Foucault-Tester mit Webcam [?]

  • Moin [:D]


    Ich werde demnächst an den Schliff meines 10sechser HS für meinen neuen Reisedob gehen.


    Nun bekomme ich von Daniel Restemeier hierfür leihweise seinen "visuellen FT", der auf einem Rodenstock-Kreuztisch basiert - fffffffeines Teil!
    Ich hab freie Bahn bekommen das Teil so unzustricken, daß es den "neuesten Erkenntnissen" entspricht, zumal der montierte Sucher so ziemlich im Nirvana ist und eigentlich mal ein neuer her müsste.
    Danke Daniel!


    Ich denke es macht Sinn EINEN FT richtig gut zu bauen, anstatt wieder ´n neuen FT der aus Kosten- und Zeitgründen ein Kompromiss darstellt.


    Ich werde noch eine digitale Messuhr davor setzen, damit man die Mikrometerschrauben des Kreuztisches nicht immer ablesen und umrechnen muss, und um beim zurückdrehen (Richtungswechsel) evtl. Spiel in den Mikrometerschrauben messtechnisch zu eliminieren.


    Nun hab ich noch ´ne nagelneue ToUCam 840 hier rumfliegen, die ich nach einem interessanten Gespräch auf dem ATH mit Kurt hier am FT sehr gerne einsetzen möchte.
    Diese Technik scheint mir zukunftsweisend - wenn mir auch noch heftig Background fehlt.


    Nun finde ich darüber leider zu wenig konkretes im Netz:
    - wie schätzt ihr den Webcam-FT ein?
    - welche Basics muss ich wissen?
    - wie den FT aufbauen?
    - welches Objektiv vor die Webcam?
    - welche Software zur Auswertung verwenden?
    - wie FT/Software RICHTIG verwenden?
    - welche Fallstricke erwarten mich?


    [?][?][?]


    DAAAAANKE!

  • Moin Ekkehard,


    Foucaulttest mit Webcam ist was Feines.
    Wichtig ist, die Kamera so zu befestigen, das man sie feinfühlig horizontal und vertikal einstellen kann. Außerdem sollte man sie um Hoch- und Querachse ein wenig schwenken können.
    Bei meinem Tester habe ich mir aus Resten einen xy- Tisch gebaut, mit dem das recht gut funktioniert (auch wenn das Ding Sch... aussieht [:I])
    Meine Webcam ist eine Phillips Vesta 690K, das Objektiv ist ein 24er Nikon WW- Objektiv. Befestigt ist das über einen Adapter, der an einem Zwischenring für Nahaufnahmen (SLR-Zubehör) fest ist.
    Dadurch kann ich auch andere Nikon Objektive anschließen.
    Bei 24mm Brennweite wird das 640x480 Livestream- Bild der Kamera von einem f/4,5 Spiegel nahezu formatfüllend ausgeleuchtet, f/4 wird oben und unten leicht beschnitten.
    Außerdem ist es wichtig, die Lichtquelle so zu bauen das man die Spaltbreite einfach verändern kann um diese auf den optimalen Wert für den Ronchitest zu bringen. Ein Helligkeitsregler für die LED ist auch nicht verkehrt.
    Auf den Bildschirm bringe ich Bilder mit Giotto.
    Das Schöne ist das man beim Messen Zeit hat und die Bilder außerdem zwecks Verfolgung des Arbeitsfortschritts leicht abspeichern kann. Mit FoucaultXL von Horia steht außerdem mittlerweile ein Tool zur Verfügung, mit dem man eine Bildserie hochgenau auswerten kann.
    Ansonsten werte ich die Schnittweitenmessungen mit FigureXP aus, da tut es aber auch jedes andere Progamm.
    Am Tester ist mittlerweile statt der Meßuhr eine Digi- Schieblehre montiert, das erhöht den Komfort beim Ablesen deutlich.
    Mit dem Tester sind alle meine Spiegel und die beiden, die Yves gemacht hat, vermessen worden.


