Entdeckung der Erdrotation./ Astro in Grundschule

  • Hallo beisammen,


    vielleicht kann mir hier jemand weiterhelfen. Die heute selbstverständlichen Dinge waren ja mal kompliziert... Ich suche im Moment danach, basierend auf welchen Beobachtungen die frühen Astronomen erkannt hatten, dass die Erde sich um sich selbst dreht. Ich habe mittlerweile einige Weltbilder durch, aber es irgendwie immer noch nicht schlüssig gefunden.


    Hintergrund ist dass ich eine "Astro-Einführung" in der Grund(!)schule halten werde und im Moment noch nach griffigen Beispielen suche. Und das naheliegendste ist natürlich, dass die Sonne sich um die Erde dreht - woher wissen wir es denn nun anders?


    Vielleicht ne blöde Frage, ich trau mich trotzdem mal ;)


    Viele Dank und CS,
    Rainer

  • ich kann auch nur mit halbvergessenem Wissen dienen, glaube mich erinnern zu können, irgendeiner der heute berühmten Astronomen aus vergangenen Zeiten hat mit seinem Fernrohr (Newton ?) die kleinen Pünktchen beim Jupiter beobachtet, und kam dann erst auf die Idee, dass es Monde sein könnten, die um den Jupiter kreisen und dann auf die zweite Idee, dass auch die Erde und die anderen Planeten ebenso um die Sonne kreisen könnten. Mit dieser Idee liesen sich die beobachteten Bahnen der Planeten besser erklären und vorhersagen, als mit dem Denk-Model, dass die Sonne und die Planeten sich sich um die Erde drehen ... irgendsowas in der Richtung hab ich mal gelesen, ich glaub es war in "Kosmologie für Fußgänger" von Harald Lesch

  • Moin Rainer,


    soweit ich weiß, dürfte Aristarch von Samos um etwa 290 v. Chr. der erste gewesen sein, der aus dem 24-Stunden-Rhythmus von Tag und Nacht auf eine Rotation der Erde um ihre Achse geschlossen hat. Exakte Quellen kann ich Dir nicht geben, allerdings wird diese Info in "Big Bang" von Simon Singh geliefert. Normalerweise recherchiert der Mann recht genau, die Information dürfte also stimmen.


    Grüße
    Jens

  • Hallo Rainer,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Und das naheliegendste ist natürlich, dass die Sonne sich um die Erde dreht - woher wissen wir es denn nun anders?


    Vielleicht ne blöde Frage, ich trau mich trotzdem mal ;)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ich find die Frage gar nicht blöd. Das sich die Erde um sich selbst und um die Sonne dreht wissen wir - weil wir glauben es gelernt zu haben oder es einfach nur geglaubt haben. Irgendwann hat man dann auch genug Informationen gesammelt um sich das Ganze vorstellen zu können.
    Das schlüssig zu beweisen ist etwas anderes, gerade wenn es um Kinder im Grundschulalter geht. Die denken nämlich ziemlich logisch und geradeaus.
    Als mein Sohn vier war, war tagsüber "die Sonne an".
    Nachts war dann "der Mond an".
    Und wenn der nicht da war, dann "war Dunkel an".
    Ihn davon abzubringen, ist mir damals nicht gelungen.


    Gruß Ulli

  • Tach nochmal.


    Den Part mit "Grundschule" habe ich leider ohne mit den Augen zu zwinkern übersehen. Deshalb:


    Es stellt sich ja auch ein wenig die Frage, in welchem Rahmen die Einführung stattfinden soll...
    Wenn Du die Möglichkeit hast, solltest Du evtl. einen gemeinsamen Abend organisieren, an dem die Lütten und ihre Eltern durch ein Teleskop den Mond, einen Planeten und evtl. einen Sternhaufen oder so betrachten können.
    Vermutlich ist das kindgerechter, als ein Exkurs in Wissenschaftsgeschichte.
    Aufkommenden Fragen kann man dann spontan ausweichen ;)


    Grüße
    Jens

  • Bevor man auf die Rotation der Erde kommt, muss man erst mal wissen, dass sie rund und kugelförmig ist. Erster war wohl Eratosthenes von Kyrene, der in Ägypten anhand der mittäglichen Schattenlänge an zwei Orten ziemlich präzise den Erd-Umfang berechnete. Überliefert hat das Kleomedes in seinen Werk: "Über die kreisförmige Bewegung der Himmelskörper"
    Falls nicht schon bekannt: Die Erde rotiert genau in 23 h 56 min 4,09 s einmal um sich selbst. Innerhalb eines Jahres addieren sich die täglichen 4 min praktisch zu einem Tag. Diesen braucht man, da die Erde sich ja dann auch einmal um die Sonne gedreht hat.


