Mobile Observatory pro statt StarSense als Handy- Navigation?

  • Hallo Deep Sky Navigatoren, ich packe das spartenübergreifende Thema mal in den Selbstbau, da ich mir hier das meiste Feedback erhoffe.


    Es gibt von Celestron die StarSense Smartphone Navigation, die man auch an beliebige Teleskope adaptieren kann, siehe Über die "Verwurstung" eines Starsense Explorer Teleskops von Rüdiger, oder 20- Zöller Umbau auf Starsense Explorer von Timm und weitere Beispiele hier im Forum und anderswo. Dazu muss man leider ein Celestron Teleskop mit Starsense kaufen und ausschlachten, da die APP nicht einzeln angeboten wird. Weiterhin gibt es die komplette Selbstbaulösung mit eigener Hardware also ohne Handy Skysolve - OpenSource = Starsense - selbst gemacht - dank Dale Eason! von Alfredo und Martin.


    Jetzt bringt Micha (mikel_at_night) die APP Mobile Oberservatory Pro ins Spiel, siehe diesen Beitrag. Kann diese App wirklich ähnliches wie StarSense? Unter Key Features lese ich "Augumented sky view using your device's camera". Heißt das, man müsste nur einen Halter mit Umlenkspiegel für sein Handy bauen? Wer kennt die Software und kann was dazu sagen? Gibt es inzwischen weitere Alternativen?


    Das attraktive ist ja, dass die teuren Komponenten Kamera + Computer mit einem Gerät mitkommen, dass die meisten von uns ohnehin in hoher Qualität ständig dabei haben.

  • Diese APP gibts wohl schon mindestens seit 10 Jahren:


    Externer Inhalt www.youtube.com
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    Eine ähnliche APP ist "Star Walk(2)". Dort kann man eine Transparentmodus aktivieren und es wird die Kamera eingeschaltet.

    Dann kann das Smartphone / Tablett in den Himmel halten und sieht ein Overlay. Ob das wirklich tauglich ist in Verbindung mii einem auf das Teleskop geschnallten Device, müßte ma ausprobieren.


    Grüße

    Hartmut

    EQ6R-PRO | OMEGON PUSH+ | SW Allview | Unistellar eQuinox | Seestar S50 |  ASKAR FMA 135

    SW 200PDS/1000 | SVBONY 503 80/560 (448) | SkyMax 102/1300 MAK | TS 61EDPH II

    ASI 120MC-S & MM-Mini | veTEC533c / 571c | N.I.N.A.

    METEORCAM (RPi4) (https://globalmeteornetwork.org/weblog/DE/index.html) DE000Q

  • Servus Stathis,


    ich nutze MO pro schon seit längerem, aber primär als Planetariumsprogramm auf dem Handy. Die Funktion, die Kamera zu nutzen und damit zu navigieren habe ich noch nicht verwendet. Ich war bisher so altmodisch, immer Papier zu verwenden, also völlig offline mit passender Vorbereitung zu werkeln. Wenn Micha aber über seine Erfahrungen schreiben würde, fände ich das auch spannend. Wenn ich es aber richtig verstehe, nutzt MO pro die Kamera des Handys und den internen Kompass (der nicht immer genau ist). Wie gut das funktioniert, wäre gut zu wissen.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hi!


    Danke für den separaten Thread :)


    Ja, eine gute Frage, ob Mobile Observatory wirklich Plate Solving macht oder doch nur Kompass und Neigungssensoren verwendet – letzteres ist ja nichts neues (das können auf meinem Handy z.B. SkyPortal, SkySafari, StarMap Pro und StarWalk 2), aber da steht und fällt die Genauigkeit mit den Handy-Sensoren – und keiner gibt an, genau genug für das Teleskop zu sein. Steht und fällt mit dem Handy; für's bloße Auge langt das eigentlich immer – aber für's Okular? Celestron gibt für StarSense Explorer mit Platesolving eine typische Positioniergenauigkeit von 0,25° an.


    Der einfache Test wäre, was MO macht, wenn es über einen Spiegel nach oben schaut.


    Celestron hatte ja auch mal den SkyScout, der auch mit GPS und Kompass arbeitete – und dafür extra ein Teleskop (SkyScout Scope 90) mit möglichst viel Kunststoff, damit kein Metall den Kompass verwirrt.


