GSO 150/750 oder Celestron 150/750

  • Hi,
    nachdem ich nun einige Monate mit meinem 114/900 Newton Erfahrungen gesammelt habe, werde ich in Kürze mir meinen nächsten Wunsch erfüllen: einen 150/750 Newton. In Frage kommen die oben genannten beiden Geräte - sie liegen preislich nicht weit auseinander. Als Montierung nehme ich eine Sky View (ich habe keine fotographischen Ambitionen mittels Digicam, somit ist die Monti dafür ok). Das gegenüber einer Astro 5 gesparte Geld kann ich in besser Okulare investieren - verschiedene Themen haben da schon gut orientiert (ein Hyperions und eventuell ein TS WA). Meine Frage ist: Das GSO oder das Celestron? Hat jemand vielleicht eines davon im Einsatz (und wenn ja, eventuell welche Okulare für Deep Sky)?
    Danke.


    ciao
    Ralph

  • Hallo Ralph,


    ich habe den Skywatcher (= Celestron) seit über 3 Jahren und bin damit recht zufrieden.
    Vorteile gegenüber dem GSO:
    - geklebter Fangspiegel, kann sich nicht verspannen.
    - etwas dünnere FS-Streben
    - T2-Gewinde am OAZ


    Als Okulare nutze ich
    - Antares 25 mm W70 (TS-WA), gutes Übersichtsokular mit maximalem Gesichtsfeld (Alternative: 32 mm Superplössl)
    - Skywatcher UWA (Goldkante) in 15, 9 u. 6 mm, prima Allrounder, sehr preiswert, das 6 mm ist bei mir am schwächsten, das 9 mm ist Klasse (bei anderen war das 6 mm das Beste, Serienstreuung?)
    - 5 mm TMB Planetary, scheint gut zu sein, habe ich aber noch nicht ausreichend getestet
    - 3.6 mm Super-Kellner, gut für Planeten, trotz kleiner augenseitiger Linse selbst mit Brille einigermassen angenehm, kleines Gesichtsfeld
    - 3.5 mm Hyperion, scheint gut zu sein, habe ich aber noch nicht ausreichend getestet
    Bis auf das 3.6 mm Super kann ich alle Okulare mit Brille nahezu o. vollständig bis zum Gesichtsfeldrand überblicken. Das W70 und die Goldkanten haben am f/5 keine perfekte, aber m.E. nach ausreichend gute Randabbildung.


    CS Heinz

  • Hi Ralph,
    letzlich geben sich die beiden Röhren wenig. Beide haben kleinere Schönheitsfehler.
    Mir gefällt am Skywatcher nicht bzw. weniger:
    - Die kleinen Madenschrauben zur Konterung des HS
    - das weiche Schraubenmaterial insgesamt und das man zur Justage 2 versch. Imbus - und einen Kreuzschlitzschrauber braucht
    Etwas tunen wirst Du als beide können.
    Der Wechsel wird einen Unterschied machen, aber kein Quantensprung sein.
    Hauptnachteil der 150/750 ist m.E. das nur ein 1,25" OAZ vorhanden ist, wo so ein kurzer 6" ein geniales Übersichtsgerät sein könnte, würde er 2" Okus aufnehmen.
    Interessanter Weise sind die Optiken dafür ausreichend dimensioniert, aber der Tubus zu kurz und der OAZ zu hoch.
    Daraus resultiert das diese Geräte für die 1,25" Auslegung etwas zu hoch obstruiert sind. 46mm FS, nach eigener Messung.
    Ansonsten ist die Kombi visuell Ok. Denk dran das Du evtl ein weiteres Gegengewicht brauchst, je nachdem was mitkommt. 6 Kilo sollten es sein, 7 geht noch etwas besser.
    Zu den Okularen. Den Ansatz halte ich für richtig. Investiere ruhig in Okulare der Hyperion oder Speerswaler-Klasse, dann bist Du auch schon fürs nächste Rohr gerüstet.
    Eine naglerfreie Endlösung könnte so aussehen:
    22 LVW, 14er Speers oder 13 Hyperion, Speerszoom 8-5 (zur Zeit n.n.lieferbar ) und ein 3,5er Hyperion. Dazu ein UHC Filter wenn Du guten Himmel hast, sonst vielleicht eher nen OIII.
    Gesamtkosten allerdings zus. rd. 900 € neu. D.h. evtl eins nach dem anderen kaufen, Gebrauchtmarkt gucken.
    Ich habe damals den Zwischenschritt gemacht und bin einfachen Plössl auf TSSW gewechselt. Aus heutiger Sicher war das Unfug und hat mich Geld gekostet, denn recht schnell habe ich dann doch die Teile wieder abgegeben und gegen bessere Okus getauscht. Wenns irgend geht spar Dir diesen Zwischenschritt.
    CS

