Bresser 127/1900 Unterschiede

  • Hallo Leute

    Gibt es einen Unterschied bei dem Bresser 127/1900 von Grau zur Weißen Ausführung .

    Vielleicht kann ja einer eine Aussage machen. :?: :/

    CS Ceule

    AZ-GTI 127/1500 MAK

    auf Berlebach

    Dobson 10'' / SeeStar

    Bader Morpheus , 3 x Pentax 7-40mm /Baader Mark IV / Speers Waler 13,4mm - 1,25" 82°

    Sony Alpha 6400 / ASI 224MC Color

  • Und wie ist bei Sky-Watcher Maksutov 127/1500 Skymax f 11.7

    Aktuell mit weißem Ring und hintere Abdeckplatte

    und dann gibt es noch die in matt schwarze Ausführung

    Ist das alles das gleiche von der Qualität .

    Gibt mir mal ein Tipp

    Gruß Ceule

    AZ-GTI 127/1500 MAK

    auf Berlebach

    Dobson 10'' / SeeStar

    Bader Morpheus , 3 x Pentax 7-40mm /Baader Mark IV / Speers Waler 13,4mm - 1,25" 82°

    Sony Alpha 6400 / ASI 224MC Color

  • Zu dem Messier MC-152 Hexafoc 1900:


    Ich habe die Option, einen solchen Tubus zum Freundschaftspreis zu erwerben. Hätte dazu zwei technische Fragen:


    Ich nehme an, der Spiegel erhöht die effektive Brennweite auf etwa den Faktor 2, da das Gerät selber ja nur knap 50cm lang ist.

    Dazu passt auch die Brennweitenangabe bei dem "normalen" Newton: z.B. dem 203/1000m. Wie ist das hier?


    Daß der Preis des 203 deutlich niedriger liegt, schiebe ich auf die Linse im 152. Was mich irritiert, ist die Vergrößerung von 28...400 gegen 73...300 beim 152. Liegt das an der Linse oder der Länge / Auszug?


    Wo ist denn da nun konkret der Vorteil des Maksutov? Die Längere Brennweite führt offenbar nicht zu einer höheren Vergrößerung und der geringere Durchmesser suggeriert mir eher weniger Licht/Auflösungsvermögen.


    Masse?

  • Hallo Sterngucker78,

    der Maksutov hat einen kurzbrennweitigen sphaerischen Hauptspiegel, dessen effektive Brennweite durch den konvexen Fangspiegel um einen Faktor, der irgendwo zwischen 4 und 5 liegen sollte, erhoeht. Ein Newton mit gleicher Brennweite waere in der Tat 1.9m lang! Das ist der Vorteil des Maksutovs, dass er fuer seine Brennweite kompakt ist.

    Er ermoeglicht bei gleichem Okular eine hoehere Vergroesserung verglichen mit einem 200/1000er Newton. Da die Brennweite 1.9x laenger ist, vergroessert er 1.9x mehr. Ein 20mm-Okular am 200/1000er Newton vergroessert 50x, das gleiche Okular am 152/1900er vergroessert 95x.

    Der Grund, warum die Maximalvergroesserung beim Mak dennoch kleiner angegeben wird, ist die Oeffnung. Technisch kannst Du ueber 300x vergroessern, aber Du bekommst keinen Detailgewinn, da das Aufloesungsvermoegen des Teleskops erreicht ist. Die Faustregel ist 2x der Objektivdurchmesser in Millimetern, was bei einer beugungsbegrenzten (=guten) Optik das Limit darstellt. Da der 200/1000er Newton eine groessere Oeffnung hat, loest er auch mehr auf.

