Hallo Sternenfreunde,
im neuen Jahr waren bisher 2 Nächte bei uns in Mecklenburg-Vorpommern einigermaßen geeignet, um die "Geräte mal wieder zu bewegen".
Hier meine aktuelle Version von dem Klassiker M1, dem Krebsnebel. Ich hatte in meiner Gartensternwarte einen 8'' f4 Newton installiert (200/800 mm). Zusammen mit der ZwoAsi1600MM ergibt das sicher einen suboptimalen Bildausschnitt von dem doch eher kleinen und lichtschwachen Krebsnebel. Das Bild ist dann auch mehr "Hintergrund mit M1". Erstaunt und erfreunt hat mich dann aber der relative Detailreichtum in der RGB-Ha Aufnahme. Für OIII blibe keine Zeit mehr bisher.
Mittelfristiges Ziel wird für mich aber sein, das mal mit meinem RC 8'' mit 1624 mm Brennweite zu versuchen in Zusammenarbeit mit "Tripleseven Nick", der das gleiche Telekop hat.
Hier das RGB Ha Bild:
Unten bei 5 Uhr ist ein langer blauer Streifen auffällig. Ich halte das für keine Satellitenspur und keinen Lichteinfall , weil der durchgehend in allen Frames von Blau (stark) und grün (schwach) auftrat, nicht aber in Rot. Ich halte das für einen Newton-Spike von dem relativ hellen Stern HD 245009 (mag 9.62). Ich habe keinen Versuch unternommen, das wegzuretuschieren.
Hier ein gecropte Detailaufnahme:
Der Krebsnebel (wer kennt ihn nicht) im Sternenbild Stier ist bekanntlich der erste Eintrag im Katalog von Charles Messier. Es ist ein Supernovaüberrest, dessen Explosion im Jahre 1054 von Menschen wohl schon tagsüber beobachtet werden konnte, weil die Entfernung zur Erde mit 6500 Lichtjahren relativ gering ist. Die Ausdehnung der Gaswolke beträgt heute ca. 10 Lichtjahre. Die Ausdehnungsgeschwindigkeit (1000 km/s) kann z.B. durch wiederholte Aufnahmen von Hubble und James-Webb bestimmt werden. Charakteristisch für M1 ist diese noch immer rätselhafte komplexe Faserstruktur. Im Zentrum befindet sich ein magnetischer Neutronenstern mit der Masse der Sonne, aber mit nur ca. 10 km Durchmesser. Darin ist die Atomstruktur aufgelöst, was nur durch eine schnelle Rotation (30-mal/s) stabil gehalten werden kann. Die abgegebe Pulsarstrahlung kann mit geeigneten relativ einfachen Geräten auch von Amateuren verfolgt werden.
(Angaben https://apod.nasa.gov/apod/ap231115.html)
Copyright: Hubble Image: NASA, ESA, J. Hester, A. Loll (Arizona State University); Webb Image: NASA, ESA, CSA, STScI, T. Temim (Princeton University).
Hubble und James-Webb haben das Zentrum des Krebsnebels direkt aufnehmen können und man soll besonders im James Webb Bild den zentralen Pulsar direkt sehen können.
Das hat aber schon der geniale (und auch von mir hochgeschätzte) Daniel Nimmervoll auf seiner Website "vorweggenommen" und entsprechend mit einem Pfeil versehen, was mir allerdings etwas übertrieben zu sein scheint. Ich kann hier kaum im Vergleich zu den Weltraumteleskopen die Fadenstrukur meines Bildes richtig zuordnen.
M1 steht ja noch günstig. Ich werde wiederkommen mit mehr Brennweite.
EQ6-R in Gartensternwarte, guiding 80/240 mm mit ZwoAsi120MM-s
Skywatcher Quattro 8'' f4 (200/800) mit TSGPU
ZwoASI 1600MM Pro, -150C, gain 76, offset 50
Astronomik Deepsky RGB (50:49:50 x 90s), Svbony Ha (7 nm) (24x300 s), gain 136, offset 50; gesamt 5.7 h
50 flats, Darkflats, 20 Darks
Nina, PHD2, APP, PI, Affinity Photo 2
Aufnahmedatum: 08.01.2024, Bortle 4
CS Peter