Spiegel beim Reinigen ruiniert

  • Moin


    nach 2 Jahren offener Lagerung im Keller bekam mein großer Dobson endlich einen nahezu staubdichten Schrank. Dem Spiegel der inzwischen ziemlich verdreckt war, wollte ich nun endlich eine erste Reinigung gönnen.
    Zunächst wurde der Spiegel in der Dusche vom Staub befreit, dann wurde die Spiegelfläche mehrmals mit destillierten Wasser gespült, bzw. im destilierten Wasser stehen gelassen. Dannach wurde wieder geduscht, und wieder mit Destillat abgespült. Nun stellte ich den Spiegel auf und fönte die Wassertropfen nach unten weg, bis er trocken war. Sah schon besser aus, es waren aber immer noch flächendeckend feinste Flecken zu erkennen. Die Prozedur wurde noch zweimal wiederholt, ohne nennenswerten Erfolg. Nun war guter Rat gefragt.
    Ich erinnerte mich an ein Posting im Astrotreff, wo ein ebenfalls hartnäckig verschmutzter Spiegel mit Aceton und Watte gereinigt wurde. Erst war ich noch misstrausich, da der Tipp jedoch von gut bekannter und erfahrener Quelle kam, entschloss ich diese Methode ebenfalls anzuwenden.
    Ich besorgte feinste Watte aus 100% Baumwolle, und Acteon aus der Apotheke. Da die letzte Spülung des Spiegels schon etwas her war, spülte ich ihn nochmal gründlich mit destillierten Wasser ab, so das sich keine Partikel auf dem Spiegel hielten.
    Dann zog ich ohne Druck vorsichtig und ganz langsam einen mit Acton getränkten Wattebausch über die Spiegelfläche, gleichmässig und ohne abzusetzten. Das Aceton verdampfte wenige Zentimeter nach der Spur. Ich wiederholte das Ganze und schaute mir den Spiegel näher an. Es war nichts zu erkennen, die Rückstände waren noch da, aber in der Watte hatte sich deutlich Schmutz angesammelt. Ein gutes Zeichen dachte ich. So reinigte ich den Spiegel nach und nach, kontrollierte dazwischen immer wieder, es sah aus als sich tatsächlich etwas von den Schmutz lösen würde. Bei jedem Strich verwendete ich neue Watte.
    Noch nach eine Weile und vollständigen Verdampfen bildete sich auf der Spiegelfläche eine schlierige milchige Schicht. Diese konnte ich schliesslich mit neuer Watte abwischen. Nachdem ich fertig war brachte ich den Spiegel in den Raum in der die Spiegelbox stand. Plötzlich bemerkte ich im veränderten Licht zahlreiche feinste Kratzer, egal wie ich ins Licht schaute, es wurde immer mehr. Bei genauen Betrachten mit einer LED-Lampe stellte ich fest, das jeder Strich Spuren hinterlies, der Spiegel war völlig ruiniert. Mist! Wütend auch mich selbst und den tollen Tipp packte ich das Zeug erstmal weg, ich wollte nichts mehr davon sehen, das ganze Hobby konnte mir mal gestohlen bleiben.
    Heute abend hatte ich Gelegenheit den Spiegel im Sternenlicht zu testen. Die Abbildung an sich hat nicht wesentlich gelitten, aber bei helleren Sternen macht sich deutlich ein Lichthof bemerkbar. Von meiner Seite her ist das nicht akzeptabel, so will und kann ich das nicht lassen.
    Nun stellt sich mir die Frage, ist hier nur die Quarzschutzschicht, bzw. Aluschicht beschädigt, oder kann die Watte gar die polierte Glasoberfläche beschädigt haben? Hat jemand schon einmal eine ähnliche Erfahrung gemacht? Gibt es einen Weg das zu testen? Was soll ich am besten tun?


    Viele Grüße
    Armin

  • Moin Armin,


    da die Beschichtung definitiv hinüber scheint, sollte die erstmal herunter.


    Bei Neubedampfungen wird die alte Aluminiumschicht ohnehin immer abgelaugt, in Deinem Fall müsste man dann prüfen, ob nochmals poliert werden muss oder ob eine Neubelegung reicht.


