Kann man eine unruhige Oberfläche messen

  • Hallo zusammen,


    wenn ich mich nicht irre bin ich gerade zufällig mit dem Parabolisieren fertig geworden. Nach einer kleinen zweiminütigen Korrektur mit einer geringförmig deformierten Pechhaut messe ich einen P-V Wavefront Fehler von 1/30 und ein Strehl Ratio von über 0.99.
    Irgendwie befürchte ich aber, dass die Korrektur eine unruhige Oberfläche hinterlassen hat. Im Foucault-Test sehe ich dergleichen aber nicht. Kann ein Ronchitest oder irgend ein ander Test Klarheit bringen?
    Hier liegt das Logbuch: http://otterstedt.abflug.de/at…on-10/parabolisieren.html


    Ciao, Heiner

  • Hallo Heiner,
    man kann auch alles übertreiben. Nachdem ich in Deinem Logbuch gelesen habe, wüsste ich nicht wie Du Dir bei dieser Arbeitweise eine raue Oberfläche Geschaffen haben könntest. Sorgfälige Parabolisierung gelingt nur bei schonender Politur, d. h. ohne Neigung zu rauer Oberfläche. So etwas würde man auch im im Foucault- Test erkennen können. Man kann das noch deutlicher sichtbar machen, wenn man die Parabolkorrektur annähernd mit einer Kompensationslinse auf Schnittweitendifferenz annähernd null bringen würde. Dann kommme evtl vorhandene Ringe, Zonen und auch "Hundekuchen"- Strukturen deutlicher heraus.
    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">man kann auch alles übertreiben.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Etwas, wozu ich immer mal wieder neige :) Nachdem ich den halben Nachmittag rumgemessen habe bin ich jetzt aber richtug begeistert von meinem Werk.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Man kann das noch deutlicher sichtbar machen, wenn man die Parabolkorrektur annähernd mit einer Kompensationslinse auf Schnittweitendifferenz annähernd null bringen würde. Dann kommme evtl vorhandene Ringe, Zonen und auch "Hundekuchen"- Strukturen deutlicher heraus.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das hatte ich früher schon einmal probiert und nicht richtig hinbekommen, weil ich Probleme hatte mein Ferglasobjektiv an die richtige Stelle zu Positionieren. Jetzt mit der vorhandenen Parabel müste es ja eigentlich einfacher sein, werde es also noch mal versuchen.


    Was haltet ihr von dem Phasenkontrast-Test wie ihn z.B. Wolfgang Rohr macht. Er soll ja die Oberflächenrauhigkeit gut darstellen. Dazu gleich noch eine Frage: Sehe ich es richtig, dass dieser Test auch in einfacher Genauigkeit gemacht werden kann, oder habe ich da etwas falsch verstanden?


    Am Schluß muss ich mich noch herzlich bei dir und vielen anderen bedanken! Ich möchte besonders auch Stathis, Roland und Martin hervorheben. Ohne eure Hilfe hätte ich das gute Stück sicherlich nicht so weit gebracht.
    Ciao, Heiner

  • Hallo Heiner,


    herzlichen Glückwunsch und "Hut ab", dir scheint ein außergewöhnlich guter Spiegel gelungen zu sein.


    Hast Du mit dem dazugehörigen Teleskop bereits angefangen? Ich selbst habe bisher immer zunächst den Hauptspiegel fertiggestellt, dann erst mit dem Teleskop begonnen. Bei deinen tollen Werten dürfte es nicht notwendig sein, erst noch einen Startest abzuwarten, bevor der Spiegel zum Beschichten geschickt wird.


    Beste Grüße


    Achim


    p.s. morgen verschwinde ich zwei Wochen in den Urlaub, danach will ich an meinem 20er weitermachen. Beim Parabolisieren habe ich nunmehr fast die notwendige Gesamtkorrektur erreicht, doch muß ich die Werte noch etwas zwischen den 8 Zonen herumschieben [;)]

  • Hallo Achim,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Hast Du mit dem dazugehörigen Teleskop bereits angefangen?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Als ich in der heißen Zeit nicht Polieren konnt habe ich einen provisorischen Hut und Spiegelkasten zusammengezimmert. Wahrscheinlich sind das aber noch nicht die endgültigen Version:
    http://otterstedt.abflug.de/atm/newton-10/polieren2.html (unten auf der Seite)
    Es soll ein flugzeugtaugliches ultra-leichtes Reiseteleskop werden.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bei deinen tollen Werten dürfte es nicht notwendig sein, erst noch einen Startest abzuwarten, bevor der Spiegel zum Beschichten geschickt wird.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Naja, obwohl ich es etwas eilig habe, werde ich den Startest auf alle Fälle noch machen, um Astigmatismus und irgendwelche Rechenfehler auszuschließen (Hubble läßt grußen ;) Astigmatismus kann ich wohl schon ausschließen. Im Moment gehe ich alles noch mal ganz genau durch und suche nach systematischen Fehlern. Dabei habe ich z.B. schon festgestellt, dass ich mit meiner Brennweite um einige mm daneben lag.


