Aktueller Sonnensturm war einer der schwersten der letzten 500 Jahre

  • Hallo Leute,


    der Sonnensturm 2024 Mai 10/11 gehörte zu den schwersten der vergangenen 500 Jahre. Das wird auf der heutigen Seite von https://spaceweather.com aus der Tatsache gefolgert, dass die davon ausgelösten Polarlichter sogar noch in der Karibik sichtbar waren. So etwas habe es zuvor nur 1859 (Carrington-Ereignis) und 1921 gegeben.


    Selbst noch auf Florida konnten die Polarlichter mit dem Smartphone fotografiert werden. Zu bedenken ist, dass die verantwortlichen Sturmphasen andere waren als für uns Europäer. Es wäre also möglich, dass der nordamerikanische Kontinent noch etwas stärkeren Sonnenwind abbekommen hat. Ein herausragendes Merkmal dieses Sturms war ja auch seine Dauer. Es gab nämlich auch kürzere, die für uns einfach zur falschen Tageszeit stattfanden.


    Zu bedenken ist außerdem, dass wir erst seit wenigen Jahrzehnten ein funktionierendes Vorhersagesystem haben. Hinzu kommen weltweite Vernetzung via Internet und Mobilfunk, ein höherer Bildungsgrad und die schiere Zahl derer, die zum Himmel schauen. In meiner Kindheit gab es gerade mal 2,5 Mrd. Menschen, jetzt sind wir 8 Mrd. Ich will damit sagen, dass es gut möglich ist, dass es eigentlich viel mehr solcher Stürme gab, aber ein großer Teil unbemerkt blieb, weil sie sich über dem pazifischen Raum oder dem noch dünn besiedelten Nordamerika austobten. Bis vor kurzem bedurfte es ja unter den wenigen einer willigen Seele, die so etwas dokumentiert, damit es eine Chance hatte, als Information die Nachwelt zu erreichen.


    Und noch ein Gedanke: Unsere angeblich anfällige Infrastruktur scheint diesen Sonnenssturm ganz gut weggesteckt zu haben. Keine durchgebrannten Trafos (wochenlange Blackouts!), abstürzenden Flugzeuge und von Teilchen gegrillte Astronauten. Oder hab ich da was verpasst? Wenn nicht, wäre das ein erfreuliches Argument gegen die gerne betriebene Panikmache.


    Schön ist jedenfalls, wie viele von uns dank guten Wetters und günstiger Mondphase diese Polarlichter sehen konnten. Und auch erfreulich viele Menschen, die eigentlich eher abseits unserer Astroblase stehen. Und die es genauso wenig vergessen werden wie wir, die wir regelmäßig in die Sterne schauen.


    CS

    Jörg

  • Hallo



    der Sonnensturm 2024 Mai 10/11 gehörte zu den schwersten der vergangenen 500 Jahre.

    ich würde mal den Zeitraum eingrenzen, auch wenn es

    schlußfolgert. Sagen wir mal seit dem 1859 (Carrington-Ereignis) ist glaubhaft.


    Heute werden so gern Superlative benutzt - und wenn das Polarlicht in der Karibik sichtbar ist,

    heisst das noch lange nicht, das das zu den stärksten Ereignisssen gehört.

    Und Entwarnung bezüglich der Beeinflussung unserer Elektrik/Elektronik würde ich schon gar nicht machen.

    Dazu wissen wir noch zu wenig.

    Ich erinnere mich an die Polarlichter im Oktober und November 1989. Zumindest im Noevember

    war das bei mir spektakulärer (schnelle Änderungen) im Zenit und intensiver darüber hinaus.


    CS Dieter

  • Hallo Dieter,


    an das Polarlicht von November 1989 – das himmlische Honecker-Rücktritts-Feuerwerk – kann ich mich auch noch sehr gut erinnern. Und ich konnte es sogar am gleichen Beobachtungsort genießen wie das vorgestern. Allerdings war das 1989 für mich längst nicht so grandios wie das jüngste. Aber das will nichts heißen. Vielleicht gab es ja eine Phase, die ich damals verpasst habe. Die beiden im Herbst 2003 waren – auch wieder nach meinem subjektiven Empfinden – ebenfalls stärker als 1989.