    Beste Grüße,

    Alex

  • Servus zusammen,


    ich hatte das mit MO vor allem erwähnt weil mir in dem anderen Thread klar wurde, dass die Starsense App letztendlich auch nur macht, was der Himmelsscanner von MO macht. Ich habe bisher noch keinen besseren Himmelsscanner als den von MO gesehen, nutz ihn aber auch nicht oft, meist nur kurz zur Erstorientierung, wenn ich in einem Himmelbereich gerade nicht genau weiß, was da los ist. In Brasilien war er enorm hilfreich. Ich bin aber nicht wirklich sicher ob er auf Platesolving Basis oder magnetischer Basis funktioniert. Kalibrierung durch drehen des Handys hat MO aber bei mir noch nicht verlangt, und MO beschriftet auch so bisher ganz zuverlässig die Objekte am Himmel, wenn ich mein Handy drauf halte. Und MO hat ja noch viel mehr Apps integriert, Beobachtungstipps. ISS-Position, Beobachtungsplaner u.v.m. Es sing gut 30 Apps in einer zusammenführt mit täglichen Datenaktualisierungen.


    Letztendlich ging es mir in dem anderen Thread um die Beeinflussung der Dunkeladaption des Auges, denn da bin ja altmodisch. Auch ein Handy im Rotlicht ist zu hell und anmachen muss man das Handy ja auch, die App starten usw. Und dann kommt vielleicht noch eine Whatsapp, die einen Ton abspielt. Natürlich geht da niemand da ran. ;)

    Also ich glaub das nicht so recht, dass das keinen Einfluss auf die Adaption der Augen hat. Ich versteh natürlich auch dass man die Dunkeladaption meistens nicht braucht, weil es eh zu hell drum rum ist oder man nur fotografiert (so wie ich in 99% der Fälle). Wenn ich dann auf der Dachterrasse bei uns neben dem Teleskop sitze und die Kamera leise klickt, mach ich oft stundenlang gar nichts, außer mir den Himmel anschauen. Sternkarten brauch ich nicht mehr, außer ich such nach einem speziellen Objekt Und die visuellen Erlebnisse, die ich dabei habe, scheinen mir intuitiv das zu sein, was viele Einsteiger motiviert in einem Astroforum nach einem Teleskop zu fragen. Kaum ein Thread von Einsteigern fängt ohne den Satz an, der Himmel hat mich schon immer fasziniert....


    Zur Orientierung mit dem Teleskop benutze ich auch grundsätzlich kein Handy oder Tablet (mehr) , deswegen kann ich mir die vielleicht "überkritische" Meinung bei Handynutzung und visueller Beobachtung erlauben (natürlich auch deswegen, weil ich keinen Dobson habe und immer Goto auf meinen parallaktischen Montierungen einsetze 8o ). Aber gut, ich kann es natürlich auch ohne. Hab Goto erst nach 15 Jahren mit Sternkarten und Rotlichtlampe eingesetzt


    Aber letztendlich bin ich bei dem Thema komplett leidenschaftslos, jeder soll doch machen was er möchte. Ich finde es allerdings persönlich nicht gut, dass Einsteigerberatung, in der oft völlig klar gesagt wird, dass es um Deep-Sky-Beobachtung oder Planetenbeobachtung mit eigenen Augen geht, seit einiger Zeit fast jedes mal die Beratung mit Hinweisen auf Smartteleskope, Handynavigation, EAA usw. am eigentlichen Thema vorbei geführt wird. Das finde ich von der "Beratungsqualität" dann auch nicht besser als die Werbeanzeigen bei den Händlern, die wer weiß was versprechen.


    LG, Micha

  • Hi!


    Da Platesolving mit StarSense auf alten Handys wegen der zu schlechten Kamera nicht funktioniert, müsste MO eigentlich auch Mindestanforderungen für diese Funktion auflisten (z.B. ab iPhone 6), wenn es Platesolving verwenden würde. Für's bloße Auge sind Kompass und Neigungssensoren gut genug, da machen zwei Grad hin oder her nicht viel aus.


    StarSense hat gegenüber den klassischen Gotos/Pushtos halt den Vorteil, dass es wesentlich einfacher zu bedienen ist als die Zwei-Zeilen-Displays und auch dann noch funktioniert, wenn man mal am Stativ hängen bleibt und die Montierung verschiebt. Da verursacht jede Goto-Montierung mehr Frust, bis man was findet. Das Versprechen "Finden statt Suchen" wird eingehalten – und Starhopping wird auch nicht einfacher, wenn der Himmel immer heller wird.


