Erstes Teleskop: 8 Zoll Dobson + Okulare?

  • Hi :)


    Ich würde mir gerne zum ersten mal ein Teleskop kaufen. Ich kenne mich ein bisschen mit Fotografie aus, aber 0 mit Teleskopen.

    Habe schon ein wenig recherchiert und mich schon ein wenig eingeschossen auf ein Dobson. Und dann hat es mir noch die Aufsuch-Funktion von Celestron angetan.


    Bin jetzt mal bei dem StarSense Explorer 8" Dobson von Celestron hängengeblieben:

    StarSense Explorer 8" Dobson


    Was möchte ich den genau beobachten? Sicher den Mond und die Planeten, aber auch Nebel wären schön. Vermutlich von allem ein bisschen ^^

    Was möchte ich maximal ausgeben: 2'000€


    Bei den Okularen wurde ich noch nicht ganz schlau.

    Beim Starsense Explorer ist glaubs ein 2" verbaut?

    Zitat

     Inkl. 2“ Crayford Fokussierer mit 1,25" Adapter. 


    Taugt das mitgelieferte 25mm Plössl Okular etwas? Wenn ich nur vom Preis her ausgehe, dann wohl eher nicht?


    Ich würde mal mit 3 Okularen starten wollen. Mir wurde von einem Fotogeschäft das sich auch mit Astrofotografie auskennt ein 5mm empfohlen für die Planetenbeobachtung?

    Was würdet ihr empfehlen? 25mm, 10mm und 5mm?

    Ab welchem Grad empfehlenswert, 80 und aufwärts? Oder bieten geringere Grade irgendeinen Vorteil ausser vermutlich der Preis?


    Ich habe mal in diesem Shop gefiltert

    Okulare - Astro Zubehör Optik - Astronomie - Astronomie + Fernoptik


    Sind die Okulare von Tele Vue empfehlenswert?


    Mondfilter?

    Transportmöglichkeit?

  • Hallo GarfieldKlon,


    in aller Kürze: für visuelle Beobachtungen machst du mit dem Teleskop nichts falsch. Die mitgelieferten Okulare sind für die ersten Versuche ok. Aber die von dir verlinkte TeleVue sind natürlich um einiges teurer aber dafür extrem gut. Weitere gute Okulare zu etwas geringerem Preis kriegst du von Baader und Explore Scientific.


    Die angegebenen Okular-Brennweiten sind auch ok. Für ein Überblicksokular ist ein großes scheinbares Gesichtsfeld (80° und mehr) empfehlenswert. UWW Okulare sind tlw. auch Geschmackssache. Das Auge kann ein Gesichtsfeld von ca. 70° überblicken ohne dass du mit dem Auge rollen musst. Ich selbst habe auch 100° Okulare und mag die sehr :)


    Mondfilter, evtl. Stadtlichtfilter und OIII Filter. Taschen und Koffer zur Aufbewahrung bzw. zum Transport - ja!


    Liebe Grüße,


    Christian

  • Hallo,


    zuerst mal herzlich willkommen ....


    finde ich einen soliden Einstieg.


    Celestron ist Markenhersteller.

    StarSense hat es mir auch angetan, und ich habe mein C8 aus den 80ern damit aufgerüstet.

    Das Teleskop kann 2" Okulare; das beiliegende ist aber ein 1,25".

    Hier sind mehr Daten als auf der Seite von Celestron:


    Fotografieren ist halt mit einem Dobson nicht so der Hit, da es halt keine Nachführung hat.


    Ich würde mal mit dem beiliegenden Okular anfangen, und dann dort ergänzen, wo es Dir fehlt.


    Plössel hat schon ein recht großes Gesichtsfeld.

    TeleVue würde ich mal zu den guten Okularen rechnen.

    Teurer werden Okulare mit dem Winkel des Gesichtsfeldes.


    Guten Einstieg und Clear Skies!

  • Danke Christian :)


    Leider wird ja nur 1 Okular mitgeliefert und eines für 20€ wenn ich das richtig recherchiert habe.


    Ich habe mich jetzt mal ein wenig eingelesen bzgl. Okulare und empfohlene Brennweiten:

    So finden Sie die richtigen Okulare


    Beim StarSense Explorer 8" Dobson von Celestron wären ja die Eckdaten:
    203mm Öffnung (Spiegel?)