    Mit einer Pappscheibe/Ballon von 1,4m (Sonne), einer 12mm-Murmel (150m entfernt als Erde) sowie einer 3,5mm Kugel (38cm von der Erdmurmel entfernt als Mond) könnte man auch im Freien anschaulich die Entfernungen vermitteln.
    Grüße

  • Hallo beisammen,


    danke für die Antworten, bin leider erst jetzt wieder an den Computer gekommen (dafür hatte ich gestern Abend aber 'mal halbwegs brauchbaren Himmel (juhuu!). Zunächst 'mal freut es mich, das die Frage wohl doch nicht ganz so blöd ist ;)


    Das focaultsche Pendel ist schön, aber in dem Rahmen leider etwas zu sehr abstrakt und kompliziert aufzubauen. Auch durch die Antworten wird mir aber auch klar, dass ich es wohl falsch herum aufgezäumt habe. Man muss wohl zunächst einemal zu heliozentrischen Weltbild gelangen. Das hat Gallileo tatsächlich mit seinem Fernrohr an den Jupitermonden bewiesen, weil das nun gar nicht mehr in das damalige Weltbild mit Spähren passen wollte... Wenn man erst einmal davon ausgeht, dass die Erde sich um die Sonne dreht, dann bleibt eigentlich nur noch die Möglichkeit, dass die Erde sich um sich selbst dreht - denn sonst würden Tag und Nach ja je ein halbes Jahr dauern (siehe Pole :)). Wahrscheinlich habe ich daher auch nichts "so richtiges" über die Beweisführung gefunden - ist halt nachgelagert. Na ja, vielleicht hat ja doch noch jemand einen Tipp ;) Heute kann man es natürlich leicht beweisen.


    Ich muss 'mal schauen, wie ich das reinpacke. Vielleicht was zu der Veranstaltung an sich: ich habe - grob gesprochen - einen Vormittag, so lange wie ich halt brauche (im Prinzip einen Schultag). Der jeweilige Lehrer steht mir natürlich zu Seite (ist meine Premiere mit Grundschulkinder ;)). Ich will eigentlich über das Thema "wie bin ich zur Astro gekommen" zu "warum haben die menschen Astro betrieben", "wie erklären wir uns die Welt" (Historie) bis hin zu den Planeten und dem Sonnensystem (inkl. Der Erkenntnis, dass die Erde recht unbedeutend ist). Das Ganze natürlich einfach und möglichst gut greifbar. Im Anschluß gibt es "auf Zuruf" Beobachtungsmöglichkeiten (je nach Wetter). Das Ganze soll vor allen Dingen Abwechslung in den Schulalltag bringen - und die Kinder vielleicht schon einmal ein bisschen für den gestirnten Himmel begeistern. Ich werde auch "Experimente" machen, einige Beschreibungen dazu habe ich auf


    http://www.hochbegabt.cc/modul…viewpub-tid-2-pid-6.phtml


    "geparkt" (bei der Site geht’s um Hochbegabung, das hat aber nichts mit der Grundschul-Veranstaltung zu tun). Ich werde voraussichtlich auch die Präsentation online stellen (allerdings ist das natürlich nur der Präsentationsteil, die Veranstaltung selbst hat natürlich auch noch andere Komponenten, nur Vortag wird zu langweilig ;)).


    Ich bin hinreichend nervös und will auf viel mehr Fragen gerichtet sein, als jemals kommen (ich habe 'mal für eine andere Kindergruppe, auch so Grundschulalter, was über die Sonnenbeobachtung gemacht - dabei habe ich viel gelernt, aber fast nix davon auf der Veranstaltung gebraucht ;)).


    So, jetzt habe ich aber viel geschrieben. Tipps werden gerne noch genommen. Der "grosse Tag" ist in gut 10 Tagen (Veranstaltung 1 von 3...).


