Nordlicht im Jahr 2000 in Norddeutschland

  • Hallo;

    nachdem Jörg seine Bilder von 2003 gezeigt hat, fiel mir ein, daß ich auch noch ein altes Nordlicht auf Lager halte. Aus dem Jahr 2000 im Frühjahr, April der 6. und es ist das intensivste Nordlicht, was ich bisher sehen durfte.


    Den ganzen Tag über wurde schon in den Nachrichtensendungen darauf hingewiesen, daß ein Nordlicht wohl sichtbar werden soll, auch bei der Zeitung, bei der ich arbeitete, liefen die Nachrichten vom bevorstehenden Ereignis auf, wurden zu einer Meldung, da die Zeitung ohnehin erst am Morgen danach die Leser erreichte.

    Gegen 22 Uhr hatte ich Feierabend und fuhr mit meinem Auto aus der Stadt zurück nachhause. Nichts ahnend, aus dem Lichtsumpf der Kreisstadt in die Dunkelheit der heimatlichen Gefilde.

    Doch was war das?! Der Himmel leuchtete kräftig rot!

    Feuer?

    Dorfdisko?

    Kann ja sein.

    Zuhause angekommen wurde ich erst der Tatsache gewahr, daß der ganze Himmel in leuchtenden Farben brannte! Rote, grüne, blaue und weiße Vorhänge wechselten sich dynamisch ab. Viele Stunden verbrachten wir an diesem Abend draußen und wurden immer wieder von neuen Schaustücken der Aurora Borealis überrascht und fasziniert.










    Grüße

    Dietrich

  • Genau dieses Polarlicht habe ich auch gesehen, es war mein Erstes.

    Hier

    habe ich gerade vorhin meine Eindrücke geschildert.

  • Hallo Dietrich,


    danke, da hast Du die passenden Bilder zu Helmuts Beschreibung geliefert. Dieses Polarlicht hatte ich damals leider verpasst. Keine Ahnung, was der Grund war. Vielleicht schlechtes Wetter. Aber es muss wirklich grandios gewesen sein.


    Was mir bei Deinen ersten vier Bildern auffällt, ist das Fehlen gelber Farbanteile. Das passt irgendwie nicht zum fünften Bild. Ganz spontan würde ich vermuten, dass letzteres Jahre später und mit einer digitalen Kamera aufgenommen wurde, während die ersten vier wie Scans vom Film aussehen. Sorry, das sind natürlich (halb)wilde Spekulationen…


    CS

    Jörg

  • CD123

    Hat den Titel des Themas von „Nordlicht im Jahr 2000 in Norddeutschand“ zu „Nordlicht im Jahr 2000 in Norddeutschland“ geändert.
  • Die ersten vier Bilder sind auf dem damals verbreiteten Scotchchrome-Film aufgenommen, der für seine starke Rotwiedergabe bekannt war. Die ersten drei Bilder gingen in nördliche Richtung mit meinem 15mm 2,8 Fisheye.

    Ich habe an diesem Abend/Nacht sehr viele Bilder aufgenommen und schließlich auch den Film gewechselt. Das letzte Bild ist wahrscheinlich auf einem Ektachrome Diafilm gegen Ende des Schauspiel aufgenommen, als die Leuchterscheinungen schon stark nachließen. Erkennbar an den langen Sternspuren. Das letzte Bild ist dann auch mit einer normaleren Brennweite entstanden.

    Einige Bilder hatte ich in einer Astro-Zeitschrift vorgestellt, worauf sich das Kieler Planetarium bei mir meldete und ein paar Bilder des Nordlicht für seine Vorträge erhielt.