    1200mm Brennweite

    Verhältnis: f/5.9


    Wenn man mit den 203mm geteilt durch 7mm bekommt man die minimale Vergrösserung von 29.

    Und wenn ich dann die 1200mm durch die 29 teile kriege ich 41mm Brennweite. Oder auch einfach 7x die f/5.9

    Bzw. wird dann ja empfohlen eher mit 6.5 zu rechnen, dann wäre ich bei ca. 38mm


    Optimalbrennweite = Verhältnis, also ca. 6mm?

    Und maximale Vergrösserung = Optimalbrennweite / 2 wäre dann 3mm


    Sind meine Überlegungen/Berechnungen so richtig?


    Was ich noch nicht so richtig rausgefunden habe ist, ob das Teleskop über 2" oder 1,25" verfügt?

    Und an ein Teleskop mit 2" kann man via Adapter auch 1.25" Okulare anschliessen? Ist das auch empfehlenswert oder muss man dann mit irgendwelchen Abstrichen rechnen?


    Bzgl. Astrofotografie. Da benötigt man ja eines mit automatischer Nachführung. In welche Preisregionen bewegt man sich dann? Kamera hätte ich einen Nikon D810.

  • Bin jetzt mal bei dem StarSense Explorer 8" Dobson von Celestron hängengeblieben:

    Den StarSense habe ich selbst und nutze ihn am 12" Dobson was richtig gut funktioniert. Allerdings finde ich den Dobson doch arg teuer für einen 8". Einen 8" Dobson dürfte gebraucht für unter 500€ zu haben sein, ein StarSense mit einem billigen Teleskop die unter 200€. Es geht ja nur um die Halterung und die Lizenz der Software (App). Das gesparte Geld reicht sicher für zwei, drei für Okulare. Die Halterung des StarSense kann man mit einem gedruckten Adapter auf den Sucherschuh packen. Das klappt prima.


    Viele Grüße

    Michael

  • Wie Michael finde ich die StarSense Astronavigation als solche gut, jedoch in Kombination mit den Celestron Dobsons zu teuer, siehe meine Meinung dazu hier. Siehe auch schöne Adaption von MünchenBeiNacht.

    Wenn man mit den 203mm geteilt durch 7mm bekommt man die minimale Vergrösserung von 29.

    Ja richtig, das ist jedoch nur ein grober Richtwert für die Minimalvergrößerung. In der Praxis würde ich das nur unter sehr dunklem Himmel empfehlen, und auch nur, wenn die eigene Augenpupille nachts auch wirklich bis 7 mm auf geht (siehe Größe der Augen Pupille). Meist ist es sinnvoller, bei 5-6 mm maximaler Austrittspupille zu bleiben. Bei einem 8 Zoll f/6 landet man bei ca. 30-35 mm Okularbrennweite.


    Es ist:

    Vergrößerung = Objektivbrennweite / Okularbrennweite.

    Austrittspupille = Objektivdurchmesser / Vergrößerung = Okularbrennweite / Öffnungsverhältnis-Zahl

    Beispiel: 1.200 mm Spiegelbrennweite / 10 mm Okularbrennweite = 120- fache Vergrößerung. Das ergibt eine Austrittspupille von 203 mm /120- fach= 1,7 mm, eine schöne Allround Vergrößerung für viele Objekte. Schau dir hierzu auch die einschlägigen Einsteigerseiten an.


    Das wichtigste Okular zu Beginn ist das Übersichtsokular mit großem wahren Feld am Himmel, um die Objekte leichter zu finden. Für einen 8 Zoll f/6 würde ich eine Brennweite von ca. 30-35 mm und ein scheinbares Gesichtsfeld (SG) von 60-70° vorschlagen, z.B. die Erfle Derivate für ca. 90-130 Euro mit 2 Zoll Steckmaß (Beispiel 1, Beispiel 2). Es gibt natürlich bessere und deutlich teurere Übersichtsokulare, soviel Geld würde ich jedoch erst in die Hand nehmen wollen, wenn ich genau weiß was mir am besten taugt. Außerdem sind langbrennweitige Ultraweitwinkel- Okulare mit 80° SG und mehr in der Regel sehr schwer und können den Dobson aus dem Gleichgewicht bringen. Okulare sind eine sehr individuelle Entscheidung. Insgesamt würde ich zu Beginn maximal 3 Okulare anschaffen und dann schauen, wie sich die Vorlieben entwickeln.


