Okulare zur Aufwertung eines Discounter Teleskops gesucht

  • Hallo zusammen,


    mein Name ist Siegfried, ich bin neu hier, wohne in der Nähe von Heidelberg im dörflichen Odenwald und bin mittlerweile im Ruhestand. Ich habe beim Aufräumen einen alten 60/700 Discounter-Refraktor (Visiomar AstroScope) meiner Kinder wiedergefunden. Das Teil war ein Geschenk und ist mit einem Alu-Stativ ohne spezielle Montierung und mit gruseligen 1 1/4“ Okularen ausgestattet. Der Preis war vor 15 Jahren so um 70 EUR, wenn ich mich richtig erinnere. Benutzt wurde es so gut wie nie. Die Kinder waren nicht so fürchterlich interessiert. Beobachtet haben wir damals einige Male mit einem hochwertigem 10x50 Fernglas bzw. mit einem 800mm f8 Minolta Foto-Spiegelobjektiv und einem 12,5mm Okular mit Kameraobjektivanschluss und integriertem Umkehrprisma. Das Ganze dann auf einem 10 Kg Manfrotto Stativ mit Kugelkopf ohne Montierung.


    Mit dem Spiegelobjektiv haben wir die Saturnringe erahnen können und mit dem Fernglas den Mond und den Himmel allgemein beobachtet. Das war interessant. Zeitlich war damals nicht viel möglich.


    Heute sind die Kinder aus dem Haus, ich habe keine beruflichen Verpflichtungen mehr, daher mehr Zeit und möchte mich nun an dem Thema Astronomie erneut versuchen. Zunächst jedoch ohne ein Teleskop kaufen zu wollen.


    Daher meine Frage: mit welchen Okularen (Brennweite, Hersteller, Modell) könnte ich das Discounter-Teleskop nachrüsten, um mein Fernglas und das Spiegelobjektiv sinnvoll zu ergänzen? Bezüglich der fehlenden Montierung bin ich zunächst leidensfähig bzw. kann Fotostative verwenden. Wenn ich mich etwas „umgesehen“ und orientiert habe, werde ich vielleicht später ein wertigeres Einsteiger-Teleskop anschaffen. Dann wäre es hilfreich, wenn die nun zu beschaffenden Okulare verwendbar wären.


    Würde mich über Eure Okular-Vorschläge freuen.


    Gruß

    Siegfried

  • Hallo Siegfried,


    ich habe vor 50 Jahren mit einem 76/700 Newton mit Okularen mit 24.5 mm Durchmesser angefangen (also gleiche Brennwiete, wie Deine) und habe das 12.5 mm Okular (ein achromatisches Hugens, das 20 mm und das 6 mm waren nicht-achromatisch !) in sehr guter Erinnerung.


    Heute sind die Ansprüche aber höher; bei einem Kaufpreis von 70 € für das Telekop muβt Du damit rechnen, daβ jedes Okular mindestens soviel wie Dein Teleskop kostet (siehe z.B. diese Serie hier, das 8 und das 12 mm und das Übersichtsokular mit 26 mm oder 32 mm kostet das doppelte: https://www.teleskop-express.d…60--Weitwinkelokular.html), ... die haben mit 60, bzw 70° schon ein sehr schönes Feld.

    8 mm (knapp 90x) wären für mich das Maximum für das Teleskop.


    Aber Du siehst deepsky-mässig nicht sehr viel mit den 60 mm Durchmesser.

    Da fragt man sich dann schon, ob es nicht besser ist einen 150 mm Newton zu kaufen: https://www.astroshop.de/teles…0-750-messier-dob/p,58693


    Wenn's der alte Refraktor sein soll, dann kannst Du eventuell die "Aspheric" Okulare von SvBony bei Amazon nehmen, ich habe das 23 mm, was sehr gut ist und das 10 mm soll auch gut sein; nicht aber das 4 mm, das ist schlecht und vergrössert zu hoch für Deinen Refraktor (wurde auf Cloudynights, einem amerikanischen Astronomie Forum ausgiebig diskutiert): https://www.amazon.de/Svbony-W…Y5?th=1&tag=astrotreff-21.

    Die kosten so um die 20 € das Stück, haben zwar vorne als Augenlinse eine Plastik-Linse, die aber aspherisch (high-tech) ist und daher eine gute Farbkorrektur und eine gröβeres Feld ermöglicht.