    Ich bin ja schon froh, dass es das mittlerweile auch mit vernünftigen Teleskopen gibt und nicht nur mit der Einstiegsklasse.


    Und wenn ich zurückdenke, wie lange es bis zum Kauf der ersten richtigen Rotlichtlampe gedauert hat, weil ich mir die paar DM gespart hatte, oder eine normale Lampe mit Folie ja wohl gut genug ist... so richtig dunkeladaptiert beobachten wohl die wenigsten, erst recht beim Einstieg. Da ist man schon froh, wenn man irgendwas sieht (wäre ich bei dem Wetter grad auch:) )


    Beste Grüße,

    Alex

  • MO mutzt wohl kein Plate Solving. Funktioniert auch in der Wohnung, wenn ich das Handy an die Decke halte. MO hat zwei 2 Apps zur Orientierung am Himmel integriert . Einmal den Livemodus, der eine Sternkarte für die Himmelsrichtung anzeigt, in die man das Handy hält, in einer Stellarium ähnlichen Ansicht mit Sternbildgrenzen und Bezeichnungen (wirklich schön gemacht). Objekte im Zentrum werden rechts oben mit Infos eingeblendet. Die kann man in der Karte auch direkt markieren, um Infos zu bekommen. Und dann gibt es die Himmelskamera, die Sterne, Sternbilder, Objektnamen in das Kamerabild überlagert. Also wenn man einen Stern am Himmel anvisiert, zeigt es die Umgebung, Sternbildnamen und die Infos zum Objekt. Hier weicht es aber auch etwas von der Position ab, die 2 Grad Differenz könnte schon passen.


    Ich frag mich hier mittlerweile auch, was genau de Handyhalterung von Starsense macht. Denn sie scheint ja so interessant zu sein, dass mancher bereit ist nur dafür ein Teleskop mit dazu zu kaufen, das er nicht braucht. Auf den Bildern der Halterung kann ich nichts besonderes erkennen und eine Kamera ist auch nicht integriert. Was passiert denn da genau, wenn man ein Handy draufsetzt?


    Das müsste man ja eigentlich wissen, um die Frage zu klären, ob andere Apps Starsense ersetzen können.


    Z. B. auch diese hier, wo ja explizit gesagt wird, dass man sie als Pushto für Teleskope einsetzen kann:


    SkEye | Astronomy - Apps on Google Play
    A map of stars, planets, meteor showers, galaxies and nebulae.
    play.google.com


    Skeye hab ich auch schon benutzt, aber MO gefällt mir persönlich viel besser und ist auch übersichtlicher. Skeye funktioniert auf jeden Fall magnetisch, weil man dauernd den Kompass kalibrieren muss durch Handydrehungen


    VG, Micha

  • Hi!


    Die Halterung macht nichts anderes als das Handy in eine bequeme Position zu bringen, sodass man ohne Verrenkungen auf das Display schauen kann, wenn das Teleskop in den Himmel schaut.


    Wofür du zahlst ist die Lizenz für die auf SkySafari basierende App, die über Platesolving eben das komfortable Pushto ermöglicht – jedesmal, wenn das Handy eine Bewegung merkt, wird die Position über die Handykamera neu bestimmt. Sodass man sogar mit einem Kat-Newton auf nachsackender Montierung alle Ziele findest. Die 0,25 Grad Genauigkeit dürften mit den meisten Handys halt nicht machbar sein, wenn man den Kompass mal mit einem echten Kompass vergleicht.


    Der Code gilt für 5 Geräte; ich habe es auf zwei Handys laufen und für meinen Refraktor eine zweite Halterung gebastelt.


    Wenn man nur an 99-Cent-Apps denkt, ist das teuer, aber im Vergleich mit einem Photoshop-oder Lightroom-Abo schon besser. Keine Folgekosten :) Für meine Sharpcap-Lifetime-Lizenz habe ich auch nicht viel weniger bezahlt, und nutze die auch nicht viel häufiger.


    SkEye kenne ich nicht – ich bin bei iOS.