    Zentnerweise Lesestoff:

    Deepsky Brothers

    Astronomie Einsteiger-Ecke

    http://www.teleskop1x1.de/okular.asp

    astrozoom.de Theorie und Praxis

    Okulartipps von Mintaka

    Okular Abstufungen von Peter Surma

    Okularberatung von ICS

  • Stathis

    Hat den Titel des Themas von „Erstes Teleskop - viele Fragen“ zu „Erstes Teleskop: 8 Zoll Dobson + Okulare?“ geändert.
  • Hi,


    in die Gesamt Budgetierung würde ich noch eines der "200-Euro" Nebelfilter aufnehmen. Also OIII oder UHC, ich würde zum OIII tendieren bei 8".


    Das 25mm ist meist "aus der Reihe" - kann man getrost mittelfristig für die Schublade einplanen. Mach Dir einen Plan wie Du das Set staffeln willst langfristig. 3 finde ich zu wenig. 4 oder 5 besser.

    Die staffelst Du nach den Gesetzmäßigkeiten der Empfehlungen (z.B. Brennweitenschritte x1,7 oder so was, mehr in den Ratgebern). Und dann kaufst Du drei davon und den Rest mit den Jahren später. Weil je nach dem für wieviel Okulare Du Dich entscheidest, bestimmen sich Ränder und Mitte der Okularstaffelung. Bei 3 Okularen würde ich z.B nie auf 4mm runter gehen, sondern eher bei 6mm aufhören. Bei 5 Okularen aber schon auf 4mm gehen, oder sogar ~3,5mm. Zahlen nur zur Veranschaulichung. mehr in den Ratgebern ...


    Grüße,

    Walter

  • Hier kannst Du ein paar Ratschläge für einen Kollegen nachlesen:


    2000 euro reicht für 10"ICS Dobson mit Satz sehr guter Okulare ES82°. Macht 15+ Jahre Spass !


    OkularOrientierung hier:

    eyes4skies - articles


    Gruss,

    Peter

  • Optimalbrennweite = Verhältnis, also ca. 6mm?

    Und maximale Vergrösserung = Optimalbrennweite / 2 wäre dann 3mm

    Hallo,

    soweit ist das zumindest in der Theorie wohl richtig, aber die maximale Vergrößerung (Öffnung x2) würde ich nicht anstreben - wenn überhaubt funktioniert das nur unter optimalen Bedingungen, aus meiner Erfahrung fast nie - also wie so oft "weniger ist mehr", weniger liefert Vergrößerung oft besseres Bild wie bei max. Vergrößerung und mit wenigene Okularen anfangen und dann sehen was fehlt - mehr wie 3 braucht's eigenltich fast nicht....

    ist meine, sehr subjektive Meinung.

    Aber Glüchwunsch zum Einstieg in die visuelle Beobachtung, mit so einem Dobson hast du super Einstieg....

    viele Grüße, Martin

  • Hi, Frage in die Runde, - ich hab mir mal eben den Preis angesehen vom Beitrag-1 Link. Oha!


    Dann mal schnell Starsense gegoogelt und ich finde folgendes präsentiert:


    Teleskop 70/700 vollständiges Set mit Starsense für 170 Euro

    Starsense ohne nix: für 500 Euro


    Was ist da los? Gibt es zwei verschiedene Versionen des Star Sense?



    Ansonsten ist es ja wirklich so: Kauf den 8" Dobson für viel weniger Euros, dann dieses Sköpsche mit Starsense und pflanz das Starsense um.

    Das Sköpsche dann verschenken ...


    CS,

    Walter

  • Es gibt noch einen StarSense Autoguider zu 900,-€ und ein StarSense Auto ALign zu knapp 500,-€

    EQ6R-PRO | OMEGON PUSH+ | SW Allview | Unistellar eQuinox | Seestar S50 |  ASKAR FMA 135

    SW 200PDS/1000 | SVBONY 503 80/560 (448) | SkyMax 102/1300 MAK | TS 61EDPH II

    ASI 120MC-S & MM-Mini | veTEC533c / 571c | N.I.N.A.

    METEORCAM (RPi4) (https://globalmeteornetwork.org/weblog/DE/index.html) DE000Q

  • ... und StarSense .....