    Grüße,


    Ulli

  • Hallo Ekkehard,


    ich verwende zum Foucault Test eine normale Digitalkamera. Die hat den Vorteil, dass ich kein anderes Objektiv brauche. Ansonsten bin ich ein Fan von Horias Programm Foucault XL, mit dem ich die Grauwerte ohne Maske auswerten kann. Bei einem guten, stabilen Testaufbau kann ich damit sehr gute Wiederholgenauigkeit erreichen und die Anzahl der Meßpunkte variierien. Um am Anfang die große Abweichung zu messen, brauche ich nur wenige Punkte. Bei besser, parabolischer Spiegelform werden es dann mehr.


    Viele Grüße


    Jürgen

  • Hallo Ulli,


    besten Dank!


    Da muss ich nochmal nachhaken:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wichtig ist, die Kamera so zu befestigen, das man sie feinfühlig horizontal und vertikal einstellen kann.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Horizontal und vertikal einstellen zu was?


    Mit dem Objektiv ist das prima, hab noch ´n Sack voll Canon FD-Objektive hier, die wegen Digital eh nicht mehr benutzt werden.
    Sehr gut auch die Idee mit dem Adapter um ohne Verlust der Ausrichtung zwischen Objektiv und Webcam das Objektiv wechseln zu können.
    Da hab ich noch ´n Tamron-Adapter für....der kommt auf seine alten Tage noch zu ungeahnten Ehren!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Außerdem sollte man sie um Hoch- und Querachse ein wenig schwenken können.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Es reicht doch sicherlich wenn man die Webcam zusammen mit dem Objektiv schwenken kann - richtig?


    Ich werde dich da sicherlich nochmal anzapfen müssen [;)]


    FoucaultXL hab ich auf 5!!! verschiedenen Rechnern versucht und nirgendwo lief es!?
    Da scheint noch reichlich was daneben zu sein!?
    Auf den vollkommen unterschiedlichen Rechnern lief Win2K, WinXP nackt, WinXP mit SP2, WinXP Home Edition mit SP2.
    Die FoucaultXL-Datei hab ich frisch gesaugt, sie hat das Datum 04.12.2005
    Auf allen Rechnern bekam ich die Fehlermeldung: "Die Anwendung konnte nicht richtig initialiiert werden (0xc0000135), klicken Sie......"


    Tja...vielleicht liest Horia das hier ja auch und kennt ´ne Lösung?

  • Hallo Jürgen,


    danke für die Antwort!


    Ich hab einen weiter oben Ulli schon geschrieben, daß ich FXL nirgendwo zum Laufen bekomme.
    Genau dieses Proggi meinte ich Eingangs mit "Zukunftsweisend".


    Vielleicht ist ja jemandem eine Lösung meines FXL-Probs bekannt?


    Ich hab als Digicam eine Nikon Coolpix 4500.
    Hast Du ´ne Ahnung ob man das Teil irgendwie an FXL "dran bekommt"?
    Machst Du da einach Fotos und "überspielst" sie zu FXL?

  • Hallo Ekkehard


    die Lösung für Foucault XL heisst normalerweise ".net", eine MS Bibliothek. Das muß zuerst installiert werden.


    Viele Grüße
    Jürgen

  • Hallo Ekkehard


    2. Teil meiner Antwort, Dein Posting kam, als ich die erste Antwort schrieb. Die Coolpix scheint mir sehr gut geeignet zu sein. Diese macht ja Jpeg codierte Bilder ".jpg". Die Bilder lese ich in den PC ein, speicher sie ab und lese sie mit FoucaultXL ein. Das klappt prima, ist natürlich ein wenig umständlich. Um die Interpretation der Bilder zu erleichtern, nenne ich sie nach den Meßpunkten um.
    Foucault XL sagt mir also zu den Meßpunkten den Radius. Diese beiden Informationen kann ich dann für Figure XP nutzen. Der Radius wir beim Setup des Spiegels eingetragen, die Schnittpunkte dann als Meßwerte.


    Viel Erfolg


    Jürgen

  • Hallo Jürgen,


    besten Dank...das hilft mir weiter!!
    Gibt es eigentlich irgendeine Seite zu FXL?