    Schau mal auf meine Internetseite, wenn Du wissen willst, wie ich auf die 8 und 12 mm gekommen bin ("Austrittspupille"): https://cueillirlalumierestell…utsch/okular-brennweiten/


    Alles Gute


    Edit: Was hat Dein Okularauszug denn für einen Durchmesser ? ... 31,7 mm (amerikanisch) oder 24.5 mm (japanisch). Kommt auf das Alter Deines Teleskops an. Dann passen möglicherweise die heutigen 1.25 Zoll Okulare gar nicht und die alten 0.96 Zoll findet man fast gar nicht mehr. ... Dann brauchst Du noch einen (umgekehrten) Adapter (der aber den Durchlass der heutigen Okulare verkleinert !).

    Ehrlich gesagt, das würde ich nicht machen, sondern dann lieber investieren in ein neues Teleskop !

    2 Mal editiert, zuletzt von AR_Nr2 () aus folgendem Grund: siehe Edit + erster Link korrigiert

  • Hallo AR_Nr2,


    vielen Dank für Deine schnelle, umfassende Antwort. Insbesondere den Hinweis auf sinnvolle Vergrößerungen. Zunächst zu Deiner Frage. Der Refraktor hat einen 1.25“ Auszug. Damit werden die gängigen Okulare passen.


    Von den Okularen abgesehen, möchte ich zunächst keine zusätzlichen Teleskope anschaffen, da ich noch nicht sicher abschätzen kann, was mich zukünftig interessieren wird.


    Die Daten der von Dir verlinkten SVBony Okulare schaue ich mir mal an. Von Kunststofflinsen bin ich jedoch nicht sonderlich begeistert. Eventuell muss ich dann etwas mehr Geld in die Hand nehmen, was jetzt nicht das große Problem wäre.


    Deine Web-Seiten werde ich mir auch ansehen. Da werde ich sicher noch einige Anregungen finden.


    Gruß

    Siegfried

  • Hallo Siegfried,


    ich glaube das gleiche Teleskop damals bei Lidl oder ALDI spaßeshalber gekauft zu haben, es wurde mir dann zusammen mit meinem Auto geklaut und so konnte ich das Teleskop nicht auspropbieren.


    An Deiner Stelle würde ich mich bei eBay nach gebrauchten Okularen der Mittelklasse umschauen.

    Momentan sehe ich da:

    Das Vixen NPL 10mm https://www.ebay.de/itm/186140…76&customid=&toolid=10050

    und das Celestron 25mm Plössl https://www.ebay.de/itm/186142…76&customid=&toolid=10050


    S. auch https://picclick.de/Foto-Camco…kop-Zubeh%C3%B6r/Okulare/


    Viel Spaß,

    Jiri

  • Ja richtig, gebrauchte sind auch immer gut, besonders gute Plössls. Da muβt Du halt ein biβchen aufpassen und die Spreu vom Weizen trennen. ... Markennamen und so.

    Aber beim 32 mm Superplössl z.B. kannst Du nichts falsch machen, das ist DAS Übersichtsokular mit dem gröβtmöglichen Gesichtsfeld in 1.25 " und sogar neu günstig.

    (es gibt Plössls mit 4 und solche mit 5 Linsen (uaf der Händler Seite uner "technische Daten"); beim 32 mm würde ich das mit 5 Linsen = Super- Plössl nehmen).


    Aber die von mir oben im ersten Beitrag im ersten Link verlinkten (der Link war korrupt, habe das korrigiert) haben natürlich eine deutlich gröβeres scheinbares Gesichtsfeld, als die Plössls (70° gegen 50°).


    Und was natürlich immer auch geht ist China direkt: die hier sind quasi diesselben wie die von mir im ersten beitrag verlinkten, aber zum halben Preis.


    Gute Wahl

  • Hallo Jiri,

    hallo AR_Nr2,


    vielen Dank für die sehr hilfreichen Anregungen! Gebrauch werde ich zunächst nicht kaufen, da ich die Angebote noch nicht einschätzen kann. Auch Direktimport aus China mache ich nach schlechten Erfahrungen im Elektronikbereich nur noch selten. Sind zu viele Fälschungen am Markt.


    Werde mir wohl nun das 23mm aspheric von SvBony anschaffen. Damit sollte erkennbar sein, ob ich den vorhandenen 60/700 Refraktor eine Zeit lang weiter verwenden möchte. Wenn das Ergebnis nicht deutlich besser ist als mit den vorhandenen billigst Okularen, dann kann ich die 20 EUR verschmerzen und als Lehrgeld abschreiben.