    Hier wird üblicherweise vom StarSense Explorer geschrieben, fauler, bzw. unachtsamer Weise der zweite wichtige Teil der Bezeichnung weggelassen.


    Geiz ist geil, schlägt hier durch, wird bereits an Buchstaben gespart. :D

  • Teleskop 70/700 vollständiges Set mit Starsense für 170 Euro

    Das ist das, was Du brauchst. Ich finde die Produktbezeichnungen von Celestron suboptimal .... Um nicht zu sagen irritierend.

    Mit dem Teleskop bekommst Du dann noch ein 25mm K Okular und eine 2-fach Barlow Linse - beides 1,25". Gibt dann zusammen ein 12,5mm Okular ;)

    Und einen Okular-Adapter von 2" auf 1,25".

    Außerdem einen Red Dot Sucher mit CR2032 Knopfzellen.

  • Vielen Dank für die vielen Antworten und wertvollen Tipps :)


    Den anderen Thread habe ich jetzt komplett durchgelesen und bin dort noch auf das Thema bzgl. Wohnort und Lichtverschmutzung gefunden.

    Ich wusste zwar schon vorher, dass je weniger Lichtverschmutzung desto besser natürlich, aber ich dachte nicht, dass bei mir so eine grosse Lichtverschmutzung herrscht:

    47.35677, 8.62911

    SQM 20.18 mag./arc sec2

    Bortle class 5


    Sieht nicht so rosig aus? Was kann man bei dieser Verschmutzung noch schön beobachten? Gibt es dazu irgendeine Liste?

    Innerhalb von 30 Auto-Minuten würde ich auf ca. 21 kommen.

    In 60min bei 21.6 , aber wieviele nehmen solche Wege auf sich?


    Kann mir bitte jemand noch das mit den 2" Okularen und den 1.25" erklären?

    Was sind die Vorteile von einem gegenüber dem anderen?


    Und mich würde noch brennend interessieren wie gross ich den die Objekte schlussendlich wirklich sehe. Also wie gross z.B. Jupiter bei einem 8" Dobson und einem 6mm Okular wirkt. Gibt es dazu Vergleichsbilder oder kann man das gar nicht so darstellen?


    Was ich eigentlich nicht möchte ist schon beim ersten Teleskop anfangen zu basteln, sprich etwas günstiger kaufen, dann von einem anderen Teleskop was abschrauben und dann noch was 3D zu drucken. Ich bin schon so einigermassen überfordert mit der ganzen Materie ^^

    Habe ich das denn richtig verstanden, das Celestron Dobson 8" ist suboptimal und man muss sich verrenken um durchzuschauen?


    Ist es stark empfohlen sich im Laden vor Ort das ganze anzuschauen? Müsste zuerst mal einen finden der die Modelle auch ausgestellt hat.

  • Moin,


    zu 2" Okularen: Das ist keine Frage der Qualität. Bei längeren Brennweiten oder/ und größeren scheinbaren Gesichtsfeldern werden die Teleskopseitigen Linsen irgendwann zu groß, um noch in ein 1,25" Gehäuse zu passen.


    Zur erwartbaren Größe: das lässt sich per Software/am Bildschirm imho kaum sinnvoll darstellen. Programme wie Stellarium helfen, wenn man ein bekanntes Objekt, etwa den Mond, als zum Vergleich heranzieht.


    Mond, Jupiter unnd Saturn bei ca. 250xmit einem Okular mit 65° scheinbarem Gesichtsfeld:

    Wenn man den Sehabstand so wählt, dass der Bildkreis gerade noch entspannt in das Blickfeld passt, hat man eine (seeehr) grobe Vorstellung.


    Zur Ergonomie: Bei den meisten Teleskopen muss man für eine entspannte Nutzung eine höhenverstellbare Sitzgelegenheit haben. Bei großen Teleskopen ggf. eine Leiter. Bei kleinen Teleskopen hilft ein erhöhter Unterbau.
    Das Celestron scheint so zu sein wie die anderen DOBse auch. Einblick auf 45° zur Horizontalen. Das passt.


    Sich die angedachten Teiöle (oder vergleichbares Material) beim Händler oder bei anderen Sternfreunden vorher einmal live anzusehen ist imho auf jeden Fall zu empfehlen.


    Zur Einschätzung, was unter welchen Bedingungen wie gut oder schlecht geht kann ein Programm wie Eye und Telescope helfen.

