Displayfilter aus Rubylith

Hallo Gemeinde,

vor einiger Zeit habe ich in der Palmastro-Newsgroup erfahren, daß viele Amis zum nächtlichen Blendschutz für ihren Palm eine Folie aus dem Lithographie-Bereich verwenden namens Rubylith.

Eine Blendschutzfolie ist trotz aktivierten Nachtmodus sowohl für Notebooks wie Palms häufig notwendig, da auch bei rotem Bildschirm noch reichlich Weißlicht bei schrägem Einblick abgestrahlt wird. Auch läßt sich die Helligkeit des Displays nicht immer genügend dimmen, um keine Beeinträchtigung bei dunklem Himmel zu haben.

In Ermangelung einer Bezugsquelle in D habe ich mir zwei A4 Bögen bei Scopestuff.com bestellt, die mir endlich vor einer Woche zugegangen sind. Man kann die Folie zwar auch in Deutschland beziehen, dann aber nur als 20 m Rolle, also auch für eine Sammelbestellung zuviel. Vielleicht wird ja ein Händler aufmerksam und nimmt sie in sein Sortiment auf?

Jetzt zu den Eigenschaften:
Rubylith ist eine rote Folie, die auf einem Polyesterträger aufgebracht ist und wird soweit ich weiß in der Lithographie zum maskieren von nicht zu belichtenden Flächen verwendet.

Die Eigenschaften sind meiner Meinung nach ideal, sie kann auf der Polyesterbasis belassen und für reversible Anwendungen verwendet werden (Notebook, Palm etc.) oder von der Basis abgezogen und dank ihrer adhäsiven Eigenschaften auf glatte Flächen aufgeklebt werden (Astro-Taschenlampen etc.). Die aufgeklebte Folie läßt sich problemlos wieder abziehen, ist dann aber nur noch bedingt ein zweites Mal zu gebrauchen (vielleicht möglich, wenn man ganz sauber arbeitet, durch die mechanische Belastung beim abziehen wellt sie sich aber leicht und ist dann wohl nicht mehr glatt aufzukleben).

Ein entsprechendes Stück (mit Basis) auf dem Zire71 hat sich bis jetzt jedenfalls gut bewährt, keine Blendung und der Palm bleibt tap-bar. Ich habe bisher nur Erfahrung aus den "weißen Nächten" aber ich denke auch unter richtig dunklem Himmel wird sich am Eindruck nichts ändern.

Ist vielleicht eine gute Lösung für Palm- und Pocket-PC-Nutzer, die noch was entsprechendes suchen.

Viele Grüße,
Andreas

Hallo Roland,

ob es einen Schulheft-Einband gibt, der ähnlich gut funktioniert weiß ich nicht, die die ich gesehen habe hatten nicht die nötige optische Qualität, das Display sah durch die teils mattierten Einbände richtig matschig aus.

Die Spheretec Schirme habe ich auch gesehen, die erscheinen mir aber zu dick um noch tap-bar zu sein, d.h. man kann den Touchscreen des Palms womöglich nicht mehr benutzen (weiß ich aber nicht genau).

Preismäßig wären die Rubylith Folien allerdings günstiger, selbst wenn man die 7 € shipping fees mit einrechnet.

Zudem kann man aufgrund der Nutzung in der Lithographie davon ausgehen, daß die Absorption der "Adaptions-schädlichen" Wellenlängen gegeben ist (Extinktion größer 3 für nicht rotes Licht wird angegeben), wie das bei einer normalen roten Folie ist weiß ich nicht.

Wie dem auch sei, die ca. 15 Euro (alles inklusive) sind sicherlich nicht billig, für eine gute Lösung denke ich aber auch nicht zu teuer.

Viele Grüße,
Andreas

Hi Melanie,

vielen Dank für den Hinweis auf die Beleuchtungs-Folie, Tom Pfleger auf astronomie.de empfielt diese ebenfalls.

Eine sehr interessante Alternative, zumal der Preis auch sehr günstig ist.

Naja, jetzt bin ich erstmal eingedeckt, das sollte eine Weile reichen...

Viele Grüße,

Andreas

Hi Martin,

hups, da hab ich doch glatt dein Posting übersehen...

Die Modellbaufolie klingt auch interessant für irreversible Anwendungen. In einem früheren Thread hast Du (oder jemand anderes) erwähnt, das es die auch ohne Kleber gibt, die wäre dann wahrscheinlich für den Palm sinnvoller?