    Das 32mm (Super) Plössl hatte ich mir auch schon vorgemerkt. Da hätte ich ohne den Hinweis von AR_Nr2 aber nicht gemerkt, dass es 4 und 5 Linser gibt.


    Aktuell lässt das Wetter keine Beobachtungen zu, so dass ich Zeit habe, mich mit dem Thema weiter zu beschäftigen.


    Gruß

    Siegfried

  • Probiere mal https://astronomy.tools/calculators/field_of_view/


    Kannst Du Fernrohre einstellen und Okus dazu. Wenn ein Fernrohr nicht erfaßt ist, einfach in Custom Brennweite und Öffnung händisch eintragen. Wenn Du ordentliche Oku-Daten hast, kannst Du es da genauso halten.


    32'er Plössl oder 5-Linser halte ich persönlich in jedem Fall für gut. Ich hatte den Eindruck, Du hättest ein 20mm und ein 4mm? Das 20'er würde ich augenblicklich noch lassen, vermutlich ist es immerhin brauchbar; Plössl?. Das 4mm dürfte obsolet sein mangels Qualität und wegen hoffnungsloser Übervergrößerung. Außerdem dürfte an dem das Auge schon kleben. Ich würde (vermutlich) das gegen ein 12'er und ein 7'er mit mindestens 65° Eigengesichtsfeld austauschen, Für eine gute Idee würde ich halten, daß Du die Okus mal bez. Gesichtsfeld auf obiger Webseite ausprobierst vor einem Kauf. Wirst wahrscheinlich keine hi end Okus kaufen, aber Omegon, Teleskop Service etc. dürften schon sehr brauchbar sein, so, daß Du sie auch zu einem nächsten Teleskop mitnimmst. Nimm reine 1 1/4" Okus ... die mit dem zusätzlichen 2" Anschluß würden möglicherweise für Deinen Auszug zu schwer, Die kurzbrennweitigen Okus deshalb mit größerem Eigengesichtsfeld, weil Du ja nachführen mußt und andernfalls das Objekt bei hohen Vergrößerungen schnell auswandert.


    Hast Du unter dem Kugelkopf einen Neiger? Nur Kugelkopf, da würde ich doch lieber dieses Gabelmontierungchen benutzen. Mit Neiger ist alles gut. Gegen heftiges Wackeln hilft evt. Beine nicht voll ausziehen und auf Stuhl oder Hocker beobachten. Das O-Stativ dürfte besser werden, wenn Du eine Tüte Zucker oder ähnliches auf die Mittenablage legst. Könnte Schwingungen dämpfen. Gibt noch mehr solche Tricks ...


    Ach ja, ein Rotpunkt-Leuchtsucher fehlt Dir wahrscheinlich noch. Würde ich persönlich den allereinfachsten nehmen, tut seinen Zweck und ist leicht. Ich würde auch darauf achten, daß der Schwerpunkt des Teleskops ziemlich genau über der Höhendrehachse liegt, besser gegen zittern und leichter nachzuführen.



    Jedenfalls, willkommen im Forum hier .... und viel Erfolg! :)



    Gruß

    Stephan

  • Hallo Siegfried,


    habe ich was übersehen? Hast Du gar keine Okulare mit dem Teleskop wiedergefunden?


    Ah, doch übersehen: Zitat: "gruselige Okulare"... Was ist denn "gruselig" dran? Es sind 1,25" Okulare, nicht? Welche Brennweiten?

    Vermutlich dann also keine grottigen Huygens, sondern Kellner, oder Reversed Kellner, oder König, oder ...


    CS,

    Walter

  • Hallo Stephan,


    vielen Dank für den Input und die Begrüßung.


    Bei meinem Discounter-Refraktor habe ich die Standardokulare H20, H12,5 und SR4mm, die ursprünglich dabei waren. Das 4er ist wie zu erwarten unbrauchbar, weil zu stark vergrößernd und man nahezu reinkriechen muss, um etwas zu sehen. Das 12,5er ist nur unwesentlich besser. Das 20er ist halbwegs nutzbar, ich möchte es dennoch austauschen, weil wir es bisher am häufigsten benutzt haben und ich mir einen deutlich besseren Einblick erhoffe. Da werde ich wohl für 20 EUR das von AR_Nr2 aufgezeigte 23mm von SvBony anschaffen.


