IC 349 Barnards Merope Nebel

Hallo zusammen,

Kurzbelichtung, viel Öffnung und gutes Seeing, das sind die Zutaten, die ich brauche, damit ein Foto von mir, zumindest schärfetechnisch, ans gerätetechnische Limit kommt. Ich habe es zwar nie für mich konkret definiert, aber wenn ich nicht in die Nähe dieses Limits komme, dann bin ich nicht wirklich glücklich mit einem Bild (und dann zeige ich es auch nicht)

Mit diesem Bild bin ich glücklich , denn ich habe doch so ziemlich alles herausgeholt, was der 16" zu bieten hat.

Das Material stammt noch aus 2023 und ich bin erst jetzt dazu gekommen es wirklich fertig zu bearbeiten. Auch, wenn es sich überheblich anhört, aber ich habe keine schärfere Amateuraufnahme gefunden. Mag sein, dass es sie irgendwo gibt, aber wenn ich das nicht weiß, dann fühle ich mich besser.

Nein, im Ernst, mein Ziel war es, mein Ergebnis von 2016 zu übertreffen. Damals 1 Sek. bei 11 Zoll, jetzt 250 ms bei 16 Zoll. (Mal sehen, ob es irgendwann, irgendwie weiter geht )

Das Nebelchen ist nicht nur auf unseren Fotos sehr klein, etwa 17" bis 20 " , sondern auch in der Realität. Und es ist auch physisch sehr nah an Merope. Die Plejaden ziehen durch eine Staub- und Gaswolke. Vielleicht ziehen auch die Wolken durch die Plejaden, aber egal, dabei staut der Strahlungsdruck des heißen Sterns das Gas und den Staub auf. Je nach "Korngröße" des Staubs wird dieser verschieden stark bewegt, und wird dann "aufeinander aufgeschoben". Zumindest stand das so in einem Paper, das ich dazu gelesen habe.

Das Vergleichsbild von Hubble ist zusätzlich im IR fotografiert, aber ich konnte wunderbar auch die kleinsten Details verifizieren. Deshalb, weil ich es eben kontrollieren konnte, kam auch - zumindest anteilig - Topaz Denoise - zum Einsatz. Damit habe ich ein wenig "nachgeschärft".

Weitere Daten stehen im Bild, wobei man die Gesamtbelichtungszeit nicht wirklich ernst nehmen muss. Teilweise habe ich 1000er Stacks nur zu 10 % eingearbeitet und teilweise zu 90 %. Das Kerlchen ist übrigens ganz schön hell. Selbst eine gute Einzelaufnahme zeigt ihn schon ganz gut.

Hier im Beitrag wird das Bild herunterskaliert, in der Galerie ist es in voller Größe zu sehen:

Volle Auflösung:

Viele Grüße

ralf

Hallo zusammen,

ich möchte mich an dieser Stelle sehr herzlich für das (fast schon übertriebene ) Lob bedanken, eingeschlossen alle Sternchengeber etc.

Die Kurzbelichtungen haben natürlich ihre Vorteile (auch Nachteile) , aber, wenn man das einmal alles verinnerlicht hat, dann ist das kein Hexenwerk mehr. Auch hier muss das Seeing mitspielen, einfrieren hin oder her. Das ist und bleibt der entscheidende Punkt. Leider ist das nicht so oft der Fall, in meiner Pipeline hängen gleich mehrere Bilder vom letzten Winter, die ich in diesem Winter nicht fertig bekommen habe. Selbst, wenn es mal (selten) klar war, so war das Seeing miserabel.

Hoffen wir mal auf den Frühling ...

Vielen Dank und viele Grüße

ralf