  • Hallo,


    ich nutze zeitweise einen GSO auf SkyView und bin sehr zufrieden mit der Kombi. Ab und zu konnte ich eien direkten Vergleich zu einem Celestron ziehen.
    Beide Rohre geben sich nichts. Der GSO hat einen etwas größeren Fangspiegel (mit der Fangspiegelfassung fast 50mm), was sich durch einen kaum merkbar geringeren Kontrast bemerkbar macht.
    Wie bereits bemerkt, ist die Justage des GSO deutlich komfortabler. Das Skywatcher / Celestron Patent mit den Imbusschlüsseln geht einem schnell auf den Wecker.


    Für Okulare hast Du schon ein paar schöne Vorschläge bekommen.


    Grüße


    Wolf

  • Hi,


    vielen Dank für Eure Antworten. Die Justage beim Celestron führt zur Abwertung, da aber der FS kleiner ist und somit eine kleinere Obstruktion erzeugt, werde ich mich dafür entscheiden. (PS: Die Justage ignorier ich einfach [:)], habe bisher dies noch nie gemacht und werde es somit am Celestron das erste mal üben können - und wenn man nix besseres kennt, kann man auch nicht so verzweifelt sein [;)] )...
    Armin, Deine Anmerkungen zu den Okularen sind richtig. Ich habe bisher 30,15mm,6 und 4mm Plössl bzw. SuperPlössl sowie ein TS Zoom 7-21. Alle mit max. 52° Gesichtsfeld. Schon jetzt merke ich, das ist nicht der Weisheit letzter Schluss. (War gestern Nacht wieder draußen - epsi Leier und M57 - den doppelten Doppel habe ich gefunden, bei M57 habe ich micht totgesucht, da nützen auch keine 30mm bei einem 900er Rohr). Von daher werde ich sicherlich mit einem Hyperion beginnen (liegt momentan bei etwa 129,- Euro).
    Als "DS-Neuling" ist es aber schwer für mich zu entscheiden, mit einem guten Übersichtsokular zu beginnen, oder mit einem 3,5mm zu beginnen (bei 25mm Übersicht liegt die Vegrößerung bei 30fach, bei 3,5 bin ich schon bei 214fach) Hmmm?
    Heinz, noch eine Frage: Hast Du eventuell Orthoskopische Okulare von Kasai bzgl. Planeten mal ausprobiert?


    Danke.


    ciao Ralph

  • Hallo Ralph,


    orthoskopische Okulare habe ich noch nicht viel benutzt, da ich von Anfang an auf Nutzbarkeit mit Brille geachtet habe.
    Das TMB macht bei einem ersten Test im 200/1000'er Newton an M13 einen guten Eindruck: Einblick okay, Schärfe und Kontrast sahen vielversprechend aus. Aber ich habe es an dem Abend nicht mit anderen Okularen verglichen.


    CS Heinz

  • Hi Wolf,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Wie bereits bemerkt, ist die Justage des GSO deutlich komfortabler. Das Skywatcher / Celestron Patent mit den Imbusschlüsseln geht einem schnell auf den Wecker.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Dies gilt nur solange nicht das Selbstbauvirus zugeschlagen hat...[:D]:


    -entsprechende Imbusschlüssel besorgen (Für FS- und HS-Justage)
    -Imbus mit Reserve in Teilen absägen (Reserve für maximal eindrehen/-schrauben), wir benötigen 3 abgeschnittene -gerade- Teile
    -Für FS- und HS-Justiereinheit jeweils 3 Kunststoffteile organisieren, basteln etc., welche als Drehknöpfe dienen. Jene für den FS sollten natürlich nicht zu gross und ausserhalb der FS-Abschattung sichtbar sein...
    -Imbusteile erhitzen, jeweils eine Seite mit der Zange fest in einen der "Drehknöpfe" drücken (vorbohren ist evtl. von Vorteil)
    -fertige Teile mittels wenig Sekundenkleber o.ä. in den Imbusschrauben der FS- oder HS-Fassung verkleben.


