Mondfrischling vom 11.03.2024

  • Hallo Leute


    Endlich habe ich es einmal geschafft die schmale Mondsichel aufzunehmen. Da eine Regenfront vom Sauerland bis 20 km vor Kassel stand, war das Seeing bei uns recht gut.



    Ich habe vier Serien a 300 Bilder gemacht. Alle waren gut. Es konnten über 260 Bilder verwendet werden..


    Optik: Rubinar MAK ohne Sonnenfilter :D :D :D

    Kamera: ASI 178MM mit Rotfilter

    Belichtungszeit: 9,5 ms bei Gain 209

    Montierung: GTiX im azimutalen Modus


    Viele Grüße

    Horst-Dieter

  • Hallo Horst-Dieter,


    ein sehr schön ausgearbeiteter 2%-Mond. Ich bin begeistert. So ein schmaler fehlt mir noch in meiner Sammlung. Auch weil ich im entsprechenden Himmelsbereich eine lästige „Mauer“ aus fast 100jährigen Pappeln habe, die sich offenbar fest vorgenommen haben, mich zu überleben.


    CS

    Jörg

  • Vielen Dank für die Sternchen und den Kommentar von Jörg :)


    Habe gestern nochmal in meiner App "Daff Mond" nachgeschaut.

    Zum Zeitpunkt der Aufnahme war der Mond einen Tag und neun Stunden alt.


    Viele Grüße und CS

    Horst-Dieter

  • Hallo Horst-Dieter,


    ein tolles Bild! Gestern Abend hatten wir eine Zufallsbeobachtung des Mondes. Bei uns war es so klar, dass im Erdlicht die dunklen Mare im Fernglas sichtbar wurden.


    Jörg,


    die Pappeln können sich ihren Standort nicht aussuchen, also hast Du, höchstvermutlich unter hundertjährig, Dich "hinter" sie gesetzt. Jetzt wie damals fehlt Dir da etwas die Weitsicht. Ich schlage vor,

    a) Motiv "Mondsichel durch Pappelgeäst" (visuell immer ein Genuss durch die Erddrehung)

    b) Motiv "Tierreichtum in der Pappel"

    c) Begib Dich einfach "vor" die ehrwürdige Pappelreihe und geniesse die freie Sicht, während es hinter Dir rauscht.

    Bäume sind uns näher als Sterne.


    CS,

    Henning

  • …die Pappeln können sich ihren Standort nicht aussuchen, also hast Du, höchstvermutlich unter hundertjährig, Dich "hinter" sie gesetzt. Jetzt wie damals fehlt Dir da etwas die Weitsicht. Ich schlage vor,

    a) Motiv "Mondsichel durch Pappelgeäst" (visuell immer ein Genuss durch die Erddrehung)

    b) Motiv "Tierreichtum in der Pappel"

    c) Begib Dich einfach "vor" die ehrwürdige Pappelreihe und geniesse die freie Sicht, während es hinter Dir rauscht.

    Bäume sind uns näher als Sterne.

    Hallo Henning,


    stimmt, die Pappeln waren eher da als ich. Sie wurden wahrscheinlich 1929 gepflanzt, als unser Haus gebaut wurde. Ich bin erst 1956 eingezogen und als erstes gleich mal die Treppe runtergefallen, weil beim Umzug nicht ständig auf einen Anderthalbjährigen aufgepasst werden konnte. Dass die Pappeln mal zum Problem für mich werden würden, war da noch nicht abzusehen. Als ich zehn Jahre später mit der Astronomie anfing, waren sie schon relativ hoch, aber mit einem Fernglas konnte ich noch woanders hingehen. Mit den Jahren sind meine „Ferngläser“ immer mehr und größer geworden und die großen Teile kaum noch transportabel. Einfach hinter die Pappeln zu gehen, funktioniert nicht wegen eines Bachs und den Grundstückgrenzen. Es sind an die 1000 m Weg statt 50 m Luftlinie, und dann steht man auf einer Straße und schaut auf eine Fabrikfassade.


