Pech ist ein besonderer Saft

  • Hallo Spiegelfreunde!


    Nachdem ich gestern über die Versuche gelesen habe, eine Flüssigkeitsoberfläche (Öl) als hochgenaue Planfläche zu nutzen, kam mir eben im Halbschlaf die folgende Idee:


    Könnte man nicht auch aus Pech bei geeigneter Temperaturführung eine solche Fläche herstellen, diese Fläche dann sogar verspiegeln? [:0]


    Gruß, Holger


    "Erst hatten wir kein Glück, dann kam auch noch Pech dazu."

  • Hi Holger,


    abgesehen von anderen Schwierigkeiten, die mir jetzt nicht einfallen, glaube ich, das es nicht funktioniert, weil Pech eine Flüssigkeit im weiteren Sinne ist.
    Sprich selbst wenn du das Pech plan hinbekommst, dann wird dir die Planität nach kurzer Zeit wieder zerstört. Das Pech fliesst einfach weg.
    Zwar sehr langsam aber es fliesst.


    Gruß Nils

  • Schwierigkeiten:
    - Thermische Ausdehnung des Pechs
    - Fluß und Verziehung bei Lagewechsel


    Interessant wäre mal, eine konkave, anpolierte, kugelförmige Pechhaut herzustellen und sich das Fließverhalten im Foucaulttest anzusehen. (Das Ganze ist schon etwas abwegig.)


    Gruß Holger

  • P.S.:
    - Das Pech stehen lassen, bis die Oberfläche plan ist.
    Genauer gesagt erst erwärmen, dann stehen lassen (jahrelang), bis die thermischen Spannungen weg sind, dann ohne Lagewechsel an Ort und Stelle verspiegeln. (Am Ort des späteren Meßaufbaus). Dann die Temperatur konstant halten.

  • So könnte es gehen:
    Statt Pech nehmen wir Teer.
    Ein Randstück einer wenig befahrenen Autobahn (Seitenstreifen, Jahrgang 33, Sonnenlage)dürfte sich über die Jahre hinreichend thermisch entspant haben. Die Fläche wird zirkulär eingefettet und eine Glocke aufgesetzt, wie sie von dieser Wetzlarer Firma zum Verspiegeln eingesetzt wird. Nach der Verspiegelung wird die Glocke entfernt. Das in Autokollimation zu prüfende Teleskop befindet sich in einem Testfahrzeug mit einem Loch im Boden und wird über die Planfläche gefahren. Das Ganze wird mit Warndreiecken hinreichend betriebssicher gestaltet.
    Gruß Holger

  • Mit Quecksilber spart man sich das Verspiegeln. Im Ernst. So neu ist die Idee ja nicht, um Planspiegel in Horizontallage zu erzeugen.
    Nimmt man ein rundes Gefäß und läßt es gleichmäßig rotieren, bekommt man sogar eine Parabolform. Das wurde so beim Herstellen von Glasrohlingen (war es bei den ESO-VLT-Spiegeln?) tatsächlich gemacht.
    Gruß

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