    Funktioniert bestens!!!!


    Ich frag' mich eh schon lange, weshalb man unbedingt diese Bob'sKnobs aus Amiland bestellen muss....sowas lässt sich für fast jede Justierschraube einfachst selbst basteln, und mit etwas Geschick sieht das Ganze auch ganz gut aus.
    Einen ganzen Bund an Imbusschlüsseln, bei welchem die für GSO und Synta passenden beiliegen, bekommt man im Baumarkt schon für 1 - 2 Euro!!!!


    CS
    tox

  • Hallo Ralph,


    ic denke,das ist eine gute Wahl.Ich selbst benutze auch den Celestron Newton und bin sehr zufrieden damit.Ich denke,mein Spiegel ist wirklich gut.Ausschlaggebend war für mich der ungefasste Fangspiegel um Astigmatismus vorzubeugen.Kannst ja noch bissle tunen:D.h. Tubus auskleiden und die Schrauben zur Justierung des Hauptspiegels habe ich durch Rändelschrauen aus dem Baumarkt ersetzt(ist aber nicht unbedingt leicht zu finden) und somit kann ich den Hauptspiegel ruckzuck per Hand justieren(was sowieso nicht so oft sein muss,weil alles recht justierstabil ist).Und die Abdeckung am Hauptspiegelende musst du dabei eben weglassen,ist aber sowieso besser,dann kühlt der Spiegel bessser aus die Tubusluft wird besser abgeleitet.Viel Spaß mit deiner neuen Erungenschaft dann.
    Grüß...
    Oli

  • Hallo Ralph!


    Ob nun Celestron (Bzw. Syntha) oder GSO, das ist meist eher eine Frage des persönlichen Geschmackes als von "harten Fakten". Die beiden Geräte schenken sich gegenseitig nicht viel. Und man kann bei beiden Marken mehr oder weniger Glück haben, mit der Optiklotterie (qualitative Serienstreuung bei der Massenfertigung).

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> (PS: Die Justage ignorier ich einfach [:)], habe bisher dies noch nie gemacht und werde es somit am Celestron das erste mal üben können <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das halte ich nicht für besonders sinnvoll! Der 114/900 mit seinen f/ knapp 8, der mag' Dir das ja noch einigermassen gut verziehen haben, aber ein f/5 ist da sehr viel empfindlicher.


    Angenommen, der 4"er f/8 ist einigermassen justiert und der 6"er f/5 steht total daneben, dann kann es durchaus sein, dass der kleine mehr Kontrast bietet.


    Mit einem optisch brauchbaren und gut justierten 4"er f/8 (*) sollte bei etwa 2-3mm AP der Kugelhaufen M13 bereits leicht "Angelöst" abgebildet werden. Also im Zentrun "körnige" Oberfläche zeigen und im Randbereich bereits einige Einzelsterne. Auch an der Sonne (nur mit geeignetem Sonnenfilter!) kann bereits n'Hauch von Granulation gesehen werden, welche die Sonnenoberfläche "körnig" erscheinen lässt.
    Ein 6"er f/5 muss nicht besonders stark dejustiert sein, nicht mehr zu zeigen.



    (* bei f/8 muss der nichtmal n'Parabolspiegel haben, eine saubere und glatte Sphäre ist bei f/8 auch schon beugungsbegrenzt!)



    Mein Tipp: eigne Dir die Fertigkeit an, einen Newton zu justieren. So schwierig ist das nämlich nicht. Deine Geräte werden es Dir mit einer vielleicht sogar deutlichen Kontraststeigerung danken!


    (P.s. den f/8 sauber zu justieren ist einfacher als den f/5. Also übe mit Vorteil zuerst am bereits vorhandenen Gerät...)


    Viel Erfolg!