    Zum Missgeschick selber:


    Kann es sein, dass der Spiegel gar keine Schutzschicht hatte? Aceton kann nichts verkratzen und wenn die Watte satt mit Flüssigkeit getränkt ist und sanft auf der (ja bereits vorgereinigten) Fläche geführt wird, passiert auch nichts - schliesslich reinigt man so z.B. beim Polieren die Glasflächen vom Poliermittel vor einer Prüfung mit dem Probeglas.


    Ohne Schutzschicht ist eine Alu-Schicht allerdings extrem empfindlich, da viel weicher, als Glasoberflächen.


    Viele Gruesse


    Matthias

  • Auch wenn´s Dir nicht mehr hilft, für die Reinigungsanwärter wäre es interessant zu erfahren:
    a) War es wirklich chemisch reine Baumwollwatte oder medizinische Wundwatte?
    b) Verdunstet Dein verwendetes Aceton wirklich Rückstandsfrei?


    Vielleicht war es “medizinische“ Wundwatte (andere Bezeichnung Medizinalwatte). Diese ist für die Wundversorgung 100%ig gut geeignet, da sie sterilisierende und konservierende Substanzen enthält. Diese Substanzen führen auf der Optik zu Schlieren. Ähnlich gefährlich können Ohrenwattestäbchen sein! Mikroskopiker verwenden zum Reinigen chemisch reine <b><u>Augen</u>watte!</b>


    Als Reinigungsflüssigkeit ist hochgereinigtes, besonders flüchtiges (schnell verdunstendes) und rückstandsfrei (vorher ausprobieren!) trocknendes Wundbenzin mit 40 – 60°C Siedepunkt weniger gegenüber Aluminium oder Quarzschichten aggressiv als Aceton. Das Aceton kann unterschiedliche Reinigungsgrade haben – ebenfalls vor der Anwendung bei „wertlosen“ Glasplatten auf Rückstände testen.


    Alles Gute,
    ich fühle mit Dir!
    Helmbrecht

  • Hallo Armin!


    Sei' Dir meines Mitleides gewiss!
    (Wie gross ist denn der Spiegel überhaupt?)



    Wahrscheinlich hast Du dem Spiegel mit dieser Aktion


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Noch nach eine Weile und vollständigen Verdampfen bildete sich auf der Spiegelfläche eine schlierige milchige Schicht. Diese konnte ich schliesslich mit neuer Watte abwischen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    den Schaden zugefügt. (trocken abgewischt?)



    Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass der Gpiegelkörper intakt geblieben ist und die Sache mit einer Neubeschichtung des Spiegels erledigt ist.


    Viel Glück!

  • Moin Armin!


    Mann, Du machst ja Sachen... [;)]
    Azeton ist ein fieses Zeuch. Darin lösen sich ziemlich viele Materialien - ein kurzer Blick in den dtv-Atlas zur Chemie - darunter auch Zellulose. Wo ist Zellulose drin? Natürlich in Baumwoll-Watte. Das erklärt IMO die Rückstände, die Du beobachtet hast.


    Daß Azeton die Quarzschutzschicht angreift, vermute ich nicht. Wie das mit blankem Alu direkt aussieht, weiß ich auch nicht.
    Ich hatte mal einen Bresser-Refraktor, dessen Frontlinse mit Superkleber-Ausdünstungen vernebelt war. Dieser Belag reagierte bei meinen Reinigungsversuchen weder auf Propanol noch auf Benzin. Der Refri ging dann zur Reinigung ab zu Bresser (wozu hat man 20 Jahre Garantie auf das Teil?! [:o)] ). Ergebnis: Die Reinigung wurde auf Kulanz durchgeführt und die Frontlinse sah danach wieder aus wie neu. Ich hatte dann angerufen, um mal zu wissen, wie die das hingekriegt haben. Es wurde Azeton verwendet - nach Auskunft dort greift das Zeug weder die Beschichtung noch das Glas selbst an. Das hat mich ziemlich verblüfft, aber gut...


    Ich hoffe, daß die Verspiegelung noch zu retten ist, sonst war das ein ziemlich teures Experiment bei 18".