    Klar, Du hast völlig recht: Für den größten Teil des 500-Jahre-Zeitraums fehlen uns schlicht und ergreifend die objektiven Daten. Vor Carrington gibt es weder Daten noch eine Verbindung zur Sonnenaktivität. Hinzu kommt, dass die Menschen tief abergläubisch waren und es vielleicht gar nicht wagten, so etwas aufzuschreiben. Herausgekommen wäre vielleicht: „Und der Himmel loderte rot vom Widerschein der Hölle.“ - Da meist nur die von Beruf Gläubigen lesen und schreiben konnten, wird so etwas oft vermieden worden sein, um nicht den Leibhaftigen zu rufen.


    CS

    Jörg

  • Servus Dieter,


    die Aussage "gehörte zu den stärksten der letzten 500 Jahre" ist doch völlig korrekt und nicht reißerisch. Anders wäre es, wenn behauptet würde, dass es der stärkste der letzten 500 Jahre gewesen wäre. Und doch, Polarlicht in der Karibik bedeutet, dass es zu den stärksten gehört. Das passiert nur sehr selten (das letzte Mal 1921) und nur bei sehr starken Auswürfen. Das Polarlicht war ein Jahrhundertereignis und das im Wortsinn.


    Ich erinnere mich an die Polarlichter im Oktober und November 1989. Zumindest im Noevember

    war das bei mir spektakulärer (schnelle Änderungen) im Zenit und intensiver darüber hinaus.

    Bei uns gab es im Zenit Änderungen im Sekundentakt. Es war ein Flackern und ein sich Winden von Lichtspuren im Zenit. Es ist aber völlig egal, ob das Event 1989 stärker war, das von 1921 oder von 1859. Es war eins der stärksten Polarlichtereignisse und ich bin mehr als glücklich, es die gesamte Nacht lang beobachtet zu haben. Insbesondere das zweite Maximum. ;)


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Unsere angeblich anfällige Infrastruktur scheint diesen Sonnenssturm ganz gut weggesteckt zu haben. Keine durchgebrannten Trafos (wochenlange Blackouts!), abstürzenden Flugzeuge und von Teilchen gegrillte Astronauten. Oder hab ich da was verpasst?

    Zumindest Starlink merkt wohl was:

    Geomagnetischer Sturm: Satelliten-Internet von Starlink unter Druck
    Der geomagnetische Sturm liefert nicht nur schöne Bilder von Polarlichtern. Das Naturereignis bereitet auch dem Satelliten-Internet von Starlink Probleme.
    www.heise.de


    Wobei das auch die Ausdehnung der Atmosphäre und erdnahe Orbits betrifft, und noch weit von Blackout und Katastrophen entfernt ist.


    Beste Grüße,

    Alex

  • Noch was:

    Solar Storm Knocks Out Farmers' Tractor GPS Systems During Peak Planting Season
    The accuracy of some critical GPS navigation systems used in modern farming have been "extremely compromised," a John Deere dealership told customers Saturday.
    www.404media.co

    Geomagnetic Storm Affecting GPS Signals - May 2024 - Landmark Implement

    John Deere hat eine Warnung rausgegeben, dass ihre GPS-Empfänger gestört werden und daher jetzt kein Getreide gesät werden sollte...

  • Also dass das GPS und Sateliten gestört werden, sich deshalb die Traktoren verfahren und die Farmer eventuelle Einkommensverluste haben, kann ich noch nachvollziehen - ist halt das Risiko, wenn man auf solche Techniken setzt. Letztens kam ein Bericht im TV, wo ein Traktor das GPS verwurstet hat und das Feld des Nachbarbauern teilweise mitabgeerntet hat wo noch nichts reif war. Der Bub auf dem Bock der den Traktor beaufsichtigen sollte, hat nicht gemerkt, dass der aufs falsche Feld gefahren war. Ging ja immer schön hin und her. :saint:


    Aber die Angst vor dem Ausfall von Transformatoren ist schon reichlich abstrus. Wenn man sich die Magnetfelder ansieht, die innerhalb und außerhalb solcher Trafos bestehen und die Größenrelation der Nutz- und Streuflüsse betrachtet, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, was das für gewaltige Magnetwellen sein sollen, die einen Trafo stören oder gar zerstören sollen. Selbst wenn man mit einem fetten Neodymmagneten in der Nähe eines kleinen Print-Trafos rumhantiert, ist da kaum etwas machbar, was gegen das erregte Feld der 230V ankäme. Das Ding läuft unbekümmert weiter und die folgende Netzteilelektronik sowieso. Die muss ja auch mit deformierten Wellen und Überhöhungen klarkommen, wenn in der Nachbarschaft Kraftwerke loslaufen oder Grossverbraucher abschalten.