    Viele Grüße und CS,
    Rainer

  • Hallo Rainer,
    so trivial ist das nicht mit der Beweisführung:
    Man muss wissen: Was ist Licht? Für uns trivial, in der Antike nicht. Da dachten einige, Licht geht vom Auge aus.
    Strahlt der Mond Licht selbst aus? Wie erklärt man eine Mondfinsternis. Hat man die gültigen Annahmen erst einmal (Sonne strahl, Mond reflektiert) ist der Beweis nämlich einfach: Geozentrsich läßt sich eine Mondfinsternis und Sonnenfinsternis nur schwer erklären. Und aus den Winkeln zwische Sonne, Erde, Mond bei Halbmond (rechtwinkliges Dreieck), hat man schon in der Antike zumindest methodisch das Verhältnis der Abstände von Erde zu Mond und Erde zu Sonne ermittelt, sowie, dass die Sonne um dieses Verhältnis größer ist als der Mond. Die Größe des Mondes (im Verhältnis zur Erde) berechnete man damals schon aus der Schattengröße der Erde während einer Mondfinsternis. Damit war die Größe der Erde (recht genau) und des Mondes/Sonne (ziemlich falsch) bekannt; wurde allerdings ignoriert. Es passte ja nicht zum Maß aller Dinge.
    OK, zuviel für Grundschüler? Da ist man schon froh, wenn man den Dreisatz hinkriegt.


    Ich würde ja bei der Zeitmessung anfangen (Jahresbeginn, Kalender), dann das Wissen für die Vorhersage von Sonnenfinsternissen (wer es konnte, war ja angesehen, lag er falsch, dann Kopf ab), Bestimmung der Tageszeit (Sonnenuhr, vielleicht von den Kiddies selbst gebaut, der Vormittag ist ja lang), Kursbestimmung in der Seefahrt, dass man Kometen nicht vorhersagen konnte, wann man die Planeten entdeckt hat, ob Pluto überhaupt ein Planet ist.....


    Wenn das Weter mitspielt, vielleicht mal mit ausreichend Drachenschnur, den Stand der Sonne alle halbe Stunde festhalten - sprich eine Schnur jeweils schattenfrei spannen.
    Oder Sonnenlich per Prisma zerlegen.

  • Moin zusammen!


    Es geht hier doch in erster Linie um die Erdrotation. Ich hab' eben mal den dtv-Atlas zur Astronomie bemüht.
    Bei den alten Griechen war bekannt, daß die Erde eine Kugel ist: Auftauchen der Schiffe am Horizont, unterschiedliche Gestirnshöhen an verschiedenen Punkten der Erde, runder Erdschatten bei Mondfinsternis, die Berechnung des Eratosthenes.
    Für den letztendlichen Beweis der Erdrotation wird neben dem Foucault'schen Pendelversuch auch das Trägheitsgesetz angeführt (Galilei'sche Fallversuche?): Ein von der Spitze eines hohen Turms herabfallender Gegenstand weicht leicht gegenüber der Senkrechten in Richtung Erdrotation ab, also nach Osten.

  • Aha! Das mit dem Fallversuch ist gut. Hatte ich noch nicht gelesen. Ich befürchte zwar, das werde ich bei uns an der Schule nicht schaffen, aber wer weiss, vielleicht bauen Sie mir ja noch einen hohen Turm ;) OK, Spass beiseite: ich möchte mich nochmal für die vielen Anregungen bedanken, das hat mir sehr geholfen. Ich habe jetzt auch ein Grobkonzept stehen, wen's interressiert kann's ansehen unter:


    http://www.hochbegabt.cc/download/AstroGrundschule.pdf


    Ich zäume das Pferd nun wirklich über den "Beweis" des helozentrischen Weltbildes auf, das ist einfacher. Daraus folgt dann eigentlich zwingend, dass die Erde rotieren muss. Das Konzept ist Version 1.0, da werde ich noch dran feilen müssen. Meine wichtigste Motivation war, es so darzustellen, dass die Kinder aus dem eigenen Erleben rückschließen können. Zumindest in der Theorie hoffe ich, das jetzt erreicht zu haben. Ich muss nun auch noch ein paar Versuche vorbereiten, habe aber schon festgestellt, dass ein Planetariumsprogramm, auch ein ganz einfaches, sehr hilfreich ist (ich habe Starry Night *Bundle Edition*, das kam "for free" mit meinem ersten Kaufhausteleskop mit und es ist erstaunlich, was das alles kann, wenn man sich nur damit beschäftigt :)).