Das Problem bleibt, daß man nicht genau weiß, ob nicht doch andere als der rote Wellenlängenbereich durchgelassen werden. Aber vom Gefühl her würde ich sagen, daß wenn die Intensität genügend gedämpft wird und es irgendwie rot aussieht, passt das schon...

Viele Grüße,
Andreas

Hallo André,

vielen Dank für das Angebot, nehme ich gerne an. Ich bin zwar einigermaßen zuversichtlich, daß die Angaben bei Scopestuff stimmen (d.h. Extinktion größer drei für blau und grün, sonst würde sie ja auch nicht ihren Zweck in der Lithograpie erfüllen), aber ein Messung kann ja nicht schaden. Du hast Zugang zu einem UV/VIS Spektrometer, richtig?

Interessant wäre natürlich der Vergleich zu den Alternativen, vielleicht haben ja Tom oder Melanie und Martin noch einen Rest von ihren Alternativen da und könnten Dir ebenfalls ein Muster schicken?

Ich schicke Dir noch eine PN wegen Adresse und so...

Danke und viele Grüße,
Andreas

Hallo Stefan,

<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...aber übertreibt ihr nicht ein bißchen?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
mit Sicherheit [:D]!
Wie ich schon sagte, solange das Display nicht zu hell ist und irgendwie rot, wird jede Folie ihren Zweck erfüllen...

Andersrum, wenn man sich mit einer Hochleistungs-LED direkt ins Auge
leuchtet kann sie noch so rot sein, die Dunkeladaption wird hin sein.

Bei mir wäre es wirklich nur aus Interesse, ob und wie sich die verschiedenen Filterfolien in der Absorption unterscheiden. Das ist nicht wirklich von Weltbedeutung, aber ich fänd es interessant zu wissen...

Viele Grüße,
Andreas

Hi Stefan,

da stimme ich Dir ebenfalls zu.

Ich habe André ja nicht darum gebeten, mir die Folie zu messen, er hat es (freiwillig!) angeboten und da ich die Frage interessant finde, habe ich das Angebot angenommen.

Außerdem ist es wie oft beim ATMen, um grobe Unterschiede zwischen zwei Lösungen festzustellen reicht ein häufig simpler Test, um Unterschiede +/- 10% festzustellen muß dann oft ein wesentlich aufwändiger Vergleichstest her, oder eben im günstigen Fall eine Messung von ein paar Minuten.

Wobei die Analogie zur Strehleritis insofern hinkt, als daß bei der Diskussion um +/- 5 Strehlpunkte fast immer außer acht gelassen wird, daß oft nur ein optisches Element in einer ganzen Kette vermessen wird und die eigentlichen Bedingungen beim Einsatz nicht berücksichtigt werden. Insofern kann hier ein Praxistest durchaus stark vom Labortest abweichen.

Bei der besagten Displayfolie ist das aber meiner Meinung nach anders und in sofern ein Labortest dem Praxistest überlegen. Ich kann entweder einen (zeitaufwändigen) Versuch mit Objekten an der Wahrnehmungsgrenze und abwechselnder Bestrahlung des Beobachterauges machen, oder die Folie in fünf Minuten durchmessen.

Aber ich gebe zu, es klingt alles sehr akademisch.

Viele Grüße,
Andreas

Hallo André,

wow, das ging ja superschnell!!! Ich bin übers WE weg und habe einen Beitrag erst jetzt sehen können, daher die späte Antwort.

Vielen Dank erstmal, wenn ich wieder online zu Hause bin schreib ich noch mal.

Viele Grüße,
Andreas

Hallo nochmal zusammen,

(==&gt;) Jens
die Transmissionskurve zeigt, daß der Rubylith-Film zumindest unterhalb ca. 585 nm dicht macht, d.h. die kürzeren Wellenlängen, die die Dunkeladaption stärker beeinträchtigen effektiv gefiltert werden.

Erstaunlich finde ich dabei, daß er ähnlich steil ist wie gängige rote Okularfilter, wenn man die Transmissionskurven von Andrés Filterseite ansieht.

Ob eine solche Qualität nun unbedingt für den Anwendungszweck Displayfilter nötig ist, kann man wie Stefan schon bemerkte, wohl getrost bezweifeln, aber es ist ja schön zu wissen. Melli und Tom haben ja auch gute praktische Erfahrungen mit den Effektfiltern aus dem Musikgeschäft gemacht, und die sind wahrscheinlich leichter zu beschaffen.

Viele Grüße,
Andreas