    Stören können solche Teilchenströme natürlich alles, was mit Magnetfeldsonden arbeitet, aber da sehe ich in erster Linie Stromzähler und Stromsensoren. Die sind aber nicht so einfach kaputt zu kriegen und Störsignale hat es sonst allerorten und in jeder Menge. Jede mathematische Sensorauswertesoftware muss damit klarkommen, weil die Stromzähler manipulationssicher sein müssen und Sensoren generell als ausfallgefährdet gelten und aher in kritischen Anwendungen 3-4-fach ausgelegt werden. Nicht zuletzt preifen die Mobilfunkgeräte überall rein, was sehr wohl wahrnehmbar und messbar ist, oft genug auch stört - aber die heutige Elektronik kann das ab. Das bauen wir Ingenieure schon entsprechend 8) Auch der Flugzeugbau ist in Sachen Elektronik so stark redundant ausgelegt, dass da keine Handies und kein nichts mehr stören kann - wegen z.B. Terrorismus. Flugzeugcomputer (hatte ich schon zweimal in der Mache) werden z.B. doppelt ausgelegt und die Elektronik wird Strahlentests unterzogen. Sie wird sogar absichtlich in allen Details anders gebaut, damit im Fall eines kaputten Bauteils oder Störung nur einer ausfällt und der andere nicht den gleichen Fehler hat.


    In Summe ist das natürlich eine riesige Ladung, man muss aber sehen, dass sich die Teilchen abstoßen und damit verteilen, was zu einer geringen Dichte führt. Ich würde daher behaupten, dass die nicht einmal eine aktuell laufende MRT-Aufnahme stören können. Gewitterwolken haben meistens eine vielfach höhere Ladungsdichte, als die Bereiche eines Nordlichts. So eine Leuchterscheinung braucht auch nicht viel: Es klingt verrückt, aber ich habe abends öfters welche im Bett, wenn die trockene Bettwäsche aneinander reibt - da gibt es Leuchterscheinungen. Konnte es erst auch nicht glauben, ist aber reproduzierbar. Es blitzt oder zuckt aber nichts. Da sind Gummischuhe oft problematischer.


    Das GPS ist natürlich ein Thema und das insbesondere im Bezug auf Navigation, Positionsbestimmung von Flug- und Fahrzeugen. Wahrscheinlich darf man künftig seinen Tesla nicht fahren, wenn Sonnensturmwarnung ist. :P

  • Nur so ein Gedanke zur späten Stunde:

    Die Titanic war unsinkbar. Das stimmte im Prinzip auch. Wäre sie frontal auf einen Eisberg gefahren, sie wäre nicht untergegangen.

    Probleme gibt es immer dann, wenn etwas passiert, das noch nicht berücksichtigt wurde.

    Ein Carrington-Ereignis heute ... ? Ich würde nicht drauf wetten.

    VG ralf

  • Ein Carrington-Ereignis heute ... ? Ich würde nicht drauf wetten.

    Hallo Ralf und alle Mitleser,


    … ich auch nicht. Für 1859 haben wir schließlich keine numerischen Daten zu Sonnenwind, Erdmagnetfeld usw. Nur die visuelle Beobachtung einer riesigen Fleckengruppe und die Beschreibung von Polarlichtern und den Auswirkungen auf die gerade aufgekommene Telegrafie.


    Laut https://spaceweather.com (Seite vom 9. Mai) hatte die den 2024er Sturm verursachende AR 3644 recht genau die Dimensionen der von Carrington gezeichneten Fleckengruppe. Okay, Foto gegen Zeichnung… Wir alle wissen, dass Dinge, auf die wir fokussiert sind, subjektiv größer wahrgenommen und folglich auch gezeichnet werden. Aber wenn Carrington ein bisschen übertrieben haben sollte, wäre die aktuelle Gruppe im Vergleich ja noch größer. (Wegen des Cipyrights kann ich das Vergleichsbild nicht verlinken, aber unbedingt anschauen, es ist eindrucksvoll.)


    Andererseits sagt die Größe allein noch nicht aus, wie intensiv die Eruptionen tatsächlich waren, wie dicht die Teilchenwolke blieb, wie schnell sie auf die Erde zukam und wie genau sie den Planeten traf. Eine Menge von Unwägbarkeiten, die wir nur ausräumen könnten, wenn wir Daten hätten.


    Fazit: Ob die Sonne unserer technisierten Zivilisation schaden kann, wissen wir immer noch nicht. Deshalb sollten wir vorsichtig sein. Aber es besteht wohl trotzdem kein Grund zur Panikmache.


