Kugelsternhaufen??

  • Servus,
    ich hätte da noch mal eine Frage die mich schon länger quält, die ich mich aber noch nicht zu stellen getraut hab! [:I]


    Also: Wie hält denn eigentlich ein Kugelsternhaufen zusammen??
    Ich meine er müsste doch von seinem Aufbau her
    instabil sein?!


    schönen Gruß Steff


    <font color="red"><font size="1">Verschoben vom Einsteigerforum. Stathis</font id="size1"></font id="red">

  • Durch Simulationen mit einem extra dafür gebauten Rechner in Japan glaubt man die Antwort gefunden zu haben,
    warum die Kugelsternhaufen nicht kollabieren: Es entstehen anscheinend im Inneren eines Kugelsternhaufens bei extrem hoher Dichte
    Doppelsterne, die als Energiequelle wirken, und die dann wiederum eine Expansion des Haufens bewirken. Allerdings ist
    noch nicht geklärt, ob das so nur im Modell auftritt oder auch in der Realität.


    Diese gravothermische Oszillation wurde/wird(?) unter anderem an der Uni Heidelberg im Astronomisches Rechen-Institut
    erforscht.


    In manchen Kugelsternhaufen wurde ein schwazes Loch entdeckt. In M 15 eines mit 4.000 Sonnenmassen und im
    Kugelsternhaufen G 1, der zu Andromeda gehört, eines mit 20.000 Sonnenmassen.


    Im Grossen und Ganzen scheinen sie doch irgendwie stabil zu sein. Es gibt sie schon ziemlich lange, sie gehören
    immerhin zu den ältesten Sternenansammlungen im Universum.

  • Hallo Deanna dank dir für deine Antwort


    hab auch gelesen das Kugelsternhaufen zu den ältesten Sternenansammlungen gehören, das hat mich eben in Verbindung mit ihrem instabilen Aussehen, zu meiner Frage veranlasst


    Dachte da gibts vielleicht eine eindeutige leicht zu verstehende Antwort [:)]


    gravothermische Oszillation also [?] [?]
    hmmmm werd mal weiter googeln [;)]


    Bis dann Steff

  • Servus Dirk,


    vielen Dank für den link, kannte ich vorher nicht, mein Gott wie konnte man vor zehn Jahren eigentlich ohne Internet leben??!.
    Werd mich mal quer durch kucken denk ich [:)]


    schönen Gruß

  • Hallo Steff,
    ich habe Bayern-Alpha nicht auf dem Kabel, komme also anders nicht ran an den Lesch. Also hab ich mich da auch mal durchgeguckt.
    Die alten Sendungen sind in Bild und Ton ziemlich übel und haben einen sehr langsamen stream, da setzt die Wiedergabe oft aus.
    Die letzten ca. 2 Jahre lassen sich gut gucken in guter Qualität.


    Gruß
    Dirk

  • uff Jonny..mir fällt kein richtig gutes Bild ein. Vielleicht ist es wie in einer Kneipe. Ein paar wollen rein,
    ein paar wollen raus...und wenn es richtig eng wird und einer 2 andere anmacht, fliegen einer oder mehrere raus?


    (==&gt;) Windhuk Lager :) 42!


    Die Sterne eines Kugelsternhaufens werden durch Gravitation aneinander gebunden.
    Das ist allerdings kein statischer Zustand.


    Ein Teil der Sterne ist bestrebt, nach innen zu gelangen, während ein anderer Teil gerne nach außen möchte.
    Im Laufe der Zeit verdichten sich die Haufen. Will nun ein Stern nach aussen, braucht er eine höhere Fluchtgeschwindigkeit
    und hinterlässt dafür eine höhere gravitative Bindungsenergie im Haufen. Der zieht sich zusammen, wird dichter und heisser, und wandert in die gravothermische Katastrophe.


    Nun kommt der Doppelsterneffekt ins Spiel. Das Innere des Haufens wird dichter, es entstehen Doppelsterne, die vermutlich den Kernkollaps verhindern und einzelne Sterne werden von ihrer Bahn abgelenkt. Dabei verläuft die Begegnung oft so, dass der leichteste
    von den 3 beteiligten Sternen den Haufen mit hoher Geschwindigkeit verlässt. Dieser nimmt einen Teil der Bewegungsenergie mit, der Kugelsternhaufen sackt wieder ein bisschen zusammen...


    Ein massereiches Doppelsternsystem kann einem anderen Stern Impulse geben, der ihn in eine größere Umlaufbahn katapultiert.
    Allerdings ist die Theorie, dass dabei soviel Energie übertragen wird, daß der Kern wieder expandiert, noch nicht 100%
    anerkannt, aber zentrale Dichtespitzen, die auf einen Kernkollaps hinweisen, wurden bei einigen Kugelsternhaufen gefunden.
    Nach der Theorie sollten es mehr sein, was den Schluß nahe legt, dass es einen Mechanismus gibt, der den Kernkollaps stoppt.
    Auch ist es eine Tatsache, daß (Röntgen)Doppelsterne in Kugelsternhaufen deutlich häufiger zu finden sind als anderswo.


    Daß sich so ein Kugelsternhaufen auch allmählich auflösen kann wurde am Kugelsternhaufen Polomar 5 bewiesen.
    Der verliert durch gravitative Einflüsse seinen Sternenbestand an unsere Galaxis. Er hat bereits das 10fache seiner heutigen Masse an die Milchstrasse verloren und in 110 Millionen Jahren,
    wenn er das nächste Mal durch die Milchstrasse driftet, wird er vermutlich komplett aufgerieben.


    Also "stabil" doch nur nach unseren Maßstäben :)

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