Erfahrung mit Dioptrinausgleich fürs Okular?

  • Hallo,


    hat jemand hier im Forum schon Erfahrung mit Dioptrinausgleich für Okulare sammeln können. Ich war letztens beim Optiker und wollte mir Einmalkontaktlinsen besorgen, weil es mich ziemlich nervt beim Beobachten immer die Brille ab- und aufzusetzen (mit Brille durchs Okular zu sehen, empfinde ich als störend). Von Kontaktlinsen hat mir der Optiker abgeraten, weil die Lidschlagrate beim Beobachten zu gering ist, Auge und Linse austrocknen und somit die Hornhaut dauerhaft geschädigt werden kann. Er riet mir zu einem Dioptrinausgleich - eine Art Aufsatz aufs Okular. Das löst zwar mein Problem nicht, weil ich ja dann trotzdem zur Orientierung am Himmel die Brille aufsetzen und beim Blick durchs Scope wieder abnehmen muss. Aber seiner Aussage nach, kann auch die Hornhautverkrümmung dadurch korrigiert werden, so dass man eine "bessere" Abbildung bekommt.


    So .. nun kennt ihr meine Krankengeschichte ;) Was mich interessiert: bringt´s das wirklich (es kostet ja auch ein paar Euro)? Hat jemand schon Erfahrungen damit?


    <font color="red"><font size="1">Verschoben vom Einsteigerforum. Stathis</font id="size1"></font id="red">

  • Hallo Dirk,


    daraus, daß Du zum Erkennen der Sternbilder die Brille brauchst, entnehme ich, daß Du kurzsichtig bist. Eine Kurzsichtigkeit alleine spielt am Okular doch keine Rolle. Du mußt dazu das Okular nur etwas weiter reindrehen als ein normalsichtiger Beobachter. Dann kommt aus dem Okular kein paralleles, sondern ein divergentes Strahlenbündel, und das kann Dein Auge doch fokussieren.


    Ein Dioptrienausgleich am Okular wäre hier überflüssig. So etwas gibt es bei Fotoapparaten. Und was der macht, ist gerade, die im Sucher eingebaute Lupe geeignet zu fokussieren. Wenn der Optiker das fürs Teleskop empfiehlt, weiß er nicht, wie ein Dioptrienausgleich und/oder ein Fernrohr funktioniert.


    Wenn Du darüber hinaus aber eine Hornhautverkrümmung hast, hilft nichts. Du brauchst Brillengläser mit zylindrischem Anteil. Und die müssen in der richtigen Orientierung vor Deinem Auge sein. Da ist auch mit Kontaktlinsen nichts zu machen, weil die "Einbaulage" nicht reproduzierbar ist. Sicher könnte man das ebenso mit einer drehbar befestigten Zylinderlinse direkt am Okular erledigen. Das wäre ein gewissermaßen ein "Dioptrienausgleich", auch wenn der Begriff hier unpassend ist. Aber davon hätte ich noch nie gehört.


    Generell gilt: Kurz-, Weit- und Übersichtigkeit kann durch passendes Fokussieren des Okulars korrigiert werden. Bei Hornhautverkrümmung bleibt einem die Brille nicht erspart.


    Gruß, mike

  • Hallo katzefish,
    die Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) stört am stärksten bei langen Okularbrennweiten bzw. großer Austrittspupille.
    Ich persönlich kann unter 2,5 mm AP problemlos ohne Brille beobachten, aber über 3,5 mm AP macht sich mein "eingebauter Asti" immer mehr bemerkbar.
    Diese Angaben sind sicher für jeden Beobachter individuell verschieden. Am besten selbst ausprobieren.


    Was mich am meisten stört, ist das ständige "Brille auf, Brille ab". Aber damit müssen wir wohl leben...


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Dirk,


    auch ich bin Brillenträger und lasse die Sehhilfe beim Beobachten auf. Mir reicht ein Augenabstand der Okulare von 15 mm. Ich habe die Skywatcher UW-Serie (die mit der Goldkante) und als 1,25"-Übersichtsokular das Antares 25 mm W70. Ich komme damit gut zurecht und auch wenn andere Beobachter bei mir durchs Teleskop schauen, brauchen diese nicht am Fokus drehen.
    Wenn du ohne Brille beobachtest, wird der Dioptrienausgleich mit dem OAZ gemacht. Es ist also kein Aufsatz nötig.
    Ich würde auf brillentaugliche Okulare umstellen, die gibt es mittlerweile auch in der 50-Euro-Klasse.