  • Hallo Armin,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Armin_Quante</i>
    <br />Ich erinnerte mich an ein Posting im Astrotreff, wo ein ebenfalls hartnäckig verschmutzter Spiegel mit Aceton und Watte gereinigt wurde. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das war vielleicht von mir? Siehe alten Beitrag.
    ich hatte es zusammen mit Alois genau so gemacht, wie du es beschrieben hast. Es funktionierte prächtig. Es war mein 24" Spiegel, der in Hamburg bedampft worden war. Ist es dein 18"? Wo wurde er bedampft?


    ==&gt; Winnie:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Azeton ist ein fieses Zeuch. Darin lösen sich ziemlich viele Materialien ... darunter auch Zellulose. Wo ist Zellulose drin? Natürlich in Baumwoll-Watte.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ist das wirklich so? Ich weiß nicht mehr genau, welche Art Watte Alois hatte. Auf meiner steht 100% reine Baumwolle, ph-Wert neutral drauf, sonst nichts. Die funktioniert. Wenn Rückstände übrig bleiben, kommen sie bei mir durch den Dreck selbt, der sich auflöst. Wenn man ein paar Mal rüber geht, verschwinden diese vollständig. Natürlich nur, wenn es hochreines Aceton ist (ich glaube es heißt Aceton zur Analyse, 99,5%), das selbst keine Rückstände hinterlässt.


    Alois liest du mit? Vielleicht kannst du noch Mal schreiben, welche Sorte Aceton und welche Watte du verwendest?
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Nun stellt sich mir die Frage, ist hier nur die Quarzschutzschicht, bzw. Aluschicht beschädigt, oder kann die Watte gar die polierte Glasoberfläche beschädigt haben? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das Glas selbst ist ziemlich hart. Ich kann mir kaum vorstellen, wie man durch diese Prozedur, dort Kratzer rein bekommt. Dann hätten ja nach der Grobreinigeung noch harte Partikel drauf gewesen sein müssen. Daher vermute ich schwer, dass diese feinen Wischer (Sleeks) nur in der Aluschicht sind. Trotzdem merkwürdig und ärgerlich die Sache.

  • hallo Armin,


    mein herzliches Beileid - da ist wohl eine Neubeschichtung fällig.


    Nach deiner Beschreibung hast du nur mit dest. Wasser ohne Spülmittel o.Ä. vorher gereinigt.


    Nach meiner Erfahrung sammelt sich nach einiger Zeit ein Haufen Zeugs auf der Oberfläche an, das nicht wasserlöslich ist. Man erkennt dies am sofortigen Abperlen des Wassers von der Oberfläche. So waren wahrscheinlich nach der Wasserreinigung noch ein Haufen Schmutzkörner auf der Oberfläche "festgeklebt". Die hast du dann mit Aceton verrieben.


    Nach einem Rezept auf der HP der am. Vereingung der Amateurastronomen (kann den Link gerade nicht finden) verwende ich gereinigtes SLS (Sodium-lauryl-sulfat) als Spülmittel. Dabei braucht auch nicht mit irgendetwas gerieben werden. Anschliessend hat man eine schöne benetzende Oberfläche.


    Zum fleckenfreien Trocknen verwende ich dann Isopropylalkohol. Davon auch grosse Mengen zum Spülen verwenden. Das Ganze habe ich schon mehrmals mit dem 18"-Spiegel gemacht. Die Oberfläche sieht noch wie neu aus.


    clear skies


    Wolfgang

  • Hallo zusammen, tut mir leid was mit deinem Spiegel passiert ist Armin. Bei einem Praktikum während des Physikstudiums mussten wir einen Vakuumversuch durchführen. Ein Aufgabenteil bestand im Aufdampfen von Indium auf ein Plexiglasplättchen. Anschließend wurde die Indium Schicht auf dem Plexiglas und der umgebenden Glasglocke ebenfalls mit Aceton entfernt. Könnte mir gut vorstellen, dass das Aceton auch die Aluminiumschicht angreift.


    CS, Moses

  • erm ...<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: endermoe</i>
    [Anschließend wurde die Indium Schicht auf dem Plexiglas und der umgebenden Glasglocke ebenfalls mit Aceton entfernt. Könnte mir gut vorstellen, dass das Aceton auch die Aluminiumschicht angreift. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Armin berichtet von (sehr vielen feinen) Kratzern, nicht von einer aufgelösten Spiegelschicht. Bitte die Beiträge aufmerksam lesen.