    Am 800mm Minolta Spiegelobjektiv, habe ich ein qualitativ hochwertiges 12,5mm Okular mit integriertem Umkehrprisma. Damit kann man alle Objektive mit dem entsprechenden Kamera-Anschluss zum Teleskop machen. Leider kann man die Okularbrennweite nicht ändern/tauschen.


    Da ich in der Vergangenheit auch mit größeren Kameras fotografiert habe, stehen mir stabile Stative mit Kugelkopf bzw. Neiger zur Verfügung. Die sind für meinen Refraktor ausreichend stabil. Die Handhabung ist nicht optimal, aber für den Einstieg ohne zusätzliche Kosten OK.


    Wenn ich diesen Winter etwas Erfahrung damit gesammelt habe und mich das Thema weiterhin fesselt, werde ich wohl etwas leichter zu handhabendes Gerät besorgen. Mal sehen…


    Gruß

    Siegfried

  • Plössl 40mm multicoated, 1,25", 42°(es gibt Plössls mit 4 und solche mit 5 Linsen (uaf der Händler Seite uner "technische Daten"); beim 32 mm würde ich das mit 5 Linsen = Super- Plössl nehmen).

    Der Typ Plössl hat nur 4 Linsen, was hier als "Super Plössl" bezeichnet wird, ist eigentlich ein Erfle I (1-2-2) oder ein Erfle II (2-1-2) , je nachdem wie die fünfte Linse angeordnet ist. Und auch wenn Omgeon bei dem 32mm in den Daten 52° angibt, bei der Feldblendengröße von 27mm sind halt nur max. 50° möglich.


    Ein "echtes" 32mm Plössl wäre dieses hier- TS-Optics Super Plössl Okular 32 mm 1,25", wird zwar auch als "Super.." beworben, dafür aber ehrlich mit nur 50° eGF. Das ist das gängige Setokular, das GSO als 32mm Plössl bei seinen Teleskopen mitliefert


    Bei einem 60/700 mit den sich ergebenden f/11,7 wäre auch ein Plössl 40mm multicoated, 1,25", 42° überlegenswert. Dashat zwar nur 42°, bietet aber das gleich große maximale Feld am Himmel. Die Vergrößerung (17,5x statt 22x beim 32-er) ist damit marginal niedriger, aber es liefert ein ca. 13% helleres Abbild mit der größeren Austrittspupille von 3,4mm, das 32-er liefert nur eine AP von 2,7mm und damit entsprechend dunklerem Abbild.

  • Hallo Stefan-h,


    vielen Dank für die tiefergehenden Erläuterungen. Da muss ich mich wohl noch etwas tiefer mit der Materie beschäftigen, um die von Dir aufgezeigten (scheinbaren) Widersprüche und deren Auswirkungen zu verstehen. Ich dachte, bei 32mm ist bei 1,25“ Schluss mit der sinnvollen Nutzbarkeit.


    Gruß

    Siegfried

  • Hallo Stefan-h


    ich habe nirgends von 40 mm gesprochen und würde das bei 1.25 Zoll weder ansprechen, noch empfehlen, da "Tunnelblick" ! ... Egal wer es verkauft.

    Siehe meine Seite hier (unter der zweiten Excel-Tabelle): https://cueillirlalumierestell…tsch/okular-gesichtsfeld/

    Ausserdem bin ich der Meinung, dass die 5-linsigen Plössls "Masuyamas" sind (in Deutschland mit den eudiaskopischen Okularen von Baader eingeführt). Mir ist durchaus bekannt, dass die usprünglichen (besseren) Plössls zwei verschiedene Doublets hatten, und nicht, wie die heute verkauften, aus günstigeren Fertigungsgründen, zwei identische Doublets.

  • 20'er auch austauschen gegen ein mindestens Plössl, oder 5-Linser ... Erfle, Ultima, Super Plössl ... alles praktisch dasselbe, nur andere Namen.


    Plössl ist nicht High End, aber meist ordentliche Qualität, 50° Eigengesichtsfeld. Bei den langen Okularen geht das, 32mm Plössl benutze ich selbst. Bei kurzer Brennweite klebt man wieder mit dem Auge fest, 10mm ist da für mich bereits eine Zumutung. Wenn man kürzere einfache Okus verwenden will, hilft evt. auch eine Barlow-Linse, die aus einem 12'er ein 6'er macht. Ordentliche Barlows sind vermutlich teuer. Bei den kurzen würde ich bei Handnachführung unbedingt auf großes Eigengesichtsfeld achten.