    CS Heinz

  • Hallo,


    es handelt sich anscheinend um einen geschäftstüchtiger Optiker ;) Obwohl die Beratung fair war (er hätte mir ja auch Kontaktlinsen andrehen können). Ich werde mir auf jeden Fall mal ansehen, was er mir für einen Dioptrinausgleich andienen möchte und werde meinen Eindruck hier mitteilen.


    Vielen Dank


    Dirk

  • Hallo Dirk,
    Dioptrienausgleich braucht es nur bei Binos, um die unterschiedlichen Dioptrien links/rechts auszugleichen. Ansonsten stellt man via OAZ für sein Auge scharf. Deswegen soll ja jeder Beobachter für sich erst mal scharfstellen.
    Noch ein Hinweis am Rande: Es gibt Okulare mit Dioptrien-Ausgleich. Mein Wild-Panzer-Okular 30mm hat so eine Verstellmöglichkeit. Im Ergebnis habe ich so einen verlängerten Verstellweg zum Fokusieren - als Preset. Ich habe auch schon mal versucht, die Fokuslage so einzuregeln, dass ich beim Okularwechsel nicht nachfokusieren muss, aber dafür reichte es nun doch nicht.
    Gruß

  • Hi katzefish,



    wie Du bereits den vorgenannten Schreiben entnehmen kannst, benötigst Du für Kurz. bzw. Weitsichtigkeit keinen Dioptrienausgleich.


    Selbst wenn Du mit Bino schaust, ist er nicht zwingend erforderlich, da Du das eine Okular bis zum Anschlag hineinsetzen kannst, während das Andere vielleicht 1 oder 2mm vor Anschlag mit einer Feststellschraube klemmen kannst.


    Gruß


    Copernicus

  • Hey Martin,


    "die Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) stört am stärksten bei langen Okularbrennweiten bzw. großer Austrittspupille.
    Ich persönlich kann unter 2,5 mm AP problemlos ohne Brille beobachten, aber über 3,5 mm AP macht sich mein "eingebauter Asti" immer mehr bemerkbar. "


    Das gleiche Problem habe auch ich - allerdings habe ich herausgefunden, dass ich trotzdem bei langen Brennweiten ohne Brille gucken kann, wenn ich den Augapfel auf 7 Uhr leicht mit dem Zeigefinger drücke.


    Echt krass - aber der Asti ist dann fast unbemerkbar und die Sterne sind wieder nadelpunktförmig !


    Probiere es doch einmal bei Dir aus !!!


    Viele Grüße


    Copernicus

  • Hi Kalle, und wie viele .... einfach herrlich ... Du must nur mit dem Finger tief genug ins Auge drücken ;-))) Alles voller Kugelhaufen , aufgelöst versteht sich , auch dort wo eigentlich keine sind hahaha



    Aber im Ernst - funktioniert wirklich gut. Zumindest bei mir - ist natürlich 'ne Frage wie der Asti gelagert ist etc.


    Gruß


    Copernicus

  • Hallo Katzefish,
    Ich bin, je nach Lust und Laune, mit Brille oder Linsen unterwegs. Einfacher finde ich die Linsen - ganz klar. Beim Teleskop macht das keinen Unterschied, das Bild wird mit oder ohne scharf. Wenn er sagt, dass die Augen austrocknen, dann soll er mal bei -10 Grad raussitzen und behaupten, dass da die Augen trocken bleiben...[;)] Im Ernst, wenns kalt ist rinnen die Augen von selber und wenns warm ist, na ja, du schaust ja vermutlich nicht 30 min. am Stück durchs Rohr, oder?
    Ich jedenfalls habe mit Linsen mehr Spass...


    Markus

  • Hey katzefish,


    ich glaube, es gibt eine gute Lösung des Problems. Soeben habe ich die neue Broschüre von Martin Birkmaier gelesen und dort ein TeleVue Dioptrx - die Brille für's Okular gefunden (Seite 23 Preisliste / Seite 223 im Katalog).


    Dieses Teil ist praktisch ein an diverse Okulare passendes Brillenstück in verschiedenen Stärken (Dioptrien) Preis je 125 EUR.


    Klingt nicht uninteressant.


    Gruß


    Copernicus

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