    Viele Gruesse


    Matthias

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: winnie</i>
    Daß Azeton die Quarzschutzschicht angreift, vermute ich nicht. Wie das mit blankem Alu direkt aussieht, weiß ich auch nicht.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hab mich auf diese Äußerung bezogen. Hab nur gedacht vielleicht hilft dieser Hinweis irgendjemand...


    CS, Moses

  • Moin


    =&gt;Matthias.
    Das Gefühl das ich direkt auf einer Alu-Schicht gewischt habe beschleicht mich auch so langsam. Die Watte war gut getränkt, und ich kann mir beim besten Willen nicht erklären das die Methode so deutliche Spuren hinterlassen hat. Diese Kratzer, nein Kratzer kann man es schon gar nicht mehr nennen. Aber schaut selbst:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Stathis
    Das war vielleicht von mir? Siehe alten Beitrag.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Nee, es war ein etwas früherer Beitrag. Du hattest die Reiniungsaktion von Alois geschildert. Ich hab mir gedacht, wenn die beiden das machen, dann wirds schon ok sein. Aber die Bedingungen bei meinem Spiegel war offensichtlich andere.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Ist das wirklich so? Ich weiß nicht mehr genau, welche Art Watte Alois hatte. Auf meiner steht 100% reine Baumwolle, ph-Wert neutral drauf, sonst nichts. Die funktioniert. Wenn Rückstände übrig bleiben, kommen sie bei mir durch den Dreck selbt, der sich auflöst. Wenn man ein paar Mal rüber geht, verschwinden diese vollständig. Natürlich nur, wenn es hochreines Aceton ist (ich glaube es heißt Alois liest du mit? Vielleicht kannst du noch Mal schreiben, welche Sorte Aceton und welche Watte du verwendest?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich habe hochreines Aceton (Arztneimittelliste), 1-Literflasche aus der Apotheke verwendet. Die Watte, ebenfalls reine Baumwolle ph-neutral, löst sich nicht auf. Nun habe ich mit gleichem Mitteln auf verschiedenen Gläsern herumgerubbelt. Ergebniss, keinerlei Kratzer egal aus welchen Lichteinfallwinkel ist schaue. Es kann also eigentlich nicht die polierte Glasoberfläche des Spiegels angegriffen sein.


    Sobald ich einen Termin zum Bedampfen habe, werde ich kurzfristig die Spiegelschicht ablaugen, dann wird sich zeigen wie es darunter aussieht. Ich möchte nun, während die Nächte wieder länger werden, nicht all zu lange auf das Teleskop verzichten.


    Viele Grüße
    Armin

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Armin_Quante</i>
    <br />
    Das Gefühl das ich direkt auf einer Alu-Schicht gewischt habe beschleicht mich auch so langsam. Die Watte war gut getränkt, und ich kann mir beim besten Willen nicht erklären das die Methode so deutliche Spuren hinterlassen hat. Diese Kratzer, nein Kratzer kann man es schon gar nicht mehr nennen. Aber schaut selbst:
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Es sieht so aus, als wenn bei diesem Spiegel die
    Quarzschutzschicht fehlte (oder eine frische Schicht
    noch nicht an der Luft gehärtet war; dauert bei 20°C ca. 3 Monate). Das dürften Kratzer im Aluminium sein. Wenn die Kratzer bei
    Beobachtungen stören, muss neu verspiegelt werden.

  • Hallo,


    hört sich imho auch nach fehlender SIO-Schutzschicht an.
    Ich spüle meine Spiegel immmer erstmal mit fliessendem Leitungswasser ab, danach sprühe ich etwas Glasreiniger drauf und reibe nach kurzer Einwirkungszeit ganz zart mit den Fingern über die Fläche, bei den kleinen unter Wasser. Anschließend wird mit Leitungswasser gespült, zum Schluss mit Destilliertem aus der Sprühflasche, danach Trocknen mit weichem Papiertuch. Hat bislang nicht geschadet, wird aber auch höchstens 1-2x/Jahr vollzogen.
    Beschichtet sind die Spiegel von Befort mit Schutzschicht


    ps:
    Reinigen innerhalb der ersten 2-3 Monate verkneif ich mir


    Gruß

  • Hallo Armin,
    was machen eigentlich die Selbst-Versilberer um ihre Schicht hochglänzend zu kriegen? Die Polieren doch auch nach auf dem nakten Silber. Vielleicht kannst Du ja auf ähnliche Weise Deine Schicht noch retten.
    Gruß

