Rillenjagd aufm Mond

  • Moin Leuts,


    heut Nacht war das Seeing eigentlich recht passend, visuelle Detailbeobachtungen auf dem abnehmenden Mond gingen zeitweise bis 500X.
    Beoabachtet wurde mit 400/1800mm Newton und dem 606/2570mm Lowrider, Standort war Mackenbach bei Kl vor meiner Garage. Die Transparenz war sekundär da ja der Blender himself beobachtet wurde, Objekte der Begierde waren die Lavarillen entlang des Terminators hauptsächlich im/um Maare Serenitates und Maare Vaporum: Am besten sichtbar war die grob w-o ausgerichtete 220km lange u 7Km breite Rima Ariadaeus gefolgt von der etwas weiter östlich befindlichen Rima Hyginus die mit 220Km Länge u 4Km Breite auch noch wie eine sechsspurige Autobahn wirkte. Kennzeichen dieser Rille ist der zentrale, 10 Km große Krater Hyginus, ab diesem Krater knickt die Rille 45° nach NO ab und ist mit einigen Kleinkratern durchsetzt. Hier ein Schnappschuss der mit der Digiknipse freihand hinter dem 10.5mm Pentax gemacht wurde und auch noch die 40X1Km große Rima Boscovich in dem dunklen Krater rechts der Mitte zeigt. Visuell war da viel mehr zu sehen, auch die Abzweigung wie auf dem Sondenfoto. Das Bild ist von ursprünglich 8,3M (Minolta Dimage) ausgeschnitten und etwas geschärft, der Abbildungsmasstab beträgt etwa 0,6Km pro Pixel.



    eine weitere Aufnahme gleicher Art mit der 40X1,5 Km messenden Rima Calippus, feiner Bogen rechts neben der Kraterkette, am rechten Rand schließt sich das Kaukasusgebirge an. Links oben sieht man das 90X2Km große Rillen Netzwerk Rimae Sulpicius Gallus, auch hier war die visuelle Ausbeute ungleich besser, diese billigen Fotos können nur ansatzweise den detailreichen Anblick im (5,2mm) Okular wiedergeben.



    die kleinsten erkennbaren Krater haben knapp 2Km Durchmesser.
    Zu erwähnen ist noch dass anfangs bis ca 30-35° Höhe der 16er das ruhigere Biild zeigte, später war die Wahrnehmung im 24er spürbar besser.


    Grüße

  • Hallo Roland,


    Deine "billigen" Fotos geben immerhin so etwa den vis. Anblick im 10"-Newton (untemperiert) wieder.


    Weil ich an meiner Dimage S 404 anscheinend noch nicht die optimale Einstellung gefunden habe (im manuellen Modus hat Blende immer noch Eigenleben), wäre ich für das Verraten <b>Deiner </b><b>Einstellung </b> dankbar.


    es grüßt Lutz

  • Hallo Roland


    Schönen Mondspaziergang den Du da unternommen hast. Spaziergang ist vielleicht falsch, denn es sind ja sechsspurige Autobahnen. SHör schon die nette Stimme von der GPS-Navigation sagen: " Beim nächsten Krater-Kreisel die zweite Ausfahrt...)
    Wie würden denn Deine "teuren" Fotos ausschauen?


    Ausserdem ist das ein feiner Hinweiss auch mal nach den Rillen zu sehen. Ne Rillen-Safari habe ich noch nie unternommen, muss aber noch ein paar Tage warten habe morgen Frühschicht... aber nachher...


    Gruss Peter

  • Ich glaube ich werde mich auch zur Beobachtung aufmachen. Als ich heute Morgen gegen 5.00 Uhr nach draussen gucke stand der Mond entsprechend hoch ....


    Stimmt - diese Fotos entsprechen ungefair der visuellen Wahrnehmung im 10"er. Respekt.

  • Hallo Roland,


    für stehend freihändig finde ich die Bilder sehr gut. Nur ist nicht ganz klar, ob Du mit dem 16" oder dem 24" fotografiert hast und mit welcher Äquivalentbrennweite.


    Rima Hyginus mit ihren Kräterchen hab ich mir auch schon öfters mit meinem 12" Cassi angesehen. So aus der Erinnerung heraus entsprechen deine Fotos dem vis. Eindruck.