    Ciao, Heiner

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Was haltet ihr von dem Phasenkontrast-Test wie ihn z.B. Wolfgang Rohr macht. Er soll ja die Oberflächenrauhigkeit gut darstellen. Dazu gleich noch eine Frage: Sehe ich es richtig, dass dieser Test auch in einfacher Genauigkeit gemacht werden kann, oder habe ich da etwas falsch verstanden?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Heiner,
    bei doppelter Genauigkeit kommt die Rauigkeit der Planspiegels mit rein, allerdings weniger stark als die des Prüflings. So weit mir bekannt ist, hat Rohr noch nie signifikante Rauigkeit bei einigermaßen sorgfältig polierten Amateurspiegeln nachweisen können, selbst bei einen nicht 100% auspoliertem Spiegel hat er nichts gefunden. Quantifizieren kann er rauigkeit auch nicht.



    Für einen reproduzierbaren Test braucht man ein nach Geometrie und Transparenz genau definierten labda/4 Phasenplättchen. Der Test wird prinzipiell umso empfindlicher, je geringer die Transparenz des Phasenplättchen ist. Bei nicht belegtem Prüfobjekt gibt es dann schnell Probleme wegen zu geringer Lichtintensität. Kurz gesagt, vergiß es! Mit Foucault erkennt man Rauigkeit im Bereich von einigen mm bis herab von ca lambda/50 ptv. Theoretisch gibt es auch Mikrorauigkeit. Diese überhaupt nachzuweisen wäre noch aufwändiger. Nach Aussage von erfahrenen Optikern ist aber relevante Mikrorauigkeit bei unserer Art von Politur kaum möglich.
    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Quantifizieren kann er rauigkeit auch nicht.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wenn ich dann irgendwelche Wolken sehe aber keine Ahnung habe, wie groß sie sind, hilft mir das wohl auch nicht viel weiter :) Die Bilder die Wolfgang damit macht finde ich jedenfalls z.T. durchaus beeindruckend.


    Alles klar, dann erklähre ich meinen Spiegel hiermit für fertig Parabolisiert! Habe vorhin schon angefangen mich um das Test-Teleskop zu kümmern, heute Abend soll es hier ja scheinbar noch einmal klar bleiben.


    Ciao, Heiner

  • Hallo Heiner,


    Glückwunsch auch von meiner Seite zu dem gelungenen Spiegel, das ist sicher ein Sahne-Teil [:p]
    Die Rauigkeit wird wohl wie schon gesagt nicht so schlimm sein wenn du nicht gerade starken Kantendruck ausgeübt hast.
    Ich warte übrigens auch noch auf meinen 320/1605er der in den Tagen vom Verspiegler kommen muss, den Sterntest hat er schon bestanden und das Teleskop dazu ist mittlerweile auch schon fertig.
    ps:
    wann kann man denn den Spiegel bestaunen? Ich bringe den 12.5er aufs ITT mit


    Gruß

  • Hallo Roland,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Glückwunsch auch von meiner Seite zu dem gelungenen Spiegel, das ist sicher ein Sahne-Teil<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Vielen Dank, wollen wir es mal hoffen!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">wann kann man denn den Spiegel bestaunen? Ich bringe den 12.5er aufs ITT mit<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Geht bei mir leider nicht, weil wir Ende September auf die Südhalbkugel fahren - ich muss einfach mal nachsehen, ob uns Eta Carinae demnächst um die Ohren fliegt oder nicht :) Aber einmal hast du ihn ja schon unter deinen Fittichen gehabt. Dieses ist der Spiegel, den wir beim ITV einige Zeit lang mit etlichen Leuten bearbeitet haben.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich warte übrigens auch noch auf meinen 320/1605er der in den Tagen vom Verspiegler kommen muss, den Sterntest hat er schon bestanden und das Teleskop dazu ist mittlerweile auch schon fertig.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wie lange dauert sowas eigetlich? Wie gesagt, der Spiegel muss unter allen Umständen Ende September fertig sein.
    Leider bekomme ich mein Test-Teleskop wohl heute nicht mehr so weit fertig, dass ich richtig kollimieren kann, also fällt der Sterntest wohl flach, aber durchgucken will ich auf alle Fälle noch.