    Beste Grüße,

    Alex

  • Danke Alex,


    die Handykamera zeigt aber doch auf den Tubus und nicht auf den Himmel. Die Halterung müsste dann doch eigentlich ein Bild das Himmels in die Kamera projizieren, damit die App überhaupt platesolven kann? Das verstehe ich irgendwie an der ganzen Geschichte nicht. Auch gerade weil du noch dazu eine selbstgebaute Halterung benutzt, die mit Sicherheit nichts in die Kamera projiziert. Ich verbinde Platesolving mit einem Foto vom Himmel, das astrometriert wird und dann wird die Abweichung vom gewünschten Ziel berechnet. Dann kann man nachsteuern,. Wie macht denn die Kamera das Bild dafür?


    VG, Micha

  • Die Halterung macht nichts anderes als das Handy in eine bequeme Position zu bringen, sodass man ohne Verrenkungen auf das Display schauen kann, wenn das Teleskop in den Himmel schaut.

    Genauer gesagt, es ist und hat die Funktion einer üblichen Diagonale bzw. Zenitspiegel der Astronomie.

    Ein recht gewaltiges Stück Brimborium für die Trivialität, dieser Starsense Mount, m.E.


    Ein konkretes Bild.


    Lässt sich offenbar auch mit Homegebastel / resp. -pfusch bewerkstelligen mit einem Spiegel, und (vielleicht?) auch mit einem Umlenk Prisma direkt auf der Kamera (im Thread weiter unten).


    Gruss

    Der auf Anderer Zehen tanzt

    Möge das Wetter mit dir sein

    ------------------------------------------

    Omegon Pro APO 110/660 Carbon Doublet, Baader BBHS Amici 2", Televue Delos 3.5, 6, 10mm, Nagler 22mm, Panoptic 35mm, Rigel Quikfinder, Tecnosky 8x50 finder, on aokswiss AYO II and Manfrotto 028, binoculars Leitz Trinovid 7x42

    Einmal editiert, zuletzt von CHnuschti ()

  • Ja, eine gute Frage, ob Mobile Observatory wirklich Plate Solving macht oder doch nur Kompass und Neigungssensoren verwendet – letzteres ist ja nichts neues (das können auf meinem Handy z.B. SkyPortal, SkySafari, StarMap Pro und StarWalk 2), aber da steht und fällt die Genauigkeit mit den Handy-Sensoren – und keiner gibt an, genau genug für das Teleskop zu sein.

    M.E. macht keine dieser Apps ein Platesolving - das würde ja viel zu lange dauern für einen "AR"-Livebetrieb. Die Apps dürfen die Kompass/Gyro/GPS-Sensoren des Handys verwenden.

    Für den groben Überblick am Himmel (= Planetariums-Programm) mag das funktionieren - ich bezweifle aber, dass das für eine Positionierung genau genug ist.


    Gruß, Jochen

  • Ich frag mich hier mittlerweile auch, was genau de Handyhalterung von Starsense macht.

    Hallo,



    Vereinfacht ausgedrückt ist die Halterung "nur" ein Spiegel. Die mechanische Herausforderung von so einer Halterung ist allerdings, dass ja jedes Smartphone die Kamera an anderer Stelle im Smartphone Gehäuse hat. Die Halterung ermöglicht, dass man die Kamera in zwei Achsen mittig über den Spiegel einstellen kann. Dazu hat sie unten den zweiteiligen / zweiachsigen Drehknopf mit dem man diese Halterung eben links/rechts und vor/zurück verschieben kann. Zusätzlich lässt sich das Smartphone ganz einfach einsetzen und es wird sicher und zuverlässig fixiert. Es ist auch möglich das Smartphone zu entnehmen und wieder einzustezen ohne dass man die Position in der APP neu kalibrieren muss.


    Aber der Wert liegt nicht so sehr in der Halterung sondern in der APP.

    MO mutzt wohl kein Plate Solving. Funktioniert auch in der Wohnung, wenn ich das Handy an die Decke halte. MO hat zwei 2 Apps zur Orientierung am Himmel integriert .

    Ich denke, dass man diese APP dann nicht ansatzweise mit der Positionier-Qualität der Starsense APP vergleichen kann. Mit der Platesolving-basierten Starsense APP kann man das Teleskop wirklich punktgenau auf das Zielobjekt führen. Das funktioniert wirklich so genau, dass man das über die APP angefahrene Objekt wirklich mittig im Okular hat.