  • Moin Michael,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: winnie</i>
    Azeton ist ein fieses Zeuch. Darin lösen sich ziemlich viele Materialien - ein kurzer Blick in den dtv-Atlas zur Chemie - darunter auch Zellulose. Wo ist Zellulose drin? Natürlich in Baumwoll-Watte.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich habe Aceton (mit c) verwendet, das löst nur Acetylzellulose an, das ist eine Kunststoff-Faser die beispielsweise in Zigarettenfiltern verwendet wird, oder Filmträgern.
    Aber mein Spiegel ist ja auch nicht aus Watte ;) und dem dürfte Aceton eigentlich auch nichts anhaben. Den 60cm Hauptspiegel des Glücksburger Kutters haben wir 1998 auch mit Acteon gespült. Das schimmerte zunächst in allen Farben, und wir bekamen einen Riesenschreck. Da Aceton aber mit Wasser verdünnbar ist, also wasserlöslich, konnten wir die Brühe mit destillierten Wasser abspülen. Mechanisch wurde damals jedoch nicht gereinigt. Die Spiegelfläche war danach noch völlig ok. Der Tipp mit Aceton kam damals von Bruno Nelles, einem ehemaligen Zeiss-Mitarbeiter, der den Kutter Anfang der 70er in Betrieb nahm. Das Thema war also nicht ganz neu für mich.


    Viele Grüße
    Armin

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kalle66</i>
    <br />Hallo Armin,
    was machen eigentlich die Selbst-Versilberer um ihre Schicht hochglänzend zu kriegen? Die Polieren doch auch nach auf dem nakten Silber. Vielleicht kannst Du ja auf ähnliche Weise Deine Schicht noch retten.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Da gibt es einen kleinen Unterschied. Beim Versilbern entfernt man
    so lose mikroskopische Silberkügelchen, die an der Oberfläche
    haften. Zu viel Herumwischen kann auch hier schaden.
    Durch mechanisches Polieren wird man so eine dünne
    Metallschicht vermutlich nicht verbessern können.


    Ich würde erst einmal prüfen, ob die Kratzer stören.

  • Hallo Armin,


    auch wenn es jetzt niochts mehr hilft ....aber ich verwende immer ganz normales Spülmittel und lasse es in der Badewanne etwas schäumen. Mit einem Finger beseitige ich die hartnäckigeren Verschmutzungen wobei darauf geachtet werden muss, dass immer eine feine Schmierschicht zwischen Spiegel und Finger vorhanden ist.


    Die Methode ist extrem sanft - damit hatte ich bereits meinen 12" und 10" Spiegel gesäubert.
    Ohne Rückstände zu hinterlassen - einfach und effektiv !


    Zum Schluß kräftig duschen und mit destilliertem Wasser abspülen. Das war's.

  • Moin Armin!


    &gt; Ich habe Aceton (mit c) verwendet, das löst nur Acetylzellulose an,


    Okay, stimmt, ich hab' inzwischen auch etwas genauer nachgelesen (da war mein dtv-Atlas etwas ungenau, sorry). Hilfe, der Spiegel sieht ja echt schlimm aus... Mein aufrichtiges Beileid!


    Bergedorf wartet gerade, daß die Bedampfungskammer voll wird - war auf A.de zu lesen. Die Gelegenheit ist also günstig, relativ schnell abgefertigt zu werden...

  • Hi,


    ich verweise mal auf diesen Beitrag:


    http://www.astrotreff.de/topic…14839&SearchTerms=Kratzer


    Ich habe wie dort etwas beschrieben was wie gaaaaanz feine Spinnenweben aussieht.
    Da ich die Watte nur mit minimalem Druck spiralförmig geführt hatte, diese feinen Fäden aber eine andere Ausrichtung haben, glaube ich nicht daran dass diese Dinger von mir kommen.
    Abbildung ist auch ganz ok, wie schon von verschiedenen Mitphotonenjägern bestätigt, daher werd´ich daran nix ändern.