    Jetzt muss ich fachlich noch ein Thema klären, hier schon mal kurz angesprochen: die Jahreszeiten kommen durch die unterschiedliche a) Dauer und b) Intensität der Sonneneinstrahlung zustande. Kann mir jemand sagen, ob a) und b) gleich viel dazu beitragen, oder ob eines davon stärkere Auswirkung hat? (na ja, wahrscheinlich muss ich das eh mal unter 'nem anderen Topic posten...).


    Nochmals vielen Dank,
    Rainer

  • Hi Rainer,
    die Intensität kann man vereinfacht aus der Höhe der Sonne berechnen: Im Winter für Deutschland (50°Nord - 23° = 27°); im Sommer 50+23=73°.Vielleicht aufmalen und ausmessen lassen. Maßgeblich ist der Weg durch die Atmosphäre.
    Für die Dauer ist es einfacher mit Tabellen (Tageslänge) zu arbeiten. Definition der Jahreszeitenwechsel (Tag- und Nachtgleiche, längster Tag, längste Nacht)


    Ich würde mir noch Gedanken zu der Frage machen: Was ist Licht? (Geradlinige Ausbreitung; Spektrum(?); Richtung; zum Anfassen?
    Warum ist die Sonne morgens/abends rot? ...der Himmel blau?
    Gruß

  • Moin Kalle!


    &gt; die Intensität kann man vereinfacht aus der Höhe der Sonne berechnen: Im Winter für Deutschland (50°Nord - 23° = 27°); im Sommer 50+23=73°.


    Toll - wenn das stimmen würde, stünde die Sonne über Kiel (54,3° N) höher als in der Mitte Deutschlands... [;)]


    Die Formel sieht eher so aus: 90° minus geogr. Breite +/- Stand der Sonne zum Himmelsäquator.
    Für Kiel z.B. heißt das zu Sommeranfang: 90° - 54,3° + 23,5° = 59,2° Sonnenhöhe // zu Winterbeginn: 90° - 54,3° - 23,5° = 12,2° Sonnenhöhe

  • Hi Kalle,


    danke für die Infos. Ich antworte 'mal auf den "älteren" Post, weil da eigentlich alles drin steht. Die korrigierte Formel ist bei mir angekommen ;)


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kalle66</i>
    die Intensität kann man vereinfacht aus der Höhe der Sonne berechnen: Im Winter für Deutschland (50°Nord - 23° = 27°); im Sommer 50+23=73°.Vielleicht aufmalen und ausmessen lassen. Maßgeblich ist der Weg durch die Atmosphäre.
    Für die Dauer ist es einfacher mit Tabellen (Tageslänge) zu arbeiten. Definition der Jahreszeitenwechsel (Tag- und Nachtgleiche, längster Tag, längste Nacht)
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Du musst daran denken, dass es für Grundschulkinder (ab 2. Klasse) aufbereitet sein muss. Tabellen sind nicht wirklich "cool" und mit Formeln haben die noch so Ihre Probleme. Auf der anderen Seite muss ich natürlich ganz genau wissen, was ich sage, weil die Kids natürlich messerscharf denken und auch die entsprechenden Fragen stellen ;)


    Anstelle der Tabellen habe ich Bilder zu verschiedenen Jahreszeiten, ausserdem will ich das mit Starry Night simulieren. Ich denke, den Kindern selbst ist aber klar, dass die Tage im Winter deutlich kürzer sind als im Sommer (= lang draussen spielen ;)). Auf den Effekt setze ich.


    Zur Intensität habe ich mit der eigenen Wetterstation gemessene Strahlungsdiagramme über 2 Jahre, da kann man die Zu-/Abnahme der Intensität im jahreszeitlichen Wechsel sehr genau erkennen (ich muss zugeben, dass hat auch mich beeindruckt). Für Kl. 2 ist das aber noch zu abstrakt, ab 3 oder 4 geht's dann wohl (Aussagen auch der Lehrer).


