Brennweite beim (nach)Polieren

  • Hallo,wie weit ändert sich eigentlich die Brennweite beim Polieren?
    Ich habe bis jetzt nie nachgemessen, ich wollte jetzt schonmal das Rohr bzw Gitterrohr bauen und da brauche ich natürlich die Brennweite.
    Gruß Erich

  • Hallo Erich,


    das was Du beim Grob-und Feinschliff erreicht hast, ist die
    Brennweite. Bei Politur ändert sich die nicht, zumindest
    kaum messbar. Ich nehme die Brennweite für den Bau, die nach
    dem Feinschliff gegeben ist. Den "1mm" kann man mit Justage
    des FS und HS ausgleichen (falls nötig).


    [:)]Andreas

  • Hallo Erich,
    es kommt darauf an, wie und wie lange man poliert [:D]. Aber man poliert ja auch auf einzelne Zonen Schnittweitendifferenzen von locker einigen Millimeter rein. Ein Sphäre zu verkürzen oder zu verlängern dürfte zwar etwas schwieriger sein, weil das Pech nicht wie die Schleifschale fest ist, aber wer weiß. Bei einem Fokusierweg von 20mm des OAZ ist aber ausreichend Spielraum, dazu kommen noch die Justierstellschrauben mit einigen Millimetern und zuletzt das Kürzen der Stangen [;)]
    Gruß

  • Hallo Erich,


    das kommt auf die Art der Parabolisierung an, es gibt ja theoretisch drei Arten wie man die Kurve reinkriegt:


    - Rand lassen, Mitte vertiefen, Brennweite verkürzt sich am meisten
    - 70% Zone lassen, Mitte vertiefen, Rand verlängern, Brennweite verkürzt sich nur wenig, oft benutze Methode
    - Mitte lassen, Rest verlängern, Brennweite bleibt, wird aber nur selten gemacht


    das sind nur grobe Anhaltspunkte, die meisten Amateuerspiegel werden wohl aus einem Mix der drei Methoden entstehen, normalerweise ändert sich die Brennweite höchstens um den halben Betrag der geforderten Schnittweitendifferenz.
    Bei länger andauernden "Zonenbekämpfungen" kann es natürlich zu größeren Abweichungen kommen wenn die Fläche mehrmals neu aufgebaut wird.


    Gruß

  • Hallo Erich,


    alles so genau Aufgrund der jetzt gemessenen Brennweite zu bauen dürfte etwas schwierig sein. Mir ist das bisher noch nicht gelungen. Aufgrund dessen, gehe ich immer her und setze den fertigen noch unbeschichteten Spiegel in's Teleskop um dann im nachhinein die exakte Stangenlänge ermitteln zu können. Da spielen viele Faktoren mit:
    - Du hast unterschiedliche Okulare und möchtest mit jedem in den Fokus kommen.
    - Der OAZ wird vielleicht doch anders befestigt, mit oder ohne irgendwelche Distanzhülsen, speziell wenn's ein Drehfokussierer ist
    - Brennpunkt über Tubus
    - und, und, und


    Da ist schnell was übersehen. Die Stangen also am besten 10 cm länger kaufen und erst beim abschließenden Test die exakte Länge ermitteln.


    Ich hab das gestern bei meinem 14er so gemacht (bei meinem 8er vor einem Jahr das gleich Spiel):
    - Den Hut am einen Ende einer Schaltafel mit einer Schraubzwinge befestigt.
    - Die Spiegelbox im ungefähr berechneten Abstand zum Hut ebenfalls auf die Schaltafel gelegt. Alles ist durch die Schaltafel rechtwinkling zueinander ausgerichtet. Da kann nix schief gehen.
    - Die Schaltafel liegt auf zwei Böcken.
    - Die Schaltafel kannst du durch unterlegen von Hölzern nun genau in die Höhe bringen um z.B. in der Ferne einen Strommasten anzupeilen.
    - Nun wird die Spiegelbox einfach mal ein paar Zentimeter zum Hut hin oder von ihm wegbewegt.
    - Mit allen Okularen testen ob sie ordentlich in den Fokus kommen
    - Den Abstand zwischen Hut und Spiegelbox messen, bzw. gleich mal eine Stange hinhalten und gleich anzeichnen.


    Jetzt kannst du mit bestem Gewissen die Stangen kürzen ohne Schiss zu haben daß sie vielleicht doch zu kurz sind.


    Man glaubt ja nicht, was man im unverspiegelten Spiegel bereits alles sieht. Ich kann da die Amöben auf dem Kirchturm zählen [:)]


    Grüße,


    Harry

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