    CS

    Jörg

  • Ich habe in der Großstadt leider nichts sehen können, hatte aber auch keine Zeit, zum aktiv rausfahren und beobachten. Sternfreunde hatten am 11.5. Glück, danach war hier nichts mehr wahrnehmbar.


    Leider wird in den Medien immer alles sensationell aufgebauscht. "Blutmonde", "Supermonde", "Meterorregen", "Schicksalssonnenfinsternis" oder eben Jahrhundertsonnensturm und all die Ereignisse werden so dargestellt, als ginge dann die Welt unter. Klar war das für manch empfindliche Elektronik kritisch, ansonsten aber eben ein Naturereignis, welches der Mensch aushalten sollte. Vielleicht habe ich ja noch Glück und sehe doch noch einen zarten Lichtschimmer...

  • Wir können dankbar sein, dass unser Planet ein einhüllendes Magnetfeld hat. Ohne das Magnetfeld und ohne Atmosphäre hätte das sicher einen Impact gehabt.


    Ein Satellit im Sonnenwind ist eine Aufgabe, die wir mal in der Theoretischen Physik numerisch betrachtet haben. Die Bahnkurve des Satelliten wird gestört und verläuft innerhalb einer Einhüllenden. Ist ein interessantes Ergebnis.


    Viele Grüße,


    Günther

  • Ohne Atmosphäre könnte uns das aber auch egal sein :)


    Heise hat noch einen Rückblick:

    Magnetsturm am Wochendende: Die Infrastruktur hat den Härtetest bestanden
    Stromnetze und Satellitensysteme haben den heftigen Magnetsturm am Wochenende offenbar gut überstanden.
    www.heise.de

    Gab wohl relativ wenige Protonen, und die großen Stromnetze waren ausreichend vorbereitet.

  • Leider wird in den Medien immer alles sensationell aufgebauscht. "Blutmonde", "Supermonde", "Meterorregen", "Schicksalssonnenfinsternis" oder eben Jahrhundertsonnensturm und all die Ereignisse werden so dargestellt, als ginge dann die Welt unter.

    Hm, Polarlichter bis in die Subtropen bzw. Grenze der Tropen gab es seit knapp über 100 Jahren nicht mehr. Daher sogar faktisch ein Jahrhundertereignis. Zeitungen mussten früher verkauft werden, Medien müssen heute angeklickt werden. Dass die Überschriften gerne übertreiben, ist da ganz normal und das war auch schon früher so. Stört mich nicht, kann ja selber bewerten und denken. Mich nervt eher die allgemeine Medienschelte, die aus manchen Kreisen die "sozialen Medien" überschütten.


    Aber unabhängig davon: schade, dass du nichts sehen konntest und keine Zeit hattest, rauszufahren. Du hast wirklich was verpasst. Solche Polarlichter habe ich bislang nur in Lappland gesehen. Und die Dynamik war der Hammer. Die Farben sowieso. Es gab nur eine kurze Pause, sonst die ganze Nacht ein einziges Feuerwerk. Dass ich das so bei uns erleben durfte... ich fand's extrem beeindruckend. Ich werde die Nacht jedenfalls nie mehr vergessen. Und ob es jetzt ein Jahrhundertsonnensturm war oder nur ein besonders starker Sonnensturm, kümmert mich da wenig. Was die Auswirkungen betrifft, (Polarlichterscheinung) war es ein Jahrhundert"event").


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Ja ärgerlich. Da hat man das Glück eines seltenen Ereignisses und ist dann doch nicht in Reichweite / Sichtweite.

    Aber eventuell macht die Sonne ja wieder mal ähnliche Eskapaden. Reicht vielleicht schon, wenn ein größerer Brocken dort einschlägt und für Unruhe sorgt.(?)


    Die sind es auch, um die wir uns sorgen müssen: Mit Interesse nehme ich zur Kenntnis, dass am 9.Mai JT3 nur mit 1/10 LD an uns vorbeigerauscht ist. Immerhin ein 5m Brocken. Rechnet man die kinetische Energie der 11km/s, gibt das zumindest lokal ein fettes Feuerwerk. Wenn der trifft, ist eine halbe Stadt weg.

  • Hallo Jürgen,

    Immerhin ein 5m Brocken. Rechnet man die kinetische Energie der 11km/s, gibt das zumindest lokal ein fettes Feuerwerk. Wenn der trifft, ist eine halbe Stadt weg.

    keine Panik, da braucht es schon etwas mehr. Der Meteoroid von Tscheljabinsk wird auf 19 m Durchmesser bei 19.2 km/s geschätzt. Da gab es zwar einiges an Glasbruch, aber "halbe Stadt weg" ist doch sehr übertrieben.