    Es gibt inzwischen auch eine Platesolving-basierte Push-To Möglichkeit mit Sharpcap. Dazu braucht es dann natürlich eine Kamera, einen Laptop/PC und Stromversorgung am Teleskop. Könnte aber durchaus eine Alternative zum Celestron Starsense Explorer sein.


    Servus - MünchenBeiNacht - Ewald

    (c) Copyright 2023 . Meine Texte entstehen nur und durch ausschließliche Nutzung des eigenen Denkapparats und ich widerspreche ausdrücklich der Nutzung, Verwendung, Kopie und Diebstahl durch KI-Programme!!

  • ...heißt das nun ich kann die Freischaltung der app auch so bezahlen, ohne ein Teleskop mit der Halterung kaufen zu müssen?

    Nein, gibts nur mitm Kauf eines solchen (möglichst billigen) Teleskops. Soweit nachgelesen bekommste dann beiliegend ein Code auf Papier, womit sich die App selbst freischalten lässt. Für mich eine erstaunliche "kommerzielle" Blüte, so auf Anhieb fällt mir nichts ähnliches ein, wo ein ganzes Produkt gekauft wird, nur um an den einen "Bestandteil" zu kommen.


    Ich finds die überzeugenste Lösung für sowas wie Goto, bloss die Vermarktung eine Zumutung. :)


    Gruss

    Der auf Anderer Zehen tanzt

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  • Ok, Danke Ewald.


    Jetzt wird mir vieles klarer. So eine Umlenkhalterung kann man sich sicher basteln und wurde ja auch schon gemacht, wie der Link zu a.de zeigt


    Aber die Software ist natürlich das Herz. Ich habe dazu eine Diskussion in Cloudynights gefunden:


    Astrometric (plate) solving on your phone, ASTAP for Android - Vendor and Group Announcements - Cloudy Nights
    Astrometric (plate) solving on your phone, ASTAP for Android - posted in Vendor and Group Announcements: The ASTAP command-line solver has been compiled for…
    www.cloudynights.com


    Da wird einer Stelle gesagt, dass "skEye cam", auch platesolven kann:


    Intro - SkEye Cam


    Dann kann man wohl sagen, dass die Starsense App nicht ganz das Monopol mehr darauf hat, sondern dass auch Selbstbaulösungen möglich wären. Wenn auch nicht mit Mobile Observatory Pro. Für mich ja nur theoretisch interessant, aber es beantwortet eigentlich die zentrale Frage des Threads.


    VG, Michael

  • Nein, gibts nur mitm Kauf eines solchen (möglichst billigen) Teleskops.

    Tja, Celestron will Teleskope verkaufen und keine Apps. Immerhin gibts mittlerweile auch ernsthafte Dobsons, mit denen man was anfangen kann, und nicht nur Lowlevel-Einsteigergeräte.


    Es gibt mittlerweile noch eine sehr rudimentäre App namens FinderCam (ehemals PlateSolveCam). Keine Ahnung, was die mittlerweile kann, in dem Thread auf A.de wurde sie erwähnt, Jochen kam damit aber nicht sehr weit.


    Beste Grüße,

    Alex

  • Immerhin gibts mittlerweile auch ernsthafte Dobsons, mit denen man was anfangen kann, und nicht nur Lowlevel-Einsteigergeräte

    Das ist richtig! Auch wenn für einen 8" | f/5 Dobson gut 1.100 € natürlich schon eine Ansage ist.


    Und man muss sehr darauf achten ob die Starsense APP mit dem vorhandenen Smartphone auch einwandfrei funktioniert. Ich hatte ein Galaxy S9 DUO damit hat es einwandfrei getan. Nach dem Umstieg auf ein Samsung A54 hatte ich nur Probleme. So dass ich mich geärgert hatte, dass ich das S9 in Zahlung gegeben hatte. Glücklicherweise konnte ich für kleines Geld ein gebrauchtes S9 wieder kaufen, das jetzt ausschließlich dafür reserviert ist.


    Servus - MünchenBeiNacht

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  • dass die App Vorteile hat, habe ich ja gelernt, aber was ist denn jetzt an dem Dobson so besonders gut, dass er diesen frechen Preis rechtfertigt? Das ist meiner Meinung einfach willkürliche Preispolitik nach oben von Celestron.


