Empfehlungen Komakorrektor

  • Hallo Johannes,


    die gängigsten Komakorrektoren sind wohl der GPU und der Baader MPCC. Ersterer bietet eine sehr gute Korrektur des Newton-Komas bis hin zu Vollformatsensoren, Letzerer bis zu den etwas kleineren APS-C Sensoren.


    Beide verändern die Brennweite nicht.


    0,95 x 2“ beschreibt einen einfacheren Korrektor, der die Brennweite auf 95% reduziert, und im 2“ Format gebaut ist.


    Was für dich das richtige ist, da kommt es darauf an, welchen Kamerasensor du benutzt. Und natürlich deine Ansprüche / Budget. Ich selbst benutze den Baader MPCC MK III an einem 200/1000 Newton mit einer ASI 071 MC, die hat einen APS-C Sensor, und bin mit der Sternabbikdung bis zu den Rändern hin absolut zufrieden.


    LG & CS, Nick

  • Der Baader MPCC (baugleich mit Celestron Label) ist ein einfacher 2- linsiger Korrektor, der auf Ross zurückgeht (Ross- Korrektor, siehe Buch Telescope Optics von Harrie Rutten Kapitel 14.4. oder Telescope-optics.net, Sub-aperture lens correctors). Die Vorgängerversion war lange Zeit üblich in der analogen Fotografie. Er korrigiert die Coma, führt jedoch sphärische Aberration (SA) ein, auch auf der Achse. Das wurde damals akzeptiert, da das relativ grobe Filmkorn diese Fehler ohnehin nicht auflösen konnte. Visuelle Tests an meinem 17,5" f/4,5 Dobson zeigten die SA jedoch deutlich, ich hatte ihn für meinen damaligen visuellen Einsatz für unbrauchbar eingestuft.


    Heutige Digitalkameras mit ihren kleinen Pixeln lösen diese Fehler auf, je höher das Öffnungsverhältnis (kleinere f/-Zahl) des Newtons, um so stärker fällt es auf und mindert die Auflösung. Eine bessere Korrektur bietet der Baader RCCI (3- Linser), oder der GPU= Skywatcher (4- Linser).


    Mehr Lesestoff dazu:

    Cloudy Nights: Coma Corrector Comparison

    Coudy Nights: MPCCIII vs. Paracorr II Comparison

    Worldwide coma correction exercise

    GYULAI Komakorrektor F4 - runde Sterne bis f/4

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  • Hi Johannes,


    unabhängig von der Korrekturqualität der diversen Modelle musst Du Dir ansehen, welchen Abstand Korrektor/Sensor du für dein jeweiliges Setup benötigst und wie Du diesen Abstand hinbekommst.

    Bei meinem Setup (GPU, QHY268c, Lacerta 800/f4 und Lacerta 1200/f4) reicht ein Abstandsfehler von 1mm aus, um sichtbare Verzerrungen in den Ecken zu generieren. Der Lacerta 800 möchte gerne 53,6mm und der Lacerta 1200 54,6mm Sensorabstand. Mit den abenteuerlichen Ringsystemen der QHY ist es praktisch unmöglich, diese Abstände so genau hinzubekommen (oder man legt noch mal ein par zig Euro drauf für diverse Ringe). Daher habe ich mir passende Abstandsringe entworfen und ausgedruckt. Jetzt ist die Korrektur bei mir ok (wenn ich dem 1200er 1mm mehr Abstand gebe als dem 800er).


    CS

    Andreas

  • Hallo Johannes, hallo zusammen,


    ich erlaube mir, auf meine Untersuchung hinzuweisen: der perfekte Newton? Oder: die Suche nach dem heiligen Gral


    Der MPCC hat erhebliche sphärische Abberation, die z.B. durch einen hyperbolischen Primärspiegel kompensiert werden können. Einen solchen Spiegel kriegst Du aber i.A. nur durch Selbstschlff (oder viel Geld). Bei einem parabolischen Spiegel sind GPU und PC sicher die bessere Wahl als der MPCC.

    Stathis hat ja dazu hier (und auch in meinem verlinkten Thread) einiges geschrieben. Vorteile des MPCC sehe ich in seiner geringen Einbautiefe, was ihn auch für kleine Teleskope interessant macht und dem attraktiven Preis.



    Herzliche Grüsse Robert

    Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig. (Albert Einstein)

  • Hallo


    ja aber wir reden hier von kleinem Gerät, was am 18" Dobson visuell schon stört wird doch meist fotografisch schon von seeing und Guidefehler überspielt.

    Zum Anderem diese langen Korrektoren nicht für kleine Geräte, ich habe meinen PalGuliani zurückgeschickt, er endete 1cm vor der FS, das trifft auch den RCC, und da 1cm vor dem FS nur 46mm Öffnung bei 2" gibt es heftige Vignettierung, es hängt mit viel Fläche im Strahlengang und schneidet den Lichtkegel vom FS ab. Die langen Dinger mögen mit 90mm Hohem OAZ funktionieren, Bild aber hoch über dem Tubus bedeutet bei kleinem Newton aber nimm größeren FS und OAZ und Korrektor in 3"

    Man muss Höhe über Tubus immer in Zusammenhang mit Brennweite und Öffnungsverhältnis betrachten.


    Gruß Frank

  • Hallo,

    ich habe mir den MPCC Mark III zugelegt (Skywatcher 200/1000 Newton + Pentax-DSLR) bin bisher aber nicht wirklich glücklich damit - keine Ahnung ob das nicht zusammenpasst oder der Abstand MPCC + APSC-Sensor noch nicht optimal ist - muss da noch weiter Testen, aber bei dem Wetter geht's nicht wirklich weiter mit den Experimenten....


    Hab' ja gedacht da kann nix schief gehen und mich nicht sonderlich schlau gemacht :see_no_evil_monkey:


    Gruß, Martin

  • na ja , soll ja mit überkorrigiertem Spiegel gut gehen,

    allerdings sagen die alten Herren beim Spiegelschleifen immer besser leicht unterkorrigiert lassen, das passt dann noch schlechter zusammen.


    bei 5my Pixeln hat es noch gut gepasst, das Gruseligste am MPCC ist immer noch das nicht klemmbare zerklüftete Gehäuse.


    Gruß Frank

  • Hallo,


    kann mir wer sagen was der ideale Arbeitsabstand für mein 750mm F5 Newton und den GPU sind.


    Im Netz finde ich nur Angaben zu F4:

    Zitat

    Brennweite bis 600 mm - Arbeitsabstand 51,50 mm

    Brennweite 610-800 mm - Arbeitsabstand 53,50 mm

    Brennweite 810-1000 mm - Arbeitsabstand 55 mm

    Brennweite ab 1010 mm - Arbeitsabstand 54,50 mm

    Gilt dasselbe bei F5?

    Oder funktionieren hier die 55mm?


    cs Johannes

  • Hi Johannes


    Das Gewinde am GPU ist ziemlich lang und ein Stoppring zum Feinabstimmen ist vorhanden. Da hast du in beide Richtungen noch etwas Weg. Ich habe auch mit einer Canon und einem 6" F5 Newton angefangen und hatte kein Problem den Abstand zu erreichen.


    CS, Seraphin

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