    Herzliche Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • hmm,

    als ich am 12.5. morgens etwa um 8:30h meine Mutter anrufen wollte, war sowohl via Vodafone als auch Telekom sofort der Anrufbeantworter der Provider dran. Es muss da also irgendwo eine Netzstörung gegeben haben. Ob die mit den PL im Zusammenhang stehen, weiß ich nicht, will ich aber nicht ausschließen.

  • Hallo Jürgen,

    keine Panik, da braucht es schon etwas mehr. Der Meteoroid von Tscheljabinsk wird auf 19 m Durchmesser bei 19.2 km/s geschätzt. Da gab es zwar einiges an Glasbruch, aber "halbe Stadt weg" ist doch sehr übertrieben.


    Herzliche Grüße, Holger

    Servus Holger!


    Ist zwar "off topic" aber trotzdem, das Glück damals der flache Eintrittswinkel, steil wäre das anders ausgegangen! Halbe Stadt ist da glatte Untertreibung!


    Ein Artikel zum Ereignis damals:


    Gleich mehrere Forscherteams haben nun rekonstruiert, mit welcher Wucht der Meteorit über dem Ural vor fast neun Monaten zerborsten ist. In diesem Moment habe sich eine Energie von 500 bis 600 Kilotonnen des Sprengstoffs TNT entladen, berichten Astronomen um den tschechischen Wissenschaftler Jiri Borovicka im Magazin Nature. Die Energie des Meteoriten entspricht damit der Energie von 30 Atombomben jenes Typs, der im zweiten Weltkrieg das japanische Hiroshima vernichtete.


    LG

    Josef

  • Hallo Andreas,

    das Ding fliegt nicht in unsere Richtung.

    Auch wenn das der Fall wäre, so würden wir am Erdboden vermutlich keine sonderlichen Auswirkungen haben. (außer schöne Polarlichter)

    Im All sieht es aber anders aus und wir sind schon ziemlich abhängig von den ganzen Satelliten. Fernsehen, Internet, Navi, Wettervorhersage ....

    Wirklich schwierig wird es (wenn ich es richtig verstanden habe) wenn 2 solcher Stürme hintereinander eintreffen und der erste den Weg frei gemacht hat für den zweiten, der dann mit viel höherer Geschwindigkeit auf unser Magnetfeld trifft. In dem Fall würde ich mal vorsorglich meinen Rechner vom Stromnetz nehmen, genau so, wie ich es auch bei einem schweren Gewitter mache.

    VG ralf

  • Hallo Andreas,


    das von den Flares freigesetzte Material muss ja erstmal bei der Erde ankommen. Das dauert meist um die zwei Tage, aber weil die Geschwindigkeit unterschiedlich ist, kann es auch schneller gehen oder länger dauern. Ganz am Anfang der Seite Polarlichtvorhersage für Deutschland steht eine verbale Einschätzung von „sehr gering“ (meistens) über „gering“, „erhöht“, „hoch“ und „sehr hoch“ bis „extrem hoch“ (sehr selten, zuletzt 2024 Mai 10). Ab „hoch“ versuche ich immer rauszugehen. Ist natürlich wetter- und auch mondphasenabhängig. Bei Vollmond ist schwaches, nur fotografisches PL schwer einzufangen. Und es reicht nicht, irgendwann am Nachmittag zu schauen, denn es kann sich sehr schnell ändern. Erst vor ein paar Wochen ist es mir passiert, dass ich dadurch ein PL verpasst habe.

    Als nächstes sehe ich mir immer den Abschnitt „Vorhersagen des SWPC“ an. Hier ist das Diagramm „Polarlicht Aktivität in Mittleren Breiten interessant, weil es eine Vorhersage für die kommenden zwei Tage enthält. 

    Aber weil Vorhersagen nicht immer zutreffen, richte ich mich am Ende immer nach dem Abschnitt „Polarlicht-Aktivität“ und hier speziell nach der Grafik oben links: „Echtzeit Aktivität (Mag)“. Dieses Diagramm habe ich dann auch auf dem Handy offen, wenn ich draußen bin.


    Auf die LASCO-Bilder und das Polarlichtoval achte ich meist gar nicht. Aber von all diesen Hilfen abgesehen, ist es nie ganz vorhersehbar, ob und wie sich ein PL entwickelt.


    CS

    Jörg

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!