DES bestätigt ΛCDM Model of Cosmology
Ich will euch gleich ein Video vorstellen... Mondlicht
Obwohl die Beobachtungsphase bereits seit dem Jahr 2019 beendet ist, sind Wissenschaftler immer noch mit der Auswertung des riesigen Datensatzes beschäftigt: In mehreren Millionen Galaxien und Tausenden von Supernovae machten sie unter anderem mit Hilfe von KI rund 1500 Supernovae vom Typ Ia ausfindig, die die beschleunigte Expansion des Universums genauer nachvollziehen und das Standardmodell der Kosmologie überprüfen sollte. (Riess, Perlmann und Schmidt, die Entdecker der beschleunigten Expansion und Nobelpreisträger von 2011, hatten lediglich 52 SN 1a zur Verfügung.)
ERGÄNZUNG: ES TUT MIR LEID, DIE FOTOS LASSEN SICH NICHT MEHR AUFRUFEN. SIE ENTSTAMMEN DEM VIDEO (14min.) MIT ANDREAS MÜLLER
Indem Wissenschaftler Supernovae vom Typ Ia bei unterschiedlichen Entfernungen und Rotverschiebungen vermessen, können sie auf die Expansionsgeschichte des Universums schließen und so beispielsweise herausfinden, ob die Energiedichte der Dunkle Energie konstant ist oder sich im Lauf der Zeit ändert. Im derzeitigen Standardmodell der Kosmologie ist ihre Dichte konstant, was durch DES bestätigt werden konnte. Sie sorgt dafür, dass sich das Universum seit einigen Milliarden Jahren beschleunigt ausdehnt. Rund 1500 Supernovae vom Typ Ia mit Rotverschiebungen zwischen 0,1 und 1,13 lassen keinen anderen Schluss zu. Die Analyse der Supernovae vom Typ Ia ergibt kosmologische Parameter wie etwa die Materiedichte im Universum, die ebenfalls gut zum Standardmodell der Kosmologie passen. Die Ergebnisse stimmen innerhalb der Messunsicherheiten auch mit den kosmologischen Parametern überein, die beispielsweise die Analyse des kosmischen Mikrowellenhintergrunds der Planck-Kollaboration ergeben hat.
Die Wissenschaftler des Dark Energy Survey haben ebenfalls untersucht, ob anhand ihrer Daten alternative kosmologische Modelle möglich wären: zum Beispiel ein Modell, in dem die Dichte der Dunklen Energie nicht konstant ist, sondern sich mit der Zeit verändert. Tatsächlich passte ein Modell mit einem w-Parameter von w = –0,9 sogar etwas besser zu den DES-Daten als das Standardmodell der Kosmologie, in dem exakt w = –1 gilt. Somit können die Forschenden mit Hilfe dieses Datensatzes zwar keine alternativen, komplexeren Modelle des Universums ausschließen, das Standardmodell der Kosmologie über den Haufen werfen wird dieses Ergebnis aber kaum. Das mag auch daran liegen, dass in dem Modell der zeitlich veränderlichen Dichte der Dunklen Energie das Universum über eine Milliarde Jahre jünger wäre als bislang angenommen und es somit beobachtete Kugelsternhaufen gäbe, die älter als das Universum selbst wären.