    Gruß

    Stephan

  • Hallo Siegfried,


    Alles klar, ja mit "H" Okularen ist tatsächlich kein Blumentopf zu gewinnen. Bei 20 Euro für das 23mm Okular machst Du auch nicht viel falsch.


    Dann noch ein 32mm (ich persönlich würde kein 40-Grad Okular mehr wollen) und ein 8mm Okular für Mond-Kraterdetails und Planeten. (Nicht zu vergessen die Sonne, dann aber mit geeignetem Sonnenfilter, Objektiv-Filter!)


    Eventuell 10mm, wenn als Plössl, bei den Plössl muss man auch sehr nah an die Linse ran (0.8xBrennweite) mit dem Auge. Oder mehr Geld für "Lond Eye Release" einsetzen (sprich Augenabstand, s. technische Daten).


    CS,

    Walter


    NB: "Endgültige" Okulare kaufst Du eh mit dem "endgültigen" Teleskop. Dann für so 100€..300€ pro Okular ;)

  • ich habe nirgends von 40 mm gesprochen und würde das bei 1.25 Zoll weder ansprechen, noch empfehlen, da "Tunnelblick" ! ... Egal wer es verkauft.

    Stimmt, aber ich habe es angesprochen, da es auch das max. Feld bietet und das eben mit deutlichem Gewinn an Helligkeit. Der Tunnelblick ist bei einem f/11,7 Teleskop auch mit dem 32-er vorhanden, der Unterschied in der Vergrößerung ist nicht groß und wird den Effekt Tunnelblick damit auch nicht wirklich fiel vergrößern


    Mir ist durchaus bekannt, dass die usprünglichen (besseren) Plössls zwei verschiedene Doublets hatten, und nicht, wie die heute verkauften, aus günstigeren Fertigungsgründen, zwei identische Doublets.

    Nö, das originale Plössl, so wie es dann auch von Zeiss gefertigt wurde, hat identische Doublets, es wird nicht umsonst unter den symetrischen Okulartypen geführt.


    Das erste symmetrische Okular bestand aus aus einem abgestimmten Paar von Plössls modifizierten achromatischen und aplanatischen Dubletten, deren mit ihren nach innen gerichteten Kronen-Bikonvex-Elementen einwärts gerichtet - siehe auch evolution_of_eyepieces Seite 30

    ...in Deutschland mit den eudiaskopischen Okularen von Baader eingeführt

    Baader selbst bestätigt, dass es keine "echten Plössl" sind und in dem Artikel dazu ist auch der symetrische Aufbau der Plössl erwähnt- Eudiaskopische Okulare von BAADER PLANETARIUM

  • Ciao Siegfried,


    ehrlich gesagt ist so ein Teleskop - Preis, Alter und mangelnde Quali bedenken - für jemanden, der wirklich was am Himmel sehen will absolut grauenhaft. Es gibt heutzutage für unter 500 Euro 8" Dobson Teleskope mit (zugegeben sehr einfachen) Okularen. Das wäre eine deutlich sinnvollere Gesamtinvestition von Geld und Zeit und Mühe.


    Gruss,

    Peter

  • Nö, das originale Plössl,

    Nix "nö",

    ist zwar nicht wichtig, aber:

    ... die Plössls werden zwar allgemein als "symmetrisch" bezeichnet, das heiβt aber nicht, daβ die Doublets gleich waren. Das Original hatte ein kleineres Doublet augenseitig mit einer praktisch flachen Augenseite und einen gröβeres Doublet feldseitig mit einer stark konkaven Linse zum Feld hin. Ich hatte lange ein 8 mm Televue-Plössl (kürzlich verkauft) und das war genau so gebaut. Hatte es auseinander. Siehe Chris Lord: Evolution of the Astronomical Eyepiece, Seite 30; erster Link hier

  • Hallo PeterSurma,


    Deine Aussage ist sicher korrekt, jedoch bin ich mir noch nicht sicher, ob ich so einer bin, der „wirklich was am Himmel sehen will“ - zumindest mittelfristig. Um das zu klären, möchte ich zunächst mit den vorhandenen Gerätschaften mit geringer Investition einen Erkenntnisgewinn herbeiführen.  Wenn ich dann bereit bin Nächte zu investieren und das Ganze kein Strohfeuer ist, werde ich das Geld für besseres Gerät in die Hand nehmen. Dann kann ich vielleicht auch schon einschätzen, ob ich mehr visuell oder fotografisch unterwegs sein möchte.