    Hat der Dobson jetzt eine Strehl von > 95, klasse Höhenräder und die Super Okularausstattung dazu? Oder ist es nur ein Durchschnittsdobson mit Handyhalterung und Platesolving-App dazu? Die Website sagt da gar nicht zu. Mit ist die Qualität des Teleskop wichtiger als die App, darum die Frage


    Grüße

    Micha


    hier kann man die App für sagenhafte günstige 634 Euro mit Halterung erwerben, wenn man das Teleskop sowieso wegschmeißen will:


    Telescópio Celestron Com Autoguide Smartphone Explorer Lt114 - R$ 3.399,15
    — LOJA OFICIAL CELESTRON BRASIL —Líder Mundial em Astronomia, Esportes e Ótica CientíficaCOMPRE COM GARANTIA OFICIAL DE FÁBRICA E ASSISTÊNCIA TÉCNICA…
    www.celestron.com.br


    Warum ich das anmerke: weil ich das unmoralisch finde, purer Kapitalismus und frag mich, warum hier dafür Werbung gemacht wird in einem werbefreien Forum?

  • Die rechtfertigen keinen Preis, müssen sich auch nicht. sind nicht mal moralisch dazu verpflichtet. :D


    Teleskope gehören nicht zur 'Grundversorgung' und die Firmen sind völlig frei von Sozialpflichten wie wir Käufer übrigens auch.

    Das Bundle aus Teleskop und 'Hardware' scheint erfolgreich zu sein, so daß sich viele hier die Finger nach lecken ... vermutlich machen die gerade damit viel Geld.



    Welches werbefreie Forum meinst Du? Hier zumindest haben sich viele für teils werbefinanziert ausgesprochen?!


    Und es ist völlig irrelevant, ob Du oder ich das Ding zu teuer finden und nicht kaufen. 8o


    Gruß

    Stephan

  • Hi!

    Mit ist die Qualität des Teleskop wichtiger als die App, darum die Frage

    Die Dobsons haben auf dem letzten ATT einen ordentlichen Eindruck hinterlassen, aber vielleicht bist du einfach nicht die Zielgruppe für ein Gerät für den Massenmarkt. Das Verkaufsargument für die StarSense-Geräte ist nunmal das StarSense. Wenn es dir um was anderes geht, schau mal bei Spacewalk oder anderen Highend-Herstellern vorbei.


    Die Alternative mit Pushto wäre übrigens

    mit Encodern für 966 Listenpreis – 150€ Liste weniger als für das Celestron, aber mit Encodern und Referenzsterneinstellen, dafür kostet die Steuerungssoftware extra. Spiegelqualität wird auch nicht garantiert, dafür ist grad noch Black Week Aktionspreis.

    Warum ich das anmerke: weil ich das unmoralisch finde, purer Kapitalismus und frag mich, warum hier dafür Werbung gemacht wird in einem werbefreien Forum

    Die Preise macht allerdings eher der örtliche Händler als Celestron selbst. Hierzulande kann der Hersteller zwar einen UVP und den Einkaufspreis für den Händler vorgeben, aber nicht den Straßenpreis. Und das Schöne am Kapitalismus: Du musst das nicht kaufen, und du kannst sogar bei einem deutschen Händler deutlich günstiger kaufen, statt das teuerste Angebot aus dem Ausland zu nehmen:

    StarSense Explorer LT 114AZ - Teleskop-Sets - Astronomie

    Idealo findet ihn sogar noch etwas günstiger.

    Wenn du unbedingt in Brasilien kaufen willst, kannst du ja auch fragen, ob noch was am Preis geht. Hierzulande sind Preisbindungen (außer für Bücher) seit 1974 Geschichte; ich vermute mal, dass in Brasilien auch Wettbewerb herrscht.


    Ich hatte den 114er als Vorführgerät vom Händler für 140€ gekauft, abzüglich Leuchtpunktsucher waren das noch rund 110€ für Dock und App. Passt für mich, da muss ich nicht zum teuersten Anbieter.


    Und was das mit der Werbung angeht: Tja, man könnte hier auch darauf verzichten, jegliche Produkte und Produktnamen zu erwähnen. Macht die Schlechtwetter-Duskussionen über bestimmte Geräte aber kniffliger, und die Einsteiger landen beim billigsten Kistenschieber statt hoffentlich beim Fachhändler.


    Beste Grüße,

    Alex

  • Hi,


    was ich hier nicht verstehe ist

    Immerhin gibts mittlerweile auch ernsthafte Dobsons, mit denen man was anfangen kann, und nicht nur Lowlevel-Einsteigergeräte.

    und dann kommt:

    Das ist richtig! Auch wenn für einen 8" | f/5 Dobson gut 1.100 € natürlich schon eine Ansage ist.