  • Hi Ralf,
    in welcher Brennweite Du anfängst aufzurüsten kann man nicht pauschal sagen.
    Ich würde 22m LVW oder Speerszoom als erstes nehmen, wenn ich mal bei meiner OKU-Reihe bleibe.
    Kommt halt drauf an was an Deiner bisherigen Besetzung am meisten stört und was Du am häufigsten nutzt.
    Letztgenanntes ist dann wieder ein Thema der Beobachtungsvorlieben. Ich gucke z.B. gerne Großfeld und leiste mir deshalb zwischen 35 und 22mm 2 PanOptik und das LVW. Manch einer wird das für übertrieben halten, aber ich will das so. Vielleicht kannst Du das jetzt noch nicht sagen, wo die Reise hingeht, aber die Zeit wird Dich da weiterbringen.


    Dennoch möchte ich die beiden obigen Erstvorschläge nochmal etwas begründen.
    22 LVW - bringt 4,4mm AP , die quasi immer einsetzbar ist. Von der Vergrößerung und dem Feld her kann es an vielen großfächigeren Sachen eingesetzt werden. Das ist im Grunde schon ein endgültiges Okular, das man eigentlich nie mehr tauschen muß, das es bis runter zu f/4 gut funktioniert.


    Speerszoom - mit 8-5mm Brennweite, deckt es einen großen Bereich der Deepsky-Vergrößerungen für ein f/5 Gerät ab. Dank der Verlängerungshülsen, welche die Vielseitigkeit erweiteren, könntest Du am 6" f/5 damit alle sinnvollen Vergrößerungen ab 100fach aufwärts abdecken - es ersetzt z.B. eine Staffelung von 8, 5 und 3,5mm Okularen und das noch stufenlos. Beo mir hat dieses Okular meine LVWSammlung in dem Bereich komplett verdrängt, weswegen ich geneigt bin zu sagen, das es im Vergleich wohl die Hyperion hinter sich lassen wird.


    Das wären meine Ideen dazu.
    CS

  • Hi,
    hab ja die Kasai vergessen.
    Ich habe 3 Kasai.
    Für mich als Brillenträger sind das schon kritische Okulare, weswegen ich als kleinstes nur das 7er habe. An dem angefragte Gerät wäre 7mm aber noch nicht wirklich Planetenvergrößerung, weswegen ich keinen Sinn sehe dies Okus spziell für den Newton zu kaufen.
    Ich nehme sie am Mak, wenn es nur um Mond oder mal ein Planet geht. Die Kasai sind klein, leicht und haben bessere Transmissionen als die 8Linser - ich habe also ganz andere Beweggründe dafür gehabt.
    CS

  • Hi,


    danke für Eure Antworten, echt super...
    (==&gt;)Justage: das ist eine gute Idee, das Justieren erst am 114er zu üben, da er gutmütiger ist. Irgendwann ist immer das erste mal


    (==&gt;)Imbusschrauben: na eben, warum kommt da nicht jeder drauf [:D] Die Idee mit den Rändelschrauben klingt gut ... sehr gut ... ist schon vorgemerkt, die Imbusschrauben zu modifizieren oder zu ersetzen...


    (==&gt;)Okulare: Die Frage nach den Kasai's ... ich hatte gelesen, dass diese Okulare eine hervorragende Schärfe auf der Achse bringen, aber diese Okulare werde ich mir anfangs nicht zulegen.
    Armin, mein Hautproblem ist momentan noch, dass ich nicht richtig abschätzen kann, ob ich die gängigen Galaxien, Nebel, Kugelhaufen, etc. sagen wir mit einem 22er erkennen kann, oder ob die Grundvergrößerung dafür eben zu klein ist. Es geht mir nicht darum, schon alles bis zum machbaren Maximum aufzulösen, sondern lediglich das Objekt zu finden (sehr schwer) und zu erkennen. Und gute Okulare kosten richtig Geld. Es ist natürlich nicht rausgeschmissen, aber ich muss mir die Okulare nacheinander kaufen, step by step.
    In Karkoschka, in CdC, etc. sieht man zwar immmer die Größen und kann sich einiges zurechtrechnen, abre da ist eben nur THEORIE. Der Himmel ist nun mal anders, vom Seeing ganz zu schweigen.


    Aber der Hinweis mit dem 22er ist gut. Werde also auch mit einem Übersichtsokular anfangen.


    ciao
    Ralph

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