    Das ist aber recht abstrakt. Auch hängt es imho recht stark vom einzelnen Beobachter ab, was geht und ob es einem Spaß macht.
    Pretty Pictures und und ein Ojekt "nur" zu finden und sicher zu identifizieren sind sehr verschiedene Kategorien.


    CS

    Harold

  • Du hast ja gerade schon so einiges an Infos ;)


    Was kann man bei dieser Verschmutzung noch schön beobachten? Gibt es dazu irgendeine Liste?

    Ist mir nicht bekannt, dass es da Listen gäbe.

    Venus, Mars, Jupiter und Saturn sind einfach.

    Messier Objekte sind zumeist recht einfach - Charles Messier hatte kleine Geräte und war da limitiert.

    Es gibt auch Tabellen, in denen die Größe und Helligkeit von Objekten steht.

    Anspruchsvoller sind dann NGC und IC.

    Was ich eigentlich nicht möchte ist schon beim ersten Teleskop anfangen zu basteln, sprich etwas günstiger kaufen, dann von einem anderen Teleskop was abschrauben und dann noch was 3D zu drucken. Ich bin schon so einigermassen

    Deswegen hatte ich auch das Celestron vorgeschlagen. Wissend, dass es mit Basteln günstiger wäre .... Habe selbst die Tage den Seestar Explorer an mein C8 gebastelt und darüber mehrere Tage rumgehirnt...

    Habe ich das denn richtig verstanden, das Celestron Dobson 8" ist suboptimal und man muss sich verrenken um durchzuschauen?

    Es handelt sich um einen ganz normalen Newton Reflektor. Auf einer Dobson Montierung. Mit allen Vor- und Nachteilen. Selbst kam ich mit meinem Newton super zurecht. Es war das Teleskop, mit dem ich am besten intuitiv zurechtkam. Aber - die Anzahl der Kilometer macht's.

    Und mit diesem hatte ich sicher die meisten Kilometer am Himmel zurückgelegt.

    CS

  • Servus "GarfieldKlon"


    SQM 20.18 mag./arc sec2

    Bortle class 5


    Sieht nicht so rosig aus? Was kann man bei dieser Verschmutzung noch schön beobachten? Gibt es dazu irgendeine Liste?

    Innerhalb von 30 Auto-Minuten würde ich auf ca. 21 kommen.

    In 60min bei 21.6 , aber wieviele nehmen solche Wege auf sich?

    20.2 mag/arcsec^2 sind in der Tat nicht berauschend. Was da natürlich immer geht, sind Doppelsterne, helle Sternhaufen und wie schon geschrieben wurde Planeten und Mond. Auch Asteroiden können interssant sein - mit etwas Geduld kann man sehen, wie sie ihre Position verändern. Ist halt nur ein Lichtpunkt, aber die Hintergrundinfo macht es spannend. Wenn man nachliest, wie weit entfernt und wie klein oder groß der Brocken ist, finde ich es jedenfalls beeindruckend.


    Ich selber würde bei 20m2-Himmel allerdings gar nicht erst mein Teleskop aufbauen. Ich empfinde 21m2 als "geht so, ist o.k., ist aber nicht berauschend". Wenn ich in 60 Minuten 21m6 haben könnte, würde ich die Strecke fahren. Ich kann da aber leicht große Töne spucken, da ich dunklen Himmel direkt in meiner Nähe habe, aber mit meinem Dobson fahre ich auch gerne mal ne Stunde, um gemeinsam mit einem Freund zu beobachten. Ich kenne das etwas weiter Rausfahren also durchaus. Und ich habe prinzipiell auch kein Problem, mal drei Stunden zu fahren, um in den Alpen zu beobachten (steht noch aus, seit ich meinen Dobson habe).


    Ich habe viel mit 8 Zoll beobachtet, immer bei 21m2 bis 21m5 (grob geschätzt). Und da kann man schon sehr viel sehen, auch Spiralarme bei den helleren Galaxien. Bei 20m2 sumpfen Galaxien hingegen völlig ab.


    Und mich würde noch brennend interessieren wie gross ich den die Objekte schlussendlich wirklich sehe. Also wie gross z.B. Jupiter bei einem 8" Dobson und einem 6mm Okular wirkt. Gibt es dazu Vergleichsbilder oder kann man das gar nicht so darstellen?