    Ciao, Heiner

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Alles klar, dann erklähre ich meinen Spiegel hiermit für fertig Parabolisiert! Habe vorhin schon angefangen mich um das Test-Teleskop zu kümmern, heute Abend soll es hier ja scheinbar noch einmal klar bleiben.


    Ciao, Heiner
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Weiser Enschluß, viel Erfolg! Ich starte morgen früh mit "Pünktchen" nach La Palma und gehe jetzt ins Bett. Melde mich in einer Woche wieder.
    Tchüs und clear skies
    Kurt

  • Moin Heiner,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wie lange dauert sowas eigetlich? Wie gesagt, der Spiegel muss unter allen Umständen Ende September fertig sein.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich lasse den Spiegel bei Befort Wetzlar beschichten, dort dauert es ca 8-14 Tage, je nachdem ob es standard oder forcierte Verspiegelung sein soll.


    Gruß Roland

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Was haltet ihr von dem Phasenkontrast-Test wie ihn z.B. Wolfgang Rohr macht... <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Der Phasenkontrasttest ist sehr gut geeignet, um die Oberflächenrauhigkeit darzustellen. Dieser Test ist vom großen Meister F. Zernike erfunden worden. Albert Highstone hat diverse Artikel veröffentlicht, wie man ihn mit einfachen Amateurmitteln (ohne Planspiegel) durchführen kann (ATM Journal Nr. 17-18, Amateur Astronomy Winter 2002 und Spring 2003). Die Methode mit Planspiegel, wie sie Wolfgang Rohr verwendet, ist durch den doppelten Durchgang doppelt so empfindlich.


    Wenn man mit lokalen Polierern oder mit viel Druck poliert, kann man die Rauhigkeiten auch im Foucault sehen, wenn man genau darauf achtet.



    Glatte Grüße

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der Phasenkontrasttest ist sehr gut geeignet, um die Oberflächenrauhigkeit darzustellen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ups, doch noch nicht fertig ?!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Albert Highstone hat diverse Artikel veröffentlicht, wie man ihn mit einfachen Amateurmitteln (ohne Planspiegel) durchführen kann<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich habe die Artikel leider nicht zur Hand, werde aber mal suchen. Was hälst du von Kurts Einwänden, dass man ein "nach Geometrie und Transparenz genau definiertes labda/4 Phasenplättchen" braucht und insbesondere, dass dieser Test nicht quantifizierbar ist. Ich habe einfach Bedenken, dass ich dann am Ende mit einem schrabbeligen Phasenkontrast-Bild da stehe und nicht den geringsten Schimmer habe, um welche Größenordnung es sich bei den ganzen Schluchten handelt. Wie machst du es, benutzt du diesen Test und wenn ja, kann man das Ergebnis mit etwas Erfahrung quantifizieren?


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn man mit lokalen Polierern oder mit viel Druck poliert, kann man die Rauhigkeiten auch im Foucault sehen, wenn man genau darauf achtet.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich bin etliche Male von 4mm vor dem ROC der 50% Zone bis 4mm hinter den ROC gejuckelt und habe nichts Auffälliges bemerkt, bin aber nicht so ganz sicher, ob ich nach dem Richtigen gesucht habe.


    kontrastreiche Grüße,
    ciao, Heiner

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: otterstedt</i>
    <br /> Das hatte ich früher schon einmal probiert und nicht richtig hinbekommen, weil ich Probleme hatte mein Ferglasobjektiv an die richtige Stelle zu Positionieren. Jetzt mit der vorhandenen Parabel müste es ja eigentlich einfacher sein, werde es also noch mal versuchen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo,
    Ich würde das noch mal versuchen. Die Vorderseite des Feldstecherobjektivs muß zur Lichtquelle zeigen, versuch einen Abstand von etwa 10 cm, es kommt ja nicht darauf an die Oberfläche ganz gerade zu sehen, sondern nur so daß der Parabelschatten nicht mehr stört.
    Das Ausrichten ist etwas schwierig, ich stelle erst mal mit einem Gitter ein, da finde ich die richtige Position leichter.
    Die zusätzliche Information über feine Zonen, unruhige Oberfläche, etc. ist beachtlich.
    Grüße Martin

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Stathis Kafalis</i>
    Albert Highstone hat diverse Artikel veröffentlicht, wie man ihn mit einfachen Amateurmitteln (ohne Planspiegel) durchführen kann (ATM Journal Nr. 17-18, Amateur Astronomy Winter 2002 und Spring 2003).<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Hi,
    wer sich dafür interessiert, dem kann ich den Artikel als .doc Datei zusenden.
    Grüße: Uwe
    u.suessenberger(at-Kringel)t-online.de

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