    Aber noch einmal zu der Frage: weisst Du, welcher der beiden Effekte jetzt wichtiger für den Jahreszeitlichen Unterschied ist? Die längere Einstrahldauer oder die höhere Intensität? Das wäre für mich als Hintegrundwissen sehr nützlich...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kalle66</i>
    Ich würde mir noch Gedanken zu der Frage machen: Was ist Licht? (Geradlinige Ausbreitung; Spektrum(?); Richtung; zum Anfassen?
    Warum ist die Sonne morgens/abends rot? ...der Himmel blau?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Klar, die Fragen können natürlich kommen. Ich werde mir das Nötige dazu mitnehmen (für's Spektrum habe ich z. B. einen schönen Pappkarton mit Schlitz und Prisma ;)). Aber ich muss aufpassen, dass ich nicht überfrachte. Irgendwann schalten die Kids ab. Und ich denke, das ist mittlerweile schon so eine "echt dicke Packung" ;)


    Nochmals vielen Dank an alle!

  • Hi rgerhards,
    da die eingestrahlte Energie praktisch ein Produkt aus Dauer mal Intensität ist, diese zusätzlich auch noch zueinander abhängig sind (Wenn Intesität=0 , dann auch Dauer=0 am Polarkreis), halte ich diese Frage für etwas abwegig bzw. so nicht beantwortbar. Beide Effekte lassan sich aus der geografischen Breite und der Achsneigung errechnen, haben also die gleiche Ursache. Nur schneide mal eine Kugel mit einer Ebene, arbeite mit Kugelabschnitten etc.
    Gruß

  • Hallo zusammen,


    (==&gt;) Kalle:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Maßgeblich ist der Weg durch die Atmosphäre. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich weiß nicht, ob Du das sagen wolltest, aber die Jahreszeiten kommen nicht maßgeblich durch den unterschiedlichen Weg der Strahlung durch die Atmosphäre zustande (wiewohl das auch ein Faktor ist, aber vergleichbar gering), sondern hauptsächlich dadurch, daß sich bei flacherem Einstrahlwinkel die Leistung pro Fläche mit etwa dem Sinus des Höhenwinkels mindert.
    (siehe z.B. hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Sonnenstrahlung)


    Aus dem gleichen Grund richtet man üblicherweise die Fläche von Solarzellen normal zur einfallenden Strahlung aus.



    Viele Grüße,
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    danke für den Artikel-Link. Das hatte ich diesmal übersehen. Wenn ich die Werte aus der Wikipedia nehme, dann ist der entscheidende Faktor wohl doch eher der Einstrahlwinkel als die Tageslänge. Der geändert Einstrahlwinkel führt ja zur 5 mal größeren Energiemenge, während die Tage nur doppelt so lange sind, also wohl auch nur die doppelte Menge liefern.


    Und, ja, mir ist klar, dass man das nicht voneinander trennen kann. Ich brauche aber eine grobe Richtung für meinen Vortrag. Die muss nicht vollständig korrekt sein. Wichtig ist, dass es verstanden werden kann. Die unterschiedliche Tageslänge dürfte jedem Kind sehr leicht vermittelbar. Einstrahlwinkel und Sinusrechnung ist etwas hart für Kinder, die gerade das kleine 1-mal-1 lernen ;)


    Ich muss jetzt wohl 'mal überlegen, ob ich mit der relativ großen Ungenauigkeit (Tageslänge) leben kann, oder inwiefern ich noch den Einstrahlwinkel mit reinquetsche (wieder 10 Minuten weg...).


    Danke nochmal an alle,
    Rainer

  • Hi Andreas,
    klar. Ich Dussel habe nur an das Eine gedacht. Jetzt sind es also schon 3 winkelabhängige Faktoren. Ganz zu schweigen vom Energietransport und -speicherung durch die Atmossphäre und den Ozeanen. So Temperaturwechsel von +130 auf -100 Grad wie auf dem Mond, sind ja nicht gerade das gelbe vom Ei.
    Gruß

  • Nicht zu vergessen die Abschattung durch die Wolken ;) Wenn ich die letzten Wochen so aus dem Fenster schaue, dürfte das auch ganz erheblich sein hehe... Im Ernst: die Wolken müssten das Albedo erheblich erhöhen, daher weniger Energie auf die Erde treffen (also nicht nur die Oberfläche, sondern auch nicht in die obere Atmosphäre, da direkt wieder abgestrahlt). Was die Oberfläche betrifft, messe ich auch tatsächlich in den letzten Wochen eine deutlich niedrigere Einstrahlung als ohne Wolken.