    Da der FT ja wieder irgendwann zu Daniel zurückgeht und auch von anderen genutzt wird - damit der Aufwand Sinn macht - werde ich wohl die Webcam dranbauen - meine Coolix ist nicht über!
    Der FT soll ja am Stück bleiben und als kpl. System genutzt werden können - die Webcam stirbt eh bei mir vor Langeweile!

  • Hi Ekkehard,
    70mm sind wohl ein bisschen viel. Ich würde die Kamera mal einfach im KR vor eine Pappscheibe in Spiegelgröße halten und mal austesten, welche Brennweite ideal ist.
    Aber die Halterung für das Objektiv würde mich schon interessieren. Bei meiner ToUcam erledigt das eine selbstgewickelte Papierhülse, die ich über das Gewinde im Kameragehäuse schiebe. In der Hülse ist dann ein Linsensystem, so ca. 20mm, versteckt, welches ich aus einem defekten Flachbrettskanner entnommen hatte.
    Ansonsten steht bei mir die Kamera frei auf ihrem Mini-Dreibein vor der Klinge (eigentlich nur auf zwei Beinen und an die Klinge angelehnt.
    Ich weiß, ideal ist das alles nicht, aber es geht. Bevor ich es vergesse, der IR-Sperrfilter wäre natürlich hilfreich um das Bildrauschen zu vermindern. Ich wollte an dem Originalobjektiv aber nicht rumfummeln. Und eine monochromatische LED kennt keine "Farbfehler" in der Optik (grün vs weiss).
    Gruß

  • Hallo


    weis nicht die Micrometerschrauben die ich kenne haben kein messbares Spiel, ware auch nachstellbar, allerdings macht das ablesen machnchmal Probleme weil unr 50erTrommel, da kann man schon mal 1/2mm daneben kommen, ist die Digimessuhr mehr Komfort.
    Webkam ? Objektiv? ich habe ein 23mm Objektiv davor das reicht in der Breite bis f/4 aber in der Höhe nicht, vieleicht ein Zoom 8-24mm? wenn man den Focus der Zoomokulare erreichen könnte?
    Warum nicht ein Conradkameramodul?, gibt es empfindlichere, SW reicht oder ist sogar besser, auch mit Wechselobjektiven oder wirklich mit Zoom?
    Es gibt reichlich Gründe mit dem Tester erst mal versuchsweise einen fertigen Spiegel visuell zu messen, das lernen des Bildfindens, wie das Einblickverhalten ist wie die Schneide richtig auf Mitte eingestellt wird geht so alles schneller. Das erschließt auch wie und wo die Kamera optimal angebracht wird.
    Da fällt mir noch ein wirklicher Fallstrick ein, wenn das Objektiv verzeichnet, verzerrt werden die Kringelaße nicht stimmen, ist also nicht unbedingt ein Vorteil Formatfüllend zu arbeiten.


    Gruß Frank

  • Hallo Ekkehard,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Horizontal und vertikal einstellen zu was?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    um das Bild aufnehmen zu können muß die Kamera ziemlich genau auf die optische Achse hinter die Schneide/ das Gitter.
    Nach dem Messen wird wieder poliert, danach kommt der Spiegel in den Ständer und wird so zum Tester justiert, das man das Foucaultbild sieht.
    Da sich diese Positionen nicht 100% reproduzieren lassen muß man den Tester oder die Kamera oder Beides ein wenig verschieben. Dabei gibt es nichts lästigeres als eine provisorisch montierte Kamera, die hin und her wackelt und nicht vernünftig positioniert werden kann. Mit dem 24er Objektiv ist die Abbildung nahezu formatfüllend, deshalb muß der Ausschnitt recht genau passen.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">.macht da vor der Webcam evtl. ein Zoom mit 28-70 Sinn<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Es kommt darauf an, welches Öffnungsverhältniss der Spiegel hat und wie groß der Chip ist. Bei meiner Webcam wirds bei einem Spiegel f/4,4 und 24mm Brennweite des Objektivs schon knapp, der Spiegel passt dann schon nicht mehr ganz drauf, und das ist zumindest beim Ronchitest nicht gut da man dann den Rand des Spiegels nicht beurteilen kann. Bei 28mm Brennweite geht nicht mal mehr f/5 ganz drauf, 28mm ist für eine Webcam schon ein echtes Tele!