    Und da ist der Celestron Dobson mit Starsense verlinkt.


    Im Startposting wird gesagt wird, dass man sich den zum ausschlachten wegen der App und Handyhalterung kauft. Dann ja wohl nicht wegen der Qualität. Ewald (MünchenbeiNacht) zeigt in dem anderen Thread die Halterung an seinem Galaxydobson, 127 Mak und einem Skywatcher Newton. Aber hier wird der Celestron dann plötzlich zum "ernsthaften Dobson" und der hohe Preis gerechtfertigt. Darum wüsste ich gerne, was den jetzt zu einem ernsthaften Dobson macht?


    VG, Micha

  • Ich stelle fest, alle ins Spiel gebrachten Alternativen erweisen sich bei näherer Betrachtung als Nieten (Stand heute), schade.


    Ein Platesolver für Android ist der erste Schritt, aber damit ist es ja nicht getan. Es muss im Life Loop funktionieren, schnell solven, Smartphone Kamera mit Dobson synchronisieren, die Position mit der Zielposition abgleichen und einen dorthin navigieren können. Weiterhin möchte man Datenbanken zum auswählen aller möglichen Objekte, wer will schon im Dunkeln und bei Kälte Ra/Dec Koordinaten aus externen Katalogen eingeben müssen.


    Am nächsten kommt mir der in Beitrag #13 von Ewald erwähnte Sharpcap Push to Solver, braucht aber wieder eigene Hardware incl. Computer. Das ist wohl nichts für Dobsonauten, eventuell aber was für für Foto Anwendung mit Leuten ohne Goto Montierung wie mir. Ich habe die Zielsuche bisher mit N.I.N.A. + ASTAP gemacht, was etwas umständlicher ist. Danke für den Tipp.


    Bemerkenswert, dass bisher niemand bereit war, so eine App ohne Beipack Teleskop anzubieten. Rein technisch könnte Simulation Curriculum es sofort, die App ist ja von auf Basis von deren SkySafari entwickelt worden. Aber da gibt es mit Sicherheit ein Abkommen mit Celestron, das nicht zu tun.

  • Wenn das jemand mit professionellem Ziel machen würde, müßte er wahrscheinlich massenweise Patente umschiffen. Celestron dürfte gelernt haben. *denk* Und privat ist wahrscheinlich 'entdonglen' einfacher, wird nur keiner an die große Glocke hängen. *ebenfallsdenk* Und im Vergleich zu einem einfachen Drehteil oder einem spezielleren Okulardeckel und deren Preisen ist ja selbst eine Wegwerfversion immernoch einigermaßen bezahlbar.


    Für bestimmte Montierungen gibt's dann ja auch das StarSense, da braucht man nix wegzuwerfen, geht prima.


    Für Anfänger oder gar Fremde, die noch keinen Wert auf Dunkel-Adaption legen und ohne erstmal garnix fänden, womöglich den Polarstern für den hellsten des Himmels halten, keinen Align-Stern identifizieren können, ... da scheint das StarSense Explorer doch zu funktionieren, wie Rüdiger geschrieben hat.


    Find ich bedauerlich, daß es das Explorer nicht einzeln gibt, aber 'ne moralische Entrüstung halte ich für unangebracht.


    Gruß

    Stephan

  • mit Encodern für 966 Listenpreis – 150€ Liste weniger als für das Celestron, aber mit Encodern und Referenzsterneinstellen, dafür kostet die Steuerungssoftware extra. Spiegelqualität wird auch nicht garantiert, dafür ist grad noch Black Week Aktionspreis.

    das ist doch immerhin eine Alternative. Da steht auch, dass man Stellarium oder Cartes du Ciel benutzen kann anstatt der APP Sky Safari, die ja auch beim Star Sense verwendet wird.


    VG, Micha

  • Hallo Micha,


    als StarSense Explorer auf den Markt kam, gab es zwei Serien:

    StarSense Explorer LT als

    • 70/700 Refraktor
    • 114/1000 Kat-Newton
    • 127/1000 Kat-Newton

    Evtl. noch mehr, weiß ich nicht - das sind die, die noch im Angebot sind.

