noch ein kurzer Schenk rüber zum M15 im Pegasus, dann machte ich mich an die Planeten.
Zuerst Uranus. Wieder mal dasselbe Problem wie vorher im Schütze, Sterne im Wassermann an denen ich mich hätte orientieren können waren, bis auf die obersten, alle vom lieben AKW überstrahlt [:(!]
Meine Lösung war dieselbe wie im Schützen. Linien zwischen Sterne im Pegasus und des oberen Sternen des Wassermanns in Gedanken verlängern... und es klappte [:)] Uranus ist zwar visuell nicht weiter spektakulär, trotzdem nehme ich ihn immer wieder mal gerne ins Visier... vielleicht einfach weil es so ein weit entfernter Planet ist und man ihn mit bloßem Auge nicht sieht. Es ist eben immer wieder schön die Grenzen des Teleskops und des Sonnensystems zu erforschen [:)][^]
Und wo ich gerade von Grenzen spreche... ich hatte mir auch vorgenommen endlich mal mein Glück mit Neptun zu versuchen. Um es vorweg zu nehem, es klappte nicht. Denn auch die Sterne im Steinbock waren nur schwach oder überhaupt nicht zu sehen.
Aber da hab ich dann noch ne Frage. Was kann ich mir bei Neptun mit meinem 10" und maximal 250facher Vergrößerung visuell eigentlich erwarten? Ab welcher Vergrößerung ist er als Scheibe zu sehen?
Und so interessehalber: ab welcher Öffnung könnte man hoffen auch einen Mond dieser beiden weit entfernten Planeten zu erahnen?
Auf jeden Fall war ich mit meiner Ausbeute eigentlich zufrieden, auch wenn nicht alles geklappt hatte wie geplant, konnte ich endlich meine ersten Schritte im Schützen machen, und habe zusammen mit NGC6210, drei neue Objekte beobachten können... und außerdem wie gesagt Uranus, was mir immer wieder Freude macht [:)]
...ok, der Text ist jetzt etwas lang geworden... war hoffentlich nicht zu langweilig [:)][B)][:I]