    Mit einer Digitalkamera geht es natürlich auch, die Qualität der Bilder ist sogar besser, die Webcam hat meiner Meinung beim Schnittweiten messen mit Coudermaske aber den Vorteil, das man live am Bilschirm sieht was passiert wenn die Schneide eingeschwenkt wird.


    Gruß Ulli

  • Hallo Frank,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    weis nicht die Micrometerschrauben die ich kenne haben kein messbares Spiel, ware auch nachstellbar......<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    RICHTIIIIIICH!


    Aaaber es ist hier nicht nur eine Mikrometerschraube, sondern auch die Verdrehungsfreie Anbindung an den Kreuztisch vorhanden......die hat Spiel!

  • Hi Ulli,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Da sich diese Positionen nicht 100% reproduzieren lassen muß man den Tester oder die Kamera oder Beides ein wenig verschieben.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Jo...schon klar, ich hab das bei der Vermessung meines HS recht gut mitbekommen.
    Meine Frage sollte klären, ob die Webcam zum Tester (Schneide) selbst oft neu ausgerichtet werden muss.

  • Hi Ekkehard,
    trotz "loser" Anordnung. Wenn ich meinen Teststand einmal aufgebaut habe, ist der Tester und der Spiegel in 5 min. ausgerichtet. Selbst die Dreibeine der Webcam sind in weiteren 2 min. so hingebogen, dass das Bild auf dem PC-Monitor passt. So schnell kann mein 12-Zöller, der gerade poliert wird, gar nicht auskühlen.
    Gruß

  • Hallo Ekkehard,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...ob die Webcam zum Tester (Schneide) selbst oft neu ausgerichtet werden muss.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja und nein. Es kommt darauf an, wie Du vorgehst.
    Du kannst entweder den Ständer auf dem der Spiegel zum Messen steht so verstellen, das der Reflex genau ins Objektiv der Kamera fällt. Ist aber ein bischen tricky da man den Reflex, der irgendwo in der Nähe der Schneide auftrifft vom Spiegel aus nicht sieht, während man dort an den Stellschrauben dreht.
    Also wieder zum Tester gehen, Reflex suchen, aha da ist er, Spiegel müßte noch ein Stück nach links und einen kleinen Tick höher, zurück zum Spiegel, Stück nach links, kleinen Tick höher, zurück zum Tester, gucken wo der Reflex ist, Mist, zu weit...
    Das kann man eine Weile machen, muß man aber nicht.
    Ich stell den Spiegel so ein, das der Reflex in die Nähe der Schneide kommt und mach den Rest durch verschieben des Testers auf seiner Unterlage. Die Position des Reflexes zur Kamera ist dabei eigentlich immer von Messung zu Messung leicht unterschiedlich, vor allem in der Höhe.
    Das kann ich aber dank der Verstellmöglichkeiten ruckzuck ausgleichen,
    vom Aufsetzen des Spiegels auf den Ständer bis zur fertigen Ausrichtung der Kamera dauert das keine 2 Minuten.


    Viele Grüße,


    Ulli

  • Hallo,
    da fällt mir noch etwas zu Ullis Variante des Ausrichten ein. Wenn die Webcam einmal ausgerichtet ist, dann dient sie anschließend wunderbar, um den Tester schön brav zum Spiegel zu fluchten. Einfach solange drehen, bis der Spiegel im Kamerabild ist.
    Ich persönlich nehme ja die "Hin- und Zurücklaufvariante" und richte den Reflex vom Spiegel aus aus: Spiegelhalter ausrichten (links/rechts ist dabei recht harmlos, bei mir blitzt der Halbmond auf der geschwärzten Messerklinge auf, nur die Objektiv-Höhe ist Fummelei; früher mit Visitenkarten heute mit Stellschraube am Halter aber schnell erledigt.
    Das dürfte aber bei jedem unterschiedlich sein, je nach Räumlichkeit und Teststand.
    Gruß


    PS: Aufgrund meiner "gewagten Optik" benutze ich kein Bildauswertungsprogramm, sondern nur das PC-Monitor-Livebild.

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