    Bisher habe ich durch den Input hier im Thread schon einiges an Informationen mitnehmen können.


    Gruß

    Siegfried

  • Servus Siegfried,


    erst einmal herzlichen Glückwunsch zum Ruhestand! :thumbup:

    Schön das du hergefunden hast und dich zuerst einmal in aller Ruhe mit der Materie beschäftigst, gekauft ist ja immer gleich etwas...


    Wie immer empfehle ich unsere Astromap:

    https://www.astrotreff.de/usermap/


    In deiner Gegend sollte es von altgedienten Hasen nur so wimmeln.

    Realität schlägt Internetdiskussion, wäre doch gelacht wenn man sich nicht etwas in natura angucken könnte, seien es Okulare oder Fernrohre, im Idealfall trifft man sich zum durchgucken oder klönen.

    Anklopfen bei Kollegen in der Nähe kostet nix, mehr wie nein sagen kann keiner. ;)


    lg

    Winni

  • Hallo Winni,


    Danke für die netten Worte. Das mit dem persönlichen Kontakt ist eins meiner nächsten Ziele. Komischerweise ist das akademische Wissen zur Astronomie in Heidelberg hochkonzentriert, die Volkssternwarte Schriesheim, die in meiner Nähe war, hat aber leider vor wenigen Jahren meines Erachtens mangels Interesse geschlossen. Sonst wäre ich heute wohl schon etwas weiter. War damals bei einer der letzten öffentlichen Treffen noch zu Besuch.


    Na ja … muss mich da wohl mal aufraffen ;)


    Gruß

    Siegfried

  • Hallo PeterSurma,


    Deine Aussage ist sicher korrekt, jedoch bin ich mir noch nicht sicher, ob ich so einer bin, der „wirklich was am Himmel sehen will“ - zumindest mittelfristig. Um das zu klären, möchte ich zunächst mit den vorhandenen Gerätschaften mit geringer Investition einen Erkenntnisgewinn herbeiführen.  Wenn ich dann bereit bin Nächte zu investieren und das Ganze kein Strohfeuer ist, werde ich das Geld für besseres Gerät in die Hand nehmen. Dann kann ich vielleicht auch schon einschätzen, ob ich mehr visuell oder fotografisch unterwegs sein möchte.

    Schon klar, aber Du willst vielleicht Koch werden und öffnest ne Dose (!) schlechten (!) Fisch, der das Haltbarkeitsdatum überschritten hat (ich übertreibe natürlich damit jetzt). Zweifelhaft ob da überhaupt etwas mit der Lust nach mehr (schlechtem Fisch ??? ne da hab ich genug von...) herauskommen KANN...! Das wären mein Bedenken in dem Fall.


    Man kann einigermaßen vernünftige Anfängerteleskope wie Dobsons auch wieder verkaufen, weil es solche Fälle wie Deinen natürlich öfter gibt. Risiko: 500 Euro gekauft, 350 verkauft... Handling eines Dobsons: sehr leicht. Hauptproblem initial: (nicht mit dem Auge sichtbare) Objekte finden am Himmel. Visuell braucht aber möglichst dunklen Himmel, damit es länger Spass macht, evtl rausfahren in den Odw...


    Fotografie wäre dann aber eine andere Richtung als Dobson und teurer vom Equipment her. Hauptthema: Gefummel am Equipment und Bildverarbeitung am Computer. Das wäre auch eher anzuraten bei recht hellem Himmel und dem Wunsch dann NUR direkt vor der Haustür zu beobachten...


    Anyway, good luck,

    Peter

  • Guten Abend


    Ich sehe es wie PeterSurma.


    Wenn du dir jetzt Okulare holst um auszuprobieren ob du "wirklich" einsteigen willst, ist die wahrscheinlichkeit eher hoch, dass ds nicht machen wirst. Das seherlebnis wird wohl enttäuschend sein, du wirst vielleicht entscheiden dass es nichts für dich ist. Nicht aber weil du rein geschnuppert hast und es tatsächlich nichts ist, sondern weil du unter schlechten Bedingungen rein geschnuppert hast.


    Ich hätte da zwei Vorschläge:

    1.) Vielleicht findest du jemand in deiner Gegend zum Mitbeobachten (hier in die Astromap schauen)

    2.) Einen günstigen Dobson:

    Risiko: 500 Euro gekauft, 350 verkauft...

    Wenns nicht eilt, selber gebraucht kaufen für 350, und zum selben Preis weiterziehen lassen.


    CS, Seraphin

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