    Vielleicht hast Du das gleiche Problem.
    Keine Schutzschicht auf dem Alu, also dass kann ich kaum glauben weil bei längerer Lagerung...da bleibt das Alu nicht blank, das oxidiert Dir doch schön grau-stumpf an.
    Du schreibst ja auch, dass der Spiegel schon länger lagerte.


    Vielleicht hilfts?


    Grüße


    Andreas

  • Hallo Andreas,


    was Du beschreibst, habe ich auf meinem Spiegel auch: viele sehr feine parallele Kratzer in Gruppen, die nur in einem flachen Blick- bzw. Lichtwinkel zu erkennen sind.


    Die Kratzer entsprechen in ihrer Ausrichtung (sehr lang, weiter Bogen über den gesamten Spiegel) nicht der Strichführung beim Polieren/Parabolisieren und waren vor dem Bedampfen trotz genauer Kontrolle nicht auszumachen - außerdem habe ich den Spiegel bisher nicht mechanisch gereinigt. Deshalb schreibe ich sie den Leuten zu, die meinen Spiegel bedampft haben. Ich glaube, dass vor oder nach der Beschichtung darauf gewischt wurde, was ich natürlich nicht beweisen kann. Da es die Beobachtung scheinbar nicht beeinträchtigt und ich es viel zu spät bemerkt habe, unternehme ich nichts - weiss nun aber, worauf ich bei der nächsten Bedampfung achte, sobald ich den Spiegel in Händen halte.


    Hier zwei Fotos derselben Stelle. Den vielen Staub ignoriert bitte oder benutzt ihn zur Orientierung [;)]


    Mit Schreibtischlampe im flachen Winkel sieht man die langen Kratzer:




    Mit Blitz ist dagegen nichts zu sehen:


  • Hi,


    nun ja, mein Spiegel ist industriell gefertigte Massenware, nicht selbst gefertigt.


    Aber bei mir sind die "Spinnenwebenkratzer" viiiiiieeeeeeel feiner und auch nicht sooo massiv wie auf den Bildern vom Torsten.


    Grüße


    Andreas

  • Moin,


    gestern wurde der 18"Spiegel nun abgelaugt. Ich verwendete Drano-PowerGel (Rohrfrei), das gleiche Zeug das wir bei Torstens Skywatcher-Spiegel verwendet haben. Der China-Spiegel lag damals eine ganze Nacht über in der Brühe, bevor sich überhaupt etwas tat. Bei meinem Spiegel bildeten sich schon nach 2 Minuten leichte graue Schwaden in der Flüssigkeit, und nach gut 2 Stunden war so gut wie die ganze Alu-Schicht verschwunden. Matthias Vermutung scheint also zu stimmen, da war offensichtlich gar keine Quarzschutzschicht auf der Alu-Schicht. Das erklärt auch die blasse Reflektion und die feinen Wisch-Kratzer, die jetzt vollkommen verschwunden sind. Erleichtert kann ich also sagen, nicht der Spiegel wurde runiniert, sondern nur die Alu-Beschichtung. Diese wird nun Ende Oktober erneuert, diesesmal mit Schutzschicht.


    Viele Grüße
    Armin

  • Moin


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: MrPlanet</i>
    Was ist das Problem beim Spiegelreinigen?
    Ich bin mit getränkten Wattepads (optical Wonder) drübergegangen, keine Kratzer, alles OK!
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Dein Spiegel hat wohl eine Quarzschutzschicht, dann sollte auch nichts passieren. Tipp: Lese einfach noch mal genau nach was mir passiert ist.


    Gruß
    Armin

  • Hallo Armin,


    Schön, dass der Spiegel selbst in Ordnung ist. Wo hattest Du denn deinen Spiegel beschichten lassen?


    Ich arbeite beruflich mit IR Optiken, die oft Alu beschichtet sind ohne Quarz-Schutzschicht, um die IR Reflektivität nicht zu mindern. Die braucht man nur einmal drüberzuwischen, schon sind Kratzer drauf. Kein Vergleich zu den Spiegeln mit Schutzschicht. Da liegen Welten dazwischen.


    Grüße
    Reiner

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