    Grüße

    Dietrich

  • Hallo Dietrich,


    erst einmal Glückwunsch zu der Sichtung und zu den Fotos, auch wenn alles schon viele Jahre zurück liegt. Dein Beitrag hat bei mir sofort wieder Erinnerungen geweckt - es war das zweite Polarlicht, das ich nach dem 3. März 1989 hier in OHZ beobachten konnte. Damals am 6. April hatte ich eine interessierte Gruppe von Schülern darauf hingewiesen, dass am frühen Abendhimmel eine sehenswerte Konstellation von Mars, Jupiter und Saturn zu sehen wäre, aber an dem Tag zusammen mit der schmalen Mondsichel direkt daneben. Und es wäre mir peinlich gewesen, selbst ruhig zuhause zu bleiben.Also bin ich mit einem Teleskop ins Grüne gefahren, bei dem die Kamera noch an der Deklinationsachse befestigt war - daher rühren die folgenden schräg liegenden Fotos.


    Vor Ort bot die Konstellation einen tollen Anblick, und die Aufmerksamkeit war nur darauf gerichtet. Südlich von meinem Standort war der Himmel durch die Bremer Lichtglocke aufgehellt, nördlich durch die nahe Kreisstadt. So entstand u.a. dieses Foto mit (v.l.n.r.) Saturn, Jupiter und Mars, zusammen mit der Mondsichel über dem Horizont schwebend:







    Aufgenommen wurde in der Zeit auf Kodak Gold Farbfilm, die Negative wurden Jahre später mit dem allerersten Scanner eingescannt, damals mit oft unbefriedigenden Ergebnissen.


    Irgendwann fiel mir dann ein rötlicher Schimmer am Horizont rechts von der Szenerie auf, und wie Dietrich war eine erste Vermutung: Discobeleuchtung, ein Brand sieht irgendwie anders aus ....

    Aber der gedanke an Polarlicht war überhaupt noch nicht da,, und der







    Auch dieser rote Schimmer war erst auf dem Foto sichtbar, oder ich hatte ihn schlichtweg nicht bemerkt. Irgendwann hörte ich dann ein Geräusch hinter meinem Rücken - Standort war an einem Bahndamm - und was dort zu sehen war, das jagte mir einen kalten Schauer den Rücken hinunter:







    Das war das intensivste natürliche Licht, was ich jemals am Nachthimmel gesehen hatte. Dieses Foto war mit einer Auflösung von 1200dpi eingescannt worden, und es zeigt die Farben -Rot und Grün - die auch hauptsächlich visuell zu beobachten waren. Das damals nächste Foto zeigt im Prinzip dieselbe Situation, nur ist es mit 2400dpi und automatischer Belichtung (steht so im Original-Dateinamen) eingescannt worden. Aber bezüglich der Farben scheint es viel differenzierter zu sen:







    Irgendwann war die Rückkehr nach Hause angesagt, aber es wollte und wollte nicht aufhören da oben. So entstanden noch weitere Fotos aus dem Garten heraus:


    Blick nach Norden ....








    ... und nach Westen ....






    Auch visuell war es sehr intensiv - hier wurde an keinen Farb- oder Sättigungsreglern gedreht. Die grüne Farbe der Bäume kam wahrscheinlich von einer nahen Straßenlaterne; in der Erinnerung war alles einfach nur rot.


    Schön, dass man manche Erinnerung so wieder auffrischen kannn.


    Beste Grüße

    Manfred

  • Hallo... :)

    Auch ich hatte am 6.4.2000 das Glück mein erstes und bisher auch einziges Polarlicht sehen und auch Fotografieren zu können.

    Damals hatte ich meine Nikon F50 mit Objektiv "Piggybag" auf meinem Meade 8" LX10 aufgesattelt um Sternfeldaufnahmen zu machen.

    Bei der Nachführkontrolle am Fadenkreuzokular fiel mir im Augenwinkel ein rotes Leuchten am nördlichen Himmel auf und mir war sofort klar das es sich dabei um Polarlicht handeln muss.

    Also unterbrach ich sofort meine Sternfeldaufnahme und schwenkte das Teleskop Richtung Norden und begann damit das Polarlicht zu fotografieren...



    Die beiden Bilder habe ich jetzt mal schnell mit dem Handy aus meinem Fotoalbum von damals abfotografiert...

    Sie wurden mit 35mm f/4 Objektiv auf Kodak Royal Gold 1000 aufgenommen. 50° Nord


    Gruß Thomas

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