    Gruß
    Kurt

  • Hallo zusammen,


    Wolfgang: <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">feine "freihändige" Fotos von unserem Nachbar, alle Achtung. Kann man mit 16" bzw. 24" den "Blender" eigentlich ohne Sonnenfilterfolie beobachten?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">danke, aber zugegeben nicht ganz freihändig da sich die Kamera ganz gut an die eingeschraubte Augenmuschel der der Pentax-XL Okus auflegen lässt, in dem Fall das 10.5er das visuell 244x hergibt. Ich schaue nur "Ohne" egal mit welchem Rohr, wenn ich nur Mond schaue gewöhnt sich das Auge an die Helligkeit. Versuche mit einem ND2-Filter bei 21" ließen mich die feinen Kratergruben in Plato nur noch sehr schwer erkennen, ohne dagegen waren sie richtig plastisch. Die gewinnbringende Vergrößerung war diese Nacht bei etwa 500X und da ist die AP nur noch 1,2mm groß.


    Hallo Lutz, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Weil ich an meiner Dimage S 404 anscheinend noch nicht die optimale Einstellung gefunden habe (im manuellen Modus hat Blende immer noch Eigenleben), wäre ich für das Verraten Deiner Einstellung dankbar<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">ich habe 1/60s belichtet bei Blende 3,5 und ASA100, ist natürlich abhängig von dem Fernrohr und dem vorgeschalteten Okular. Man muss auch so am OAZ fokussieren dass der Autofokus der Kamera funktioniert, bei meinem Sehfehler erfordert dies auch ein wenig Probieren da der Bereich recht schmal ist und auch nur bei gutem Seeing funktioniert. Das scharfe Feld ist durch die Linsengruppen des Okus u der Kamera halt recht begrenzt, die Kamera sollte möglichst gerade auf dem Okular liegen (die optischen Achsen fluchten) und das Objekt in der Bildfeldmitte positioniert sein, und natürlich immer mehrere Aufnahmen machen.


    Hallo Peter, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Schönen Mondspaziergang den Du da unternommen hast. Spaziergang ist vielleicht falsch, denn es sind ja sechsspurige Autobahnen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> ja, hat wirklich Spass gemacht da am Terminator entlangzustöbern und immer mal im Virtual Moon Atlas geschaut welche interessanten Formation hier gerade präsentiert werden, neben den sechsspurigen Autobhnen wurden auch noch viele "Feldwege" inspiziert, das GPS hatte dabei alle Hände voll zu tun [:D]
    Visuell waren Details bis ca 0,5Km auszumachen, die Sondenbilder zeigten meist nur wenig mehr [:p]
    "teure" Fotos würde ich mit der Videocam machen, ein paar hundert grabben und dann das Prozedere mit Sortieren, Addieren usw..


    Hallo Lars <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">beeindruckende Bilder für *mal schnell und billig aus der Hüfte geschossen*
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">merci, ja wenn das Seeing passt gehts halt auch mal mit einfachen Mitteln


    Hallo Copernicus, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich glaube ich werde mich auch zur Beobachtung aufmachen. Als ich heute Morgen gegen 5.00 Uhr nach draussen gucke stand der Mond entsprechend hoch ....
    Stimmt - diese Fotos entsprechen ungefair der visuellen Wahrnehmung im 10"er. Respekt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">danke auch, der hochstehende, abnehmende Mond in den ruhigen Septembernächten ist immer lohnend, leider habe ich nur heute Urlaub gehabt und am We ist er fast schon wieder weg.


    Hallo Kurt, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">für stehend freihändig finde ich die Bilder sehr gut. Nur ist nicht ganz klar, ob Du mit dem 16" oder dem 24" fotografiert hast und mit welcher Äquivalentbrennweite.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> na wenn's dir gefällt freuts mich auch [^] Die Bilder wurden mit dem 24er gemacht, die Belichtungszeit wird dadurch doch deutlich kürzer. Meinen Berechnungen zu folge müsste die Äquivalentbrennweite bei etwa 1600mm gelegen haben: Mondentfernung zum Zeitpunkt etwa 371000Km, Auflösung ca 0,6Km pro Pixel(1Pixel ~0,33") Der Kamerachip hat ca 8,5mm Kantenlänge bei 3264 Pixeln, entspricht einer Pixelgröße von 2,6µ, diese Größe ergibt sich bei einem Winkel von 0,33" in 1600mm Distanz, hatte auch noch Bilder hinterm 7er geschossen (~2400mm Äquivalentbrennweite) die wurden aber nix genausowenig wie die Vollaufnahmen mit dem 40er.