    Wie hoch du sinnvoll vergrößern kannst, hängt stark vom Seeing ab. Meist wirst du nicht mehr als 200x vergrößern können und auch da kann es bei schlechten Bedingungen matschig sein. Ich würde dir da raten, bei jemandem mitzubeobachten. Es gibt sicher einen Astronomieverein bei dir in der Nähe oder die Urania-Sternwarte in Zürich. Ich empfehle dir, selber mal durch ein Teleskop zu sehen, bevor du dir eines kaufst. Auch mit einem größeren Teleskop wie an einer Sternwarte kannst du bitten, den Planeten mal bei 200facher Vergrößerung sehen zu können. Du hast da dann zwar eine bessere Auflösung, wenn das Seeing das zulässt, aber du bekommst ein Gefühl für die Größe des Obejkts. Ich sage einfach mal, es bleibt da noch ein relativ kleines Scheibchen. Ich bin aber auch nicht der Planetenbeobachter, ich mag lieber Deep Sky-Objekte.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Ja ich glaube ich warte noch mit dem Kauf.

    Ich habe jetzt mal nach einem Video gesucht, dass das etwas veranschaulicht und bin auf dieses gestossen:

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    Das ist dann schon sehr ernüchternd. Und nur um den Mond näher zu sehen möchte ich keine 2'000€ ausgeben.


    Eigentlich hat sich ja meine 7 jährige Tochter ein Teleskop gewünscht, aber so ein Spielzeug-Teleskop wollte ich ihr dann nicht antun, da kommt keine Freude auf. Aber langsam kommt bei mir auch Ernüchterung auf wenn ich mir die Bilder so ansehe was ich vermutlich wirklich sehe.


    Ich mach mich mal auf die Suche nach einem Verein oder Einzelperson wo ich vielleicht mal durchschauen darf. Das ist ein guter Tipp :) Vielleicht kommt dann ja wieder Freude auf.

    Nur im Laden anschauen bringt ja auch nichts.

  • Hallo,


    als streulichtgeplagter Dobsonaut am Großstadtrand wollte ich noch eine Objektklasse hinzufügen: Hellere kleine Planetarische Nebel


    Vom Einstieg über M 57 im Messierkatalog stößt man da auf ein sehr interessantes Beobachtungsgebiet mit teilweise exotischen Objekten...


    M 57 analog am Stadtrand, 63mm-Refraktor


    salü+cs, volker :hot_beverage:

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Hallo,

    ganz guter Überblick für "leichte" Objekte bietet der "Deep Sky Reiseatlas" vom Oculum Verlag, dort sind die Objekte mit Sternchen bewertet: je mehr Sternchen, desto heller und leichter zu finden....

    Und mit Karte suchen macht eh mehr Laune als mit Starsens-Hilfe🙈

    Gruß, Martin

  • Hallo,


    für meine Tochter habe ich damals mit einem kleinen 6" Dobson angefangen ähnlich dem Skywatcher Heritage. Dazu ein Satz vernünftiger Okulare mit größeren Augenabstand, da Kinder nicht gerne so nah an die Linse gehen. Pössl Okulare sind da bei kurzen Brennweiten eher ungünstig.


    Damit sieht man schon eine Menge auch und gerade an Planeten und Mond. Farbige Doppelsterne, Sternhaufen und Nebel wir m57 und m42 machen damit auch Spaß, finde ich. Meiner Tochter hat es jedenfalls gefallen und wir holen das Ding auch heute noch ab und zu raus um noch Mal zu schauen.


    Viele Grüße

    Michael

  • Das ist dann schon sehr ernüchternd. Und nur um den Mond näher zu sehen möchte ich keine 2'000€ ausgeben.

    Mit 20,2 mag/arcsec² ist das sogar noch fast optimistisch was da im Video gezeigt wird unter "live". Allerdings unter 21,5 sieht die Sache schon viel besser aus. Allerdings mit Abstand nicht so wie auf den Summenbildern im Anschluss an "live". Dennoch sehr befriedigend - du musst es halt mal erleben. Ich fahre übrigens die Stunde. Ich lebe auch unter grützenschlechtem Himmel, halbe Stunde Fahrt bringt noch nicht viel, erst nach einer Stunde Fahrt bin ich unter ca. 21,5er Himmel. Das mach ich dann so 5x im Jahr mittlerweile, weil Wochenende und Clear Skies zunehmend selten geworden sind.