    Hier mal ein Jahresverlauf:



    Die Angaben sind in Lux, aber das dürfte für die Richtung schon so hinkommen. Die roten Stellen in der Grafik sind da, wo die Software meinte "der Wechsel ist zu stark, das kann nicht sein". Bei Sonne (Wolken ziehen auf) kann das natürlich trotzdem sein, das rot einfach als schwarz ansehen, dann passt's ;)


    Viele Grüße
    Rainer

  • Hallo nochmal,


    für die, die's interessiert habe ich jetzt unter


    http://www.hochbegabt.cc/download/AstroGrundschule.pdf


    'mal den aktuellen Stand (Konzept & Folien) abgelegt. Bitte beachten, dass die Folien max. die Hälfte sind, ich plane viel mit Starry Night und Experimenten zu machen (das steht im Konzept).


    Ich möchte mich nochmal bei Allen für die vielen netten Kommentare bedanken, das hat mir sehr geholfen :D


    CS,
    Rainer

  • Hallo Rainer


    Falls ihr einen Spielplatz mit einer sich drehenden
    Scheibe habt, könnt ihr noch Experimente
    zur Coriolis Kraft machen, die nur in sich
    drehenden Systemen auftritt.


    Zwei Schüler sitzen mit dem Rücken nach außen
    auf der drehenden Scheibe und
    - zielen mit einer Wasserpistole aufeinander
    - rollen einen Ball zum Gegenüber
    (auf die Idee mit dem Schneeball sollen
    sie lieber selbst kommen :)


    Die (scheinbare) Ablenkung für den bewegten
    Beobachter ist ziemlich verblüffend.


    In der Schule kannst du dann erklären, dass das
    die verschiedene Drehrichtung von Hochs und Tiefs
    auf der Nord- und Südhalbkugel erklärt.


    ( - weiss eigentlich jemand, ob sich Tornados
    immer in die gleiche Richtung drehen ???)

    Prinzipiell ist deine ursprüngliche Frage ist garnicht
    so trivial, wie es scheint.


    Es gibt einige Gedankenexperimente, die Natur anders
    zu beschreiben (Hohlwelttheorie ?). Die dort herrschenden
    physikalischen Gesetze sind dann aber oft ziemlich "schräg",
    aber vieles läßt sich in diesen alternativen "Welten"
    auch erklären.


    Daß die Erde sich z.B. um die Sonne dreht, ist denke ich nur
    das Modell, in dem sich die Bewegung der Planeten
    auf Grund der Gravitationsgesetze um die alles
    dominierenden Sonne (nmasse) mathematisch (mit
    großem Abstand) am einfachsten beschreiben lässt.


    Das führt jetzt aber doch ziemlich von deiner
    ursprünglichen Frage weg....


    Ich wünsche dir und deinen Schülern viel Spaß


    Erik

  • Hallo Reiner


    zum heliozentrischen Weltbild:
    Ich habe mit dem dynamischen Geometrieprogramm EUKLID eine Simulation erstellt, mit der die Schleifenbewegung der Planeten sehr anschaulich erklärt wird. Falls du Euklid zur Verfügung hast und Interesse daran hast, schicke ich dir das per e-mail.


    Gruß
    Martin

  • Hallo Rainer,


    ich habe mir gerade dein Konzept angesehen, sehr schön!!!


    Die Idee zum Experiment zu den Jahreszeiten mit dem Solarmotor ist prima. Du könntest (wenn Du das nicht eh so geplant hast) die Solarzelle auf den verschiedenen Breitengraden einer beleuchteten Kugel plazieren und den Abstand der Beleuchtungsquelle so wählen, daß der Motor mit Zelle am Äquator ganz schnell läuft und je höher die Zelle plaziert wird um so langsamer (oder die Kugel mit Neigung um die Lichtquelle herumführen und die Jahreszeiten an der unterschiedlichen Geschwindigkeit des Motors erkennen).


    Auf den ersten Blick erscheint mir das Programm ziemlich voll, aber ich denke die vielen Experimente werden die Kinder bei der Stange halten.


    Es wäre schön, wenn Du mal berichten würdest, wie es gelaufen ist.


    Viel Erfolg,


    Andreas

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