    Grüße

  • Moin Roland,


    sehr schöne Bilder hast du da gemacht! Aus Digiknipsen ist doch erstaunliches rauszuholen!
    War in der Nacht von 12. auf 13. mit dem 150/990mm Refraktor auch auf Terminator-Rallye bei einer V=330fach und es beeindruckte mich, dass die Schärfe durchaus noch brauchbar war und Farbe kaum vorhanden. Nur einen besseren, feinfühligeren OAZ hätte ich mir bei der Vergrößerung gewünscht.
    Die visuell sichtbaren Details werden natürlich keinen Vergleich mit deinen Highend-Newtons aushalten, das ist klar!


    Gruß und CS
    Peter

  • Hallo Roland, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Meinen Berechnungen zu folge müsste die Äquivalentbrennweite bei etwa 1600mm gelegen haben: <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    da liegt vielleicht ein Missverständnis vor. Mit Äquivalentbrennweite Fäq meine ich:


    Fäq = F * Fobj/Foku
    F= Brennweite des Spiegels
    Fobj = Brennwweite des Kameraobjektivs
    Foku = Brennweite des Okulars.


    Es fehlt bei deinen Angaben also nur noch die Brennweite des Kameraobjektivs.


    Übrugens, mit dieser schnell zu realisiernden Fototechnik hab ich schon öfters brauchbare Sonnen- und Mondfotos geschossen.


    Für Einsteiger:
    Bei Sonne braucht man natürlich IMMER zusätzliche Lichtdämpfung, z. B. Solarfolie vor dem Teleskop. Dämfungsgläser vor dem allein sind gefährlich, weil sie wegen der absorbierten Wärmestrahlung zerspringen würden.


    Gruß Kurt

  • Danke, Roland,


    für Deine Aufnahmedaten.


    Mit meiner Optimum-Suche meine ich z.B. im <u>Multifunktionsmodus</u> der DIMAGE S404 <i>AF aus, Entfernung unendlich, Scharfstellen via OAZ+Monitor+Lupe, ASA 64 (für große Blende) und Variieren des opt. Zooms</i>. Ziel: geringe Vignettierung. Denn das 11-linsige Kameraobjektiv hat nunmal eine sehr tief liegende Blendenebene; da ist selbst mit einem 30,5mm-Zeiß-Okular kein volles Format möglich.


    Deine Ergebnisse mit Digi wird jedenfalls mein Streben nach <u><b>der</u></b> Kameraeinstellung "beflügeln"!


    es grüßt Lutz

  • Hallo Kurt,


    das Kameraobjektiv hat 7,2-50,8mm und war in der kürzesten Einstellung da hier die geringste Vignettierung auftritt.
    Die korrigierte Äquivalentbrennweite ist demnach 1762mm (7,2/10,5)*2570mm die 10% Abweichung resultieren aus meiner Schätzung des Abbildungsmaßstabs, dazu hatte ich nicht die Formel sondern den 15km großen Krater Manners herangezogen der etwa 25 Pixel groß abgebildet war, eine genaue Nachmessung von eben ergab 28 Pixel, also stimmen von daher auch die 1762mm [8D]


    Lutz:
    wenns zuviel vignettiert, versuche mal ein Okular mit großem Augenabstand oder ein Projektionsoku, in meiner A200 sind glaube auch 15 oder 16 Linsen verbaut, aber mit der kürzesten Brennweite am Kameraobjektiv und den Pentaxen geht das schon, bei 3264x2448 kann man schon mal ein Stück Rand wegschneiden ohne dass das Bild gleich zu klein wird [;)]. Fürs 40er habe ich mir da auch noch einen Steckadapter gedreht, damit könnte ich theoretisch die Kamera mit der Fernbedienung auslösen, habs allerdings noch nicht probiert.


    Grüße

  • Hallo Roland,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">..also stimmen von daher auch die 1762mm [8D]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    da bin ich echt verblüfft über die Fülle an Bilddetails. Öffnung scheint wohl vieles zu ersetzen, z. B. den fehlenden Kontrast kleinerer Teleskope für dicht beieinander stehende Objekdetails [:D]


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Öffnung scheint wohl vieles zu ersetzen, z. B. den fehlenden Kontrast kleinerer Teleskope für dicht beieinander stehende Objekdetails <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> für die Details ist in erster Linie der Abbildungsmasstab von 0,3" bedingt durch die kleinen Pixel der Cam verantwortlich, die Öffnung hilft dann in zweierlei Weise, zum ersten ist die Kontrastübertragung da und zweitens erhält man durch die kurze Äquivalentbrennweite rechnerisch ein Öffnungsverhältnis von F/2.9 (von Transmissionsverlusten mal abgesehen)was die Belichtungszeiten und Rauschen erfreulich reduziert.


    Grüße

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