    Warte den Sommer doch ab, schau Dich nach einem Teleskoptreffen in Deiner Nähe um (bei uns der Thread: Kontakte und Treffen) und fahr(t) da mal hin. Oder mach einen Aufruf, ob Dich jemand in der Nähe (aber unter besserem Himmel) mal im Garten, oder Feld was vorführen kann. Denn Bildschirme stellen die Situation auch irgendwie nicht richtig dar. Die Brillanz fehlt, die nadelfeinen glitzernden Pünktchen eines Kugelsternhaufens, die Brillanz eines farbigen nadelstichartigen Sterns - besser eines Doppelsterns, die zarten Schlieren eines Cirrus Nebels, etc.


    Muss man eigentlich selbst gesehen haben. es fasziniert einen oder langweilt einen trotzdem. Es geht nix über "Probieren". Planeten und Mond, ja das kannst Du in jeder Stadtsternwarte, da ist die Lichtverschmutzung egal.


    CS,

    Walter

  • ´

    Das ist dann schon sehr ernüchternd. Und nur um den Mond näher zu sehen möchte ich keine 2'000€ ausgeben.


    Eigentlich hat sich ja meine 7 jährige Tochter ein Teleskop gewünscht, aber so ein Spielzeug-Teleskop wollte ich ihr dann nicht antun, da kommt keine Freude auf. Aber langsam kommt bei mir auch Ernüchterung auf wenn ich mir die Bilder so ansehe was ich vermutlich wirklich sehe.

    Ja, das wäre der einzige Fehler der beim Asto-Einstieg passieren kann: mit zu großen Erwartungen ran gehen und nach ersten Enttäuschung dann gleich wieder aufhören mit dem tollen Hobby. Beim visuellen schauen bleiben Sterne kleine Punkte und DeepSkyObjekte (zumindet mit kleineren Teleskopen) oft nur milchige Flecken - da ist dann das Suchen und Finden oft spannender als das Beobachten, dabei lernt man auch viel über Sternbilder und Orientierung....

    Hier gibt es einen guten Vergleich was man mit welcher Teleskopgröße erwarten kann: http://selbstbau.vdsastro.de/beobachtungspraxi/ da muss mann etwas herunterscrollen zu "Teleskopvergleich an bekannten Deepsky-Objekten" oder "Teleskopvergleich am Planeten Jupiter" und kommt dann zu sowas:

    und spätesten wenn man mal Kugelsternhaufen durch 8" (oder größer) gesehen hat kommt man eh nicht mehr los - meine Meinung....

    Wie oben erwähnt, ist Suchen und Finde eh ein spannender Teil, daher braucht's auch keine teure Montierung die alles alleine findet - dann beibt der Einstieg auch finaziell überschaubarer...

    Natürlich kann man auch mit 6" oder noch kleiner einsteigen, und lange Spaß damit haben - man muss halt wissen was einen erwartet.

    Dazu ein Satz vernünftiger Okulare mit größeren Augenabstand, da Kinder nicht gerne so nah an die Linse gehen. Pössl Okulare sind da bei kurzen Brennweiten eher ungünstig.

    das ist auch ganz wichtiger Hinweis: Kinder wissen nicht was sie sehen "sollen" da sind Okulare mit "unkritischen" Einblick wichtig, bei den kurzbrennweitigen Pössl muss das Auge genau an der richtigen Stelle sein, bei Okularen mit kofortablerem Einblick, kann man auch etwas "daneben liegen" und sieht trotzdem noch was.

    Bei Kindervorführugen hatte ich öfter den Fall, dass Kinder sagen sie sehen den Mond; aber nur als hellen Fleck, irgendein Lichtreflex, weil sie eben nicht mit dem Auge richtig dran sind....


    viele Grüße, Martin

  • Was ist mit "Augenabstand" genau gemeint? Wie sehen den Okulare mit grösserem Augenabstand aus?


    Hätte ich jetzt super Lichtverhältnisse bei mir hier im Garten hätte ich jetzt einfach mal gekauft weil es mich halt doch interessiert. Aber wenn ich dann 30-60min fahren darf für bessere Bedingungen stellt sich bei mir schon die Frage wie oft ich das machen würde... Mal abgesehen davon, dass die Kinder zeitig ins Bett sollten ^^ Und machbar eigentlich auch nur am Freitag und Samstag, evtl. auch Sonntag.

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