    Die haben eine einfache, eher schwache azimutale Montierung und entsprechen etwa den PowerSeeekr oder Explorascope-Teleskopen aus dem Angebot von Celestron. Nehmen wir den 70/700, den ich da noch als am empfehlenswertesten sehe: Kostet als ExploraScope 70AZ oder PowerSeeker 70AZ135€. Die StarSense-Version kostet 209€, macht 74 Euro für die App-Lizenz plus Dock. Also so viel wie ein Leuchtpunktsucher plus Sternatlas und Rotlicht. Klingt jetzt nicht unverschämt. Den 114er hatte ich mir geholt - hat die üblichen Vorteile gegenüber Kat-Newtons bestätigt. Aber: Auch wenn das Stativ nachsackt, findet man dank StarSense die Ziele, was ohne StarSense mit deutlich schwieriger ist. Anders als mit manch anderem Einsteigerteleskop findet man also tatsächlich was.


    StarSense Explorer DX

    • 102/660 Refraktor mit 2"-Okularauszug
    • 130/660 Newton
    • 5" Schmidt-Cassegrain

    Etwas größer, aber auch etwas stabilere Montierung. Kein Wunderwerk an Stabilität, wenn ich das mit meiner Vixen Porta auf BErlebach-Stativ vergleiche – aber das ist auch eine ganz andere Preisklasse.

    Als Teleskop ist da für mich der Refraktor am reizvollsten – ein Richfield-Gerät passt zu der Montierung. Von Preis-Leistung ist es das C5: Das kleine Schmidt-Cassegrain kostet als C5 SPEKTIV # 820005X aktuell 819€ und als StarSense Explorer DX 5" SCT # 822115 nur 809,00 €. Da gibt es StarSense praktisch geschenkt!


    Problematisch ist das halt nur, wenn man kein weiteres Teleskop will. Deshalb hatte ich den Kat-Newton genommen, den kann ich als Bastel-Optik verwenden. Gab ja einige, die das auf einem bereits vorhandenen größeren (oder besseren) Teleskop nutzen wollen. Da war die Option also entweder, das billigste gerade verfügbare Modell zu nehmen, oder das C5 und dann den Tubus ggf. weiterverkaufen.


    Und dann kamen endlich die Dobsons:

    • Erst 8" und 10" als normale Dobsons – also genau die Klasse, die immer empfohlen wird. Der Nachführgriff ist nett und tatsächlich praktisch, der Okularauszug vernünftig, und der große hat eine Lüftervorbereitung. Das verstehe ich (unabhängig vom Preis) unter einem ernsthaften Gerät: Ein Teleskop, das auch ein erfahrener Beobachter ohne Bauchschmerzen empfehlen und benutzen kann. Das sind keine Highend-Manufakturgeräte, aber was vernünftiges, wo man nicht sofort alles umbauen will, sondern nur die Beipackokulare ersetzt.
    • Dann folgte jetzt der 12" Dobson – für Volltubus das Ende Fahnenstange, wenn man noch mobil sein will
    • Und als kleinere Geräte die Tabletop-Dobsons:
      • 130/650
      • 150/750

    Zu den TableTops ist auch noch ein Stativ angekündigt, wenn man feststellt, dass man doch keinen ausreichend stabilen Untergrund hat. Die Tabletops wären aktuell für mich das reizvollste, um ein Set zu kaufen – klein genug, um einen Platz im Büro zu finden, süß genug, um den Haben-Will-Reflex auszulösen, und der 150er wäre ein gewisses Upgrade zu meinem 80/600 ED und viel transportabler als mein 5" Schiefspiegler – für einen Dobson ab 8" habe ich keinen Platz mehr und fahre da lieber in die Stadt zur nächsten Sternwarte, wo ich ein C14 nutzen kann.


    Mit anderen Worten: Die Dobsons sind auch für langjährige Beobachter keine Geräte zum Ausschlachten, sondern können sinnvoll genutzt werden und ggf. den Fuhrpark ergänzen. Die kleinen Geräte funktionieren für Einsteiger, haben aber ihre Schwächen, und würden von erfahreneren Beobachtern nur wegen der App und nicht wegen des Teleskops gekauft. Mit Ausnahme des C5, bei dem es StarSense praktisch geschenkt gibt (wobei es gerade nicht auf Lager ist) – außer dir ist das C5 alleine auch zu teuer :)


    Beste Grüße,

    Alex

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