    Die Linse ist eine Meniskusplatte, d.h. zwei Radien in gleicher Richtung, aber unterschiedlicher Kruemmung. Zusammen mit der Dicke der Platte wird so der Bildfehler der sphaerischen Aberration korrigiert. So koennen Haupt- und Fangspiegel als Kugelspiegel ausgefuehrt werden, was guenstiger in der Herstellung ist. Die Korrektur des hierdurch eingefuehrten geometsichen Bildfehlers wird von der Maksutovplatte uebernommen. Dimitri Maksutov war ein russischer Optikingenieur, der auf diese Idee kam (etwa zeitgleich mit anderen Kollegen, wie Bouwers). Bernhard Schmidt kam auf eine aehnliche Idee, jedoch sieht sein Korrektor anders aus. Konzeptuell sind ein Schmidt-Cassegrain und ein Maksutov-Cassegrain aehnlich aufgebaut.


    Der Vorteil des Maksutovs ist seine geringe Groesse, die ihn portabler macht als einen Newton. Auch bei Balkonastronomie oder Beobachtungen aus einem (geoeffneten!) Fenster ist ein Einblick von hinten oft sinniger als der Seiteneinblick beim Newton.

    Haette ich die Wahl, wuerde ich als "draussem im Garten"-Beobachter den 200/1000er Newton nehmen. Kommt es auf ein kompaktes Transportmass an, punktet der Maksutov-Cassegrain. Er ist allerdings bei gleicher Oeffnung schwerer als ein Newton, weil die Korrekturplatte systembedingt relativ dick sein muss. Auch ist der Tubus geschlossen, weswegen die Auskuehlzeiten lang sind. Es lohnt sich, das Geraet im Kuehlen zu lagern, also gerade im Winter lieber in der Gartenhuette als im beheizten Wohnzimmer. Die Frontplatte taut gern mal zu, weswegen eine Taukappe oder Tauheizung in feuchten Naechten notwendig ist. Der offene Newton ist hier gutmuetiger. Das Bild ist die ersten Minuten extrem turbulent, weil die ganze warme Luft auf einmal rausstroemt. Dann stellt sich aber schnell ein ruhiges Bild ein.


    PS: Da es ja eigentlich um den 127/1900er ging, nicht um den 152/1900er: Beim 127er ist gemaess der Faustformel die Maximalvergroesserung bei ca. 250x erreicht.

  • Aha! Vielen Dank für die Ausführung. Das Limit ist also die Öffnung. Macht jetzt Sinn.


    Zur anderen Frage, welches Teleskop: Eigentlich käme mir ein Maksutov schon entgegen, weil ich von einem geschlossenen System mehr Langlebigkeit erwarte. Das Auskühlen bezieht sich wahrscheinlich auf den Temperaturausgleich mit der Außentemperatur. Damit hätte ich keine Probleme, denn lagern kann ich den ohne Weiteres auf dem Balkon. Wir haben einen Drahtgitterkasten, hinter dem Pflanzen gezogen werden. Total Einbruchsicher. Taukappen und Heizung stehen schon auf dem Einkaufszettel.


    Aber: Wie ist das mit der Luft >IN< dem Teleskop? Kondensiert da nicht die Feuchtigkeit?

  • Es kommt selten vor, dass das Teleskop von innen beschlaegt. Ich habe das aber schon ein paar Mal beim Schmidt-Cassegrain erlebt. In der Regel ist es jedoch eher von aussen der Fall. Die Korrektorplattenoberflaeche strahlt die Waerme in den Himmel ab und ihre Temperatur geraet unter den Taupunkt.


    Beim geschlossenen System kann ein Stopfen mit Silicagel dazu dienen, die Innenluft trocken zu halten, sodass der Korrektor innen nicht unter den Taupunkt geraet. Dieser ist ja von der Luftfeuchte abhaengig.

    Die Verspiegelung im geschlossenen System haelt in der Regel laenger als beim offenen System. Das ist ein Vorteil der geschlossenen Systeme. Ich kenne eine Menge von Schmidt-Cassegrains, wo die Spiegelbeschichtung noch wie neu aussieht. Und das nach Jahrzehnten. Allerdings wird das durch ein langsames Auskuehlverhalten erkauft. Wenn Du das Instrument in Aussentemperatur lagern kannst, ist das ein Vorteil.

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