    Die Pappeln sollten schon mehrfach gefällt werden, aber es wurde immer wieder aufgeschoben oder abgesagt. Anfangs sollten sie noch fünf Jahre wachsen, weil in der DDR Brennholz knapp war. Dann gab es genug Briketts und die Pappeln schirmten uns gegen den Lärm der größer werdenden Fabrik ab. Als die modernisiert und leiser wurde, sollten sie plötzlich weg wegen des Risikos bei Sturm. Das Problem war nur, wie sollten sie gefällt und abtransportiert werden? Sie stehen unmittelbar am Bach und zu dicht an den Häusern, die Seite des Grundstücks ist außerdem nicht befahrbar. Erst wurde es aus Kostengründen abgelehnt, und als es doch bewilligt war, legte sich ein einzelner Grüner quer. Der denkt zwar inzwischen auch anders, aber die Preise sind seitdem derart gestiegen, dass kaum noch dran zu denken ist.


    Deshalb beobachte ich weiter durch die Zweige, so lange sie nicht belaubt sind, tröste mich mit den ökologischen Vorteilen und beobachte hin und wieder die Vögel. Elster und Grünspecht kommen ab und zu vorbei und nachts singt die Nachtigall so laut, dass man es sogar durchs geschlossene Fenster hört.


    An einen Umzug habe ich auch lange gedacht, aber entweder war es unbezahlbar oder die Bedingungen für die Astronomie waren noch schlechter. Und nach 70 Jahren in einer Wohnung hat man nur noch begrenzte Lust auf Veränderung.


    Sorry, jetzt hab ich viel geschrieben, nur um zu erklären, warum das mit den Pappeln nicht so einfach ist…


    CS

    Jörg

  • Kleiner Nachtrag: Bild zum Verdeutlichen der Situation:



    Bitte bedenken: Es ist ein 180°-Panorama mit Weitwinkel hochkant. Dadurch sehen die Pappeln viel weiter weg und harmlos aus. Und um zum Thema abendliche Mondsichel zurückzukommen: Die steht praktisch immer hinter einer dieser 35-Meter-Stauden.

  • Hallo Jörg,


    und danke für diese sehr persönliche Erläuterung Deiner Lage.

    Den ersten, nicht zu ernst gemeinten Teil mit der fehlenden Weitsicht nehme ich natürlich zurück, der zweite, verursacht durch die Bäume, bleibt Dir als Leidtragendem natürlich erhalten. In der Tat sieht es auf dem Foto nicht so schlimm aus.

    Ich weiss ja nun auch anhand Deiner anderen Beiträge und Videos, was uns eventuell aufgrund der Bäume entgeht.

    Dennoch, es bleibt ein Hobby und mit den Unzulänglichkeiten umgehen zu lernen ist Teil der Sache, finde ich.

    Hier der Blick aus meinem Sternenzimmer. Die Bäume werden auch nicht kleiner und irgendein Multihobbyist (ego) hat nun auch noch einen Mast davor aufgestellt, mit WSPR-Funkbake, Schafkamera und weiteren, teils blinkenden Ideen. Eigentlich sollte der noch die Meteorkamera tragen, die wurde aber doch 15m nach vorne verlagert, an einen separaten Pfosten. Warum?: Um etwas weiter "vor" den Bäumen zu stehen. Die Kirsche musste schon zittern, aber ich konnte mich noch beherrschen, obwohl ich als Baumpfleger (oft genug eine unpassende Bezeichnung) da leichtes Spiel hätte. Ich beschränkte mich also darauf, den "Blick" der Kamera etwas höher zu stellen.


    Nun, zurück zum Mond...

    Horst-Dieter, entschuldige das Kapern Deines Themas.


    CS and a free horizon,

    Henning

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